„Frankenturm (Trier)“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Geschichte ==

Der Frankenturm wurde um 1100 erbaut und 1298 erstmals urkundlich erwähnt. Er ist nach einem seiner Bewohner aus dem 14. Jahrhundert, Franco von [[Senheim (Adelsgeschlecht)|Senheim]], benannt. Die Mauertechnik des Gebäudes imitiert bewusst das Aussehen römischer Ruinen, die damals noch in größerer Zahl in Trier sichtbar waren. Für die Errichtung des Turmes wurde auch Material aus römischen Bauten gewonnen. Der Sockel besteht aus großformatigen antiken Quadern, ebenso die Eckquaderung. Die oberen Geschosse sind mit Kalkstein-Handquadern[[Handquader]]n verblendet, die im Abstand von fünf bis acht Lagen mit Doppellagen nur vorgeblendeter römischer Ziegel durchgeschossen sind. Als Türsturz wurde ein halbrunder Stein aus einem Grabmal des 2. Jahrhunderts verwendet. Die erhaltene Inschrift der auf dem Kopf stehend vermauerten [[Spolie]] lautet: ''… BI ET AMA … AE SE … CONIUG … VIS FEC …'' und wird übersetzt mit ''… für sich und für Amandia Seva (Seura?), seine Ehefrau, zu beider Lebzeiten errichtet …''. Die rundbogigen Schlitzfenster aus Steinplatten sind [[Romanik|romanisch]], ebenso die beiden [[Gekuppelte Fenster|gekuppelten Zwillingsfenster]] zur Straße, hinter denen wohl der Wohnraum des Hauptgeschosses lag. Der ursprüngliche [[Hocheingang]] im ersten Obergeschoss der östlichen Langseite war nur über eine außenliegende Holztreppe erreichbar (das heute vorhandene große Tor im Erdgeschoss des Turmes stammt aus späterer Zeit), die Treppe konnte im Verteidigungsfall hochgezogen werden.

Diese Wehrhaftigkeit einzelner Gebäude deutet auf eine unvollständige und damit nicht mehr funktionsfähige Stadtbefestigung in dieser Zeit hin. In Trier sind momentan 13 mittelalterliche Turmhäuser nachweisbar, von denen neben dem Frankenturm aber nur noch der [[Turm Jerusalem]] (11. Jhd.), der [[Konviktsturm (Trier)|Konviktsturm]] (wohl 12. Jhd.) und das [[Dreikönigenhaus (Trier)|Dreikönigenhaus]] (von 1230) weitgehend erhalten sind, die übrigen konnten lediglich durch in spätere Gebäude einbezogene Reste oder auch nur archäologische Befunde nachgewiesen werden.