International Federation of Football History & Statistics


Autoren der Wikimedia-Projekte

Article Images

internationaler Verein von Fußballstatistikern

Die International Federation of Football History & Statistics (IFFHS) ist eine internationale Vereinigung von Fußballstatistikern. Der Sitz befindet sich in Zürich in der Schweiz. Bekannt ist die IFFHS für ihre zahlreichen Buchveröffentlichungen zur Geschichte des Fußballs und für ihre durchgeführten Wahlen, wovon insbesondere die Auszeichnungen für den Welttorhüter und den Weltschiedsrichter größere Verbreitung in den Medien erfahren. Laut eigenen Angaben hat die Organisation rund 200 Mitglieder in 120 Ländern.[1]

Logo der IFFHS
Logo der IFFHS

Ziel ist eine umfassende Dokumentation der Sportart Fußball. Zu diesem Zweck führt die Vereinigung Statistiken über Länderspiele, olympische Fußballturniere, kontinentale Wettbewerbe, nationale Meisterschaften und Pokalwettbewerbe, erstellt regelmäßig eine Klub-Weltrangliste und sammelt skurrile Fakten, die sie auch im Internet veröffentlicht. Ferner führt die IFFHS jährlich zahlreiche Wahlen unter anderem zum Welttorhüter, zum Welttorjäger oder zum Weltschiedsrichter durch.

In der Vergangenheit gab die Organisation mehrere Fußball-Zeitschriften heraus. Ferner erschienen Bücher zu A-Länderspielen, den olympischen Fußballturnieren, zu den Fußball-Europapokal-Wettbewerben sowie zu den eigenen Wahlen und Veranstaltungen. Sowohl die Veröffentlichung der Zeitschriften als auch die als Serien geplanten Buchausgaben sind Anfang der 2000er Jahre eingestellt worden. Fortan konzentrierte man sich ausschließlich auf die Veröffentlichung im Internet.

 
Logo bis Mitte 2013

Die Vereinigung wurde am 27. März 1984 in Leipzig von ihrem langjährigen ersten Präsidenten Alfredo Pöge gegründet.[2] Im Juni 1985 verließ Pöge mit seiner Familie die DDR – laut eigener Aussage wurde er dazu gedrängt – und ließ sich in Wiesbaden nieder. Später verlegte Pöge seinen Wohnsitz und damit auch den Hauptsitz der IFFHS nach Bonn.

Von 1987 bis 2002 gab die Organisation die Fußball-Weltzeitschrift und eine weitere Zeitschrift, den Libero heraus, von dem es zeitweise die Varianten spezial deutsch und international gab. In den 1980er und 1990er Jahren gab die IFFHS auch etliche Bücher und andere Print-Publikationen mit statistischen Auswertungen aus der Historie des Fußballs heraus, die später aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten eingestellt wurden.

Zu Beginn der Vergabe der Ehrungen Ende der 1980er Jahre sorgten diese noch für ein großes Medienecho. Der Sportartikelhersteller Uhlsport sponserte die Welttorhüterwahl und eine hessische Hotelkette übernahm die Reisekosten der Stars zu der von der IFFHS ausgerichteten jährlichen World Football Gala in Fulda. Bei der damals noch durchgeführten IFFHS-Wahl zum Weltfußballer – die 1988 und 1989 Marco van Basten und 1990 Lothar Matthäus gewann – stieg Adidas als Sponsor ein, bis 1991 die FIFA eine eigene Weltfußballerwahl startete und die IFFHS ihre einstellte. Lange Zeit wurden die Ergebnisse der IFFHS-Wahlen in vielen Medien verbreitet und die Preisübergabe mit Live-Übertragungen auf den TV-Kanälen RTLplus, DSF oder dem italienischen Sender RAI begleitet. Noch im März 2006 übergab Pöge live im Aktuellen Sportstudio im ZDF die IFFHS-Auszeichnungen an José Mourinho, Petr Čech und Markus Merk.

