„Friedrich VI. (Hessen-Homburg)“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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[[Datei:FriedrichVIHessenHomburg.jpg|mini|hochkant|Landgraf Friedrich VI. von Hessen-Homburg, Gemälde von Giovanni Trossarelli]]

'''Friedrich VI.''' Joseph Ludwig Carl August (* [[30. Juli]] [[1769]] in [[Bad Homburg vor der Höhe|Homburg vor der Höhe]]; † [[2. April]] [[1829]] ebenda) war von 1820 bis zu seinem Tod Landgraf von [[Hessen-Homburg]].

== Herkunft ==

Er war der älteste Sohn vondes LandgrafLandgrafen [[Friedrich V. (Hessen-Homburg)|Friedrich V.]] und dessen Frau [[Karoline von Hessen-Darmstadt (1746–1821)|Karoline]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]], einer Tochter des Landgrafen [[Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig IX.]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]] und [[Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken]], der ''großen Landgräfin''.

== Früheres Leben ==

Er wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder [[Ludwig (Hessen-Homburg)|Ludwig]] in religiös-humanistischem Geist erzogen. Sie studierten gemeinsam in [[Genf]], dann trat der „Fritz“ gerufene ins österreichische Heer ein. Schon im Alter von neun Jahren war er zum russischen [[Infanterie]]-[[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] ernannt worden, eine Stellung, die er nie antrat. Es bestanden aber noch von Landgraf [[Friedrich III. (Hessen-Homburg)|Friedrich III.]] bzw. dessen [[Ludwig Gruno von Hessen-Homburg|Söhnen]] her gute Beziehungen zum russischen Zarenhof.

== Karriere beim Militär ==

[[Datei:Friedrich VI. Josef Litho.jpg|mini|hochkant|Friedrich VI. Josef, Lithographie von [[Joseph Lanzedelly der Ältere]]]]

[[Datei:Gotisches-Haus-2014-Bad-Homburg-949.jpg|mini|Das ''Gotische Haus'', ein Jagdschloss welches seine Frau ab 1823 für ihn erbauen ließ.]]

Friedrich diente als Hauptmann im Infanterie-Regiment „von Stain“. Er war an der Niederschlagung des [[Brabanter Revolution|Brabanter Aufstands]] beteiligt und kämpfte mit der österreichischen Armee an der Seite Russlands in den [[Türkenkrieg]]en. Beim Sieg der Österreicher in [[Calafat|Kalafat]] stürmte Friedrich an der Spitze der Toskana-[[Husaren]] ein feindliches Lager; das brachte ihm das Ritterkreuz des [[Militär-Maria-Theresien-Orden]]s und die Beförderung zum [[Major]] eines [[Chevauleger]]-[[Regiment]]s ein (19. Dezember 1790). 1792 findenwar wirer ihn als [[Oberstleutnant]] im ersten [[Koalitionskriege|Koalitionskrieg]] beim [[Kürassier]]-Regiment „Hohenzollern-Hechingen“ in Bayern. 1794 zum [[Oberst]] befördert, war Friedrich bis 1797 KommandantKommandeur der [[k.k. Dragonerregiment „Feldmarschall Herzog Hercules von Modena“ Nr. 5|Modena-Chevaulegers]] in [[Galizien]]. 1796 mit seinem Regiment der Oberrheinarmee zugeteilt, wurde er bei einem Gefecht bei [[Neuburg an der Donau]] verwundet. Die [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]] befördernbeförderten den als „wagemutig“ bezeichneten Reiterführer steil die Karriereleiter hinauf: Als [[Generalmajor]] und KommandantKommandeur einer Kavalleriebrigade unter [[Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karl]] in Schwaben, nahm der er an der [[Schlacht bei Stockach|Schlacht von Stockach]] (25. März 1799) teil. Im Jahr 1803 wurde Friedrich zum Inhaber des [[K.u.k. Husarenregiment „Arthur Herzog von Connaught und Strathearn“ Nr. 4|Husarenregiments Nr. 4]] („Erbprinz von Hessen-Homburg“, kurz „Hessen-Homburg-Husaren“) ernannt. Im Dritten Koalitionskrieg von 1805 zum [[Feldmarschallleutnant]] befördert, diente er als DivisionskommandantDivisionskommandeur unter Feldmarschall [[Karl Mack von Leiberich|Feldmarschall Mack]], nahm an der [[Schlacht bei Elchingen]] teil, wurde bei der Verteidigung der Donaubrücke verwundet und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. 1809 nahm er wiederum unter dem Kommando Erzherzog Karls an der [[Schlacht bei Aspern]] teil. Er befehligte eine [[Kavallerie]]-[[Division (Militär)|Division]] im Reservekorps. In der [[Schlacht bei Wagram]] zeichnete er sich bei der Verteidigung von [[Aderklaa]] aus. 1813 wurde Friedrich zum [[General der Kavallerie]] befördert und nahm an der [[Schlacht um Dresden]] teil. Er befehligte das Zentrum zwischen [[Plauen (Dresden)|Plauen]] und [[Strehlen (Dresden)|Strehlen]]. Mit seinen „Hessen-Homburg-Husaren“, der RegimentskommandantRegimentskommandeur war übrigens sein Bruder [[Gustav (Hessen-Homburg)|Gustav]], standdiente er als KommandantKommandeur der „Armee„[[Böhmische Armee (Befreiungskriege)|Armee]]-Reserve“[[Reserve (Militärwesen)|Reserve]]“ in der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] und wurde schwer verwundet. 1814 nahm er erst [[Dijon]] und dann [[Lyon]] ein und wurde Oberbefehlshaber der Südarmee. 1815 wurde er mit dem Kommandeurskreuz des [[Militär-Maria-Theresien-Orden|Maria-Theresien-Ordens]] ausgezeichnet. Im Range eines Generals der Kavallerie schied er 1819 aus dem österreichischen Dienst aus.

