Anna-Lena Friedsam


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Anna-Lena Friedsam (* 1. Februar 1994 in Neuwied) ist eine deutsche Tennisspielerin.

Anna-Lena Friedsam Tennisspieler
Anna-Lena Friedsam
Anna-Lena Friedsam
Anna-Lena Friedsam 2019
Nation:  Deutschland
Geburtstag: 1. Februar 1994 (30 Jahre)
Größe: 174 cm
Gewicht: 68 kg
1. Profisaison: 2011
Spielhand: rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Patric Hopfe
Preisgeld: 2.558.368 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 349:240
Karrieretitel: 0 WTA, 1 WTA Challenger, 13 ITF
Höchste Platzierung: 45 (15. August 2016)
Aktuelle Platzierung: 309
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 114:97
Karrieretitel: 4 WTA, 3 ITF
Höchste Platzierung: 34 (21. September 2020)
Aktuelle Platzierung: 117
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
5. August 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Friedsam begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tennissport. 2009 wurde sie Deutsche Jugendmeisterin.

Sie gewann in diesem Jahr sechs ITF-Turniere. Damit verbesserte sie sich zwischen Januar und August um etwa 450 Plätze in der Weltrangliste. In der zweiten Runde der Qualifikation des WTA-Turniers von Luxemburg besiegte sie 2012 mit Andrea Hlaváčková erstmals eine Top-100-Spielerin.

Im August gewann sie das ITF-Turnier von Kasan, im September das von Trabzon. Bei den French Open, in Wimbledon und den US Open sowie bei mehreren WTA-Turnieren nahm sie an der Qualifikation teil, wobei ihr ein Sieg gegen Peng Shuai in Stuttgart gelang, aber nicht die Qualifikation für ein Hauptfeld.

Durch einen Sieg über Luksika Kumkhum konnte sich Friedsam in Shenzhen erstmals für das Hauptfeld eines WTA-Turniers qualifizieren; mit einem Sieg über Bojana Jovanovski zog sie dort ins Achtelfinale ein, in dem sie Jana Čepelová unterlag. Bei den Australian Open scheiterte sie in der Qualifikation. Beim Hallenturnier in Paris gelang ihr erstmals die Qualifikation für ein Turnier der Premier-Kategorie. In Rio de Janeiro, wo sie erstmals direkt für das Hauptfeld eines WTA-Turniers qualifiziert war, erreichte sie das Achtelfinale. Auch in Wimbledon sowie in Roland Garros war sie durch ihre Weltranglistenposition erstmals für die Hauptrunde qualifiziert; sie kam jedoch jeweils nicht über die erste Runde hinaus. Nach ihrem Ausscheiden in der Qualifikation der US Open gewann sie Anfang September 2014 ihr erstes WTA-Challenger-Turnier im Einzel; sie besiegte im Finale von Suzhou die Chinesin Duan Yingying mit 6:1, 6:3.

Ihr bislang größter Erfolg gelang ihr dann in der ersten Runde des WTA-Turniers von Linz mit einem Sieg (2:6, 6:3, 6:4) über die an Position 3 gesetzte Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulková. Nach weiteren Siegen über Jana Čepelová und Stefanie Vögele erreichte Friedsam zum ersten Mal das Halbfinale eines WTA-Turniers, in dem sie Karolína Plíšková unterlag.

Für das Hauptfeld der Australian Open war sie direkt qualifiziert; sie traf in der ersten Runde jedoch auf die an Position 7 gesetzte Eugenie Bouchard, der sie mit 2:6, 4:6 unterlag. Bei den French Open und in Wimbledon erreichte sie jeweils die zweite Runde. Am 20. Juli erlitt sie in der Partie gegen Klára Koukalová bei den Nürnberger Gastein Ladies beim Spielstand von 6:1 und 4:0 einen doppelten Bänderriss, der sie zu einer längeren Auszeit zwang.[1] Nach ihrer Rückkehr erreichte sie bei den Generali Ladies Linz mit Siegen über Magdaléna Rybáriková, Andreea Mitu, Margarita Gasparjan und Johanna Larsson das Finale. Ende des Jahres wurde Friedsam Deutsche Tennismeisterin, als sie im Finale der nationalen Meisterschaften Katharina Hobgarski mit 6:0 und 6:1 besiegte.[2]

Zu Saisonbeginn erreichte sie zunächst das Halbfinale in Shenzhen, wo sie Agnieszka Radwańska unterlag. Bei den darauf folgenden Australian Open zog sie erstmals in ihrer Karriere ins Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein.[3] Bei den US Open bestritt sie ihr vorerst letztes Match, denn im Saisonverlauf steigerten sich ihre Probleme mit der Schulter, die schließlich operiert werden musste.[4]

Wegen ihrer Schulteroperation konnte Friedsam erst Ende des Jahres 2017 beim ITF-Turnier in Clermont-Ferrand ihr Comeback beginnen[4] und gewann das ITF-Turnier in Shrewsbury.

