„Fidel Castro“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Im Gegensatz zur ausgeprägten katholischen Familientradition wandte sich Castro nach seinem Aufstieg zum Regierungschef zunehmend gegen die Kirche, deren Einfluss auf die kubanische Gesellschaft er auf vielfältige Weise zurückdrängte. 1960–1961 kam es wegen der schrittweisen Hinwendung der Revolutionsregierung zum Kommunismus dann zum offenen Konflikt: Castro lehnte die Religion analog der von ihm nun offen vertretenen marxistisch-leninistischen Ideologie schließlich komplett ab und ließ ihre Vertreter und Anhänger verfolgen und ausgrenzen sowie kirchliches Eigentum größtenteils verstaatlichen. Entgegen den seit 1962 oft wiederholten Berichten<ref>[http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F20D12F93C55167A93C6A9178AD85F468685F9&scp=1&sq=Fidel+Castro%22+excommunication&st=p ''New York Times'' vom 4. Januar 1962: ''Vatican Declares Castro Incurred Church's Excommuniction Automatically; Penalty Is Explained''], abgefragt am 2. Januar 2010</ref> wurde Castro jedoch niemals explizit [[Exkommunikation|exkommuniziert]]. Der von Papst [[Pius XII.]] 1949 in einem Dekret verfügte automatische Kirchenausschluss für erklärte Kommunisten wurde von Papst [[Johannes XXIII.]] nicht vollzogen.<ref>[https://kath.net/news/35862 ''Erzbischof: Johannes XXIII. exkommunizierte Castro nicht.''] In: ''[[Kathpress]]'', 28. März 2012, abgerufen am 28. März 2012</ref> Castro selbst bezeichnete sich als [[Atheismus|Atheist]], berief sich aber hin und wieder auf die [[Bibel]] und das [[Christentum]]. Ein hohes Regierungsmitglied charakterisierte ihn folgendermaßen: „Fidel ist als erstes Revolutionär, als zweites Jesuit und erst dann Marxist.“<ref name="Bourne_Fidel">Bourne, ''Fidel Castro'', 1988</ref> 1996 erhielt Castro eine viel beachtete Privataudienz bei Papst [[Johannes Paul II.]], den er 1998 zu einem offiziellen Besuch in Kuba empfing. Aus Anlass eines Treffens mit Papst [[Benedikt XVI.]] während dessen Kuba-Besuchs im März 2012 ließ er verlauten, dass er schon seit den 1960er Jahren der Meinung sei, dass Marxisten und Kirche zusammenarbeiten müssten.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,824420,00.html ''Restauration trifft Revolution.''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 28. März 2012</ref> Später sah er sich verstärkt als [[Globalisierungskritik]]er und Sprecher für die Interessen der [[Dritte Welt|Dritten Welt]].

Sein ältester Sohn [[Fidel Castro Díaz-Balart]] (1949–2018), genannt ''Fidelito'' (''Kleiner Fidel''), der aus der Ehe mit seiner ersten Frau [[Mirta Díaz-Balart]] Gutiérrez stammte, war promovierter Atomphysiker und bekleidete verschiedene öffentliche Funktionen im Wissenschaftsbereich.<ref>Alexander Ross: [http://www.cicero.de/weltb%C3%BChne/fidel-castro-junior/37087 ''Fidel Castro junior.''] In: ''[[Cicero (Zeitschrift)|Cicero]]'', 26. September 2005</ref> Nach der Entlassung aus dem Gefängnis 1955 hatte Fidel drei Kinder mit drei Frauen: Ergebnis der Liaison mit [[Natalia Revuelta Clews|Natalia „Naty“ Revuelta]] ist die uneheliche Tochter [[Alina Fernández Revuelta]] (* 1956), die 1993 über Spanien in die USA floh und als eine der schärfsten Kritikerinnen ihres Vaters gilt.<ref>{{Der Spiegel|ID=9288712|Titel=Alina Fernandez Revuelta,|Autor=|Jahr=1994|Nr=36|Seiten=}}</ref> Aus einer Beziehung mit María Laborde stammt Sohn Jorge Ángel (* 1956). Mit Micaela Cardoso<ref>''[http://www.abc.es/internacional/abci-reservada-vida-familiar-y-amorosa-fidel-castro-201611261324_noticia.html La reservada vida familiar y amorosa de Fidel Castro]'', [[ABC (Spanien)|ABC.es]] vom 26. November 2016 (spanisch)</ref> zeugte er Tochter Francisca „Panchita“ Pupo, die ebenfalls 1956 zur Welt kam.<ref name="bbc secretos" />

Die erste Ehe wurde 1955 wegen Castros Untreue geschieden.<ref>Leo Wieland (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Dezember 2016): [https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/fidel-castros-ex-frau-mirta-diaz-balart-ueber-den-diktator-14558320.html ''Castros ehemalige Frau bricht ihr Schweigen''].</ref> Aus der zweiten Ehe mit Dalia Soto del Valle Jorge gingen fünf Söhne hervor, von denen allein [[Antonio Castro Soto del Valle]] als langjähriger Vizepräsident des kubanischen Baseball-Verbandes und dritter Vizepräsident des [[International Baseball Federation|Baseball-Weltverbands]] in der Öffentlichkeit steht.<ref>{{Webarchiv|text=''IBAF meets with IOC, ISF at Sport Accord.'' |url=http://www.ibaf.org/en/article-detail.aspx?id=97ffafcd-2c5c-48a6-9e2d-27002e49e16c |wayback=20110410154720}} In: ''[[International Baseball Federation|IBAF]]'', 6. April 2011, (englisch)</ref>