„Linksfaschismus“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Habermas griff die theoretische Begründung dieses Konzepts der gezielten antiautoritären Provokation an. Er verglich sie mit dem utopischen Sozialismus des 19. Jahrhunderts, der die Bedingungen einer erfolgreichen Revolution nicht berücksichtigt hatte, und dem Voluntarismus, der einen gesellschaftlichen Umsturz allein vom bewussten „Willen zur Macht“ der Revolutionäre statt von der ökonomischen Entwicklung der Gesellschaft abhängig macht. Dahinter stand auch bei ihm ein [[Marxismus|marxistischer]] Erklärungsansatz für den Faschismus: Dieser war für die „[[Kritische Theorie]]“ in den 1930er-Jahren Folge und latente Bedrohung des nach außen liberal auftretenden [[Kapitalismus]]. Werde dieser von links bedroht wie im Italien der frühen 1920er-Jahre oder im Deutschland der [[Weltwirtschaftskrise]], lege er seine pseudodemokratische Maske ab und beauftrage den Faschismus sozusagen damit, die Bedrohung von links gewaltsam zu zerschlagen. Eben dies, befürchtete Habermas nun, könnte geschehen, wenn Dutschke und der SDS den bürgerlichen Staat mit illegalen Aktionen provozierten, ohne doch die Chance zu haben, ihn durch eine erfolgreiche Revolution zu überwinden. Von einer Gleichsetzung der linken Militanz der APO mit dem Faschismus war Habermas also weit entfernt.

Rudi Dutschke benutzte den Begriff "Linksfaschismus" auch selbst und bezeichnete den Ostblock seit der Ära Stalin als Linksfaschismus.<ref>http://kulturkritik.net/begriffe/l.html</ref>

=== Resonanz ===