„Feigenblatt“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Metapher ==

Als [[Metapher]] bezeichnet das ''Feigenblatt'' einen Gegenstand, der vor einen anderen Gegenstand gestellt ist, um diesen in der Absicht zu verbergen, dessen moralisch angreifbare Eigenschaft nicht gewahr werden zu lassen. ''"Jemandem„Jemandem oder etwas ein Feigenblatt umzuhängen"umzuhängen“'' hat umgangssprachlich die Bedeutung der unvollständigen oder notdürftigen Verdeckung eines [[Obszönität|obszönen]] oder unschicklichen Sachverhaltes. Vorzugsweise ist der Ausdruck abwertend gemeint im Sinne eines Ablenkungsmanövers, das den wahren Sachverhalt scheinheilig verschleiern soll und hat hierbei eine Nähe zu dem Ausdruck ''"einen„einen Deckmantel umhängen"umhängen“''.<ref>Knaur: Das deutsche Wörterbuch, Lexikographisches Institut München 1985, Seite 363</ref> Auch die Redewendung "''Kein (Feigen)blatt vor den Mund nehmen.''" oder "'' Feigenblätter suchen (flechten)''" (für ''Ausflüchte, Entschuldigungen'' suchen'') deuten in die gleiche Richtung.<ref>http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Feigenblatt?hl=feigenblatt</ref>

== Biblisches Symbol ==

Das Feigenblatt wird in der [[Bibel|biblischen]] Geschichte vom [[Sündenfall]] erwähnt. Nachdem [[Adam und Eva]] die Frucht vom [[Baum der Erkenntnis]] aßen, merkten sie, dass sie nackt waren und bedeckten ihre Blöße mit Feigenblättern ([[1. Buch Mose|1. Mose]] 3, 7). Abgeleitet von diesem Text wird das „Feigenblatt“ als bildlicher Ausdruck für die schamhafte Verhüllung gebraucht.

Nach dem Vorbild des Bibeltextes wurde in der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]] des christlichen [[Abendland]]es bis in die Neuzeit hinein das Geschlechtsteil einer nackten Person mit einem Blatt oder einem anderen bedeckenden Gegenstand übermalt. Ein Beispiel hierfür ist die systematische Übermalung des [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Gerichtes]] in der [[Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]] durch den so genannten "Hosenmaler"„Hosenmaler“ [[Daniele da Volterra]], einem Schüler [[Michelangelo]]s, die mit der letzten Restauration so weit wie möglich gemäß den ursprünglichen Intentionen des Werkschöpfers Michelangelo und mit Billigung der katholischen Kirche zurückgenommen wurde. Für die Kopie der Davidstatue des Michelangelo im Royal Albert Museum wurde speziell ein Feigenblatt aus Gips geschaffen, um das Schamgefühl weiblicher Besucher zu schonen.<ref>http://www.vam.ac.uk/collections/sculpture/stories/david/index.html</ref>

== Allgemeine Symbolik ==