„Gold“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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K

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| Schmelzpunkt_K = 1337,33

| Schmelzpunkt_C = 1064,18

| Siedepunkt_K = 3243 K<ref name="Zhang">Yiming Zhang, Julian R. G. Evans, Shoufeng Yang: ''Corrected Values for Boiling Points and Enthalpies of Vaporization of Elements in Handbooks.'' In: ''[[Journal of Chemical & Engineering Data]].'' 56, 2011, S.&nbsp;328–337, {{DOI|[[doi:10.1021/je1011086}}]].</ref>

| Siedepunkt_C = 2970

| MolaresVolumen = 10,21 · 10<sup>−6</sup>

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}}

'''Gold''' (von [[Indogermanische Ursprache|indogermanisch]] ''ghel'': [[Glanz|glänzend]], [[gelb]]) ist ein [[chemisches Element]] (siehe auch [[Nukleosynthese|Entstehung der Elemente]]) mit dem [[Elementsymbol]] Au (von [[Latein{{LaS|lat.]] ''Aurumaurum'': „das Gold“}}) und der Ordnungszahl 79. Es ist ein [[Übergangsmetalle|Übergangsmetall]] und steht im [[Periodensystem]] in der 1. [[Nebengruppe]] (Gruppe 11), die auch als [[Kupfergruppe]] oder ''Münzmetalle'' bezeichnet wird. Gold zählt zu den [[Edelmetalle]]n und ist zusammen mit [[Kupfer]] eines der wenigen farbigen Metalle.

Gold wird seit Jahrtausenden für [[Ritual|rituelle]] Gegenstände und [[Schmuck]] sowie seit dem 6.&nbsp;Jahrhundert v. Chr. in Form von [[Goldmünze]]n als Zahlungsmittel genutzt. Es wird auch als [[Lebensmittelzusatzstoff]] mit der E-Nummer ''E175'' verwendet.

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==== Witwatersrand-Typ (Paläo-[[Seifenlagerstätte]]) ====

Das [[Witwatersrand]]-Goldfeld in [[Südafrika]] ist mit Abstand das größte der Welt. Bis heute hat diese [[Lagerstätte]] mehr als 40.000&nbsp;t Gold geliefert. Die Erzkörper sind [[Proterozoikum|frühproterozoische]] (etwa 1,8&nbsp;Milliarden Jahre alte) [[Paläo/Geologische Zeitskala|Paläo]]-Flussschotter, die gediegen Gold, [[Pyrit]] und lokal abbauwürdige Konzentrationen von [[Uranpechblende]] enthalten. Die genaue [[Genese]] ist bis heute umstritten. Klassisch wird die Lagerstätte als eine Paläo-[[Seifenlagerstätte]] interpretiert, womit sie unter die sekundären Lagerstätten fallen würde. Etwa 25 % des gefundenen Goldes weisen eine Form auf, die für einen Transport durch hydrothermale Lösungen typisch ist, während es sich bei 75 % des Goldes um die typischen Nuggets handelt, die für einen fluvialen Transport sprechen.<ref>W. E. L. Minter, M. Goedhart, J. Knight, H. E. Frimmel: ''Morphology of Witwatersrand gold grains from the Basal Reef; evidence for their detrital origin.'' In: ''Economic Geology.'' April 1993, Band 88, Nr. 2, S. 237–248 {{DOI|[[doi:10.2113/gsecongeo.88.2.237}}]].</ref> Neuere Isotopenuntersuchungen legen allerdings eine sehr kleinräumige hydrothermale Mobilisation des Goldes von wenigen Millimetern bis Zentimetern nahe, so dass wahrscheinlich auch dieses Gold ursprünglich aus den Flussschottern stammt.<ref>Hartwig E. Frimmel, W. E. Lawrie Minter, John Chesley, Jason Kirk, Joaquin Ruiz: ''Short-range gold mobilisation in palaeoplacer deposits.'' In: ''Mineral Deposit Research: Meeting the Global Challenge.'' 2005, S. 953–956, {{DOI|10.1007/3-540-27946-6_243}}.</ref> Das Vorhandensein von gerundeten Pyrit- und Uranpechblende-[[Klasten]] zeigt aber auf jeden Fall an, dass diese zum ursprünglichen Bestand der Flussschotter gehörten. Sie zeigen damit auch an, dass die [[Erdatmosphäre]] zu diesem Zeitpunkt nur einen geringen Gehalt an Sauerstoff besessen haben kann, da diese Minerale unter oxidierenden Bedingungen nicht stabil sind.

