Nargaroth


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Nargaroth ist eine deutsche Metal-Band. Einziges Mitglied ist René „Kanwulf“ Wagner. Kanwulf zeichnet sich größtenteils alleinig verantwortlich für Musik und Texte, wird jedoch von Gastmusikern unterstützt. Dazu gehören beispielsweise Akhenaten von „Judas Iscariot“, Occulta Mors von „Moonblood“ und der Ein-Mann-Band „Nachtfalke“ sowie der Schlagzeuger von „Seeds of Hate“. Der Name „Nargaroth“ stammt aus dem Fantasy-TabletopWarhammer“ und bezeichnet dort eine düstere Stadt, die von Dunkelelfen bewohnt wird. Das Pseudonym „Kanwulf“ wiederum ist der franko-kanadischen Fantasy-Fernsehserie „Highlander“ entnommen.

Biographie

Nargaroth entstand nach Kanwulfs Angaben im Jahr 1989. Dieses Gründungsjahr ist allerdings aufgrund Kanwulfs widersprüchlicher Aussagen sehr umstritten. Dessen Aussagen zufolge sei bereits 1991 das „Orke“-Demo entstanden, welches reine Instrumentalmusik enthielt. Auf diesem Demo benutzte Kanwulf erstmals auch Gitarre und Schlagzeug. Zu diesem Demo gibt es allerdings ebenfalls sehr widersprüchliche Aussagen Kanwulfs, und eine Veröffentlichung des Demos vor 1996 gilt als unwahrscheinlich, der tatsächliche Zeitpunkt der Veröffentlichung wird zumeist auf 1999 datiert. Tatsächlich gilt als gesichert, dass die eigentliche Bandgründung erst 1996 erfolgt sein kann. Frühestens in dieses Jahr fällt dann auch die Entstehung des „Herbstleyd“-Demos, die Kanwulf selbst auf 1993 datiert.

Im Jahr 1999 veröffentlichte das Plattenlabel „No Colours Records“ das Album „Herbstleyd“, 2000 kam es dann zu zwei weiteren Veröffentlichungen. Zum einen erschien „Amarok“, welches nicht ein neues Album darstellte, sondern ältere Aufnahmen wie beispielsweise eine Burzum-Coverversion enthielt. Zum anderen wurde das Demo „Fuck off nowadays Black Metal“ veröffentlicht. Bei diesem Demo sollte beachtet werden, dass die angegebenen Limitierungen (Kassette 333 Stück, LP 100 Stück) wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprechen, sondern dass weitaus mehr Einheiten gepresst bzw. bespielt wurden.

2001 wurde das Album „Black Metal ist Krieg“ veröffentlicht, welches, so Wagner, als eine Art „Tribut“ an den Black Metal zu verstehen sei, und welches neben diversen Coverversionen bekannter Bands auch Lieder enthält, die sich mit Geschehnissen der Black-Metal-Geschichte beschäftigen oder Ehrbezeugungen für verstorbene Musiker der Szene darstellen.

Ein Jahr später, 2002, wurde dann der zweite Teil der „Rasluka“-Aufnahmen veröffentlicht. Diese Mini-CD ist, genau wie der erste Teil, einem angeblich 1995 verstorbenen Freund Kanwulfs gewidmet. Zu dem Tod gibt es allerdings wieder sehr widersprüchliche Aussagen Wagners, sodass nicht wenige die Existenz dieses Freundes anzweifeln.

Ein Jahr später erschien mit „Geliebte des Regens“ wieder ein vollständiges Album, dann wurde 2004 das Album „Prosatanica Shooting Angels“ veröffentlicht, welches, sowohl musikalisch als auch textlich, einen stilistischen Wandel Nargaroths darstellte.

Kanwulf selbst versteht seine Musik als „German Hateful and Misanthropic Metal“ und nicht als Black Metal; dies in erster Linie aus dem Grund, dass Black Metal im klassischen Sinne satanistisch geprägt ist, was bei Nargaroth nicht der Fall ist. Trotz der Verneinung Kanwulfs wird die Musik Nargaroths aufgrund ihrer stilistischen Nähe zum klassischen Black Metal und ihres emotionalen Hintergrundes und Einflusses (der im Black Metal als eine der Essenzen dieser Musikrichtung gilt) dennoch oftmals dem Black Metal zugeordnet.

In der Szene selbst werden Kanwulfs Äußerungen zum Black Metal unterschiedlich betrachtet. Ein Großteil tut sie als „Spinnerei“ ab und sieht im Black Metal hauptsächlich eine Musikform, ein anderer Teil fühlt sich jedoch besonders durch Kanwulfs Ansichten von Nargaroth angesprochen. Sie sehen die Essenz des Black Metal ebenso in der Emotion und haben ein ähnliches Verständnis gegenüber dem Black Metal. Ein weiterer Teil der Szene zweifelt an der Glaubwürdigkeit Kanwulfs und begegnet Nargaroth mit starker Abneigung.

Politik

Nargaroth wird von Kritikern zum National Socialist Black Metal (NSBM) gezählt. Wenngleich eindeutig antisemitische oder neonazistische Texte nicht auszumachen sind, so fiel Kanwulf doch durch Aussagen wie die folgenden (zu finden im Booklet der „Herbstleyd“-CD) auf:

Zur höheren Ehre der deutschen Soldaten der Wehrmacht 1933–1945. Die Negierung ihrer Leistungen sowie das Augenverschließen vor ihrer Opferbereitschaft, gerade im letzten Kriegsjahr, ist die Schande unserer Nation!
German Hateful and Misanthropic Metal, made from White man for White man.

Zu diesen Vorwürfen nahm Kanwulf in einem Interview mit dem „Magacinum ab ovo“ (siehe Weblinks) Stellung. Er gab an, dass es ihm im konkreten Fall um die Kriegsgräberfürsorge ginge und er Nationalsozialismus allgemein als geistige Einschränkung empfände (Kanwulf unterstützt nach eigenen Angaben die Kriegsgräberfürsorge sowie die MIA – eine Organisation, die Vermisste des Vietnamkrieges ausfindig macht). Allerdings wird diese Distanzierung vom Nationalsozialismus von einigen Kritikern als zu halbherzig empfunden.

Des weiteren spielte Kanwulf in den späten 90er Jahren für ein Konzert und einige wenige Proben bei der NSBM-Band Totenburg aus Thüringen.

Diskographie

  • 1999 – Herbstleyd
  • 2000 – Amarok
  • 2000 – Fuck Off Nowadays Black Metal (Demo Tape/LP)
  • 2001 – Black Metal ist Krieg
  • 2002 – Rasluka Pt.II (MCD)
  • 2003 – Geliebte des Regens
  • 2004 – Crushing Some Belgian Scum (Live)
  • 2004 – Rasluka Pt.I (MCD)
  • 2004 – Prosatanica Shooting Angels

Als stark zweifelhaft gelten die von Kanwulf angegebenen Erscheinungsdaten folgender Veröffentlichungen:

  • 1991 – Orke (Demo)
  • 1993 – Herbstleyd (Demo)

Sampler

Nargaroth ist unter anderem auf folgenden Samplern mit Beiträgen vertreten:

  • Black Metal Endsieg (Pt. II)
  • No Colours Records Compilation (Pt.II)
  • No Colours Records Compilation (Pt.III)