Großer Preis von Ungarn 2000


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Der Große Preis von Ungarn 2000 (offiziell XVI Marlboro Magyar Nagydíj) fand am 13. August auf dem Hungaroring in Mogyoród statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000.

 Großer Preis von Ungarn 2000
Renndaten
12. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000
Streckenprofil
Name: XVI Marlboro Magyar Nagydíj
Datum: 13. August 2000
Ort: Mogyoród
Kurs: Hungaroring
Länge: 305,921 km in 77 Runden à 3,973 km
Wetter: bewölkt, aber heiß
Zuschauer: ~ 120.000
Pole-Position
Fahrer:  Michael Schumacher  Ferrari
Zeit: 1:17,514 min
Schnellste Runde
Fahrer:  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes
Zeit: 1:20,028 min (Runde 33)
Podium
Erster:  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes
Zweiter:  Michael Schumacher  Ferrari
Dritter:  David Coulthard  McLaren-Mercedes

Führungsrunden

Kein Rennen angegeben!

Nach dem Großen Preis von Deutschland führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit zwei Punkten vor David Coulthard und Mika Häkkinen. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit vier Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 80 Punkten vor Williams-BMW.

Mit Michael Schumacher, Jacques Villeneuve (jeweils zweimal) und Häkkinen (einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Im ersten freien Training am Freitag erzielte Coulthard die schnellste Rundenzeit vor Häkkinen und Michael Schumacher.[1]

Im Samstagstraining übernahm Michael Schumacher die Führungsposition vor Coulthard und seinem Teamkollegen Rubens Barrichello.[2]

Im Qualifying erzielte Michael Schumacher erneut die schnellste Runde und belegte die Pole-Position vor den beiden McLaren-Piloten Coulthard und Häkkinen.[3]

Coulthard erzielte dafür wieder im Warm Up die schnellste Runde. Zweiter wurde Michael Schumacher vor Barrichello.[4]

Der Start gelang Michael Schumacher gut, allerdings war Häkkinen noch besser weggekommen. Er überholte Coulthard und setzte sich Seite an Seite mit Michael Schumacher, schnitt dessen Linie und setzte sich damit in der ersten Kurve an die Spitze, weiter hinten gab es keine Verschiebungen und das Feld kam ohne Zwischenfall durch. Nur Mika Salo verlor zwei Plätze; die neue Rangfolge nach der ersten Runde war: Häkkinen, Michael Schumacher, Coulthard, Ralf Schumacher, Barrichello, Heinz-Harald Frentzen, Giancarlo Fisichella, Jenson Button, Eddie Irvine und Alexander Wurz.

Häkkinen setzte sich von Michael Schumacher ab, an dem Coulthard jedoch nicht vorbeikam. Der Rest des Feldes fiel weiter zurück und verlor eine Sekunde pro Runde auf den Führenden. Ralf Schumacher fuhr langsamer als Barrichello, der ein schnelleres Auto hatte aber nicht an ihm vorbeikam. Es ereignete sich wenig, bis sich in der achten Runde Fisichella von der Strecke drehte und ein paar Plätze zurückfiel. Häkkinen war nun 4,1 Sekunden vor Michael Schumacher, 5,8 Sekunden vor Coulthard und fast 10 Sekunden vor Ralf Schumacher und Barrichello. Das Rennen beruhigte sich nun ohne weitere Überholmanöver. Häkkinen legte auf sich allein gestellt eine schnellste Runde nach der anderen hin, Michael Schumacher kam ihm nicht nach und konnte dagegen nichts ausrichten. Dafür setzte er sich leicht von Coulthard ab, der sich schon 10 Sekunden vor dem Duo Ralf Schumacher/Barrichello befand. In Runde 25 war Häkkinen 11 Sekunden vor Schumacher, 17 Sekunden vor Coulthard und 30 Sekunden vor Ralf Schumacher, der immer noch Barrichello direkt hinter sich hatte; 3 Sekunden hinter den beiden folgte Frentzen.

Michael Schumacher hatte das leichtere Auto als Häkkinen und kam bis auf 10 Sekunden Abstand heran, legte dann aber in Runde 27 einen Boxenstopp ein. Sein Bruder Ralf und Barrichello kamen kurz danach herein, dabei wurde Barrichello schneller abgefertigt und kam damit vor Ralf Schumacher wieder auf die Strecke. Häkkinen vergrößerte seinen Vorsprung auf Coulthard bis auf 20 Sekunden und legte in der 31. Runde seinen ersten Stopp ein. Coulthard kam in der nächsten Runde herein, nach den ersten Stopps war Häkkinen nun vor Michael Schumacher, Coulthard, Barrichello, Ralf Schumacher, Frentzen, Button, Irvine, Jarno Trulli und Pedro Diniz.

