„Kommunikationswissenschaft“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Nana11

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"Durch die Hintertüre" schleichen sich jedoch Meinungen wieder ein, indem man zur Einsicht gelangt, dass ein Thema keine allzu harte Einheit darstellt, sondern verschiedene Aspekte hat. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass die menschliche Informationsverarbeitung nicht unbedingt unabhängig davon funktioniert, in welcher Reihenfolge und mit welcher Betonung Aspekte dargebracht werden, sondern vielmehr die Verfügbarkeit von Informationen die Schlussfolgerungen mehr oder weniger mitbestimmt. Somit wird den Medien wieder die Fähigkeit zugeschrieben, durch Betonen, Herunterspielen, Weglassen (sei es absichtsvoll oder nicht) Urteile mitzubestimmen.

In dieser Auseinandersetzung gewinnen in letzter Zeit auch die (British) [[Cultural Studies]] an Bedeutung (vgl. Hepp 1999). Sie gehen davon aus, dass Medienbotschaften auf verschiedene Art und Weise gelesen werden können: Die meisten RezipientInnen bevorzugen die dominante Lesart (reproduzieren die im Text enthaltenen Wertungen unddamit gesellschaftliche Machtverhältnisse), manche tendieren zur ausgehandelten Lesart (die Medienbotschaft wird mit den Alltagserfahrungen abgeglichen), andere lesen die Botschaft widerständig. (Vgl. "Encoding/Decoding", Hall 1973). Aus diesem Grund liegt der Fokus dieser Ansätze auf der Rezeptionsforschung, wofür sie auch schon kritisiert wurden (vgl. Dorer 2002).

Die neuere Forschung hält eine Vielzahl von Theorieangeboten und Gegenständen bereit, von der Untersuchung des augenblickhaften Unterhaltungserlebens bis hin zur langfristigen Kultivation von Ängsten und Misstrauen durch tausendfache Rezeption von Angeboten, in denen Gefahr und Gewalt dargestellt werden, von der Untersuchung politischer Meinungsbildung über den Einfluss von PR auf Berichterstattung bis zur Rezeption von Fußballspielen, von Verweisen auf die Kritische Theorie bis zu systemtheoretischen Ansätzen. Seit den 1990ern finden sich auch zunehmend Arbeiten, die sich mit der Bedeutung von Geschlecht in Kommunikationsprozessen auseinandersetzen (vgl. Klaus 2005). Außerdem muss sich die Kommunikationswissenschaft mit der Tatsache auseinandersetzen, dass teilweise Massen- und Individualkommunikation schwerer zu trennen sind, etwa in den verschiedenen Anwendungen des Internet.

==Zur Inhalts-, Kommunikator- und Publikumsforschung sowie weiteren Gebieten==