Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/200 m der Männer


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Der 200-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 7. und 8. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 34 Athleten aus 22 Ländern
Austragungsort  Amsterdam
Wettkampfort Olympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase 7. Juli (Vorläufe)
8. Juli (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Bruno Hortelano ( ESP)
Silbermedaille Ramil Guliyev ( TUR)
Bronzemedaille Daniel Talbot ( GBR)

Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Europameister wurde der Spanier Bruno Hortelano. Er gewann vor dem Türken Ramil Guliyev. Bronze ging an den Briten Daniel Talbot.

Weltrekord 19,19 s   Usain Bolt 2009, WM Berlin, Deutschland 20. August 2009[1]
Europarekord 19,72 s   Pietro Mennea Mexiko-Stadt, Mexiko 12. September 1979[2]
Meisterschaftsrekord 19,85 s   Konstantinos Kenteris EM München, Deutschland 9. August 2002

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Allerdings fanden alle Rennen unter zum Teil deutlichen Gegenwindbedingungen statt, sodass die Verbesserung von Rekorden kaum möglich war. Die schnellste Zeit erzielte der im Finale drittplatzierte Brite Daniel Talbot im zweiten Halbfinale mit 20,37 s bei einem Gegenwind von 0,1 m/s, womit er 52 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 65 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 1,18 s.

Trotz der schwierigen Bedingungen wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
20,39 s – Bruno Hortelano (Spanien), drittes Halbfinale am 8. Juli bei einem Gegenwind von 1,1 m/s

Dieser Wettkampf war von einem Dopingfall betroffen:

Der Ungar Gábor Pásztor, der im dritten Vorlauf Letzter wurde und damit ausschied, wurde nach seinem Rennen bei diesen Europameisterschaften am 7. Juli positiv auf unerlaubte Substanzen getestet. Er erhielt eine vierjährige Sperre bis zum 7. Juni 2020. Sein Resultat von diesen Europameisterschaften wurde annulliert.[3][4]

Für diese Disziplin kam zum ersten Mal ein neuer Austragungsmodus zur Anwendung. Die zehn stärksten Athleten der europäischen Jahresbestenliste mussten in der Vorrunde noch nicht antreten, sondern stiegen erst im Halbfinale ein.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln
einer der zehn schnellsten Sprinter der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus fünf zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

  • Zharnel Hughes schied als Siebter seines Vorlaufs aus

  • Samuli Samuelsson blieb mit Platz acht im ersten Vorlauf chancenlos

7. Juli 2016, 10:50 Uhr

Wind: −1,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Bruno Hortelano   Spanien 20,55
2 Karol Zalewski   Polen 20,69
3 Méba-Mickaël Zézé   Frankreich 20,84
4 Johan Wissman   Schweden 20,96
5 Marcus Lawler   Irland 21,06
6 Ionuț Neagoe   Rumänien 21,18
7 Zharnel Hughes   Großbritannien 21,21
8 Samuli Samuelsson   Finnland 21,36
 

Marek Niit – ausgeschieden als Siebter des zweiten Vorlaufs

7. Juli 2016, 10:57 Uhr

Wind: −1,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Alex Wilson   Schweiz 20,80
2 Davide Manenti   Italien 20,82
3 Ján Volko   Slowakei 21,00
4 Hensley Paulina   Niederlande 21,04
5 Robin Erewa   Deutschland 21,05
6 Vitaliy Korzh   Ukraine 21,49
7 Marek Niit   Estland 21,93
8 Mikel De Sa   Andorra 22,74
  • Igor Bodrov verpasste den Einzug in die nächste Runde als Fünfter seines Vorlaufs um sieben Hundertstelsekunden

  • Als Sechster seines Rennens scheiterte Robin Vanderbemden in der Vorrunde

  • Silvan Wicki – Achter des dritten Vorlaufs und damit ausgeschieden

7. Juli 2016, 11:04 Uhr

Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Solomon Bockarie   Niederlande 20,55
2 David Lima   Portugal 20,82
3 Antonio Infantino   Italien 20,99
4 Tom Kling-Baptiste   Schweden 21,06
5 Igor Bodrov   Bulgarien 21,13
6 Robin Vanderbemden   Belgien 21,17
7 Silvan Wicki   Schweiz 21,41
DOP Gábor Pásztor   Ungarn 21,60

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athleten – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – für das Finale.

