Benutzerin:Schiplagerheide/Artikelwerkstatt Liselotte von Bonin – Wikipedia


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Liselotte von Bonin (* 8. Juli 1904 in Mühlheim an der Ruhr, † 1997 in Tübingen) war eine deutsche Architektin.

Biografie

Sie machte nach dem Besuch des Realgymnasiums in Gelsenkirchen 1924 das Abitur. In die TH Charlottenburg trat sie im folgenden Sommersemester ein und machte 1926 das Vordiplom. In den Jahren 1926 bis 1928 sammlte sie Praxiserfahrung im Büro von Emil Fahrenkamp in Düsseldorf. Das Studium setzte sie 1928 im Seminar von Heinrich Tessenow fort und schloss es 1931 mit dem Diplom ab.

Am 30. Januar 1932 heiratete sie ihren Kommilitonen Wilhelm von Gumbertz-Rhontal. Mit ihm gemeinsam machte sie sich am 1. März 1932 in der Hessenallee 7 in Berlin-Charlottenburg selbstständig. Hier befand sich auch die gemeinsame Wohnung. 1935 wurde sie Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Nach der Scheidung vom ihrem Ehemann am 28. April 1936 heiratete sie am 25. Mai 1936 den jüdischen Bankier und damaligen Offizier Robert von Mendelssohn. In dritter Ehe heiratete sie den Bankier Boedeker.

Werk

Schon während ihres Studiums realisierte von Bonin ein Landhaus für einen Gelsenkirchener Justizrat in Bad Oeynhausen. Das Architektenpaar realisierte zu Beginn der gemeinsamen Tätigkeit einige Bauten für die Heimwohl A.G. „Mivremia“ aus Köln. Zum einen errichteten sie 50 vier- bis sechsgeschossige Kleinwohnungen in Form einer intim gestalteten Hofbebauung. Versprünge in der Gebäudeflucht und die wechselnden Höhen prägten die Architektur. Zum anderen errichteten sie für die Heimwohl A.G. sechzehn Wohnungen in zwei Mehrfamilienwohnhäusern im Berliner Westend, die über hellen Putz und ein Satteldach verfügten. Dagegen wurden der Sockel, die Gebäudeecken und die Erker mit Sichtmauerwerk betont. Die Fenster beider Wohnprojekte waren vertikal geteilt. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurden die Kleinsthäuser in Selbsthilfe gebaut. Die Grundrisse waren gut durchdacht und deshalb trotz der begrenzten finanziellen Mittel recht konfortabel.

Drei Landhäuser wurden in der Fachliteratur publiziert. Das 2-geschossige Haus in Grunewald war geräumig und verfügte über ein Satteldach. Das Wohn- und Arbeitszimmer, Esszimmer mit Küche und Nebenräumen lagen im Erdgeschoss. Im Obergeschoss lagen die größeren Zimmer für die Dame, den Herrn und die Tochter sowie ein kleiner Raum für das „Fräulein“. Hier gab es zwei Badezimmer. Ein Zimmer für eine weitere Tochter lag im Dachgeschoss. Ein Balkon gliederte die Giebelfassade. Dem Wohn- und Arbeitsbereich war eine verglaste Veranda vorgelagert. Darüber befand sich ein weiterer Balkon. Die Bauwelt urteilte, dass sich „... das gläserne Gehäuse eines Wintergartens als moderner Bauteil dem Hauskörper mit Selbstverständlichkeit einfügt.[1]

Das Ferienhaus in Kladow war dagegen bescheiden. Um einen zentralen Wohnraum gruppierten sich drei Schlafkammern mit je zwei Betten. Für das Hausmädchen gab es eine vierte Kammer neben der Küche. Stauraum gab es in Form von Einbauschränken. Der der Reiz des Baus bestand im einen überdachten Freisitz und einen Kamin. Im Garten gab es einen Geräteraum.

Das Landhaus in Berlin-Dahlem diente einer ledigen, berufstätigen Frau als Wohnstätte. Damals befassten sich einige Architektinnen mit der Bauaufgabe, Wohnraum für Beamtinnen, Akademikerinnen oder Künstlerinnen zu schaffen, von denen erwartet wurde, dass sie bei Ausübung einer Berufstätigkeit ledig blieben. In diesem Fall wurde ein fast quadratischer, 56qm großer Grundriss gewählt. Im Erdgeschoss lag links neben dem Eingangsbereich ein Gästezimmer und rechts die Küche. Gegenüber vom Eingang lag das Wohnzimmer, rechts das Esszimmer. Eine Anrichte verband diesen Raum mit der Küche. Im Dachgeschoss lag ein großzügiges Schlafzimmer sowie eine Arbeitsdiele mie viel Stauraum. Das Bad war von der Diele sowie vom Schlafzimmer begehbar. Das Haus war von der Straße kaum wahrnehmbar. Hinter einer Einfahrt lag ein Wagenabstellplatz. Vom daneben liegenden Weg gelangte man in den Keller. Die Eingangstür war von Klinkerrn eingerahmt und das Küchenfenster vergittert. Das Gebäude öffnete sich über große Südfenster in den Garten und verfügte über ein Satteldach. Kerstin Dörhöfer stellt das Haus als wichtigen Beitrag zum Bauen für die berufstätige Frau vor.

Alle drei Häuser würdigte die Bauwelt als moderne Grundrissentwürfe sowie als „Beiträge zum Typ des bescheidenen Wohnhauses ... , eines Wohnhaustyps, der in seiner Geschlossenheit und unaufdringlichen Haltung besonders wertvoll ist. Zu diesem Eindruck und diesem Wert trägt nicht zuletzt die große handweerklliche Sauberkeit bei, die gewissenhafte Durcharbeitung, die den Häusern im Äußeren und Inneren anzusehen ist. Das zu dieser baulichen Leistung sich auch die Begabung gesellt, den Hausrat sachlich und ebenmäßig zu formen, ist besonders erfreulich und nicht unwichtig.[1]

Bauten (Auswahl)

  • 1928: Landhaus für Justizrat Klarholt, Bad Oeynhausen
  • 1932: Beamtensiedlung, Henningsdorf
  • 1932-1935: 50 Kleinwohnungen als 4-6-geschossige Hofbebauung, Württembergallee 9-10, Berlin-Charlottenburg
  • 1933-1934: 2 Mehrfamilienhäuser, Preussenallee 35/35a, Berlin-Charlottenburg
  • 1934: Umbau eines Bankgebäudes, Taubenstraße 47, Berlin-Mitte
  • 1934: Wohngebäude, Berlin-Grunewald
  • 1934: Ferienhaus, Berlin-Kladow
  • 1934: Haus für die alleinstehende, berufstätige Frau, Königin-Luise-Straße 20, Berlin-Dahlem
  • 1934: 2 kleine Landhäuser, Berlin
  • 1934: Landhaus mit Inneneinrichtung, Tschechoslowakei
  • 1936: Landhaus, Stallupöner Allee 53, Berlin-Charlottenburg

Literatur

  • Kerstin Dörhöfer: Pionierinnen in der Architektur: eine Baugeschichte der Moderne. Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen / Berlin 2005, ISBN 3-8030-0639-2, S. 94, 101–104, 137, 163, 168, 206.

Einzelnachweise

  1. a b Bauwelt. Nr. 52, 1935, S. 2–5.