„Friedrich VI. (Hessen-Homburg)“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Heirat ==

[[Datei:A couple of Humbugs (BM 1991,0720.98).jpg|mini|links|hochkant|Zeitgenössische englische Karikatur zur Heirat Friedrichs mit Prinzessin Elisabeth]]

Dass Prinzessin [[Elisabeth von Großbritannien, Irland und Hannover|Elisabeth von Großbritannien]], Tochter des Königs [[Georg III. (Vereinigtes Königreich)|Georg III.]], beim Anblick des Offiziers in seiner österreichischen Husarenuniform gesagt haben soll: „Wenn der ledig ist, den heirate ich!“, ist eine Anekdote. In Wirklichkeit war die Vermählung von langer Hand vorbereitet, zeigte Friedrich doch keinen Hang, sich zu vermählen. Weder eindringliche Vorstellungen des Vaters, der 1804 sogar für seinen Sohn um die Hand von Elisabeths älterer Schwester [[Augusta Sophia von Großbritannien, Irland und Hannover|Augusta Sophia]] anhielt, noch eine Bittvorstellung der „volksvertretenden Behörden“ Hessen-Homburgs fruchteten. Während des [[Wiener Kongress]]es fädelten der [[Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn|Herzog von Kent]] und der hessen-homburgische Bundesgesandte [[Johann Isaak von Gerning]] die Verbindung ein. Nachdem Friedrich noch einmal von allen Seiten bearbeitet worden war, reiste er am 15. Januar 1818 nach London, wo man ihn mit offenen Armen empfing. Am 4. Februar überreichte der künftige Bräutigam seinen schriftlichen Antrag und fand die Unterstützung des britischen Regenten [[Georg IV. (Vereinigtes Königreich)|Georg IV.]] Am 17. Februar fand die Verlobung und am 7. April 1818 die Trauung durch den [[Erzbischof von Canterbury]] im [[Buckingham Palace]] in [[London]] statt. Es war keine echte „Liebesheirat“, trotz gegenseitigen Einvernehmens und Respekts, sondern ein Agreement, mit dem beide gut zurechtkamen. Als Friedrich VI. im Januar 1820 an die Regierung kam, hatte er dank der [[Mitgift]] von 40.000 Talern und der jährlichen [[Apanage]] von 113.300000 [[Pfund]]<ref>Kai R. Mathieu (Hrsg.), Iris Reepen, Claudia Gröschel: ''Schloß Homburg vor der Höhe, Englischer Flügel, Elisabethenflügel. Landgräfin Elizabeth, ihre Wohnung in Schloß Homburg und ihre Gärten.'' Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/Leipzig 1998, ISBN 3-927879-99-1, S. 7 </ref> genug Geld, um den hessen-homburgischen Haushalt zu sanieren. Elisabeth hingegen konnte sich von der steifen Hofetikette verabschieden und sich selbst verwirklichen.

Das Paar war fast gleichaltrig und so war angesichts des Alters der Braut nicht zu erwarten, dass aus dieser Ehe Nachkommen hervorgehen würden. Friedrich hatte vier jüngere Brüder, von denen damals jedoch noch keiner Kinder hatte. Der Fortbestand des Hauses Hessen-Homburg war damit nicht gesichert.

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Als 1820 sein Vater starb, trat Friedrich seine Nachfolge als regierender Landgraf von Hessen-Homburg an. In seine Regierungszeit fielen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am [[Schloss Bad Homburg|Schloss]], hier besonders am „Englischen Flügel“, und eine Muster[[Meierhof|meierei]] wurde angelegt. Auch die Errichtung des [[Gotisches Haus (Bad Homburg)|Gotischen Hauses]] und der Wiederaufbau des [[Heiliges Grab (Nachbildung)|Heiligen Grabes]] auf einem Bad Homburger Friedhof fallen in diese Zeit.

Völlig überraschend verstarb Friedrich VI. am 2. April 1829. Er ist in der [[Gruft]] des [[Schloss Bad Homburg|Bad Homburger Schlosses]] beigesetzt. Da seine Ehe kinderlos bliebgeblieben war, folgte ihm sein nächstjüngerer Bruder [[Ludwig (Hessen-Homburg)|Ludwig]].

Am Fuß des Weißen Turmes befindet sich in einer Nische die Sandsteinstatue von Landgraf Friedrich VI. in einer historisierend-spätmittelalterlichen Rüstung. Eine Erinnerungstafel an ihn befindet sich in der [[Befreiungshalle]] in Kelheim. Bis zu seinem Tod führte das österreichische Husaren-Regiment Nr. 4 den Titel „Erbprinz von Hessen-Homburg“.

== Literatur ==

* Katharina Bechler, Kirsten Worms (HgHrsg.): ''Princess Eliza – Englische Impulse für Hessen-Homburg.'' Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1021-3

* {{BLKÖ|Hessen-Homburg, Friedrich Joseph Ludwig Karl August Landgraf|8|436|438|}}

* Karl Schwartz: ''Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg und seine Familie. Aus Archivalien und Familienpapieren.'' Rudolstadt 1878.

* {{ÖBL|2|305||Hessen-Homburg Friedrich Joseph Ludwig Karl August Landgraf von|}}

* Gerta Walsh: ''Bemerkenswerte Frauen in Homburg. Frauen prägen 300 Jahre Bad Homburger Geschichte.'' Kramer, Frankfurt 1995. ISBN 3-7829-045670456-7.

* Gerta Walsh: ''Liebesgeschichten in Bad Homburg.'' Societäts-Verlag. Frankfurt 2004. ISBN 3-7973-090580905-8.

== Weblinks ==

{{Commonscat|Frederick VI, Landgrave of Hesse-Homburg|Friedrich VI.}}

* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=130249416|titel=Hessen-Homburg, Friedrich VI. Landgraf von| datum=2020-01-22}}

== Einzelnachweise ==

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<references />

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