„Grete Minde (Oper)“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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|OrtZeit = [[Tangermünde]], 1614–1617
|Pers =
* ''Gerdt Minde'', Ratsherr in Tangermünde ([[Bariton]])
* ''Trud Minde'', seine Frau ([[Sopran]])
* ''Der kleine Gerdt'', beider Sohn
* ''[[Margarete von Minden|Grete Minde]]'', Gerdts Halbschwester ([[Sopran]])
* ''Emrentz Zernitz'', Nachbarin der Mindes ([[Mezzosopran]])
* ''Valtin'', ihr Stiefsohn ([[Tenor]])
* Der alte ''Gigas'', Pfarrer in Tangermünde ([[Bass (Stimmlage)|Bass]])
* ''Peter Guntz'', Bürgermeister von Tangermünde (Bass)
* ''Puppenspieler'' (Bariton)
* ''Hanswurst'' (Tenor)
* ''Zenobia'' (Sopran)
* Die Domina des Klosters Arendsee ([[Mezzosopran]])
* Ein Wirt (Bariton)
* Bürgerinnen und Bürger von Tangermünde, Nonnen ([[Chor (Musik)|Chor]])
}}
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== Handlung ==
Die Handlung beruht auf altender [[Grete Minde (Novelle)|gleichnamigen Novelle]] von [[Theodor Fontane]], der dafür alte Gerichtsakten über den Stadtbrand von [[Tangermünde]] im Jahr 1617, welcheund [[Theodor Fontane]] in seinerdie historische [[GreteMargarete Mindevon (Novelle)|gleichnamigen NovelleMinden]] verarbeitete.
=== Erster Akt ===
Im [[Tangermünde]] des Jahres 1614 ist– diein politischeeiner SituationZeit angespannt.zunehmender KonflikteSpannungen zwischen den Konfessionen nehmenin zu.Mitteleuropa – lebt Dasdas junge Mädchen [[Margarete von Minden|Grete Minde]], lebtdie Tochter eines gutsituierten Kaufmanns, bei ihrem älteren Halbbruder Gerdt Minde und dessen Frau Trud, die nicht aus einer wohlhabenden Familie Tangermündes, sondern ebenso wie die mit ihr befreundete Nachbarin Emrentz aus [[Gardelegen]] stammt und sich von dem aufs Geld fixierten Gerdt vernachlässigt fühlt. Gretes Mutter, die bei ihrer Geburt starb, war eine katholische Ausländerin, eine „Span’sche“„[[Spanische Niederlande|Span’sche]]“ aus [[Flandern]]. Seit ihr Vater tot ist, giltwird Grete auchvon inGerdt ihrerund FamilieTrud als Außenseiterin behandelt.
ZuDie Beginn der Oper werden Gretes Lebenslust und die Bigotterie einander gegenübergestellt:lebenslustige Grete besingt den kommenden Frühling;, Trudwährend beklagtTrud sich über eine soeben in der Stadt eingetroffene Puppenspielertruppe beklagt, welchedie aus Anlass des Besuchs des Kurfürsten in der Stadt ein Marienspiel[[Mysterienspiel]] aufführt.über Gretedas trifft[[Jüngstes sich,Gericht|Jüngste Gericht]] aufführt. anstattAnstatt auf Gerdts und Truds kleinen Sohn aufzupassen, trifft Grete sich heimlich mit ihrem Freund, dem Nachbarssohn Valtin. Dieser ist – neben seiner Stiefmutter Emrentz und dem alten lutherischen Pastor Gigas, der Grete einst getauft hat – einer der wenigen, die zu ihr halten. NachBei demihrer darausRückkehr resultierendenins StreitHaus mitwird Grete von Trud zur Rede gestellt und fügt ihr im Streit eine Verletzung zu. Daraufhin verlassen Grete und Valtin noch in derselben Nacht Tangermünde.
=== Zweiter Akt ===
Drei Jahre später: Grete und Valtin haben sich den Puppenspielern angeschlossen und inzwischen ein Kind bekommen. Valtin ist schwer erkrankt. Im Gasthof zu [[Arendsee (Altmark)|Arendsee]], wo die Truppe gerade auftritt, nimmt Valtin der verzweifelten Grete das Versprechen ab, nach seinem Tod wieder nach Tangermünde zu gehen und ihr Erbe einzufordern, damit für das Kind gesorgt ist. Während Grete auf der Bühne den Engel spielt, stirbt Valtin. Weil der lutherische Pastor von Arendsee eine Beerdigung des „[[Fahrendes Volk|Fahrenden]]“ auf dem von ihm verwalteten evangelischen Friedhof nicht zulässt, wird Valtin auf dem Friedhofvon der adeligen Domina des katholischenevangelischen [[Kloster Arendsee|Frauenstifts]] verwalteten NonnenklostersKlosterfriedhof bestattet.
=== Dritter Akt ===
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Daraufhin fordert Grete ihr Erbteil ein, welches ihr Gerdt verweigert. Sie wendet sich an Bürgermeister Peter Guntz. Gerdt bestreitet, dass Gretes Mutter zum Erbe beigetragen hat. Das Zeugnis des Ratsherrn Gerdt Minde hat mehr Gewicht als das Wort einer Frau. Grete kann ihr Recht nicht durchsetzen. Ein Vermittlungsversuch von Trud scheitert.
