Florian Guthknecht


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Florian Guthknecht (* 19. September 1969 in Fürstenfeldbruck) ist ein deutscher Tierfilmer, Regisseur und Journalist.

Leben

Guthknecht studierte in Augsburg und Florenz Germanistik und Geschichte.[1] Nach dem Ende seines Studiums arbeitet er als freier Journalist und dreht historische Dokumentationen. Dabei reiste er in entlegene Regionen, vor allem nach Asien, und begann die Zerstörung der Natur zu dokumentieren. 1998 dokumentierte er das Korallensterben auf den Malediven.

2002 war er der erste nicht-italienische Journalist, der zusammen mit dem Biologen und Kameramann Christian Lott die Erlaubnis zu Filmaufnahmen im Naturschutzgebiet Montecristo erhielt. Nachdem bis 2003 vor allem historische Dokumentationen im Vordergrund seiner Arbeit standen, widmet sich Guthknecht seither vor allem der Unterwasserwelt. Im Jahr zuvor gründete Guthknecht die Firma „Flowmotion-Filmproduktion“, die sich auf Unterwasserfilme spezialisiert hat. 2006 reist er mit dem deutschen Kameramann Michael Boxrucker für den Bayerischen Rundfunk nach China, um als bislang einziges westliches Fernsehteam das Aussterben des Chinesischer Flussdelfins, dem sogenannten Baiji, zu dokumentieren. Die beiden waren das einzige Fernsehteam, das bei einen traurigen Einschnitt der Geschichte dokumentierte: Der Baiji ist das erste Säugetiertier, das nicht wegen der Bejagung ausstarb, sondern wegen der Zerstörung seines Lebensraums. Internationales Aufsehen erregten auch sein mehrfach ausgezeichneter Zweiteiler "Revolution am Riff", der dezidiert die Situation sterbenden Korallenriffe beschrieb.

Florian Guthknecht hat ab 2007 an der Universität Augsburg und der FH Salzburg unterrichtet. Er war als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung und die Abendzeitung tätig.[2]

Auszeichnungen

Seine erste 43-minütige Tierdokumentation „Quallen – schreckliche Schönheiten“ für ARTE und das Bayerische Fernsehen gewann 2005 die Goldene Palme von Antibes/Frankreich, die größte Auszeichnung des internationalen Unterwasserfilms und wurde auch bei europäischen Natur-Filmfestivals ausgezeichnet.[3] Insgesamt erhielten Guthknechts Dokumentationen über 50 internationale Filmpreise. Darunter den Umweltpreis des Ökofilmpreis für "Sägefische - Neptuns vergessene Kinder" beim Science Film Festival in Bangkok[4], die "Best Story" für "Revolution am Riff" beim weltgrößten Unterwasserfilmfestival in Marseille[5] oder der beste Umweltfilm beim Jahorina Filmfestival.[6] Für sein jahrelanges journalistisches Engagement wurde er 2016 von der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf[7] mit der "Bayerischen Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt" ausgezeichnet.[8][9]

Filmografie (Auswahl)

