„Brigitte Mira“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Leben und Werk ==

Brigitte Mira war Tochter des aus [[Russisches Kaiserreich|Russland]] eingewanderten jüdischen Pianisten Siegfried Mira und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Strässner. Sie wuchs in [[Düsseldorf]] auf und begann bereits im Alter von acht Jahren eine Ballett- und Gesangsausbildung. In der Spielzeit 1928/29 war sie als Gruppentänzerin unter dem Pseudonym „Valencia Stramm“ am [[Stadttheater Düsseldorf|Städtischen Theater]] in Düsseldorf engagiert und wechselte mit fast der gesamten Düsseldorfer Tanzgruppe zur nächsten Spielzeit als Mitglied des Tanzchors an das [[Oper Köln#Altes Opernhaus|Opernhaus Köln]], wo sie u.&nbsp;a. an der weltweit ersten Aufführung von [[Igor Fjodorowitsch Strawinski|Strawinskys]] ''[[Le sacre du printemps]]'' außerhalb der [[Ballets Russes]] mitwirkte.<ref>''Deutsches Bühnenjahrbuch'', 1929, S. 372; 1930, S. 498; 1931, S. 339; 1932, 1933, 1934. Zum Pseudonym und der Kölner Mitwirkung: [[Frank-Manuel Peter]]: ''Sie küssten und sie schlugen ihn. Zur Geschichte des Tanzes in Köln''. In: Arnold Jacobshagen: (Hrsg.) ''Musikstadt Köln''. Verlag Dohr, Köln 2013, S. 239–261, hier S. 254 (Abb.!) u. 255.</ref> Ende der 1920er Jahre debütierte sie als Sängerin in der Rolle der Esmeralda in [[Bedřich Smetana|Smetanas]] ''[[Die verkaufte Braut]]'' in [[Köln]]. Dem ersten Engagement als [[Soubrette]] und ab jetzt für mehrere Jahre unter dem Namen „Gitta Mira“ in Bremerhaven 1931 folgten weitere Engagements an deutschsprachigen Theatern, unter anderem 1931 am [[Musikalische Komödie|Operettentheater Leipzig]], 1932 und 1933 in [[F. X. Šalda-Theater|Reichenberg]] mit Sommerverpflichtungen nach [[Kołobrzeg|Kolberg]] und [[Marienbad]], 1934 an den [[Schauspielhaus Graz|Städtischen Bühnen Graz]] und von 1935 bis 1939 am [[Theater Kiel|Kieler Stadttheater]], wo sie mit Stars wie [[Richard Tauber]], [[Fritzi Massary]], [[Leo Slezak]] und [[Lizzi Waldmüller]] auf der Bühne stand. In [[Hamburg]] war Mira 1939 in der deutschen Erstaufführung von [[Franz Lehár]]s Operette ''[[Giuditta (Operette)|Giuditta]]'' zu sehen. 1941 kam sie nach [[Berlin]] und arbeitete am [[Theater am Schiffbauerdamm]]. Dort entdeckte [[Willi Schaeffers]] ihr komisches Talent und holte sie ans [[Kabarett der Komiker]].

Ihre ersten Erfahrungen beim Film sammelte Mira, die nach den [[Nürnberger Rassengesetze|NS-Rassegesetzen]] als [[Halbjude|„Halbjüdin“]] galt, dies jedoch mit falschen Papieren verbarg, in der als [[Nationalsozialistische Propaganda|NS-Propaganda]] gedachten Kurzfilmreihe ''[[Liese und Miese]]'', die im Beiprogramm zur [[Deutsche Wochenschau|Deutschen Wochenschau]] lief. Dabei war die Volksgenossin ''Liese'' die „Gute“, die sich im Sinne der Nazi-Propaganda richtig verhielt, während die „Miese“ alles falsch machte, [[Feindsender]] hörte, über knappe Lebensmittel schimpfte und sich mit Spionen einließ. Die Darstellungskunst von Brigitte Mira sorgte jedoch dafür, dass ''Miese'' beim Publikum mehr Anklang fand als die von [[Gisela Schlüter]] gespielte ''Liese'', sodass das [[Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda|Propagandaministerium]] die Serie nach zehn Folgen wieder absetzte. Mira stand 1944 auf der [[Gottbegnadeten-Liste]].