„Heinrich Pflanzl“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Er war der Sohn des bekannten Mundartdichters [[Otto Pflanzl]], dessen Text ''Mei Hoamat, mei Salzburg'' als heimliche Salzburger Landeshymne gilt. Er absolvierte die Staatsrealschule Salzburg und die Bundeslehrerbildungsanstalt Salzburg, studierte aber nebenbei Gesang am Salzburger [[Mozarteum]]. Erste Erfolge bei ''Bunten Abenden'' und im [[Salzburger Marionettentheater]] bestärkten ihn, sich an der [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien]] zu bewerben. Er wurde aufgenommen und schloss sein Studium ab.

1929 trat er sein erstes Engagement im [[Bühnen Bern|Stadttheater Bern]] an, er debütierte dort als Sixtus Beckmesser in ''[[Die Meistersinger von Nürnberg]]''. 1930 wechselte er ans Opernhaus Breslau, heiratete und bekam einen Sohn, Robert. Er blieb bis 1936 in Breslau und konnte sich dort ein breites Repertoire von rund sechzig Rollen erarbeiten. Es folgten Engagements am [[Staatstheater Nürnberg|Stadttheater Nürnberg]] (ab 1936), am [[Staatstheater Kassel]] (ab 1939) und an der [[Semperoper]] in Dresden (1942 bis 1944). Teil seiner Kasseler Verpflichtung waren auch Auftritte an der [[Staatsoper Unter den Linden]] in den Berlin, wo er 1939 debütierte. Zu seinen größten Erfolgen zählten Leporello, Rocco, Ochs von Lerchenau und der Kreon in Orffs ''[[Antigonae]]''. Der Sixtus Beckmesser galt als seine Paraderolle. Er war in Kassel und Dresden an mehreren Uraufführungen beteiligt, in Werken von [[Boris Blacher]], [[Joseph Haas]] und [[Heinrich Sutermeister]], die allerdings nicht den Weg in das gängige Opernrepertoire fanden. Ein einziges Mal gastierte er an der [[Wiener Staatsoper]] – am 23. November 1940 als Ochs von Lerchenau im ''[[Der Rosenkavalier|Rosenkavalier]]''.<ref>Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper: ''[https://archiv.wiener-staatsoper.at/search/person/7829 Vorstellungen mit Heinrich Pflanzl]'', abgerufen am 2. April 2024</ref>

Nach der Schließung aller Theater aufgrund Ausrufung des ''[[Totaler Krieg|Totalen Kriegs]]'' im Jahre 1944 war Pflanzl in Breslau stationiert. Er kam in Kriegsgefangenschaft, konnte aber im Juni 1945 mit einem russisch-polnischen Passierschein zu seiner Familie nach Dresden zurückkehren. Die Staatsoper war zerstört, man spielte in Ausweichquartieren. 1950 zählte er zum Kollektiv ''[[Die verkaufte Braut]]'' an der [[Komische Oper Berlin|Komischen Oper Berlin]], inszeniert von [[Walter Felsenstein]], dirigiert von [[Arthur Grüber]], mit [[Anny Schlemm]] in der Titelpartie und mit [[Rudolf Schock]]. Für diese Inszenierung wurden fünf Künstler mit dem [[Nationalpreis der DDR]] ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde er an die (ebenfalls im Ostteil der Stadt gelegene) [[Staatsoper Unter den Linden]] verpflichtet und blieb dort 1961.

1951 wurde er zu den ersten [[Bayreuther Festspiele]]n nach dem Untergang des NS-Regimes eingeladen. Er übernahm die Rolle des Alberich im ''[[Der Ring des Nibelungen|Ring des Nibelungen]]'' in einer [[Wieland Wagner|Wieland-Wagner]]-Modellinszenierung sowie abwechselnd Fritz Kothner und Sixtus Beckmesser in den ''Meistersingern von Nürnberg'', inszeniert von Rudolf Otto Hartmann, dirigiert von [[Hans Knappertsbusch]] bzw. [[Herbert von Karajan]].<ref>Wagnermania: ''[http://www.wagnermania.com/bayreuth/resultados.asp?artistas1=Heinrich+Pflanzl&todos= Heinrich Pflanzl]'', abgerufen am 2. April 2024</ref> Es folgte eine rege Gastspieltätigkeit, die ihn nach Venedig, Stuttgart, Barcelona, München, Hamburg, Paris, Düsseldorf und Prag führte.

Nach dem Bau der [[Berliner Mauer]] im Jahre 1961 löste er seinen Vertrag an der Berliner Staatsoper und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Bei den [[Salzburger Festspiele]]n trat er nur ein einziges Mal auf, im August 1963 als Bass-Solist in Mozarts ''[[Requiem (Mozart)|Requiem]]'', KV 626.<ref>Archiv der Salzburger Festspiele: ''[https://archive.salzburgerfestspiele.at/archivdetail?programid=3192&id=0&sid=43 Stichwort Pflanzl]'', abgerufen am 2. April 2024</ref>