Nachdem sich bei einem Gerichtsverfahren im Jahr 2006 herausstellte, dass die IFFHS als Personenvereinigung nirgendwo offiziell registriert sei und die Zweifel an der Seriosität der IFFHS lauter wurden (siehe auch Abschnitt „Kritik“), rückte die IFFHS mehr und mehr in eine Nische. Die Deutsche Presse-Agentur stellte die Vermeldung der IFFHS-Statistiken und -Auszeichnungen ein und die letzten Sponsoren sprangen ab. 2008 fand die letzte World Football Gala statt, seitdem vermeldet die IFFHS ihre Wahlergebnisse nur noch über ihre eigene Homepage.[1]

Geführt wird die Organisation von einem Exekutivkomitee, bestehend aus dem Präsidenten, drei Stellvertretern und weiteren Mitgliedern. Nach dem Tod von Alfredo Pöge am 26. März 2013 übernahm zunächst der langjährige IFFHS-Vizepräsident Robert Ley aus Frankreich die Interimspräsidentschaft. Im März 2014 wurde nunmehr für zunächst fünf Jahre von den Mitgliedern des Exekutivkomitees Saleh Salem Bahwini aus Saudi-Arabien zum neuen Präsidenten gewählt.[3] Im April 2019 wurde er wiedergewählt. In seiner ersten Amtszeit wurde der Hauptsitz der Organisation von Lausanne nach Kloten verlegt, zudem wurde mit den Schweizer Behörden der Rechtsstatus der Organisation geklärt.[4] Mitglieder wurden bisher auf Vorschlag anderer Mitglieder aus einem Kandidatenpool ernannt.

Der Titel The World’s Best Player (IFFHS-Weltfußballer) wurde bereits 1988 bis 1990 verliehen, dann aber aufgrund der Einführung der offiziellen Wahl zum FIFA-Weltfußballer des Jahres eingestellt. 2020 wurde die Wahl wieder eingeführt.

Männer – Bisherige Sieger
Jahr Spieler Klub(s)
1988   Marco van Basten AC Mailand
1989   Marco van Basten AC Mailand
1990   Lothar Matthäus Inter Mailand
1991–2019 Nicht vergeben
2020   Robert Lewandowski FC Bayern München
2021   Robert Lewandowski FC Bayern München
2022   Lionel Messi Paris Saint-Germain
2023   Erling Haaland Manchester City
Frauen – Bisherige Siegerinnen
Jahr Spielerin Klub(s)
1988–2019 Nicht vergeben
2020   Pernille Harder VfL Wolfsburg / FC Chelsea
2021   Alexia Putellas   FC Barcelona
2022   Alexia Putellas   FC Barcelona
2023   Aitana Bonmatí   FC Barcelona

Der Titel „Welt-Torhüter“ (The World’s Best Goalkeeper) wird seit 1987 jährlich an Fußballtorhüter vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus 70 Ländern aller Fußball-Kontinente teil. Seit 2012 wird auch die „Welt-Torhüterin“ ausgezeichnet.

Der Titel „Welt-Schiedsrichter“ (The World’s Best Referee) wird ebenfalls seit 1987 jährlich an Fußballschiedsrichter vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus 70 Ländern aller „Fußball-Kontinente“ teil. Seit 2012 wird auch die „Welt-Schiedsrichterin“ ausgezeichnet.

Jahr Schiedsrichter
1987   Romualdo Arppi Filho
1988   Michel Vautrot
1989   Michel Vautrot
1990   José Roberto Wright
1991   Peter Mikkelsen
1992   Aron Schmidhuber
1993   Peter Mikkelsen
1994   Sándor Puhl
1995   Sándor Puhl
1996   Sándor Puhl
Jahr Schiedsrichter
1997   Sándor Puhl
1998   Pierluigi Collina
1999   Pierluigi Collina
2000   Pierluigi Collina
2001   Pierluigi Collina
2002   Pierluigi Collina
2003   Pierluigi Collina
2004   Markus Merk
2005   Markus Merk
2006   Horacio Elizondo
Jahr Schiedsrichter
2007   Markus Merk
2008   Roberto Rosetti
2009   Massimo Busacca
2010   Howard Webb
2011   Viktor Kassai
2012   Pedro Proença
2013   Howard Webb
2014   Nicola Rizzoli
2015   Nicola Rizzoli
2016   Mark Clattenburg
Jahr Schiedsrichter
2017   Felix Brych
2018   Néstor Pitana
2019   Damir Skomina
2020   Daniele Orsato
2021   Felix Brych
2022   Szymon Marciniak
2023   Szymon Marciniak
Jahr Schiedsrichterin
2012   Jenny Palmqvist
2013   Bibiana Steinhaus
2014   Bibiana Steinhaus
2015   Kateryna Monsul
2016   Katalin Kulcsár
2017   Bibiana Steinhaus
2018   Bibiana Steinhaus
2019   Stéphanie Frappart
2020   Stéphanie Frappart
2021   Stéphanie Frappart
Jahr Schiedsrichter
2022   Stéphanie Frappart
2023   Stéphanie Frappart