  • 1999: Ein verlorenes Paradies? Das Korallensterben auf den Malediven (ARD)
  • 2001: Die Toskanischen Inseln (ARD)
  • 2001: Neptuns zerstörte Gärten: Die sterbenden Korallen (ARD)
  • 2003: Die Azoren - Töchter des Meeres (ARD)
  • 2003: Monte Christo – ein Schatz vor der Plünderung (ARD)
  • 2004: Das Rätsel der Seeschlangen (ARD)
  • 2005: Bilder einer Landschaft: Elba (ARD)
  • 2005: Die vier Jahreszeiten Unterwasser (ARD, ARTE)
  • 2005: Quallen – Schreckliche Schönheiten (ARD, ARTE)
  • 2006: Revolution am Riff - Hoffnung für die Korallen? (ARD, ARTE)
  • 2006: Revolution am Riff - Hoffnung für die Fische? (ARD, ARTE)
  • 2006: Haie - Herrscher der Meere? (3SAT)
  • 2006: Lord Howe Island – Paradies am Ende der Welt? (ZDF, ARTE)
  • 2006: Tiere im Jahrhundert der Hochwasser (ARD, ARTE)
  • 2007: Der letzte weiße Delfin, 45 Minuten(ARD, ARTE)
  • 2007: Der blutende See – Expedition zum Grund des Alatsees(ARD, ARTE)
  • 2008: Riesenhaie – Sanfte Giganten (ARD, ARTE)
  • 2008: Die Azoren - Paradies im ewigen Blau (ARD, ARTE)
  • 2009: Sägefische - Neptuns vergesene Kinder (ARD, ARTE)
  • 2009: Monster im Badesee? (ARD, ARTE)
  • 2010: Die Schöne und der Hai – Mit Wolke Hegenbarth in Südafrika (ARD, ARTE)
  • 2010: Haie - gejagte Jäger (ARD, ARTE)
  • 2010: Faszination Wissen: Warme Seen - die Klimaerwärmung unter Wasser (ARD)
  • 2011: Expedition 50 Grad – Kanada (ARTE, ARD)
  • 2011: Expedition 50 Grad – Atlantik (ARTE, ARD)
  • 2011: Leben am Limit – Geheimnisse der Tiefsee (ARTE, ARD, ZDF Enterprises)
  • 2011: Das Lächeln der weißen Wale (ARD)
  • 2011: Faszination Delphin (ARD)
  • 2012: Dicke Dinger – Leben mit den Seeelfanten (ARD)
  • 2012: Der Schwarm oder das große Fressen(ARD)
  • 2013: Die Farm der Delpine (ARD)
  • 2013: Mönchsrobben – Poseidons letzte Kinder (ARD)
  • 2013: Pilotwale in Gefahr (ARD)
  • 2013: Expedition Mittelmeer 5x45 min (ARTE, ARD, ORF)
  • 2014: Han Solo - Der einsame Delphin (ARD)
  • 2014: Die schlauste Schildkröte der Welt (ARD)
  • 2014: Im Meer der Jäger (ARD)
  • 2015:  Boto – der Amazonasdelfin (ARD)
  • 2016: Kampf um Montecristo? (BFS/ARTE)
  • 2016: Tiermythen – Die Kinder des rosa Flussdelfins (BFS/ARTE)
  • 2016: Faszination Wissen: Das Zeitalter des Plastik (ARD)
  • 2017: Die Karibik: Die Jäger (ORF, ARTE, ARD)
  • 2017: Die Karibik: Wale und Vulkane (ORF, ARTE, ARD)
  • 2017: Das Kitz im Moos – Geschichten aus dem Ampermoos (ARD)
  • 2017: Die Rückkehr des Donaulaches (ARD)

Einzelnachweise

  1. Steckbrief des Instituts für Medien und Bildungstechnologie
  2. http://www.flowmotion-film.de/biography/vita.html
  3. http://www.flowmotion-film.de/biography/vita.html
  4. Science Film Festival -  - Goethe-Institut. Abgerufen am 14. April 2017 (englisch).
  5. FESTIVAL MONDIAL DE L'IMAGE SOUS-MARINE. Abgerufen am 14. April 2017.
  6. Jahorina Film Festival - Početna. Abgerufen am 14. April 2017.
  7. Erding: Ulrike Scharf, Staatsministerin und MdL -. Abgerufen am 14. April 2017.
  8. Tanja Fieber, Faszination Wissen, Planet Wissen, Bayerischer Rundfunk: Bayerische Staatsmedaille: Hohe Auszeichnung für Florian Guthknecht | BR.de. 25. Oktober 2016 (br.de [abgerufen am 18. November 2016]).
  9. Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt. In: stmuv.bayern.de. Abgerufen am 18. November 2016.
Personendaten
NAME Guthknecht, Florian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Tierfilmer, Regisseur und Journalist
GEBURTSDATUM 19. September 1969
GEBURTSORT Fürstenfeldbruck