== Heirat ==

[[Datei:A couple of Humbugs (BM 1991,0720.98).jpg|mini|links|hochkant|Zeitgenössische englische Karikatur zur Heirat Friedrichs mit Prinzessin Elisabeth]]

Dass Prinzessin [[Elisabeth von Großbritannien, Irland und Hannover|Elisabeth von Großbritannien]], die Tochter des Königs [[Georg III. (Vereinigtes Königreich)|GeorgsGeorg III.]], alsbeim sieAnblick dendes OffizierOffiziers in seiner österreichischen Husarenuniform sah, gesagt haben soll: „Wenn der ledig ist, den heirate ich!“, ist leider eine Anekdote. In Wirklichkeit war die Vermählung von langer Hand vorbereitet., Zeigtezeigte Friedrich doch keinen Hang, sich zu vermählen. EindringlicheWeder eindringliche Vorstellungen des Vaters, der 1804 sogar für seinen Sohn um die Hand von Elisabeths älterer Schwester [[Augusta Sophia von Großbritannien, Irland und Hannover|Augusta Sophia]] anhielt, noch eine Bittvorstellung der „volksvertretenden Behörden“ Hessen-Homburgs fruchteten. Während des [[Wiener Kongress]]es fädelten der [[Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn|Herzog von Kent]] und der hessen-homburgische Bundesgesandte [[Johann Isaak von Gerning]] die Verbindung ein. Nachdem Friedrich noch einmal von allen Seiten bearbeitet worden war, reiste er am 15. Januar 1818 nach London, wo man ihn mit offenen Armen empfing. Am 4. Februar überreichte der künftige Bräutigam seinen schriftlichen Antrag und fand die Unterstützung des britischen Regenten [[Georg IV. (Vereinigtes Königreich)|Georg IV.]] Am 17. Februar fand die Verlobung und am 7. April 1818 die Trauung durch den [[Erzbischof von Canterbury]] im [[Buckingham Palace]] in [[London]] statt. Es war keine echte „Liebesheirat“, trotz gegenseitigemgegenseitigen Einvernehmens und Respekts, es warsondern ein Agreement, mit dem beide gut zurechtkamen. Als Friedrich VI. im Januar 1820 an die Regierung kam, hatte er dank der [[Mitgift]] von 40.000 Talern und der jährlichen [[Apanage]] von 113.300000 [[Pfund]]<ref>Kai R. Mathieu (Hrsg.), Iris Reepen, Claudia Gröschel: ''Schloß Homburg vor der Höhe, Englischer Flügel, Elisabethenflügel. Landgräfin Elizabeth, ihre Wohnung in Schloß Homburg und ihre Gärten.'' Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/Leipzig 1998, ISBN 3-927879-99-1, S. 7 </ref> genug Geld, um den hessen-homburgischen Haushalt zu sanieren. Elisabeth hingegen konnte sich von der steifen Hofetikette verabschieden und sich selbst verwirklichen.

Das Paar war fast gleichaltrig und so war angesichts des Alters der Braut nicht zu erwarten, dass aus dieser Ehe Nachkommen hervorgehen würden. Friedrich hatte vier jüngere Brüder, von denen damals jedoch noch keiner Kinder hatte. Der Fortbestand des Hauses Hessen-Homburg war damit nicht gesichert.