Der Titel „Welt-Torjäger“ (The World’s Best Top Goal Scorer) wird seit 1991 jährlich an Fußballspieler vergeben. Bei der Ermittlung des Siegers werden dabei von der IFFHS all jene Tore berücksichtigt, welche innerhalb eines Kalenderjahres bei folgenden internationalen Spielen erzielt wurden:

Für den Fall, dass zwei oder mehrere Spieler gleich viele Tore erzielt haben, entscheidet die Zahl der in A-Länderspielen erzielten Tore über die Rangfolge. Diese Regelung kam bisher fünfmal zum Tragen.

Seit 1997 gibt es die zusätzliche Auszeichnung zum weltbesten Erstligatorschützen (The World’s Best Top Division Goal Scorer), bei dem die Anzahl der Tore in der jeweiligen nationalen Liga ausschlaggebend ist. Dabei werden nur die 100 besten nationalen Ligen berücksichtigt. Von 1997 bis 2004 gab es zusätzlich die Auszeichnung zum effektivsten Torschützen (World's Most Effective Top Division Goal Scorer of the Year). 2020 wurde eine Auszeichnung zum insgesamt besten Torschützen (The World's Best Top Goal Scorer) eingeführt, die alle Tore des Kalenderjahrs berücksichtigt.

Jahr Spieler Klub(s) Tore davon
Ländersp./Klubsp.
1991   Jean-Pierre Papin Olympique Marseille 16 07/09
1992   Dennis Bergkamp1 Ajax Amsterdam 12 07/05
1993   Said al-Uwairan Al-Shabab 18 15/03
1994   Christo Stoitschkow FC Barcelona 17 09/08
1995   Jürgen Klinsmann Tottenham Hotspur / Bayern München 17 06/11
1996   Ali Daei Persepolis Teheran / al-Sadd Sports Club 22 22/00
1997   Ronaldo FC Barcelona / Inter Mailand 22 17/05
1998   Jassem Al-Houwaidi Al Salmiya Club 20 20/00
1999   Raúl Real Madrid 14 10/04
2000   Rivaldo2 FC Barcelona 21 08/13
2001   Hani Al Dhabit Dhofar Club 22 22/00
2002   Ruud van Nistelrooy Manchester United 14 01/13
2003   Thierry Henry3 FC Arsenal 15 11/04
2004   Ali Daei Persepolis Teheran / Saba Qom 17 17/00
2005   Adriano Inter Mailand 18 10/08
2006   Humberto Suazo CSD Colo Colo Santiago 17 04/13
2007   Trésor Mputu Mabi Tout Puissant Mazembe 20 01/19
2008   Leandson Dias da Silva Muharraq Club 19 00/19
2009   Shinji Okazaki4 Shimizu S-Pulse 15 15/00
2010   Bader al-Mutawa5 Al Qadsia Kuwait 17 10/07
2011   Lionel Messi FC Barcelona 19 04/15
2012   Lionel Messi FC Barcelona 25 12/13
2013   Cristiano Ronaldo Real Madrid 25 09/16
2014   Cristiano Ronaldo Real Madrid 20 05/15
2015   Robert Lewandowski FC Bayern München 22 11/11
2016   Cristiano Ronaldo Real Madrid 24 13/11
2017   Cristiano Ronaldo Real Madrid 32 11/21
2018   Baghdad Bounedjah al-Sadd Sports Club 20 07/13
2019   Cristiano Ronaldo Juventus Turin 21 14/07
2020   Romelu Lukaku Inter Mailand 16 05/11
2021   Robert Lewandowski FC Bayern München 24 11/13
2022   Lionel Messi Paris Saint-Germain 22 04/18
2023   Romelu Lukaku Inter Mailand / AS Rom 22 07/15
Höchstmarke / Minimalmarke

1

Der Brasilianer Raí erzielte insgesamt ebenfalls 12 Treffer, jedoch nur 6 in A-Länderspielen.

