„Sukkot“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Geschichte ==

=== Hebräische Bibel ===

=== Hebräische Bibel. ich babe keine Lust auf euch lappen Der umfangreiche Opfer, Sukkot ein universelles, mit [[Regen]] assoziiertes Fest sein, zu dem alle benachbarten Nationen nach Jerusalem pilgern werden.<ref name="jewishencyclopedia1">{{JE|3=Joseph Jacobs, H. G. Friedmann|1=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=4&letter=T |2=Feast of Tabernacles}}</ref> ===

[[Datei:Processie met de palmtakken, ca. 1720-1725 Procession des Palmes chez les Juifs Portugais (titel op object), RP-P-AO-24-35.jpg|mini|[[Hakkafot]] der [[Sephardische Juden|sephardischen Juden]] in der [[Portugiesische Synagoge Amsterdams|Portugiesischen Synagoge in Amsterdam]] (Picart, gravure, 1724)]]

[[Datei:A tabernacle in a Jer. (i.e., Jerusalem) Quarter of European Jews. Rehavia, Mr. Bassam's flat, interior LOC matpc.19886.jpg|mini|Sukka auf einem Dach im Westjerusalemer Stadtteil [[Rechavia]] (1939)]]

Das in der Tora mehrfach erwähnte Fest ist wie die beiden anderen [[Wallfahrtsfeste (Judentum)|jüdischen Wallfahrtsfeste]] [[Pessach]] und [[Schawuot]] bäuerlichen und wahrscheinlich [[kanaan]]itischen Ursprungs und hat mit ihnen den historisch-landwirtschaftlichen Doppelcharakter gemeinsam.<ref name="Körting">{{WiBiLex|Laubhüttenfest (AT)|Autoren=Corinna Körting|Abruf=2018-09-12}}</ref>

Das Fest hat sich schon in der [[Antike]] im Lauf der Jahrhunderte stark verändert, was sich in den biblischen und nachbiblischen Texten widerspiegelt. Im [[Bundesbuch]] wird es als „Fest des [[Traubenlese|Einsammelns]]“ (''Chag haʾAssif'' ({{heS|חַג הָאָסִיף&lrm;|de=Fest des Einsammelns, Ernte, Lese}}), {{B|Ex|23|16–19}} und {{B|Ex|34|22}}) bezeichnet und erst im Festkalender des Buchs [[Levitikus]] als „Laubhüttenfest“ (''Chag haSukkot'', {{B|Lev|23|34}}) mit siebentägiger Dauer. Das [[Deuteronomium]] verbindet es mit dem für dieses Buch charakteristischen Motiv der Festfreude:{{Zitat

|Text=Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, nachdem du das Korn von der Tenne und den Wein aus der Kelter eingelagert hast. Du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, auch die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben, und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deiner Mitte leben.

|Autor=

|Quelle={{Bibel|Dtn|16|13–14}}

|ref=

}}

Erst nach dem [[Babylonisches Exil|Babylonischen Exil]] wurde das Datum auf den 15. des siebten Monats festgelegt und Sukkot zu einem historischen Fest, das mit der Wüstenwanderung nach dem [[Auszug aus Ägypten]] begründet wurde und das Wohnen in Laubhütten während der Festzeit vorschrieb {{Bibel|Lev|23|33–43}}. Der umfangreiche Opferkalender im Buch Numeri, Kapitel 28 und 29, wird von historisch-kritischen Exegeten als vergleichsweise späte Zusammenstellung beurteilt, die zu den jüngsten Texten des [[Tora|Pentateuch]] gehöre. Nicht nur die Festkalender des Bundesbuchs und Lev 23, sondern auch Impulse aus dem Buch des Exilspropheten [[Ezechiel]] (Ez 45,18-46,15) wurden demnach von den priesterlichen Verfassern verarbeitet.<ref>Corinna Körting: ''Der Schall des Schofar. Israels Feste im Herbst'', Berlin/New York 1999, S. 213.</ref> Das Besondere ist, dass mit der Anzahl und Art der Opfertiere eine Rangfolge der Feste Israels zum Ausdruck gebracht wird. Hier zeigt sich die überragende Bedeutung der Sukkot-Festwoche im Festkalender des nachexilischen Israel. Am abschließenden 8. Tag der Festwoche wurden 7 Lämmer und je ein Stier, Widder und Ziegenbock geopfert; das entspricht (etwas vereinfacht) dem, was auch für den [[Rosch Chodesch|Neumondstag]] jeden Monats und die Feste Pessach/Mazzot, Schawuot, „Lärmblasen“ ([[Rosch ha-Schana|Rosch haSchana]]) und [[Jom Kippur]] vorgesehen war. Aber am 1. bis 7. Tag der Sukkot-Festwoche wurden je 14 Lämmer, zwei Widder und ein Ziegenbock dargebracht sowie eine von 13 bis auf 7 von Tag zu Tag abnehmende Anzahl von Stieren, so dass in der Festwoche insgesamt 70 Stiere, die kostbarsten Opfertiere, darzubringen waren.<ref>Corinna Körting: ''Der Schall des Schofar. Israels Feste im Herbst'', Berlin/New York 1999, S. 221f.</ref>

