Aserbaidschaner


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Die Aserbaidschaner, Aseri oder auch Asei-Türken, Aserbaidschan-Türken (Eigenbezeichnung Azəri/Azäri, Türki) sind ein Turkvolk. Sie leben überwiegend in Iranisch-Aserbaidschan und im Staat Aserbaidschan. Ferner leben sie in der östlichen Türkei, in Dagestan (dort als „Derbent-Turkmenen“ bezeichnet) und Georgien. Aber auch in Armenien, dem Irak und Syrien leben Angehörige dieses Volkes.

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Ethnische Karte des Iran. Aserbaidschaner links oben in Lila (Turkic/Turkstämmig)

Die Volksgruppe wurde früher zu den „Turko-Tataren“ (also zu den ethnischen Turkvölkern) gezählt und dementsprechend als Berg-Tataren oder Kaukasus-Tataren, aber auch als Türktataren bezeichnet. Heute wird vermutet, dass die Aserbaidschaner lediglich turksprachig sind und ihre Abstammung mehrheitlich auf die nicht-türkische Urbevölkerung der Region zurückgeht.

Religion

Anders als bei den meisten benachbarten muslimischen Turkvölkern bekennt sich die Mehrheit der Aseri zum schiitischen, nicht zum sunnitischen Islam. Deshalb wird in der Türkei aufgrund der Religionszugehörigkeit zwischen den Türkei-Türken und Aseri (Schiitische Türken/ tr: Şii Türkler) unterschieden.

Siehe auch: Islam in Russland

Anzahl

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Das Siedlungsgebiet des aserbaidschanischen Gesamtvolkes

Weltweit leben ca. 25 Millionen Aserbaidschaner. Rund 6,5 Millionen Aserbaidschaner leben in Aserbaidschan und 9,8 Millionen werden von der iranischen Regierung für den benachbarten Iran angegeben. 24% der Bewohner des Iran sind Aserbaidschaner (2007: 18.113.483).

Über 300.000 Aserbaidschaner leben in Georgien und 282.700 in Russland sowie über 860.000 in den übrigen Länder der GUS. In Armenien leben etwas über 84.000 Aserbaidschaner und 78.000 in Kasachstan. Für die Türkei werden amtlich rund 530.000 Aserbaidschaner als Wohnbevölkerung der Provinz Kars angenommen.

4.000 Aserbaidschaner leben auch in Jordanien und 30.000 in Syrien, die dort allerdings als „Türken“ bezeichnet werden.

Die heute rund 180.000 Köpfe umfassende Volksgruppe der irakischen Turkomanen ist - sprachlich - den Aserbaidschanern zuzurechnen.

Literatur

  • Jacob M. Landau, Barbara Kellner-Heinkele: Politics of Language in the Ex-Soviet Muslim States: Azerbaijan, Uzbekistan, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Turkmenistan, Tajikistan, 2001 ISBN 1850654425

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