„Linksfaschismus“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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:''Die (extreme) Linke war schon immer Meister im Besetzen der Begriffe und damit der Köpfe – beginnend mit Marx und Lenin. Der rot-grüne Block in Deutschland und seine willigen Helfer in den Medien haben diese Tradition seit Jahren erfolgreich fortgesetzt. Es ist ihnen gelungen, den eigenen politischen Standpunkt und Willen als den allein „demokratischen“ auszugeben und die Gegner mit den Begriffs-Keulen „Faschismus“, „Rassismus“, „Fremdenfeindlichkeit“ etc. zu belegen und damit a priori aus dem politischen Diskurs auszuschalten. […] Der Linksfaschismus marschiert im Gewand der antifaschistischen Demokratie.''

==Peter Sloterdijk==

=== Streit um die Gentechnik ===

Der deutsche Philosoph [[Peter Sloterdijk]] problematisierte seit 1999 in Vorträgen und Aufsätzen aktuelle Entwicklungen der Biowissenschaften aus philosophischer Sicht (so etwa in der [[Regeln für den Menschenpark|Elmenauer Rede]]) und benutzte dabei Begriffe wie „Menschenzucht“ und „Anthropotechnik“. Er will den Abbau staatlicher Vorschriften, um die [[Keimbahntherapie]] und [[pränatale Diagnostik]] samt Selektion von „fehlerhaften“ [[Embryo]]nen zum Regelfall zu erheben. Dies löste eine heftige Debatte aus, in deren Verlauf Sloterdijk u.a. [[Rassismus]] vorgeworfen und er als „Kryptofaschist“ bezeichnet wurde. Darauf reagierte er seinerseits mit dem Vorwurf des „Linksfaschismus“ gegen seine Kritiker.

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Die Diskussion um den Faschismusbegriff ist also durch die ethische Problematik der neuen biologischen und medizinischen Möglichkeiten, die die [[Gentechnik]] eröffnet, wieder in Gang gekommen. Die Sorge, dass eine Auswahl von „höherwertigem“ zu Ungunsten von „lebensunwertem“ Leben unter der Hand durch das Schaffen von Fakten an Raum gewinnt, ist schon seit Beginn der 1970er-Jahre in der [[Theologie]] ausgesprochen worden.<ref>z.&nbsp;B. von [[Karl Rahner]]: ''Zum Problem der genetischen Manipulation aus der Sicht des Theologen'', siehe [http://www.scientific.at/1999/roe_9945.htm 1999 Rudolf Öller, Welt der Wissenschaft 1999: ''Die Menschenzüchter kommen'']</ref>

=== Systemvergleich nach Sloterdijk ===

In einem Interview sagte Peter Sloterdijk 2005:<ref>[http://www.focus.de/kultur/medien/kultur_aid_209752.html Michael Klonowsky, Interview mit Peter Sloterdijk (Focus 31/2005): ''„Die Freigabe aller Dinge“'']</ref>

:''Dass sich der linke Faschismus als Kommunismus zu präsentieren beliebte, war eine Falle für Moralisten. [[Mao Tse-tung]] war nie etwas anderes als ein linksfaschistischer chinesischer Nationalist, der anfangs den Jargon der Moskauer Internationale pflegte. Gegen Maos fröhlichen Exterminismus gehalten, erscheint [[Adolf Hitler|Hitler]] wie ein rachitischer Briefträger. Doch man scheut noch immer den Vergleich der Monstren. Das massivste ideologische Manöver des Jahrhunderts bestand ja darin, dass der linke Faschismus nach 1945 den rechten lauthals anklagte, um ja als dessen Opponent zu gelten. In Wahrheit ging es immer nur um Selbstamnestie. Je mehr die Unverzeihlichkeit der Untaten von rechts exponiert wurde, desto mehr verschwanden die der Linken aus der Sichtlinie.''