Artur Rinne

Artur Rinne (* 25. September 1910 in Narva, Gouvernement Estland, † 31. August 1984 in Tallinn, Estnische SSR) war ein estnischer Opernsänger und Interpret populärer Musik.

Artur Rinne wurde in die Familie eines Lokomotivführers geboren, der am Eisenbahndepot in Narva angestellt war. Seine Mutter nähte und strickte in Heimarbeit. In Narva verbrachte Rinne seine Kindheit und die ersten Schuljahre. Nachdem sein Vater nach Tapa versetzt worden war, ging er dort weiter zur Schule, sang im Chor, spielte im Orchester und arbeitet schwarz als Briefträger.

1927 trat Artur Rinne ins Talliner Konservatorium ein. Zwei Jahre später sang er im Chor des Theaters Estonia und nach weiteren fünf Jahren trat er dort als Solist auf. Zwischen 1945 und 1949 arbeitete Rinne in Tartu als Bühnenbildner am Vanemuine-Theater.

1949 wurde Rinne nach Sibirien deportiert. Erst 1956 konnte er im Zuge der Entstalinisierung nach Estland zurückkehren.

Artur Rinne starb 1984 in Tallinn.

Artur Rinne hinterließ eine großes musikalische Erbe. Als Opernsänger ist er für seine Interpretationen der Rollen des Figaro im Barbier von Sevilla, des Tonio im Bajazoo, des Papageno in der Zauberflöte und des Rigoletto. Eine persönliche Freundschaft und kreative Zusammenarbeit verband ihn lange Jahre mit seinem Sängerkollegen Georg Ots. Rinne schuf fürs Fernsehen die Filme "Gorg Ots singt", "Nachtwalzer", "Day of the full song". Seine Konzerttätigkeit als Interpret von Unterhaltungsmusik ist auf zahlreichen Schallplatten dokumentiert. Eigenkompositionen waren "Als ich klein war", "Lieder und Jahre", "Und der Kuckuck rief."

1960 wurde Artur Rinne mit dem Ehrentitel "Verdienter Künstler der Estnischen SSR" ausgezeichnet.

• Rein Veidemann: Taas üks kild Eesti saatuseloost — Artur Rinne (Postimees, 3. April 2009, estnisch, abgerufen 10. Juni 2012)