„Dobermann“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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| Widerristhöhe = Rüden: 68–72 cm<br />Hündinnen: 63–68 cm

| Gewicht = Rüden: 40–45 kg<br />Hündinnen: 32–35 kg

| Zuchtstandards =

| Varietäten =

* schwarz mit rostrotem Brand

* braun mit rostrotem Brand

}}

Der '''Dobermann''' ist eine vondeutsche [[Hunderasse]]. Sie ist vom größten Dachverband für Haushunde, der [[Fédération Cynologique Internationale|FCI]], anerkannteals deutscheRasse [[Hunderasse]]anerkannt ([[Hunderassen in der Systematik der FCI|FCI-Gruppe 2, Sektion 1.1, Standard Nr. 143]]).

== Herkunft und Geschichte ==

Der Dobermann erhielt seinen Namen durch seinen ersten bekannten Züchter, den aus [[Apolda]] stammenden [[Friedrich Louis Dobermann]] (1834–1894). Zur Zucht paarte er einige besonders angstfreie, mutige [[Haushund|HundHunde]]e, darunter seine Lieblingshündin, die mausgraue „Schnuppe“, die weder [[Schäferhund]] noch [[Pinscher]] war und demnach nichts weiter als ein Kreuzungsprodukt aus dem damals rund um Apolda vorhandenen Hundebestand. Diese Hündin paarte er mit einem [[Fleischerhund]], einer Art Vorläufer des [[Rottweiler]]s, vermischt mit einer Art Schäferhund, der sich in [[Thüringen]] vorwiegend in schwarz, mit rostroten Abzeichen vorfand, weiterhin sollen noch [[Hybride|Bastarde]] aus Pinscher- und Jagdhundrassen verwendet worden sein sowie ein [[Greyhound (Hunderasse)|Greyhound]], um dem Hund eine schlankere Linie zu verleihen. So entstand eine [[Gebrauchshund|Gebrauchs-]], [[Arbeitshund|Arbeits-]] und [[Wachhund]]erasse, die nicht nur wachsam, sondern auch „mannfeste Hof- und [[Haushund]]e“ waren. Sie wurden schon früh als Polizeihunde eingesetzt, was damals zu dem Beinamen ''„Gendarmenhunde“'' führte. Bei der Jagd wurden sie überwiegend zur Bekämpfung des [[Raubwild]]es eingesetzt. In den beiden Weltkriegen wurde der Dobermann vor allem im deutschen [[Heer]] auch als [[Meldehund|Melde-]], [[Landminen|Minensuch]]- und [[Militärischer Sanitätsdienst|Sanitätshund]] eingesetzt. Im November 2015<ref>FCI: [http://www.fci.be/de/Dobermann-143-abgeanderter-Standard-ab-dem-01-08-2016-230.html Dobermann (143): abgeänderter Standard ab dem 01/08/2016]. 17. Dezember 2015.</ref> genehmigte die FCI einen neuen [[Rassestandard]], der (in Umsetzung einer FCI-Vorgabe von 2010<ref>[http://www.fci.be/medias/FCI-REG-RGT-MOD-ANN-002-de-1722.doc FCI-Modellstandard]. Dort heißt es: „‚Formulierungen, die chirurgische Eingriffe verlangen, werden in allen FCI-Standards abgelehnt.‘ (FCI-Vorstand, Dortmund 2010)“</ref>) das [[Kupieren]] von Ohren und Rute nicht mehr enthält – Ohren und Rute bleiben naturbelassen – und schwarze und braune Dobermänner jeweils als eigene [[Varietät (Hundezucht)|Varietät]] beschreibt. Der Standard ist seit dem 1. August 2016 gültig.<ref>[http://www.fci.be/medias/143g02-20160801-de-2133.pdf Rassestandard Nr. 143 der FCI: Dobermann, gültig ab 1. August 2016] ([[PDF]]-Dokument)</ref> Bereits seit 1986 ist das Kupieren der Ohren sowie seit Ende der 1990er der Rute bei in Deutschland geborenen Hunden verboten.<ref>[https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__6.html § 6] Abs. 1 TierSchG</ref>