2

Der Brasilianer Romário erzielte insgesamt ebenfalls 21 Treffer, jedoch nur 7 in A-Länderspielen.

3

Der Franzose David Trezeguet erzielte insgesamt ebenfalls 15 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.

4

Der Ivorer Didier Drogba erzielte insgesamt ebenfalls 15 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.

5

Der Kameruner Samuel Eto’o erzielte insgesamt ebenfalls 17 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.

Jahr Spieler Klub(s) Tore
1997   Hakan Şükür Galatasaray Istanbul 38
1998   Iván Kaviedes Club Sport Emelec 43
1999   Mário Jardel FC Porto 36
2000   Mário Jardel FC Porto 38
2001   José Alfredo Castillo Oriente Petrolero 42
2002   Joaquín Botero Club Bolívar 49
2003   José Cardozo Deportivo Toluca 58
2004   Patricio Galaz CD Cobreloa 42
2005   Araújo Gamba Osaka 33
2006   Klaas-Jan Huntelaar Ajax Amsterdam 35
2007   Afonso Alves SC Heerenveen 34
2008   Lucas Barrios CSD Colo-Colo 37
2009   Marc Janko FC Red Bull Salzburg 39
2010   Luis Suárez Ajax Amsterdam 35
2011   Aleksandrs Čekulajevs JK Trans Narva 46
2012   Lionel Messi FC Barcelona 50
2013   Lionel Messi FC Barcelona 46
2014   Cristiano Ronaldo Real Madrid 31
  Luis Suárez FC Liverpool
2015   Cristiano Ronaldo Real Madrid 48
2016   Luis Suárez FC Barcelona 40
2017   Lionel Messi FC Barcelona 37
2018   Jonas Benfica Lissabon 34
  Lionel Messi FC Barcelona
2019   Baghdad Bounedjah al-Sadd Sports Club 39
2020   Cristiano Ronaldo Juventus Turin 33
2021   Robert Lewandowski FC Bayern München 43
2022   Germán Cano Fluminense Rio de Janeiro 35
2023   Harry Kane Tottenham Hotspur / FC Bayern München 38
Höchstmarke / Minimalmarke
Jahr Spieler Klub(s) Tore
2020   Robert Lewandowski FC Bayern München 47
2021   Robert Lewandowski FC Bayern München 69
2022   Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 56
2023   Cristiano Ronaldo al-Nassr FC 54

Seit 1991 führt die IFFHS eine monatlich aktualisierte Klub-Weltrangliste (Club World Ranking), aus der jährlich der beste Verein des abgelaufenen Kalenderjahres gekürt wird (The World’s Club Team of the Year). In die Wertung gehen die Ergebnisse aller offiziellen nationalen und internationalen Wettbewerbe ein. Seit 2012 wird auch der beste Verein im Frauenfußball ausgezeichnet.

2009 wurden für jeden Kontinent die besten Vereine des 20. Jahrhunderts benannt (Best Continental Clubs of the 20th Century). Diese waren Real Madrid (Europa), Peñarol Montevideo (Südamerika), Asante Kotoko SC (Afrika), al-Hilal (Asien), CD Saprissa (Nord-/Mittelamerika) und South Melbourne FC (Ozeanien). 2012 wurde der FC Barcelona als Bester Klub des Jahrzehnts (2001–2010) (World's Club Team of the Decade) gekürt.

Jahr Klub
1991   AS Rom
1992   Ajax Amsterdam
1993   Juventus Turin
1994   Paris Saint-Germain
1995   AC Mailand
1996   Juventus Turin
1997   FC Barcelona
1998   Inter Mailand
1999   Manchester United
2000   Real Madrid
Jahr Klub
2001   FC Liverpool
2002   Real Madrid
2003   AC Mailand
2004   FC Valencia
2005   FC Liverpool
2006   FC Sevilla
2007   FC Sevilla
2008   Manchester United
2009   FC Barcelona
2010   Inter Mailand
Jahr Klub
2011   FC Barcelona
2012   FC Barcelona
2013   FC Bayern München
2014   Real Madrid
2015   FC Barcelona
2016   Atlético Nacional
2017   Real Madrid
2018   Atlético Madrid
2019   FC Liverpool
2020   FC Bayern München
Jahr Klub
2021   Palmeiras São Paulo
2022   Flamengo Rio de Janeiro
2023   Manchester City
Jahr Klub
2012   Olympique Lyon
2013   VfL Wolfsburg
2014   VfL Wolfsburg
2015   Olympique Lyon
2016   Olympique Lyon
2017   Olympique Lyon
2018   Olympique Lyon
2019   Olympique Lyon
2020   Olympique Lyon
2021   FC Barcelona
Jahr Klub
2022   FC Barcelona
2023   FC Barcelona

