„Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Faktisch war die Anlage nach der Abschaltung dreier Blöcke seit 2007 nur noch im Teilbetrieb, ab 2012 war sie komplett abgeschaltet. Das Areal der Anlage umfasst 4,2 km² und liegt an der Küste des [[Japanisches Meer|Japanischen Meeres]]. Im April 2021 hat Japans Atomaufsichtsbehörde [[Nuclear Regulation Authority|NRA]] den Betreiber [[TEPCO]] die Wiederinbetriebnahme der Kashiwazaki-Anlage für eineinhalb Jahr verboten, nachdem schwerwiegende Sicherheitsmängel festgestellt wurden.

DieSpätestens seit der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima]] ist die Anlage in Kashiwazaki ist zu einem Symbol für diedas InkompetenzVersagen vonder Betreiberfirma TEPCO<ref>https://www.thedailybeast.com/man-who-predicted-fukushima-the-worst-nuclear-disaster-since-chernobyl-sees-another-coming</ref> und die Gefahren der Atomkraft auf dem Inselstaat geworden, in dem es häufig zu Erdbeben kommt. Japan liegt auf dem [[Pazifischer Feuerring|Pazifischen Feuerring]], einer Region um einen Großteil des Randes des Pazifischen Ozeans, in der Vulkanausbrüche und Erdbeben häufig sind.

== Geschichte ==

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Im Mai 2000 musste der Block 6 vorläufig abgeschaltet werden, nachdem 300-fach erhöhte [[Iod]]werte im [[Kühlkreislauf]] gemessen wurden. 2002 stellte sich heraus, dass 16 Jahre lang Berichte des Betreibers TEPCO gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt worden waren. Alle TEPCO-Kernkraftwerke wurden daraufhin heruntergefahren. Am 16. Mai 2003 war die Überprüfung beendet und die Anlage konnte erneut angefahren werden.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.rp-online.de/politik/Japan-Betreiber-faehrt-nach-Skandal-Reaktor-wieder-an_aid_4159.html |wayback=20110715201928 |text=rp-online.de }}</ref>

Am 16. Juli 2007 führte ein Erdbeben der Stärke 6,6 auf der [[Richterskala]] in der Region zu einem Transformatorbrand im [[Kernkraftwerk]], der nach etwa zwei Stunden gelöscht werden konnte. Nach ersten Angaben der TEPCO kam es durch das Erdbeben nicht zur Freisetzung von radioaktivem Material, diese Aussage wurde jedoch später revidiert: Austritt unterhalb der Dosis-Grenzwerte. Nach derzeitigemspäterem Informationsstand sind größere Mengen Wasser aus dem Reaktor ausgetreten, wobei radioaktives Material ausgeschwemmt wurde. Auch 800 Liter Öl sind ausgelaufen. Zudem fielen eine unbekannte Anzahl Behälter mit radioaktiv kontaminierter Kleidung um, deren Deckel sich dabei teilweise öffneten.

Bei dem Erdbeben traten Bodenbeschleunigungen auf, welche die offiziellen Extrema der Schätzwerte für diesen Standort um das bis zu Zweieinhalbfache überschritten. „Wir haben bei der Planung des Kraftwerks nicht angenommen, dass ein Beben dieser Stärke auftreten könnte“, sagte ein Sprecher von TEPCO drei Tage nach dem Unfall. „Aber nachdem wir auf die Daten über die Nachbeben geschaut haben, haben wir begriffen, dass die Verwerfung direkt unter der Kernkraftanlage entlang läuft.“

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Am 6. Mai 2011 wurde der Defekt eines Ventils bekanntgegeben, das im Notfall benötigt würde, um Wasser in den Reaktor zu pumpen. Gleichzeitig tauchten weitere Mängel an der Anlage auf; so sollen z.&nbsp;B. die Geräte schlecht gewartet worden sein.<ref>[http://www.derbund.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Stoerfall-im-weltweit-groessten-AKW/story/17830031 derbund.ch]</ref>

Im April 2021 teilte der Betreiber den Behörden mit, dass das Atomkraftwerk seit ungefähr einem Jahr an 16 Stellen nicht genug abgesichert war, sodass Unbefugte die Anlage ohne Mühe hätten betreten können. Die Inspektoren fandendeckten zusätzlich einen Vertuschungsversuch von TEPCO obendreinauf. Die NRA verbot den Neustart der Kashiwazaki-Anlage. Toshio Kimura, Nuklearingenieur und Autor des Buches "How Nuclear Energy Will Destroy The Nation" (Wie die Atomenergie die Nation zerstören wird) weist er darauf hin, dass TEPCOs hartnäckige Vertuschungen zu nuklearen Sicherheitsvorschriften geführt haben, die grundlegend fehlerhaft sind. April 2021 war es klar, dass Japans Atombehörde ihm zustimmte. Kimura urteilte: „Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie dieses Unternehmen Missetaten vertuscht, wie sie [TEPCO] es immer tun. Man kann nur sagen, dass sie in keiner Weise qualifiziert sind, ein Atomkraftwerk zu betreiben.“<ref>https://www.fr.de/panorama/fukushima-japan-nuklearkatastrophe-experte-toshio-kimura-atom-tokio-90467966.html</ref><ref>https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/japans-atomaufsicht-verbietet-wiederinbetriebnahme-des-atomkraftwerks-niigata-290643/</ref>

== Stromleitungen ==