Bei den Australian Open 2018 hatte sie gleich in der ersten Runde Angelique Kerber zur Gegnerin und unterlag. In der ersten Aprilwoche musste sich Friedsam erneut an der Schulter operiert lassen[5] und konnte erst Ende Mai mit dem Aufbautraining beginnen.[6]

Am 8. Februar 2020 debütierte Friedsam für die deutsche Fed-Cup-Mannschaft. Wenig später gelang ihr der bis dahin größte internationale Erfolg beim Turnier von Lyon, dort erreichte sie nach Linz 2015 zum zweiten Mal das Finale eines WTA International Tournaments, verlor dieses aber gegen Sofia Kenin 2:6, 6:4, 4:6. Im Turnierverlauf besiegte die ungesetzte Deutsche drei gesetzte Spielerinnen, zunächst die Nummer zwei der Setzliste, Kristina Mladenovic, und danach Viktória Kužmová sowie Darja Kassatkina.

Nach ihren Ergebnissen zum Ende des Jahres 2022 mit den Finalteilnahmen bei den Turnieren in Midland und Angers zog sie 2023 durch die Viertelfinalteilnahmen in Linz und Austin erstmals seit sieben Jahren wieder unter die Top 100 der Einzelweltrangliste ein.[7] Mit der Deutschen Billie-Jean-King-Cup-Mannschaft qualifizierte sie sich im April für die Finals in Sevilla. Dabei steuerte sie bei der Begegnung gegen Brasilien in Stuttgart den entscheidenden Punkt bei, nachdem sie mit 6:1 und 6:0 gegen Laura Pigossi gewann.[8] Mit ihrem Bundesligaverein TC Bredeney gewann sie zudem den dritten deutschen Meistertitel in Serie, wobei sie sich jedoch am letzten Spieltag an einer Werbebande verletzte und deswegen mehrere Wochen ausfiel.[9] Ihr Comeback feierte sie bei den US Open und gewann wenige Wochen später beim Turnier in Osaka mit ihrer Doppelpartnerin Nadija Kitschenok ihren vierten WTA-Doppeltitel gewinnen. Im Finale siegten sie mit 7:6 (7:3) und 6:3 gegen Anna Kalinskaja und Julija Putinzewa.[10]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 12. März 2012   Astana ITF $10.000 Hartplatz   Jekaterina Jurjewna Jaschina 6:4, 6:3
2. 27. Mai 2012   Velenje ITF $10.000 Sand   Agnese Zucchini 6:1, 6:3
3. 3. Juni 2012   Maribor ITF $25.000 Sand   Teliana Pereira 2:6, 7:62, 6:2
4. 17. Juni 2012   Padua ITF $25.000 Sand   Corinna Dentoni 6:2, 6:2
5. 15. Juli 2012   Aschaffenburg ITF $25.000 Sand   Kathrin Wörle 6:4, 2:6, 6:4
6. 26. August 2012   Charleroi ITF $25.000 Sand   Angelique van der Meet 6:4, 7:65
7. 24. März 2013   Sunderland ITF $15.000 Hartplatz   Alison Van Uytvanck 6:2, 7:64
8. 31. August 2013   Kasan ITF $50.000 Hartplatz   Marta Sirotkina 6:2, 6:3
9. 14. September 2013   Trabzon ITF $50.000 Hartplatz   Julija Bejhelsymer 4:6, 6:3, 6:3
10. 28. September 2013   Loughborough ITF $25.000 Hartplatz (Halle)   Alison Van Uytvanck 6:3, 6:0
11. 6. September 2014   Suzhou WTA Challenger Hartplatz   Duan Yingying 6.1, 6:3
12. 15. Juni 2015   Ilkley ITF $50.000 Rasen   Magda Linette 5:7, 6:3, 6:1
13. 11. November 2017   Shrewsbury ITF $25.000 Hartplatz (Halle)   Lesley Kerkhove 6:4, 6:2
14. 28. September 2019   Roehampton ITF $25.000 Hartplatz   Indy de Vroome 6:3, 6:3
Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Turniersiegerin Ergebnis
1. 18. Oktober 2015   Linz WTA International Hartplatz   Anastassija Pawljutschenkowa 4:6, 3:6
2. 8. März 2020   Lyon WTA International Hartplatz (Halle)   Sofia Kenin 2:6, 6:4, 4:6
3. 06. November 2022   Midland WTA 125 Hartplatz (Halle)   Caty McNally 3:6, 2:6
4. 11. Dezember 2022   Angers WTA 125 Hartplatz (Halle)   Alycia Parks 4:6, 6:4, 4:6
Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 13. Februar 2012   Leimen ITF $10.000 Hartplatz (Halle)   Julia Kimmelmann   Elyne Boeykens
  Jana Nabel
6:1, 7:64
2. 21. Mai 2012   Velenje ITF $10.000 Sand   Vanda Lukacs   Anja Prislan
  Dejana Raickovic
7:63, 5:7, [10:4]
3. 25. März 2013   Croissy-Beaubourg ITF $50.000 Hartplatz (Halle)   Alison Van Uytvanck   Stéphanie Foretz
  Eva Hrdinová
6:3, 6:4
4. 28. April 2019   Stuttgart WTA Premier Sand (Halle)   Mona Barthel   Anastassija Pawljutschenkowa
  Lucie Šafářová
2:6, 6:3, [10:6]
5. 2. Oktober 2021   Nur-Sultan WTA 250 Hartplatz   Monica Niculescu   Angelina Gabujewa
  Anastassija Sacharowa
6:2, 4:6, [10:5]
6. 31. Juli 2022   Warschau WTA 250 Sand   Anna Danilina   Katarzyna Kawa
  Alicja Rosolska
6:4, 5:7, [10:5]
7. 16. September 2023   Osaka WTA 250 Hartplatz   Nadija Kitschenok   Anna Kalinskaja
  Julija Putinzewa
7:63, 6:3
Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Turniersiegerinnen Ergebnis
1. 10. November 2013   Taipeh WTA Challenger Hartplatz (Halle)   Alison Van Uytvanck   Caroline Garcia
  Jaroslawa Schwedowa
3:6, 3:6
2. 20. September 2020   Rom WTA Premier 5 Sand   Raluca Olaru   Hsieh Su-wei
  Barbora Strýcová
2:6, 2:6
3. 10. April 2021   Bogotá WTA 250 Sand   Mihaela Buzărnescu   Elixane Lechemia
  Ingrid Neel
3:6, 4:6
4. 05. November 2022   Midland WTA 125 Hartplatz (Halle)   Nadija Kitschenok   Asia Muhammad