Ebenfalls seit 1991 kürt die IFFHS jährlich die stärkste nationale Liga der Welt (The Strongest National League of the World) im abgelaufenen Kalenderjahr. In die Wertung gehen die Ergebnisse aller Vereine in den offiziellen nationalen und internationalen Wettbewerben ein. Seit 2020 wird auch die beste Liga im Frauenfußball gekürt.

Jahr Liga
1991   Serie A
1992   Serie A
1993   Serie A
1994   Serie A
1995   Serie A
1996   Serie A
1997   Bundesliga
1998   Serie A
1999   Serie A
2000   Primera División
Jahr Liga
2001   Primera División
2002   Primera División
2003   Serie A
2004   Primera División
2005   Premier League
2006   Serie A
2007   Premier League
2008   Premier League
2009   Premier League
2010   Primera División
Jahr Liga
2011   Primera División
2012   Primera División
2013   Primera División
2014   Primera División
2015   Primera División
2016   Primera División
2017   Primera División
2018   Primera División
2019   Premier League
2020   Serie A
Jahr Liga
2021   Campeonato Brasileirão
2022   Campeonato Brasileirão
2023   Serie A
Jahr Liga
2020   FA Women’s Super League
2021   Division 1 Féminine
2022   Primera División
2023   Primera División

Der Titel „Welt-Klubtrainer“ (The World’s Best Club Coach) wird seit 1996 jährlich an Trainer von Klubmannschaften vergeben. Ebenfalls seit 1996 wird der Titel „Welt-Nationaltrainer“ (The World’s Best National Coach) jährlich an Trainer von Nationalmannschaften vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus allen Fußball-Kontinenten teil. Seit 2020 werden auch die besten Trainer und Trainerinnen im Frauenfußball ausgezeichnet.

Welt-Klubtrainer
Jahr Klubtrainer Klub(s)
1996   Marcello Lippi (1) Juventus Turin
1997   Ottmar Hitzfeld (1) Borussia Dortmund
1998   Marcello Lippi (2) Juventus Turin
1999   Alex Ferguson (1) Manchester United
2000   Carlos Bianchi (1) Boca Juniors
2001   Ottmar Hitzfeld (2) FC Bayern München
2002   Vicente del Bosque Real Madrid
2003   Carlos Bianchi (2) Boca Juniors
2004   José Mourinho (1) FC Porto / FC Chelsea
2005   José Mourinho (2) FC Chelsea
2006   Frank Rijkaard FC Barcelona
2007   Carlo Ancelotti (1) AC Mailand
2008   Alex Ferguson (2) Manchester United
2009   Pep Guardiola (1) FC Barcelona
2010   José Mourinho (3) Inter Mailand / Real Madrid
2011   Pep Guardiola (2) FC Barcelona
2012   José Mourinho (4) Real Madrid
2013   Jupp Heynckes FC Bayern München
2014   Carlo Ancelotti (2) Real Madrid
2015   Luis Enrique FC Barcelona
2016   Diego Simeone Atlético Madrid
2017   Zinédine Zidane (1) Real Madrid
2018   Zinédine Zidane (2) Real Madrid
2019   Jürgen Klopp FC Liverpool
2020   Hansi Flick FC Bayern München
2021   Thomas Tuchel FC Chelsea
2022   Carlo Ancelotti (3) Real Madrid
2023   Pep Guardiola (3) Manchester City
Welt-Nationaltrainer
Jahr Nationaltrainer Nationalmannschaft
1996   Berti Vogts Deutschland
1997   Mário Zagallo Brasilien
1998   Aimé Jacquet Frankreich
1999   Vanderlei Luxemburgo Brasilien
2000   Roger Lemerre Frankreich
2001   Marcelo Bielsa Argentinien
2002   Luiz Felipe Scolari Brasilien
2003   Jacques Santini Frankreich
2004   Otto Rehhagel Griechenland
2005   Carlos Alberto Parreira Brasilien
2006   Marcello Lippi Italien
2007   Dunga Brasilien
2008   Luis Aragonés Spanien
2009   Vicente del Bosque (1) Spanien
2010   Vicente del Bosque (2) Spanien
2011   Óscar Tabárez Uruguay
2012   Vicente del Bosque (3) Spanien
2013   Vicente del Bosque (4) Spanien
2014   Joachim Löw (1) Deutschland
2015   Jorge Sampaoli Chile
2016   Fernando Santos Portugal
2017   Joachim Löw (2) Deutschland
2018   Didier Deschamps (1) Frankreich
2019   Fernando Santos Portugal
2020   Didier Deschamps (2) Frankreich
2021   Roberto Mancini Italien
2022   Lionel Scaloni (1) Argentinien
2023   Lionel Scaloni (2) Argentinien
Welt-Klubtrainer
Jahr Klubtrainer(in) Klub(s)
2020   Jean-Luc Vasseur Olympique Lyon
2021   Lluís Cortés FC Barcelona
2022   Sonia Bompastor Olympique Lyon
2023   Jonatan Giráldez FC Barcelona
Welt-Nationaltrainer
Jahr Nationaltrainer(in) Nationalmannschaft
2020   Sarina Wiegman (1) Niederlande
2021   Bev Priestman Kanada
2022   Sarina Wiegman (2) England
2023   Sarina Wiegman (3) England