== Späteres Leben ==

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am [[Schloss Bad Homburg|Schloss]] hier besonders der „Englische Flügel“ folgten und eine Muster[[Meierhof|meierei]] wurde angelegt. Auch die Errichtung des [[Gotisches Haus (Bad Homburg)|Gotischen Hauses]] und der Wiederaufbau des [[Heiliges Grab (Nachbildung)|Heiligen Grabes]] auf einem Bad Homburger Friedhof fallen in diese Zeit.

UmfangreicheAls 1820 sein Vater starb, trat Friedrich seine Nachfolge als regierender Landgraf von Hessen-Homburg an. In seine Regierungszeit fielen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am [[Schloss Bad Homburg|Schloss]], hier besonders deram „Englische„Englischen Flügel“ folgten, und eine Muster[[Meierhof|meierei]] wurde angelegt. Auch die Errichtung des [[Gotisches Haus (Bad Homburg)|Gotischen Hauses]] und der Wiederaufbau des [[Heiliges Grab (Nachbildung)|Heiligen Grabes]] auf einem Bad Homburger Friedhof fallen in diese Zeit.

Völlig überraschend verstarb Friedrich VI. am 2. April 1829. Er ist in der [[Gruft]] des [[Schloss Bad Homburg|Bad Homburger Schlosses]] beigesetzt.

Völlig überraschend verstarb Friedrich VI. am 2. April 1829. Er ist in der [[Gruft]] des [[Schloss Bad Homburg|Bad Homburger Schlosses]] beigesetzt. Da seine Ehe kinderlos geblieben war, folgte ihm sein nächstjüngerer Bruder [[Ludwig (Hessen-Homburg)|Ludwig]].

Am Fuß des Weißen Turmes befindet sich in einer Nische die Sandsteinstatue von Landgraf Friedrich VI. in einer historisierend-spätmittelalterlichen Rüstung, eine Erinnerungstafel an ihn befindet sich in der [[Befreiungshalle]] in Kelheim. Bis zu seinem Tod führte das österreichische Husaren-Regiment Nr. 4 den Titel „Erbprinz von Hessen-Homburg“.

Am Fuß des Weißen Turmes befindet sich in einer Nische die Sandsteinstatue von Landgraf Friedrich VI. in einer historisierend-spätmittelalterlichen Rüstung,. eineEine Erinnerungstafel an ihn befindet sich in der [[Befreiungshalle]] in Kelheim. Bis zu seinem Tod führte das österreichische Husaren-Regiment Nr. 4 den Titel „Erbprinz von Hessen-Homburg“.

== Literatur ==

* Katharina Bechler, Kirsten Worms (Hrsg.): ''Princess Eliza – Englische Impulse für Hessen-Homburg.'' Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1021-3

* {{BLKÖ|Hessen-Homburg, Friedrich Joseph Ludwig Karl August Landgraf|8|436|438|}}

* Karl Schwartz,: ''Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg und seine Familie. Aus Archivalien und Familienpapieren,.'' Rudolstadt 1878.

* {{ÖBL|2|305||Hessen-Homburg Friedrich Joseph Ludwig Karl August Landgraf von|}}

* Gerta Walsh,: ''Bemerkenswerte Frauen in Homburg. Frauen prägen 300 Jahre Bad Homburger Geschichte,.'' Kramer, Frankfurt; 1995. ISBN 3-7829-045670456-7.

* Gerta Walsh,: ''Liebesgeschichten in Bad Homburg,.'' Societäts-Verlag. Frankfurt; 2004. ISBN 3-7973-090580905-8.

== Weblinks ==

{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Friedrich V. (Hessen-Homburg)|Friedrich V.]]|NACHFOLGER=[[Ludwig (Hessen-Homburg)|Ludwig]]|AMT=[[Hessen-Homburg|Landgraf von Hessen-Homburg]]|ZEIT=1820–1829}}

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* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=130249416|titel=Hessen-Homburg, Friedrich VI. Landgraf von| datum=2020-01-22}}

== Einzelnachweise ==

<references />

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[[Kategorie:Landgraf (Hessen-Homburg)]]

[[Kategorie:Militärperson (Kaisertum Österreich)|Hessen-Homburg, Friedrich VI.]]

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[[Kategorie:Ritter des Schwarzen Adlerordens]]

[[Kategorie:Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse]]

[[Kategorie:TrägerGroßkreuz des Guelphen-Ordens]]

[[Kategorie:Träger des Weißen Adlerordens (Kongresspolen)]]

[[Kategorie:HausElisabeth Hessenvon (LinieGroßbritannien, Hessen-Homburg)Irland und Hannover]]

[[Kategorie:Familienmitglied des Hauses Hessen (Linie Homburg)]]

[[Kategorie:Geboren 1769]]

[[Kategorie:Gestorben 1829]]

[[Kategorie:Mann]]

[[Kategorie:Elisabeth von Großbritannien, Irland und Hannover]]

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