  Alycia Parks

2:6, 3:6
5. 12. Februar 2023   Linz WTA 250 Hartplatz (Halle)   Nadija Kitschenok   Viktória Hrunčáková

  Natela Dsalamidse

6:4, 5:7,[10:12]
Turnier201320142015201620172018201920202021202220232024Karriere
Australian OpenQ11AF1Q1Q1Q1Q2Q1AF
French OpenQ11211Q322
WimbledonQ21231 Q1Q113
US OpenQ1Q311Q32Q2Q112

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Turnier20162017201820192020202120222023Karriere
Australian Open1122
French OpenAFAF1211AF
Wimbledon1AF 211AF
US Open1AFAF1AF
  1. Anna-Lena Friedsam erleidet zweifachen Bänderriss. Abgerufen am 21. Juli 2015.
  2. DM 2015: Friedsam und Otte gewinnen in Biberach, auf: dtb-tennis.de, vom 20. Dezember 2015, abgerufen am 31. Mai 2018.
  3. Gerald Kleffmann: Friedsam rockt Melbourne, auf: sueddeutsche.de, vom 22. Januar 2016, abgerufen am 24. Januar 2016.
  4. a b Anna-Lena Friedsam: „Endlich wieder auf dem Court“, auf: dtb-tennis.de, vom 2. Oktober 2017, abgerufen am 31. Mai 2018.
  5. Anna-Lena Friedsam erneut an der Schulter operiert, auf: spox.com, vom 7. April 2018, abgerufen am 31. Mai 2018.
  6. Blog & News – Aufbautraining, auf: anna-lena-friedsam.de, vom 28. Mai 2018, abgerufen am 31. Mai 2018.
  7. S. W. R. Sport: Tennisspielerin Anna-Lena Friedsam steht wieder unter den besten 100 der Welt. 4. April 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  8. sportschau.de: Billie Jean King Cup im Tennis: Deutschland erreicht Finalturnier. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
  9. Michael Ryberg: Lintforterin Friedsam schneidet sich Bein an Werbebande auf. 16. Juli 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023 (deutsch).
  10. Anna-Lena Friedsam gewinnt Doppeltitel in Osaka. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
Personendaten
NAME Friedsam, Anna-Lena
KURZBESCHREIBUNG deutsche Tennisspielerin
GEBURTSDATUM 1. Februar 1994
GEBURTSORT Neuwied, Deutschland