Nach der Abendandacht zündet Grete Tangermünde an. In den Flammen kommt auch derGerdts kleineund GerdtTruds kleiner Sohn ums Leben. Grete steigt mit ihrem Kind auf dem Arm auf den Kirchturm der [[St. Stephan (Tangermünde)|St.-Stephans-Kirche]], wo sie vor aller Augen verbrennt.
== Gestaltung ==
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== Geschichte ==
=== Entstehung ===
Eugen Engel baute sich in Berlin als Komponist ein Netzwerk auf und korrespondierte u. a. mit den Dirigenten [[Bruno Walter]] und [[Leo Blech]], den Pianisten [[Wilhelm Backhaus]] und [[Edwin Fischer]], dem Geiger [[Adolf Busch]] und dem Komponisten [[Engelbert Humperdinck]].<ref name="faz">{{Internetquelle |autor=Clemens Haustein |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/oper-grete-minde-des-holocaust-opfers-eugen-engel-aufgetaucht-17792665.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 |titel=Unerhörte Liebe zu Deutschland |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2022-02-10 |abrufarchiv-url=https://web.archive.org/web/20220309220821/https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/oper-grete-minde-des-holocaust-opfers-eugen-engel-aufgetaucht-17792665.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 |archiv-datum=2022-0203-1009 |abruf=2023-05-24 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref name="conc22">{{Internetquelle |autor=Sören Ingwersen |url=https://www.concerti.de/oper/theater-magdeburg-urauffuehrung-grete-minde/ |titel=Theater Magdeburg: Uraufführung von „Grete Minde“ |werk=[[Concerti]] |datum=2022-02-04 |abruf=2022-02-10 |abruf-verborgen=1}}</ref> 1933 vollendete Engel sein Hauptwerk, die [[Oper]] ''Grete Minde'' nach der [[Grete Minde (Novelle)|gleichnamigen Novelle]] von [[Theodor Fontane]]. Das Libretto stammt von [[Hans Bodenstedt]], der dann als [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Mitglied<ref name="prie">{{Literatur |Autor=[[Fred K. Prieberg]] |Titel=Handbuch. Deutsche Musiker 1933–1945 |Auflage=2 |Ort=Auprès de Zombry |Datum=2009 |Seiten=619–620}}</ref> Karriere als Direktor von NS-Verlagen wie „Blut und Boden“ machte.<ref>[http://www.hamburgerpersoenlichkeiten.de/hamburgerpersoenlichkeiten/login/person.asp?reqid=1018 ''Hans Bodenstedt''], Kurzbiografie bei ''Hamburger Persönlichkeiten''</ref>
Engel bemühte sich in den folgenden Jahren vergeblich um eine Aufführung, u. a. bei Bruno Walter, der ihm „musikalische Kultur“ und „fachmännisches Können“ attestierte.<ref name="sp">{{Internetquelle |autor=Thomas Schmoll |url=https://www.spiegel.de/kultur/musik/eugen-engel-wiederentdeckung-eines-komponisten-a-bcb1211a-a6c0-4f8b-baf7-75419f39a573-amp |titel=Wiederentdeckung eines Komponisten – »Dieser Mann hat sich nicht um sein Leben bemüht, sondern um seine Oper« |werk=[[Der Spiegel (online)|SPON]] |datum=2022-02-13 |abruf=2022-02-14 |abruf-verborgen=1}}</ref>
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In der Folge einer Stolpersteinverlegung vor Engels letztem Wohnsitz in Berlin, bei der Lieder von Engel aufgeführt wurden, kam der Kontakt zu [[Anna Skryleva]] zustande, die erst einen Klavierauszug der Oper erhielt und sich dann für die Oper so begeisterte, dass sie sie in Magdeburg zur Aufführung brachte.
Die Uraufführung der Oper fand am 13. Februar 2022 im Opernhaus des [[Theater Magdeburg|Theaters Magdeburg]] statt, in der Regie von Olivia Fuchs und unter musikalischer Leitung von Anna Skryleva.<ref>{{Literatur |Autor=Ulrike Schröder [Redaktion] |Titel=Grete Minde |TitelErg=[Programmheft zur Uraufführung der Oper in drei Akten von Eugen Engel am Theater Magdeburg am 13.02.2022] |Hrsg=Theater Magdeburg |Ort=Magdeburg |Datum=2022}}</ref>
=== Rezeption ===
Über die Premiere schreibt BR -Klassik:
{{Zitat
|Text=‚Grete Minde‘ ist also große Oper mit großem Ensemble, großem Orchester zusätzlich Orgel und Glockengeläut, Chor und Kinderchor, der bei der Uraufführung Corona-bedingt<!-- sic! --> durch einen Frauenchor ersetzt wurde. Die Magdeburger Bühne ist in Olivia Fuchs Inszenierung trotz Corona oft gedrängt voll. Dazwischen beeindrucken besonders drei Puppenspieler mit ihren Balladen und satirischen Wendungen. (…) Für die sehr aufwendige Rekonstruktion der Partitur wurde keine Mühe gescheut. Der Schlussapplaus gilt vor allem dem Orchester, aber auch den zwölf Sängerinnen und Sängern, die das familiäre und städtische Umfeld Gretes darstellen. Trud, der verhärmten Schwägerin Gretes (Kristi Anna Isene) widmet Eugen Engel eine warmherzige Arie. Der Tenor Zoltán Nyári meistert als Gretes Freund Valtin eine expressive Sterbeszene. Vor allem jedoch überzeugt Raffaela Lintls ausdrucksstarke Darstellung der Titelrolle – jugendlich weich, aber auch dramatisch ausdrucksvoll als Rächerin.