Außerdem waren Dobermänner neben [[Deutscher Schäferhund|Schäferhunden]] und [[Airedale-Terrier]]n bevorzugte [[Diensthunde in Konzentrationslagern]]. Im November 2015<ref>FCI: [http://www.fci.be/de/Dobermann-143-abgeanderter-Standard-ab-dem-01-08-2016-230.html Dobermann (143): abgeänderter Standard ab dem 01/08/2016]. 17. Dezember 2015.</ref> genehmigte die FCI einen neuen [[Rassestandard]], der (in Umsetzung einer FCI-Vorgabe von 2010<ref>[http://www.fci.be/medias/FCI-REG-RGT-MOD-ANN-002-de-1722.doc FCI-Modellstandard]. Dort heißt es: „‚Formulierungen, die chirurgische Eingriffe verlangen, werden in allen FCI-Standards abgelehnt.‘ (FCI-Vorstand, Dortmund 2010)“</ref>) das [[Kupieren]] von Ohren und Rute nicht mehr enthält – Ohren und Rute bleiben naturbelassen – und schwarze und braune Dobermänner jeweils als eigene [[Varietät (Hundezucht)|Varietät]] beschreibt. Der Standard ist ab dem 1. August 2016 gültig.<ref>[http://www.fci.be/medias/143g02-20160801-de-2133.pdf Rassestandard Nr. 143 der FCI: Dobermann, gültig ab 1. August 2016] ([[PDF]]-Dokument)</ref> Bereits seit 1986 ist das Kupieren der Ohren sowie seit Ende der 90er der Rute bei in Deutschland geborenen Hunden verboten.<ref>[https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__6.html § 6] Abs. 1 TierSchG</ref>

Das offizielle Dobermannzuchtbuch (DZB) wird vom Dobermann-Verein e.V.<ref>[https://www.dobermann.de/verein/wir-ueber-uns/ Dobermann-Verein e.V.]</ref> geführt.

== Beschreibung ==

[[Datei:HiramvonNemesis2.jpg|miniaturmini|Brauner Schlag]]

[[Datei:European Dobermann.jpg|mini|An Rute und Ohren [[Kupieren#Hunde|kupierter]] Dobermann. Diese Eingriffe sind heute in den meisten europäischen Ländern verboten.]]

Das offizielle Dobermannzuchtbuch (DZB) wird vom Dobermann-Verein e.&nbsp;V. geführt.<ref>[https://www.dobermann.de/verein/wir-ueber-uns/ Dobermann-Verein e.&nbsp;V.]</ref> geführt.

DerNach Dobermanndem FCI Standard ist einder eleganterDobermann ein 63 bis 72 cm großer und bis 45 kg schwerer Hund vom Pinschertyp, glatthaarig, das glänzende Fell ist schwarz mit rotbraunen Abzeichen und dunkelbraun mit rotbraunen Abzeichen. Weitere Farben, die allerdings in Deutschland von der Zucht ausgeschlossen sind: isabell, blau und weiß. Die Ohren sind pinschertypisch mittelgroß, abgerundet und hängend. Rute und Ohren wurden in der Vergangenheit oft [[Kupieren|kupiert]] (mittlerweile in den meisten Ländern Europas verboten). Die Dobermannzucht erstrebt einen mittelgroßen, kräftigen und muskulös gebauten Hund, der trotz aller Substanz in der Linienführung des Körpers Eleganz und Adel erkennen lässt.

