Ratirahasya


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Das Ratirahasya (Geheimnisse der Liebe) wurde von Kokkoka im 12. oder 13. Jahrhundert n. Chr. verfasst. Das Werk ist auch unter dem Titel Koka Shastra bekannt. Das Ratirahasya ist einer der bedeutendsten mittelalterlichen Texte zur indischen Liebeskunst und Liebe. Kokkoka schrieb das Werk um Venudutta zu erfreuen, der wahrscheinlich König war.

Darstellung eines Sexualaktes

Rati ist die Ehefrau des Liebesgottes Kama (auch Kamadeva). Rati bedeutet im Sanskrit auch Kopulieren. Rati hat den Vorzug vor Kama ihrem Ehemann, wodurch die dominante Rolle der Frau im Liebesspiel gezeigt wird. [1]

Das Werk

Das Ratirahasya wurde sehr populär und in viele Sprachen übersetzt. Neben den indischen Sprachen z.B. in Arabisch, Persisch, Türkisch, Englisch, Deutsch. Auf Hindi wurde der Autor Koka und sein Werk Koka Shastra (Lehren von Koka) genannt. Das Werk enthält ungefähr 800 Verse und ist in 10 Kapitel, sogenannte Pachivedas, eingeteilt. Einige der Themen in diesem Werk werden nicht im Kama Sutra behandelt, wie z.B. die vier Kategorien von Frauen (Padmini, Chitrini, Shankini und Hastini) oder die Aufzählung der Tage und Stunden an denen die Frauen der verschiedenen Kategorien empfänglich für Liebe sind. Das Ratirahasya wurde nach dem Kama Sutra geschrieben. Der Autor bemerkt, dass einige Ansichten aus den Lehren von Gonikaputra und Nandikeshwara stammen. Beide werden auch von Mallanaga Vatsyayana erwähnt, aber ihre Werke sind nicht erhalten.

Kommentare des Ratirahasya

Wie für das Kama Sutra wurden auch Kommentare für das Ratirahasya geschrieben. Das sind das Janavashya von Kallarasa (15. Jahrhundert n. Chr.), das Ananga Ranga von König Kalyanmalla (15. oder 16. Jahrhundert n. Chr.), Panchasayaka von Jyotirisha (13. oder 14. Jahrhundert n. Chr.), Ratiratnapradipika von Praudha Devaraja, Maharaja von Vijayanagara (15. Jahrhundert n. Chr.).

Inhalt

Die Kapitel in der deutschen Übersetzung des Ratirahasya von Prof. Dr. S. Lienhard sind:

  • Teil 1 - Einleitung
  • Teil 2 - Von den Grundtypen der Frauen
  • Teil 3 - Vom Liebesumgang im Einklang mit den Mondphasen
  • Teil 4 - Von den verschiedenen Typen
  • Teil 5 - Von allgemeinen Wesenszügen
  • Teil 6 - Von der Kenntnis der Länder
  • Teil 7 - Von den Umarmungen
  • Teil 8 - Von den Küssen
  • Teil 9 - Von den Nägelmalen
  • Teil 10 - Von den Zahnmalen
  • Teil 11 - Vom Geschlechtgenuss
  • Teil 12 - Wie man das Vertrauen eines Mädchens erwirbt
  • Teil 13 - Von der Gattin
  • Teil 14 - Von den fremden Frauen
  • Teil 15 - Vom Willfährigmachen
  • Teil 16 - Rezepte und Praktiken

Ausgaben (Auswahl)

  • Alex Comfort; Pandit Kokkoka; W. G. Archer: The Koka Shastra [the scripture of Koka]; [the secret of the game of love]. Ballantine, New York 1966, OCLC 9564602 (Englisch).
  • Koka Shastra: The Hindu Secrets of Love. DB Taraporevala, India 1981, ISBN 0-906654-99-8 (Englisch).
  • Julie Egli: Koka shastra: El clasico Hindu Delsexo perfecto. 1998, ISBN 84-7901-281-1 (Spanisch).
  • Prof. Dr. Siegfried Lienhard: Kokkoka, Geheimnisse der Liebeskunst. Die altindische Liebeskunst des Ratirahasya. Marix Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-86539-096-7 (Deutsch).
  • Prof. Dr. Siegfried Lienhard: Ratirahasya von Kokkoka. Decker Verlag, Wiesbaden 1960 (Deutsch).

Weblinkes

Weitere Quellen