  • Jaysuma Saidy Ndures dritter Rang im ersten Halbfinale reichte nicht zur Finalteilnahme

  • Eseosa Desalu schied als Vierter seines Rennens im Semifinale aus

  • Aleixo Platini Menga hatte mit seiner Zeit von über 21 Sekunden keine Chance, das Finale zu erreichen

8. Juli 2016, 18:50 Uhr

Wind: −1,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ramil Guliyev   Türkei 20,69
2 Alex Wilson   Schweiz 20,71
3 Jaysuma Saidy Ndure   Norwegen 20,92
4 Eseosa Desalu   Italien 20,94
5 Aleixo Platini Menga   Deutschland 21,06
6 Ján Volko   Slowakei 21,28
7 Marcus Lawler   Irland 21,33
8 Hensley Paulina   Niederlande 21,49
  • Karol Zalewski – ausgeschieden als Vierter des zweiten Halbfinals

  • Julian Reus – ausgeschieden als Sechster des zweiten Halbfinals

  • Johan Wissman – nicht im Ziel

8. Juli 2016, 18:58 Uhr

Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Daniel Talbot   Großbritannien 20,37
2 Churandy Martina   Niederlande 20,44
3 Davide Manenti   Italien 20,46
4 Karol Zalewski   Polen 20,69
5 Méba-Mickaël Zézé   Frankreich 20,81
6 Julian Reus   Deutschland 20,83
7 David Lima   Portugal 20,86
DNF Johan Wissman   Schweden
  • Serhiy Smelyk erreichte als Fünfter seines Halbfinallaufs nicht das Finale

  • Robin Erewa – Rang sieben in seinem Semifinale und damit ausgeschieden

8. Juli 2016, 19:06 Uhr

Wind: −1,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Bruno Hortelano   Spanien 20,39 NR
2 Solomon Bockarie   Niederlande 20,39
3 Nethaneel Mitchell-Blake   Großbritannien 20,46
4 Lykourgos-Stefanos Tsakonas   Griechenland 20,48
5 Serhiy Smelyk   Ukraine 20,76
6 Antonio Infantino   Italien 20,93
7 Robin Erewa   Deutschland 20,98
8 Tom Kling-Baptiste   Schweden 21,34
 

Start des 200-Meter-Finals

Churandy Martina hatte das Ziel als Erster passiert, wurde jedoch nachträglich disqualifiziert, weil er die Begrenzung seiner Bahn übertreten hatte.

8. Juli 2016, 20:35 Uhr

Wind: −0,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Bruno Hortelano   Spanien 0020,45
2 Ramil Guliyev   Türkei 0020,51
3 Daniel Talbot   Großbritannien 0020,56
4 Solomon Bockarie   Niederlande 0020,56
5 Nethaneel Mitchell-Blake   Großbritannien 0020,60
6 Davide Manenti   Italien 0020,66
7 Alex Wilson   Schweiz 0020,70
DSQ Churandy Martina   Niederlande IWR 163, TR17.3.1 – Bahnübertreten[5]
  • Überraschungseuropameister Bruno Hortelano

  • Vizeeuropameister Ramil Guliyev

  • Bronzemedaillengewinner Daniel Talbot

  • Am Tag nach seinem siebten Rang über 100 Meter wurde Solomon Bockarie Vierter

  • Nethaneel Mitchell-Blake erreichte Platz fünf

  • Davide Manenti kam auf den sechsten Platz

  • Alex Wilson belegte Rang sieben

  • Churandy Martina – als Erster im Ziel – wurde wegen Bahnübertretung disqualifiziert

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 200 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 200 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  3. IAAF confirms lengthly sanctions issued to athletes, sportsintegrityinitiative.com, 28. Februar 2017 (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  4. Gabor Pasztor, dopingsanctions.com (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  5. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 17. März 2023