|ref=<ref name="br">{{Internetquelle |autor=Bernhard Doppler |url=https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/eugen-engel-grete-minde-theater-magdeburg-oper-urauffuehrung-kritik-100.html |titel=Eugen Engels „Grete Minde“ in Magdeburg – Uraufführung nach 90 Jahren |werk=[[Bayerischer Rundfunk|BR]] |datum=2022-02-14 |abruf=2022-02-14 |abruf-verborgen=1}}</ref>
}}
<!-- == Aufnahmen / Diskographie ==
* Rundfunk-Mitschnitt ([[Deutschlandfunk Kultur]]) der Premiere am 13. Februar 2022.<ref>{{Webarchiv | url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/oper19-febr-22-eugen-engel-grete-minde-theater-magdeburg-dlf-kultur-875a7ce8-100.html | wayback=20220221051930 | text=Premiere der Oper Grete Minde, ausgestrahlt am 19. Februar 2022 in Deutschlandfunk Kultur}}.</ref> Anschließend auf CD herausgegeben (Orfeo C260352).<ref name="opernwelt">Jürgen Otten: ''Dem Vergessen entrissen.'' Rezension der CD-Ausgabe. In: ''[[Opernwelt]] August 2023.'' Der Theaterverlag, Berlin 2023, S. 33 ([https://www.der-theaterverlag.de/opernwelt/archiv/artikel/dem-vergessen-entrissen/ eingeschränkte Vorschau]; Abonnement für den vollständigen Text erforderlich).</ref>
* -->
<!-- == Literatur ==
* …
* …
(Formatierung von Literatur: siehe [[Wikipedia:Literaturformatierung]]) -->
== Weblinks ==
* [https://www.theater-magdeburg.de/spielplan/musiktheater/sz-20212022/premieren-2122/grete-minde/ Webseite des Theaters Magdeburg zur Oper Grete Minde]
* [https://www.theater-magdeburg.de/eugen-engel-eine-spurensuche/ Eugen Engel – Eine Spurensuche. Theater Magdeburg, 2022.]
* {{Internetquelle |autor=Dan Pine |url=https://www.jweekly.com/2022/02/07/rediscovered-in-a-basement-jewish-composers-prewar-opera-will-now-be-staged-in-germany/ |titel=Rediscovered in a basement, Jewish composer’s prewar opera will now be staged in Germany |werk=Jewish Weekly |datum=2022-02-07 |abruf=2022-02-10 |abruf-verborgen=1 |sprache=en}}
* {{LiteraturInternetquelle
|Autorautor=Hannah Schmidt
|Onlineurl=[https://www.zeit.de/2022/07/grete-minde-theater-magdeburg-oper-eugen-engel/komplettansicht zeit.de]▼
|Titeltitel=„Grete Minde“ im Theater Magdeburg. Ein Glück fürs Repertoire
|Sammelwerk=[[Die Zeit]]
|Datumwerk=2022-02-10[[Die Zeit]]
|Datumdatum=2022-02-0910▼
▲ |Online=[https://www.zeit.de/2022/07/grete-minde-theater-magdeburg-oper-eugen-engel/komplettansicht zeit.de]
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20220309125632/https://www.zeit.de/2022/07/grete-minde-theater-magdeburg-oper-eugen-engel/komplettansicht
|Abruf=2022-02-11}}
|archiv-datum=2022-03-09
* {{Literatur
▲ |Abrufabruf=20222023-0205-1124}}
|Autor=Clemens Haustein▼
* {{Internetquelle
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▲ |Autorautor=Clemens Haustein
|Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]▼
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▲ |Datum=2022-02-09
▲ |Titeltitel=Komponist Eugen Engel. Unerhörte Liebe zu Deutschland
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▲ |Sammelwerkwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]
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|archiv-datum=2022-03-09
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* [https://www.spiegel.de/kultur/musik/eugen-engel-wiederentdeckung-eines-komponisten-a-bcb1211a-a6c0-4f8b-baf7-75419f39a573?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ Thomas Schmoll: »Dieser Mann hat sich nicht um sein Leben bemüht, sondern um seine Oper«.] Spiegel Online, 13. Februar 2022
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[[Kategorie:Operntitel]]
[[Kategorie:Werk nach Theodor Fontane]]
[[Kategorie:Biografie]]
[[Kategorie:Kultur (Tangermünde)]]