Häkkinen verlor nun eine Zehntelsekunde oder weniger pro Runde an Michael Schumacher, auf den er 13 Sekunden Vorsprung hatte. Coulthard war am schnellsten unterwegs und verkleinerte die Lücke zu Michael Schumacher auf 4,7 Sekunden. Barrichello hatte 17 Sekunden Rückstand auf Coulthard, aber 2 Sekunden Vorsprung auf Ralf Schumacher der langsam von Frentzen wegzog, dieser rangierte weitere 9 Sekunden dahinter und wurde von Button unter Druck gesetzt. In den nächsten 15 Runden reduzierte Coulthard den Abstand zu Michael Schumacher immer mehr und war schließlich in der 44. Runde nur noch 1,2 Sekunden hinter ihm. Das anschließende Überrunden von Gastón Mazzacane kostete ihn dann ein wenig Zeit, so dass Michael Schumacher die Lücke auf 1,9 Sekunden vergrößerte.

Coulthard verkleinerte den Abstand noch einmal bis in Runde 48, verlor aber beim Überrunden von Marc Gené noch einmal Zeit und war nun 2,3 Sekunden hinter Michael Schumacher. Weiter hinten fiel Button mit Hydraulikproblemen vor Frentzen zurück. Häkkinen befand sich 9 Sekunden vor Michael Schumacher und 11 Sekunden vor Coulthard als der Ferrari in der 49. Runde an die Box kam. Häkkinen blieb eine weitere Runde draußen und Coulthard stoppte in Runde 51 und gewann dadurch zwei Sekunden, kam aber trotzdem drei Zehntelsekunden hinter Michael Schumacher wieder auf die Strecke. Dahinter gab es keine weiteren Positionswechsel, nur Trulli war nun vor Irvine dank seiner 1-Stopp-Strategie. Michael Schumacher und Coulthard fuhren weiter schnell und begannen die 10-Sekunden-Lücke zu Häkkinen zu schließen. Dahinter hatte Button Probleme mit seinem Auto und wurde von Trulli überholt, kurz darauf auch noch vom dahinter fahrenden Irvine. Auch wenn sich der Abstand noch weiter verringerte, gewann Häkkinen vor Michael Schumacher, der direkt vor Coulthard ins Ziel kam. Barrichello wurde Vierter, Ralf Schumacher Fünfter und Frentzen Sechster.

In der Weltmeisterschaft übernahm Häkkinen zum ersten Mal in der laufenden Saison die Führung. Auch bei der Konstrukteurswertung übernahm McLaren die Spitzenposition, führte die Tabelle allerdings mit nur einem Punkt vor Ferrari an.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
  West McLaren Mercedes 01   Mika Häkkinen McLaren MP4/15 Mercedes-Benz 3.0 V10 B
02   David Coulthard
  Scuderia Ferrari Marlboro 03   Michael Schumacher Ferrari F1-2000 Ferrari 3.0 V10 B
04   Rubens Barrichello
  Benson and Hedges Jordan 05   Heinz-Harald Frentzen Jordan EJ10B Mugen-Honda 3.0 V10 B
06   Jarno Trulli
  Jaguar Racing 07   Eddie Irvine Jaguar R1 Cosworth 3.0 V10 B
08   Johnny Herbert
  BMW Williams F1 Team 09   Ralf Schumacher Williams FW22 BMW 3.0 V10 B
10   Jenson Button
  Mild Seven Benetton Playlife 11   Giancarlo Fisichella Benetton B200 Supertec 3.0 V10 B
12   Alexander Wurz
  Gauloises Prost Peugeot 14   Jean Alesi Prost AP03 Peugeot 3.0 V10 B
15   Nick Heidfeld
  Red Bull Sauber Petronas 16   Pedro Diniz Sauber C19 Petronas 3.0 V10 B
17   Mika Salo
  Arrows F1 Team 18   Pedro de la Rosa Arrows A21 Supertec 3.0 V10 B
19   Jos Verstappen
  Telefonica Minardi Fondmetal 20   Marc Gené Minardi M02 Fondmetal 3.0 V10 B
21   Gastón Mazzacane
  Lucky Strike Reynard BAR Honda 22   Jacques Villeneuve BAR 002 Honda 3.0 V10 B
23   Ricardo Zonta
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01   Michael Schumacher   Ferrari 1:17,514 01
02   David Coulthard   McLaren-Mercedes 1:17,886 02
03   Mika Häkkinen   McLaren-Mercedes 1:17,922 03
04   Ralf Schumacher   Williams-BMW 1:18,321 04
05   Rubens Barrichello   Ferrari 1:18,330 05
06   Heinz-Harald Frentzen   Jordan-Mugen 1:18,523 06
07   Giancarlo Fisichella   Benetton-Supertec 1:18,607 07
08   Jenson Button   Williams-BMW 1:18,699 08
09   Mika Salo   Sauber-Petronas 1:18,748 09
10   Eddie Irvine   Jaguar-Cosworth 1:19,008 10
11   Alexander Wurz   Benetton-Supertec 1:19,259 11
12   Jarno Trulli   Jordan-Mugen 1:19,266 12
13   Pedro Diniz   Sauber-Petronas 1:19,451 13
14   Jean Alesi   Prost-Peugeot 1:19,626 14
15   Pedro de la Rosa   Arrows-Supertec 1:19,897 15
16   Jacques Villeneuve   BAR-Honda 1:19,937 16
17   Johnny Herbert   Jaguar-Cosworth 1:19,956 17
18   Ricardo Zonta   BAR-Honda 1:20,272 18
19   Nick Heidfeld   Prost-Peugeot 1:20,481 19
20   Jos Verstappen   Arrows-Supertec 1:20,609 20
21   Marc Gené   Minardi-Fondmetal 1:20,654 21
22   Gastón Mazzacane   Minardi-Fondmetal 1:20,905 22
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1   Mika Häkkinen   McLaren-Mercedes 77 2 1:45:33,869 03 1:20,028 (33.)
2   Michael Schumacher   Ferrari 77 2 + 7,917 01 1:20,762 (22.)
3   David Coulthard   McLaren-Mercedes 77 2 + 8,455 02 1:20,641 (29.)
4   Rubens Barrichello   Ferrari 77 2 + 44,157 05 1:20,520 (42.)
5   Ralf Schumacher   Williams-BMW 77 2 + 50,437 04 1:21,211 (45.)
6   Heinz-Harald Frentzen   Jordan-Mugen 77 2 + 1:08,099 06 1:20,640 (58.)
7   Jarno Trulli   Jordan-Mugen 76 1 + 1 Runde 12 1:21,483 (71.)
8   Eddie Irvine   Jaguar-Cosworth 76 2 + 1 Runde 10 1:21,572 (70.)
9   Jenson Button   Williams-BMW 76 2 + 1 Runde 08 1:21,423 (33.)
10   Mika Salo   Sauber-Petronas 76 2 + 1 Runde 09 1:21,372 (32.)
11   Alexander Wurz   Benetton-Supertec 76 2 + 1 Runde 11 1:21,483 (34.)
12   Jacques Villeneuve   BAR-Honda 75 3 + 2 Runden 16 1:21,163 (48.)
13   Jos Verstappen   Arrows-Supertec 75 2 + 2 Runden 20 1:22,366 (27.)
14   Ricardo Zonta   BAR-Honda 75 2 + 2 Runden 18 1:22,633 (30.)
15   Marc Gené   Minardi-Fondmetal 74 3 + 3 Runden 21 1:23,388 (53.)
16   Pedro de la Rosa   Arrows-Supertec 73 2 + 4 Runden 15 1:23,820 (04.)
  Gastón Mazzacane   Minardi-Fondmetal 68 3 DNF 22 1:23,912 (29.)
  Johnny Herbert   Jaguar-Cosworth 67 2 DNF 17 1:22,439 (30.)
  Pedro Diniz   Sauber-Petronas 62 2 DNF 13 1:21,491 (47.)
  Giancarlo Fisichella   Benetton-Supertec 31 2 DNF 07 1:22,933 (07.)
  Nick Heidfeld   Prost-Peugeot 22 1 DNF 19 1:23,644 (16.)
  Jean Alesi   Prost-Peugeot 11 2 DNF 14 1:24,106 (07.)