== Verwendung ==

Der Dobermann gehört zu den [[Gebrauchshund]]erassen. Dank seiner Intelligenz und seines Temperaments ist er für viele [[Hundesport]]arten geeignet, wie z. B. [[Agility]], [[Obedience]], [[Gebrauchshundprüfung|VPG-Sport,]] oder als [[Fährtenhund]]. Er wird aber auch als [[Diensthund]] bei der Polizei, beim Zoll und bei der Bundeswehr eingesetzt sowie als [[Rettungshund]]. Auch als Therapie- und Blindenführhund ist der Dobermann geeignet.

== Charakter ==

{{Zitat

{{Zitat |Text=Die Grundstimmung des Dobermanns ist freundlich friedlich, in der Familie sehr anhänglich. Gefordert werden ein mittleres Temperament und eine mittlere Schärfe. Weiterhin wird eine mittlere Reizschwelle gefordert. Bei einer guten Führigkeit und Arbeitsfreude des Dobermanns ist auf Leistungsfähigkeit, Mut und Härte zu achten. Bei angepasster Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt ist auf Selbstsicherheit und Unerschrockenheit besonders Wert zu legen.|Quelle=FCI-Rassestandard ''Dobermann''}}

|Quelle=FCI-Rassestandard Dobermann}}

== Rassetypische Erkrankungen ==

== Rassenproblematik ==

Beim Dobermann sehr weit verbreitet ist die [[Dilatative Kardiomyopathie (Veterinärmedizin)|dilatative Kardiomyopathie]] (DCM), auch bezeichnet als Dobermann -Kardiomyopathie, eine sehr aggressive Form der Herzerkrankung, bei der es zum plötzlichen Herztod kommen kann. Sie wird beim Dobermann [[Autosomal-dominanter Erbgang|autosomal dominant vererbt]] und ist bei männlichen und weiblichen Tieren gleich häufig. Die kumulative [[Prävalenz]] über alle Altersgruppen beträgt 58,2 %.<ref>{{Literatur |Autor=G. Wess, A. Schulze, V. Butz, J. Simak, M. Killich |Titel=Prevalence of Dilated Cardiomyopathy in Doberman Pinschers in Various Age Groups |Sammelwerk=[[Journal of Veterinary Internal Medicine]] |Band=24 |Nummer=3 |JahrDatum=2010<!--Monat=Mai/Juni--> |Seiten=533–538 |DOI=10.1111/j.1939-1676.2010.0479.x|Online=[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1939-1676.2010.0479.x/epdf PDF]}}</ref>

Der Dobermann gehört in [[Brandenburg]] zu den [[Rasseliste|Listenhunden]]. Solange der Hundehalter nicht in jedem Einzelfall ein entsprechendes Negativzeugnis erwirkt hat, wird von einem gefährlichen Hund ausgegangen.<ref>[http://www.mik.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=35848 Ordnungsbehördliche Verordnung über das Halten und Führen von Hunden (Hundehalterverordnung - HundehV) vom 16. Juni 2004]</ref>

Außerdem tritt das [[Kongenitales Vestibularsyndrom|Kongenitale Vestibularsyndrom]], eine Erbkrankheit des Innenohrs mit Gleichgewichtsstörungen und Taubheit, gehäuft auf. Die Hunderasse hat auch eine [[Disposition (Medizin)|Prädisposition]] für das [[Wobbler-Syndrom#Wobbler-Syndrom beim Hund|Wobbler-Syndrom]]. Die [[Hüftdysplasie des Hundes|Hüftgelenksdysplasie]] ist ebenfalls anzutreffen. Die [[Von-Willebrand-Krankheit]] (eine [[Hämostase|Blutgerinnungsstörung]]) kommt ebenfalls vor. Der Dobermann -Verein (DV) führt bei seinen Zuchttieren und Welpen seit dem 1. Januar 2016 flächendeckend Gentests auf die Von-Willebrand-Erkrankung durch, um diese Erkrankung aus der Rasse zurückzudrängen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.dobermann.de/wp-content/uploads/ZO-G%C3%BCltig-ab-2019.pdf |titel=Zuchtordnung Dobermann-Verein (DV) |werkabruf=2016-01-01 |hrsgformat= |datum= |abruf=01.01.2016PDF |sprache=de}}</ref> Eine seltene neurologische Erkrankung ist die [[Dancing Dobermann Disease]].