Der Titel The World’s Best Playmaker (Welt-Spielmacher) wird seit 2006 jährlich an Spielmacher vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus allen Fußball-Kontinenten teil. Seit 2012 wird auch die Welt-Spielmacherin ausgezeichnet.

Männer – Bisherige Sieger
Jahr Spieler Klub(s)
2006   Zinédine Zidane Real Madrid
2007   Kaká AC Mailand
2008   Xavi FC Barcelona
2009   Xavi FC Barcelona
2010   Xavi FC Barcelona
2011   Xavi FC Barcelona
2012   Andrés Iniesta FC Barcelona
2013   Andrés Iniesta FC Barcelona
2014   Toni Kroos FC Bayern München / Real Madrid
2015   Lionel Messi FC Barcelona
2016   Lionel Messi FC Barcelona
2017   Lionel Messi FC Barcelona
2018   Luka Modrić Real Madrid
2019   Lionel Messi FC Barcelona
2020   Kevin De Bruyne Manchester City
2021   Kevin De Bruyne Manchester City
2022   Lionel Messi Paris Saint-Germain
2023   Kevin De Bruyne Manchester City
Frauen – Bisherige Sieger
Jahr Spielerin Klub(s)
2006 Nicht vergeben
2007
2008
2009
2010
2011
2012   Marta Tyresö FF
2013   Lena Goeßling VfL Wolfsburg
2014   Nadine Keßler VfL Wolfsburg
2015   Carli Lloyd Houston Dash
2016   Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2017   Lieke Martens FC Rosengård / FC Barcelona
2018   Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2019   Megan Rapinoe Seattle Reign FC
2020   Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2021   Alexia Putellas FC Barcelona
2022   Alexia Putellas FC Barcelona
2023   Aitana Bonmatí FC Barcelona

Der renommierte Kölner Sporthistoriker Karl Lennartz bezeichnete die IFFHS als „obskur“ und vermutete dahinter weitestgehend eine „Ein-Mann-Veranstaltung“ des früheren Präsidenten Alfredo Pöge.[5][6] Jörg Kramer kam in einem Artikel des Spiegels aus dem Jahr 2009 zu einer ähnlichen Erkenntnis.[7] Dem steht gegenüber, dass in Artikeln aus von der IFFHS herausgegebenen Zeitschriften bekannte Journalisten und Statistiker als Autoren genannt werden, darunter Karl-Heinz Jens[8], Gerhard Raschke, Colin José und Kaare M. Torgrimsen. Zudem wurden zahlreiche IFFHS-Mitglieder auf der eigenen Internet-Seite vorgestellt, u. a. auch etliche Autoren der bisher erarbeiteten Beiträge für den Zeitraum 1872 bis 1910. Nach Pöges Tod im März 2013 wurde die offizielle Homepage der IFFHS vorübergehend nicht mehr aktualisiert. Die in der Folge überarbeitete Seite enthält keinerlei fußballhistorische Angaben mehr, sondern nur noch die von der IFFHS durchgeführten Ehrungen.