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01   Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 64
02   Michael Schumacher Ferrari 62
03   David Coulthard McLaren-Mercedes 58
04   Rubens Barrichello Ferrari 49
05   Giancarlo Fisichella Benetton-Supertec 18
06   Ralf Schumacher Williams-BMW 16
07   Jacques Villeneuve BAR-Honda 11
08   Jenson Button Williams-BMW 8
09   Jarno Trulli Jordan-Mugen 6
10   Mika Salo Sauber-Petronas 6
11   Heinz-Harald Frentzen Jordan-Mugen 6
12   Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 3
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13   Jos Verstappen Arrows-Supertec 2
14   Pedro de la Rosa Arrows-Supertec 2
15   Ricardo Zonta BAR-Honda 1
16   Pedro Diniz Sauber-Petronas 0
17   Alexander Wurz Benetton-Supertec 0
18   Johnny Herbert Jaguar-Cosworth 0
19   Marc Gené Minardi-Fondmetal 0
20   Nick Heidfeld Prost-Peugeot 0
21   Gastón Mazzacane Minardi-Fondmetal 0
22   Jean Alesi Prost-Peugeot 0
23   Luciano Burti Jaguar-Cosworth 0
Pos. Konstrukteur Punkte
01   McLaren-Mercedes[# 1] 112
02   Ferrari 111
03   Williams-BMW 24
04   Benetton-Supertec 18
05   BAR-Honda 12
06   Jordan-Mugen 12
Pos. Konstrukteur Punkte
07   Sauber-Petronas 6
08   Arrows-Supertec 4
09   Jaguar-Cosworth 3
10   Minardi-Fondmetal 0
11   Prost-Peugeot 0

Anmerkungen

  1. Aufgrund eines fehlenden FIA-Siegels an Mika Häkkinens Auto beim Großen Preis von Österreich wurden McLaren-Mercedes nachträglich zehn Konstrukteurspunkte aberkannt.
  1. „1. Freies Training“ (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 25. Dezember 2013)
  2. „2. Freies Training“ (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 25. Dezember 2013)
  3. „3. Qualifikationstraining“ (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 25. Dezember 2013)
  4. „4. Warm up“ (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 25. Dezember 2013)