„Brahma Kumaris“ – Bearbeiten – Wikipedia


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Wie problematisch diese ''deutsche Gründlichkeit'' werden kann, zeigt das Beispiel des [[Trainingszentrum zur Freisetzung der Atmaenergie]], einer deutschen Splittergruppe der Brahma Kumaris.<ref name="Regulating Religion">James T. Richardson (2004), ''Regulating Religion: Case Studies from Around the Globe'', ISBN 978-0-306-47887-1, S. 157: ''The case refers to the Atman Foundation (originally a splinter group from the Brahma Kumaris) and made international headlines on January 8, 1998 when it was announced that the Canary Islands police had prevented a mass suicide of “a branch of the Solar Temple” by arresting its leader. German motivational speaker Heide Fittkau—Garthe. and a number of followers During subsequent months’ the case disappeared from the international media. At the local level, it was clarified that the Atman Foundation has nothing to do with the Solar Temple but, according to a family of disgruntled German ex-members, may be “just as bad”. Police investigations in Germany failed to detect any evidence that the Foundation was preparing a mass suicide. However, the accusation is maintained in Spain at the time of this writing, together with some others, although no trial has been scheduled.''</ref> Mitglieder der Gruppe ''planten offenbar einen Massenselbstmord zur Jahrtausendwende.''<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7810114.html ''Esoterik - Der sanfte Wahn. Reise- Ziel Sirius.''] In: Der Spiegel vom 12. Januar 1998: ''Den Weg ins Paradies verstellte die Polizei. In der Nacht quietschten vor dem Haus in der Enrique de Anaga Reifen, aus Dutzenden Autos sprangen Polizisten und stürmten in Sekunden das Haus. Um 1.30 Uhr war die Polizeiaktion beendet. Mit dem Großeinsatz, bei dem 14 Frauen, 13 Männer und 5 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren vorübergehend in Obhut genommen wurden, habe sie, so die spanische Polizei, einen Massenselbstmord verhindert.''</ref> Ein Gruppenmitglied hatte gegenüber ihren Eltern ''vom bevorstehenden Weltuntergang, von einem Raumschiff, das auf Teneriffa landen und sie in eine neue Welt bringen würde'', gesprochen.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7809873.html „Die Energie knallt nach oben.“ Wie eine Mutter versuchte, ihren Sohn aus dem Dunstkreis der Psycho-Sekte zu befreien.] In: Der Spiegel vom 19. Januar 1998: ''Auch Teres ängstigte ihre Eltern vor der Teneriffa-Reise mit dunklen Andeutungen. Sie munkelte vom bevorstehenden Weltuntergang, von einem Raumschiff, das auf Teneriffa landen und sie in eine neue Welt bringen würde. Am Heiligen Abend soll sie unter dem Weihnachtsbaum verkündet haben: „Heide hat uns einen sanften Tod versprochen.“''</ref> Konfrontiert mit den Vorwürfen, erklärte die Leiterin der Gruppe, die 1980 zu Brahma Kumaris kam und zu den leitenden Mitgliedern in Deutschland gehörte, gegenüber dem Nachrichtenmagazin [[Der Spiegel]]: ''sie habe nur zu Papier gebracht, „was Aida ihr eingegeben“ habe - zur "„Vorbereitung auf den Tag, an dem die Seelen ihre Körper verlassen“.''<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7809444.html SEKTEN. „Praktisch sterben“.] In: Der Spiegel vom 26. Januar 1998: ''Alle Menschen und alle Tiere werde ich mit mir nehmen. Sie werden alle ihre Körper verlassen, d. h. praktisch sterben...Von SPIEGEL-TV-Reportern mit dem Schreiben konfrontiert, bekam Fittkau-Garthe einen Tobsuchtsanfall und schrie: "Wo haben Sie das her?" Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, erklärte sie, das Schreiben sei nicht von ihr, sie habe nur zu Papier gebracht, "was Aida ihr eingegeben" habe''.</ref> Sie wirkte auch auf Gruppenmitglieder ein, ''alles zu widerrufen, damit die Bösen ihr kein Mordmotiv mehr anhängen könnten.''<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7837503.html SEKTEN. Tod durch schwarze Magie] In: Der Spiegel vom 16. März 1998: ''Ehemalige Anhänger der Sektenchefin Heide Fittkau-Garthe werden mit dem Tod bedroht. Insbesondere vier Aussteiger, die in den Medien über die Machenschaften der selbsternannten „Mutter aller lebendigen Wesen“ berichtet hatten, erhielten in der vergangenen Woche Warnungen ... Die Sekten-Obere bat die vier, alles zu widerrufen, damit die Bösen ihr kein Mordmotiv mehr anhängen könnten.''</ref> Sie blieb auf freiem Fuß, ''die Zahlung der Kaution von umgerechnet 230 000 Mark fiel ihr leicht: Die Polizei schätzt allein den Wert ihres Immobilienvermögens in Spanien auf mehrere Millionen Mark.'' Andererseits spendeten Mitglieder der Gruppe ihr Vermögen oder zahlten dafür, bei der Leiterin zu arbeiten.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9507393.html SEKTEN. „Hypnotisiert wie Hasen“.] In: Der Spiegel vom 1. März 1999: ''„Teneriffa gehört zu den dunkelsten Kapiteln meines Lebens“, gesteht die Hamburger Ärztin Cornelia K., 33. Die junge Frau schämt sich noch heute, wenn sie an ihren früheren Zustand denkt: „Ich hatte keinen eigenen Willen mehr. Ich war nur noch ein Werkzeug, eine Art Zombie.“ ... „Mein Gehirn war nicht nur gewaschen, es war weg“, berichtet auch die Kauffrau Johanna Z., die ihre damalige Folgsamkeit heute nicht mehr begreift: „Ich habe im Garten der Finca tagelang Steine geschleppt und Unkraut gejätet und dafür noch Geld bezahlt.“</ref>