Die [[Ressource]]n der Lagerstätte liegen noch bei mehreren zehntausend Tonnen Gold, allerdings in erheblicher Tiefe. Hier befinden sich die tiefsten Bergwerke der Welt (nahezu 4000 m); ihr Abbau ist deshalb nur bei hohen Goldpreisen wirtschaftlich. Die Lagerstätte macht 40 % des weltweit bisher geförderten Goldes plus Ressourcen aus.<ref>H. E. Frimmel: ''Earth's continental crustal gold endowment: Earth Planet.'' In: ''Sci. Letters.'' 267 (2008), S. 45–55</ref>

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* im [[Angertal]] (ein Seitental des [[Gasteinertal]]s bei [[Bad Hofgastein]] im [[Pongau]]), [[Land Salzburg]],<ref>Fritz Gruber:''Ein spätmittelalterlicher Doppelschmelzofen im Hinteren Angertal, Bad Hofgastein'', Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, bei landesmuseum.at, [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/MGSL_130_0759-0772.pdf (pdf-Datei)]</ref>

* in [[Oberzeiring]]<ref>[http://www.silbermine.at/index.php/Projektinformation#Der_Golderzbezirk_Pusterwald ''Der Golderzbezirk Pusterwald.''] auf: ''silbermine.at''</ref> und

* in Gesteinsproben aus [[Pusterwald]] ([[Rottenmanner und Wölzer Tauern|Wölzer Tauern]], Steiermark) fand die Österreichische [[Geologische Bundesanstalt]] 1951 Goldgehalte bis zu 436&nbsp;g/t und Proben „gar nicht so selten“ von 40&nbsp;bis&nbsp;60&nbsp;g/t, im Mittel 17,7&nbsp;g/t Gold (und Platin&nbsp;6,76&nbsp;g/t).<ref> Lukas Waagen: [http://www.silbermine.at/index.php/Gold_und_Platin_in_%C3%96sterreich ''Gold und Platin in der Steiermark - Der ungehobene Schatz von Pusterwald.'']</ref>

* 2013 wurden im stillgelegten, aus dem 14. Jahrhundert stammenden Friedrichsstollen im Rotgüldental bei [[Muhr (Salzburg)|Muhr]] im [[Bezirk Tamsweg|Lungau]] ([[Land Salzburg]]) Probebohrungen gemacht.<ref>[http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/video-briten-suchen-im-lungau-nach-gold-72440/ Video: ''Briten suchen im Lungau nach Gold.''] In: ''Salzburger Nachrichten.'' 30. August 2013.</ref><ref>''[http://search.salzburg.com/display/ks101000_10.12.2013_41-50153798 Suche nach Gold geht weiter.]'' In: ''Salzburger Nachrichten.'' 9. Dezember 2013.</ref><ref>[http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Tauerngold ''Tauerngold.''] In: ''Salzburg-Wiki.'' abgerufen am 4. September 2013.</ref>

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Einige der ungewöhnlichen Eigenschaften wie die goldgelbe Farbe und hohe Duktilität lassen sich nach neueren Berechnungen am besten mit dem [[Relativistischer Effekt|relativistischen Effekt]] erklären.