Auffallend bleibt, dass zumindest aus den führenden Fußballnationen wie beispielsweise England, Italien, Brasilien, Argentinien und auch Deutschland keine weithin bekannten Journalisten oder sonstige Experten als Mitglieder der IFFHS bekannt waren. Von den 13 aufgeführten Mitgliedern des sogenannten Executive Committee galten lediglich der mexikanische Buchautor Carlos F. Ramírez und der kanadische Buchautor und Verbandsstatistiker Colin José als Autoritäten auf dem Fachgebiet Fußball. Die weiteren Mitglieder waren außerhalb des direkten Umfeldes der IFFHS kaum oder gar nicht bekannt. Teilnehmer an Wahlen zu von der IFFHS ausgegebenen Ehrungen wurden nicht klar spezifiziert. Stattdessen waren pauschal „auserwählte Fachredaktionen“ als Juroren angegeben, bzw. die Wahl erfolgte „in Einzelfällen unter der Regie der IFFHS-Mitglieder durch Fachleute“.

Weitgehende Anerkennung hatte die Fachwelt den Print-Publikationen der IFFHS aus den 1980er und 1990er Jahren gezollt, da damit in Bezug auf die Präsentation historischer, besonders statistischer Details aus der deutschen und internationalen Fußballgeschichte Neuland erschlossen wurde. Durchweg alle Texte waren mit Klarnamen der Autoren versehen. Nachdem finanzielle Probleme[9] zur Einstellung dieser Publikationen führten, verlegte die IFFHS ihre Schwerpunkte auf die von ihr herausgegebenen Ranglisten und durchgeführten Wahlen. Über deren Stellenwert bestehen in Teilen der deutschen Medienlandschaft erhebliche Zweifel. Während die IFFHS-Informationen nach erfolgter Einstellung der eigenen Printprodukte hauptsächlich in Publikationen erscheinen, die mit Hilfe des Sport-Informations-Dienstes („sid“) verbreitet wurden, verzichtete die Deutsche Presse-Agentur („dpa“) vollständig auf die Vermeldungen.

  1. a b Alexander Mühlbach: Manuel Neuers dubiose Wahl zum Welttorhüter Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 8. Januar 2016
  2. Zur Gründung vgl. Jörg Kramer: Die Vermessung der Fußballwelt. In: Der Spiegel. Nr. 28, 6. Juli 2009, ISSN 0038-7452, S. 110–111 (online [abgerufen am 28. September 2013]).; Pöge wurde später zur Ausreise aus der DDR gedrängt.
  3. Organisation der IFFHS und Präsidentenwahl 2014 (Memento vom 6. Januar 2015 im Internet Archive) auf iffhs.de
  4. IFFHS.de: Congratulations for the re-election of the president and the new executive committee of the IFFHS up to May 1st 2024 Meldung auf iffhs.de vom 30. April 2019
  5. Erik Eggers: „Der Nabel des Weltfußballs“, In: 11 Freunde, Nr. 60 (November 2006), S. 70–72.
  6. Erik Eggers: „Statistisches Phänomen“. In Die Tageszeitung, 9. Januar 2008
  7. Die Vermessung der Fußballwelt, In: Spiegel Online, 6. Juli 2009
  8. langjähriger stellvertretender Chefredakteur des Kicker und ehemaliger Herausgeber des Kicker-Almanach; vgl. Meldung zu seinem 90. Geburtstag im Kicker vom 8. Mai 2008, Seite 11, und Artikel bei Skrentny/Prüß, Mit der Raute im Herzen (Göttingen 2008), S. 341
  9. Jörg Kramer: Die Vermessung der Fußballwelt. In: Der Spiegel. Nr. 28, 6. Juli 2009, S. 111.: „Doch die fetten Jahre sind vorbei. Die Sponsoren sind weg (...) Für neue Veröffentlichungen fehlt Geld.“