Betrachtet man also den BK-Orden eingehend, so ist die Antwort uneindeutig, ob er als Sekte einzustufen ist. Denn die Bewegung ist, so der Religionswissenschaftler Frank Whaling, „…in ihrer Komplexität verschiedenartig, verwirrend und faszinierend“.<ref>Whaling, 2012, S. xi. Übersetzung vom Autor.</ref> Die Bewertung der BK-Gemeinschaft sollte vielmehr – wie Whaling es für sich selber fordert – vorurteilsfrei, möglichst objektiv und mit Einfühlungsvermögen geschehen.<ref>Whaling, 2012, S. xi. Whaling folgt damit Grundprinzipien der wissenschaftlich-anthropologischen Betrachtung.</ref> Auf diese Weise kann der Betrachter mit möglichst neutralem Blick die Persönlichkeit von BapDada, das Lehrgebäude und die Yogis selbst beurteilen.

Betrachtet man also den BK-Orden eingehend, so ist die Antwort uneindeutig, ob er als Sekte einzustufen ist. Denn die Bewegung ist, so der Religionswissenschaftler Frank Whaling, „…in ihrer Komplexität verschiedenartig, verwirrend und faszinierend“.<ref>Whaling, 2012, S. xi. Übersetzung vom Autor.</ref> Die Bewertung der BK-Gemeinschaft sollte vielmehr – wie Whaling es für sich selber fordert – vorurteilsfrei, möglichst objektiv und mit Einfühlungsvermögen geschehen.<ref>Whaling, 2012, S. xi. Whaling folgt damit Grundprinzipien der wissenschaftlich-anthropologischen Betrachtung.</ref> Auf diese Weise kann der Betrachter mit möglichst neutralem Blick die Persönlichkeit von BapDada, das Lehrgebäude und die Yogis selbst beurteilen.