„Glokalisierung“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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Zeile 1: {{Überarbeiten}} '''Glokalisierung''' ist ein [[Neologismus]] und ein [[Kofferwort]], gebildet aus den Begriffen [[Globalisierung]] und [[Ortsbestimmung|Lokalisierung]], wobei diese beiden Begriffe == Historie des Begriffs == Ein analoger Begriff zu ''Glokalisierung'' wurde schon in den 1980ern für japanische Geschäftsformen verwendet (''dochakuka'', etwa: das Fremde mit dem eigenen verschmelzen).<ref>Drew Martin, Arch G. Woodside: ''Dochakuka.'' In: ''Journal of Global Marketing Das Paradigma der Glokalisierung wird == Verwendung des Begriffs == {{Belege fehlen}} „Glokalisierung“ bezeichnet die Verbindung und das Nebeneinander des vieldimensionalen Prozesses der [[Globalisierung]] und seiner lokalen bzw. regionalen Auswirkungen, Auslöser und Zusammenhänge. Glokalisierung lässt sich unter verschiedenen Aspekten beobachten. Sie besitzt unter anderem eine kulturelle, ökonomische, politische und soziologische Dimension. Zeile 24: Als kritischer Beobachter der Glokalisierung gilt der Schweizer Philosoph [[Stefan Zenklusen]]. Bereits 2007 übte er in einem Text scharfe Kritik an der Generalthese der [[cultural studies]] und anderer Wissenschaftszweige, die [[Globalisierung]] führe kulturell zu mehr Pluralismus, Diversität und Hybridität.<ref>Stefan Zenklusen: ''Abschied von der These der pluralsten aller Welten.'' wvb, Berlin 2007.</ref> Im Prozess der Glokalisierung macht Zenklusen das Verschwinden überregionaler, nationaler und internationaler Vermittlungsinstanzen aus. Die Großstädte kapselten sich ab und würden (ähnlich wie in der frühen italienischen Neuzeit) zu [[Stadtstaat]]en, deren Verständnishorizont an den Stadtgrenzen ende. Die dort dominierende Mentalität abstrahiere vom umliegenden, überregionalen Territorium und richte sich nur noch an [[Metropole]]n anderer Länder aus. Parallel hierzu fördere die Glokalisierung auf dem Land die [[Regionalisierung]], die aber des überregionalen und internationalen Verständnisses verlustig gehe. Sowohl der städtische als auch der ländlich-regionale Lokalismus würden kulturell und sprachlich mit dem [[Globalismus]] verschmelzen, der aber nicht international, sondern vorwiegend [[angelsächsisch]] sei. Generell unterminiere die Glokalisierung die Öffnung zum Nachbarn und fördere in regressiver Weise Stammesidentitäten.<ref> Der [[Italien|italienische]] [[Politiker]] und [[Unternehmer]] [[Piero Bassetti]] gab 2008 mit anderen zudem das ''Glokalistische Manifest'' heraus, das als Kerngedanken Ansichten zu [[Räumliche Mobilität|Mobilität]] und [[Migration]], dem [[Globales Dorf|Globalen Dorf]] und [[Soziale Netzwerkanalyse|sozialen Netzwerken]] enthält.<ref name=":0" /> Das [[FabLab#FabCity-Netzwerk|FabCity-Netzwerk]] mit dem Ziel lokaler, aber digital vernetzter [[Produktion]] beruft sich auf den Glokalismus.<ref>{{Internetquelle |autor=fablab |url=https://distributeddesign.eu/fabcitystore/ |titel=FabCityStore |werk=Distributed Design Platform |datum=2018-07-16 |sprache=en-US |abruf=2024-06-25}}</ref> == Glokalisierung als gesellschaftliche Normalität moderner Menschen == Dieser von Glokalisierung beschreibt hier konkret „Handlungsprozesse in Städten und Gemeinden, bei denen multinational sozialisierte Gesellschaften ihre Gestaltungsaufgaben im Wechselspiel zwischen globalen und lokalen Kenntnissen, Religionen, Kulturen, Moden in gemeinsamer Verantwortung wahrnehmen.“<ref>{{Literatur |Autor=Barbara Seibert |Titel=Glokalisierung. Ein Begriff reflektiert gesellschaftliche Realitäten. Einstieg und Debattenbeiträge == Literatur == Zeile 46: * Heiner Benking, Ulrich B. Kampffmeyer: ''Access and Assimilation: Pivotal environmental information challengesLinking, archiving, and exploiting multi-lingual and multi-scale environmental information repositories.'' In: ''GeoJournal.'' Volume 26, Nr. 3, März 1992, S. 323–334. [[doi:10.1007/BF02629811]] * Roland Robertson: ''Glokalisierung: Homogenität und Heterogenität in Raum und Zeit.'' In: [[Ulrich Beck]] (Hrsg.): ''Perspektiven der Weltgesellschaft.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-40916-6, S. 192–220. * Carsten Ochs: ''Digitale Glokalisierung. Das Paradox von weltweiter Sozialität und lokaler Kultur.'' Campus, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-593-39950-8. === Monographien === * [[Ulrich Beck]]: ''Was ist Globalisierung?'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-40944-1. * [[Barbara Seibert]]: ''Glokalisierung. Ein Begriff reflektiert gesellschaftliche Realitäten. Einstieg und Debattenbeiträge.'' 2. Auflage. LIT Verlag, Münster * [[Leo McCann]]: A Very Short, Fairly Interesting and Reasonably Cheap Book about Globalization, Thousand Oaks, CA 2018, ISBN 978-1-4739-1911-2 * [[Stefan Zenklusen]]: ''Kritik der Glokalisierung – Über den Triumph des Monokulturalismus.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2021, ISBN 978-3-8260-7323-6. === Journals === * ''Glocalism. Journal of culture, politics and innovation''. Mailand: Globus et Locus. {{ISSN == Einzelnachweise == |