In der [[Oberflächenchemie]] werden verschiedene Flächen von Au-[[Einkristall]]en u.&nbsp;a. in der [[Rastertunnelmikroskop]]ie eingesetzt (siehe Abbildung).<ref>J. V. Barth, H. Brune, G. Ertl, R. J. Behm: ''Scanning tunneling microscopy observations on the reconstructed Au(111) surface: Atomic structure, long-range superstructure, rotational domains, and surface defects.'' In: ''[[Phys. Rev. B]].'' 1990, 42, S.&nbsp;9307–9318, {{DOI|[[doi:10.1103/PhysRevB.42.9307}}]].</ref>

Die [[Verdampfungswärme|spezifische Verdampfungsenthalpie]] ΔH<sub>v</sub> von Gold ist mit 1,70&nbsp;kJ/g wesentlich geringer als beispielsweise diejenige von Wasser (mit 2,26&nbsp;kJ/g) oder Eisen (6,26&nbsp;kJ/g, alle für die [[Siedetemperatur]] bestimmt). Bei überhitzten Goldschmelzen können daher (wie auch bei anderen Schmelzemanipulationen etwa in der [[Stahl]]industrie) beträchtliche Rauch- und Verdampfungsverluste auftreten, sofern der Schmelzvorgang ohne Abdichtung oder Absaugung und Abscheidung in [[Aktivkohle]] erfolgt.<ref>Gesetzliche Begrenzung von Abwasseremissionen aus der Herstellung und Weiterverarbeitung von Edelmetallen und der Herstellung von Quecksilbermetall, bei lebensministerium.at, [http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/wasser/wasser-oesterreich/wasserrecht_national/abwasser_emissionsbegrenzung0/wasserrecht_metallurgische_prozesse/AEVEdelmetall-Quecks/Erlaeuterungen-AEV-Edelmetalle--BGBl-II-Nr-348_1997/Erlaeuterungen%20AEV%20Edelmetalle,%20BGBl%20II%20Nr%20348_1997.pdf (pdf-Datei)], S. 4.</ref>

Zeile 544:

[[Nanowissenschaften|Nanoskopisch]] vorliegende metallische Goldpartikel, also solche mit einer Größe im [[Nanometer]]-Maßstab, sind in jüngster Zeit Schwerpunkt intensiver Forschung geworden, weil ihre Verwendung als heterogene [[Katalysator]]en in [[Organische Chemie|organisch-chemischen]] [[Chemische Reaktion|Reaktionen]] neue, [[Lösungsmittel|Lösungsmittel-freie]] Verfahren zulässt. Dies ist Teil eines Prozesses der Umgestaltung der chemischen Produktionsweisen in Richtung einer [[Grüne Chemie|grünen Chemie]].

In diesem Zusammenhang wurde entdeckt, dass Gold-Nanopartikel [[Chiralität (Chemie)|chirale]] Strukturen aufweisen können.<ref>Pablo D. Jadzinsky, Guillermo Calero1, Christopher J. Ackerson, David A. Bushnell, Roger D. Kornberg: ''Structure of a Thiol Monolayer-Protected Gold Nanoparticle at 1.1 Å Resolution.'' In: ''Science.'' 2007, 318, S.&nbsp;430–433; {{DOI|[[doi:10.1126/science.1148624}}]].</ref> Die Händigkeit dieser Partikel kann durch Austausch chiraler [[Ligand]]en durch ihre [[Enantiomer]]e gesteuert werden, bleibt jedoch erhalten, wenn in achiraler oder [[racemisch]]er Umgebung verfahren wird.<ref>Cyrille Gautier, Thomas Bürgi: ''Chiral Inversion of Gold Nanoparticles.'' In: ''[[J. Am. Chem. Soc.]]'' 2008, 130, S.&nbsp;7077–7084, {{DOI|[[doi:10.1021/ja800256r}}]].</ref>

== Goldlegierungen ==

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{{Lesenswert|23. Juli 2005|7906305}}

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[[Kategorie:Gold| ]]