Mit den Laubhütten waren wohl ursprünglich die Schatten spendenden Unterstände auf den Feldern gemeint {{Bibel|Jona|4|5}}, wie sie auch heute im [[Vorderer Orient|Vorderen Orient]] zur Zeit der Ernte noch gebräuchlich sind. Die ausführlichste Bauanleitung für die Laubhütten innerhalb der [[Tanach|Hebräischen Bibel]] enthält das [[Buch Nehemia]]: {{Zitat

|Text=Geht in die Berge und holt Zweige von veredelten und von wilden Ölbäumen, Zweige von Myrten, Palmen und Laubbäumen zum Bau von Laubhütten, wie es vorgeschrieben ist! – Da ging das Volk hinaus und baute sich Laubhütten, der eine auf seinem flachen Dach, andere in ihren Höfen, in den Vorhöfen des Gotteshauses, auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Efraimtor.

|Autor=

|Quelle={{Bibel|Neh|8|15–16}}

|ref=

}}

Diese Hütten waren nun keine Unterkünfte der Erntearbeiter mehr, denn sie entstanden in Nachbarschaft zu den Häusern, in denen man das Jahr über wohnte. „So stellen sie eine alternative Unterkunft für ein paar Tage direkt neben dem eigenen Wohnraum dar. In ihnen spielt sich nun das Leben ab, die Wohnungen sind leer.“<ref>Corinna Körting: ''Der Schall des Schofar. Israels Feste im Herbst'', Berlin/New York 1999, S. 256.</ref> Die verwendeten Materialien, die wohl nicht ausschließlich gemeint sind, verbindet, dass es Zweige von Bäumen waren, die auch am Ende der sommerlichen Trockenzeit noch dicht und grün belaubt waren. Aus den Wedeln der Dattelpalme ließen sich Matten flechten, die beim Hüttenbau verwendet werden konnten. Während der Sukkot-Festwoche vertrocknete das Laub und machte damit sinnfällig, dass die Sukka ein provisorischer Bau war. Er bot keinen Schutz vor dem Regen, dessen Einsetzen man nach dem Sukkotfest dringend erwartete.<ref>Corinna Körting: ''Der Schall des Schofar. Israels Feste im Herbst'', Berlin/New York 1999, S. 256f.</ref>

===Der HebräischeÜberlieferung nach soll [[König Salomon]] den [[Tempel in Jerusalem]] zu Sukkot eingeweiht haben {{Bibel.|1 ichKön|8|2}}, babeund keineim Lust[[Messias|messianischen aufZeitalter]] euchwird, lappenso Derder umfangreicheProphet Opfer[[Sacharja]] {{Bibel|Sach|14|16–19}}, Sukkot ein universelles, mit [[Regen]] assoziiertes Fest sein, zu dem alle benachbarten Nationen nach Jerusalem pilgern werden.<ref name="jewishencyclopedia1">{{JE|3=Joseph Jacobs, H. G. Friedmann|1=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=4&letter=T |2=Feast of Tabernacles}}</ref> ===

=== Hellenistische und frührömische Zeit ===

Das [[Jubiläenbuch]] hatte im antiken Judentum teilweise den Status einer autoritativen Schrift, auch wenn es letztlich nicht in den Kanon der Hebräischen Bibel aufgenommen wurde. Es ist stark an Kalenderfragen interessiert. Das Laubhüttenfest wird im 16. Kapitel mit den im Buch [[Genesis (Bibel)|Genesis]] erzählten Begebenheiten rund um die Geburt [[Isaak]]s verbunden (Engel kündigen [[Abraham]] an, dass er einen Sohn haben werde; die bisher unfruchtbare [[Sara (Erzmutter)|Sara]] wird schwanger; sie bringt Isaak zur Welt; acht Tage später folgt Isaaks [[Brit Mila|Beschneidung]]). Die Freude Abrahams und Saras an dem gemeinsamen Kind stellt in dieser Festätiologie die Verbindung zur Festfreude an Sukkot her. In Kapitel 32 ist noch einmal vom Laubhüttenfest die Rede: Die Erzählung von Jakobs Gottesoffenbarung in Bethel wird in recht komplexer Weise so uminterpretiert, dass sie eine Begründung für den achten Tag der Sukkot-Festwoche darstellt. Dieser achte Tag verbindet die Erinnerung an den Exodus, die Verheißung, dass Israel ein großes Volk werden soll und den Ort des Heiligtums (Jerusalem, nicht Bethel).<ref>Corinna Körting: ''Der Schall des Schofar. Israels Feste im Herbst'', Berlin/New York 1999, S. 276 und 280.</ref>