In der [[Schweiz]] wird der Dobermann bei neun der dreizehn Kantone mit [[Rasseliste#Rasselisten in der Schweiz|Rasselisten]] in diesen geführt, die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig. Im [[Kanton Wallis]] sind Haltung, Zucht und Einfuhr verboten.

== Trivia ==

== Rassetypische Erkrankungen ==

In [[Apolda]] befindet sich das ''Dobermann-Denkmal''.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.apolda.de/kultur-tourismus/natur-aktiv/sehenswuerdigkeiten/dobermann-denkmal |wayback=20211205195856 |text=Dobermann-Denkmal |archiv-bot=2023-04-15 05:00:07 InternetArchiveBot }} auf apolda.de, abgerufen am 5. Dezember 2021</ref>

Beim Dobermann sehr weit verbreitet ist die [[Dilatative Kardiomyopathie (Veterinärmedizin)|dilatative Kardiomyopathie]] (DCM), auch bezeichnet als Dobermann Kardiomyopathie, eine sehr aggressive Form der Herzerkrankung, bei der es zum plötzlichen Herztod kommen kann. Sie wird beim Dobermann [[Autosomal-dominanter Erbgang|autosomal dominant vererbt]] und ist bei männlichen und weiblichen Tieren gleich häufig. Die kumulative [[Prävalenz]] über alle Altersgruppen beträgt 58,2 %.<ref>{{Literatur|Autor=G. Wess, A. Schulze, V. Butz, J. Simak, M. Killich|Titel=Prevalence of Dilated Cardiomyopathy in Doberman Pinschers in Various Age Groups|Sammelwerk=[[Journal of Veterinary Internal Medicine]]|Band=24|Nummer=3|Jahr=2010<!--Monat=Mai/Juni-->|Seiten=533–538|DOI=10.1111/j.1939-1676.2010.0479.x|Online=[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1939-1676.2010.0479.x/epdf PDF]}}</ref>

Im 1972 in den USA erschienenen Film „[[The Doberman Gang]]“<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=65RZbIT-tSs&t=135s/ Filmtrailer auf youtube]</ref> wird mit sechs abgerichteten Dobermann erfolgreich eine Bank ausgeraubt.

Außerdem tritt das [[Kongenitales Vestibularsyndrom|Kongenitale Vestibularsyndrom]], eine Erbkrankheit des Innenohrs mit Gleichgewichtsstörungen und Taubheit, gehäuft auf. Die Hunderasse hat auch eine [[Disposition (Medizin)|Prädisposition]] für das [[Wobbler-Syndrom#Wobbler-Syndrom beim Hund|Wobbler-Syndrom]]. Die [[Hüftdysplasie des Hundes|Hüftgelenksdysplasie]] ist ebenfalls anzutreffen. Die [[Von-Willebrand-Krankheit]] (eine [[Hämostase|Blutgerinnungsstörung]]) kommt ebenfalls vor. Der Dobermann Verein (DV) führt bei seinen Zuchttieren und Welpen seit dem 1. Januar 2016 flächendeckend Gentests auf die Von-Willebrand-Erkrankung durch, um diese Erkrankung aus der Rasse zurückzudrängen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.dobermann.de/wp-content/uploads/ZO-G%C3%BCltig-ab-2019.pdf |titel=Zuchtordnung Dobermann-Verein (DV) |werk= |hrsg= |datum= |abruf=01.01.2016 |sprache=de}}</ref> Eine seltene neurologische Erkrankung ist die [[Dancing Dobermann Disease]].

== Weblinks ==

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{{Wiktionary}}

* {{FCI-Link|Nr = 143}}

* [http://www.dobermann.de/ Dobermann Verein e.&nbsp;V.]

Zum Gesundheitszustand der Rasse: