Burg Frankenberg (Helmers)


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Die Burg Frankenberg war eine im Mittelalter errichtete Befestigungsanlage auf dem Schlossberg bei Helmers im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.

Burg Frankenberg
Staat Deutschland
Ort Helmers
Burgentyp Spornburg
Erhaltungszustand teilweise erhalten
Geographische Lage 50° 44′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 50° 43′ 48″ N, 10° 17′ 43,8″ O
Höhenlage 350 m ü. NN
Burg Frankenberg (Thüringen)
Burg Frankenberg (Thüringen)

Lage

Die baulichen Reste der Burg Frankenberg befinden sich 500 nördlich der Ortslage von Helmers im unteren Rosagrund. Die Burg mit einem im Dorf Helmers gelegenen Vorwerk befand sich in der Entstehungszeit an einer bedutenden Altstraße, die den Werraübergang mit dem Doppelkloster Breitungen zum Ziel hatte und dicht westlich an der Burg Frankenberg vorbei führte.[1]

Geschichte

Bereits im 5. Jahrhundert sollen als Begleiter der Frankensteiner die ersten Ritter von Frankenberg in das Werratal gelangt sein. Sie waren Dienstmannen der Ostfränkischen Herzöge und sollten die noch ungesicherte Grenzmark befestigen.[1] Die ersten gesicherten Nachrichten wurden 1180 mit Otto von Stein beurkundet. Der von den Frankenbergern eingenommene Herrschaftsbezirk war von geringer Größe und grenzte im Westen an die Burggrafschaft der Grafen von Neidhardtshausen, im Westen und Norden an das Gebiet der Frankensteiner und im Osten an das Gebiet der Grafen von Henneberg. Die Bedeutung dieser kleinen Herrschaft wuchs mit der Übertragung der Schutzvogtei über das Prämonstratenserkloster Frauenbreitungen. Die Familie der Burgherren von Stein erwarb in der Folgezeit neben dem Stammbesitz im Rosatal auch Splitterbesitzungen im Stillergrund bei Schmalkalden, Altenbreitungen, Breitenbach, Untergrumbach und Fischbach. Um 1301 erhielten die Grafen von Henneberg die Vogteirechte in Frauenbreitungen, damit ging die wichtigste Einnahmequelle der Frankenberger verlustig. Die benachbarte Herrschaft der Frankensteiner war zeitgleich durch einen Kriegszug König Adolf von Nassaus erschüttert und geriet in tiefe Verschuldung. Die Grafen von Henneberg konnten so ihren Herrschaftsraum um einen bedeutenden Teil am Nordrand der Rhön und im mittleren Werratal erweitern. Die Frankenberger hatten sich möglicherweise mit den Hennebergern arrangiert und blieben bis zu ihrem Aussterben mit der Burg belehnt. Graf Berthold VII. von Henneberg veranlasste die Bildung des Amtes Frankenberg mit Hinzugabe der Ortschaft Wernshausen.[1] Um 1360 wurde das Amt Frankenberg als Pfandbesitz ausgewiesen, in rascher Folge wurden neue Besitzer verzeichnet. Der letzte adeliger Bewohner war Heinz von der Tann, er verstarb 1521 auf der Burg, die bereits im baulichen Verfall war. Die auf der Burg untergebrachten Bediensteten und Amtleute hatten schon vor 1525 die Burg verlassen, daher hatten die bewaffneten Bauern im Frühjahr 1525 keinen Widerstand zu fürchten, als eine Gruppe der Bauern die einstige Festung in Brand steckten. In den folgenden Jahrhunderten hatten Unwetter für weitere Schäden gesorgt, brauchbare Steine wurden von den Bauern abtransportiert. Von der Burg blieben bis in das 19. Jahrhundert nur der Bergfried und Teile des Palas erhalten. Die nun als Kulturdenkmal anerkannte Burg wurde um die Jahrhundertwende wieder begehbar gemacht und wurde von den Wanderführern als reizvolles Ausflugsziel angepriesen. In der DDR-Zeit war die Burg in Vergessenheit geraten, erst 1983 begann sich in der Gemeinde wieder eine Gruppe von Heimatschützern um die Ruine zu kümmern, sie gründeten die Interessengemeinschaft Burg Frankenberg. 1988 wurde im Burggelände eine Sondierungsgrabung vorgenommen, um Lage und Ausdehnung der vergangenen Gebäude im Burghof zu erforschen.[1]

Anlage

Die Burganlage wurde auf dem südlichen Ausläufer des Schlossberges errichtet und war von einem tiefen Halsgraben zum Berg hin abgeriegelt. Die in Steilhanglage erbaute Burg besaß einen dreifachen Mauerring, in der Kernburg überragte der heute noch vorhandene Bergfried einen dicht mit Gebäuden belegten Burghof. Dieser besteht aus Sandstein-Buckelquadern mit Zangenlöchern, der ursprüngliche Eingang ist an der Westseite in 11 m Höhe befindlich.[2]

Der etwa 11 m lange Palas und weitere Nebengebäude bildeten den Kernbereich der Burg, die vermutlich über einen Torturm erreicht werden konnte. Östlich unterhalb des Bergfrieds befand sich eine eingeebnete Fläche, die den Wirtschaftstrakt der Burg eingenommen hatte, auch dieser Bereich war durch den mittleren Mauerring geschützt. Der äußere Mauerring umgab die Kernburg und einen umlaufenden Graben.[1]

Heutige Situation und Nutzung

Die Burganlage ist als Bodendenkmal ausgewiesen und besitzt mit dem 24 m hohen Aussichtsturm eine regionale touristische Bedeutung. In der Burgruine wird seit den 1990er Jahren am Pfingstsonntag ein Burgfest veranstaltet.[3]

Literatur

  • Thomas Bienert: Helmers, Burg Frankenberg In: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 73, ISBN 3-86134-631-1

Einzelnachweise

  1. a b c d e Rudi Dittmar: Die Burgruine Frankenberg bei Helmers. In: Rhönklub (Hrsg.): Rhönwacht. Heft 1, 1991, S. 106.
  2. Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 595.
  3. Rhönlexikon „Burg Frankenberg“