„Lustprinzip“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Die Triebökonomie ==

Den inneren Meldungungen der Bedürfnisse von Seiten des Es, und der Aufgabe des Ichs, in der Umwelt deren Befriedung zu erlangen, legte Freud des Weiteren ein Prinzip zugrunde, das er als Triebökonomie<ref> Sigmund Freud: ''[[Jenseits des Lustprinzips]]'', 1. Kapitel: ''„In der psychoanalytischen Theorie nehmen wir unbedenklich an, daß der Ablauf der seelischen Vorgänge automatisch durch das Lustprinzip reguliert wird, das heißt, wir glauben, daß er jedesmal durch eine unlustvolle Spannung angeregt wird und dann eine solche Richtung einschlägt, daß sein Endergebnis mit einer Herabsetzung dieser Spannung, also mit einer Vermeidung von Unlust oder Erzeugung von Lust zusammenfällt. Wenn wir die von uns studierten seelischen Prozesse mit Rücksicht auf diesen Ablauf betrachten, führen wir den ökonomischen Gesichtspunkt in unsere Arbeit ein. Wir meinen, eine Darstellung, die neben dem topischen und dem dynamischen Moment noch dies ökonomische zu würdigen versuche, sei die vollständigste, die wir uns derzeit vorstellen können, und verdiene es, durch den Namen einer metapsychologischen hervorgehoben zu werden.“''</ref>) bezeichnete: Die Energie investiert zunächst etwas von sich selbst, um beim Ich die Wahrnehmung eines Unlustgefühls wie z.&nbsp;B. Hunger zu erzeugen. Erst dies veranlasst den Organismus -&nbsp;d.&nbsp;h. sein "Ich"&nbsp;- nach den zu ihrer Stillung geeigneten Objekten zu suchen, wobei im Erfolgsfall als ein Aspekt des Mehrwertes, den die Investition abwirft, Lust gewonnen wird. Der begleitende Aspekt besteht im genannten Beispiel aus der Aufnahme von Nahrung, woraus sowohl Energie als auch die Bausteine gewonnen werden, die der Gesamtorganismus für die Aufrechterhaltung seines Stoffwechsels und die seelischen Funktionen braucht. Hierzu zählt dann nicht zuletzt die neurosynaptische Internalisierung jener Erfahrungen, die das Ich bei der Verwirklichung seiner Aufgaben macht, und zwar in ein Organ, das Freud das Über-Ich genannt hat, der großen Macht wegen, die die Inhalte der Erfahrungen über das Ich haben. Das Überich stellt nicht nur das Gedächtnis des Lebeswesens dar, sondern zugleich auch sein "Gewissen".

Das [[Das Unbewusste|ICH/Bewusstsein]] hat vor allem die Aufgabe, nach Klarheit in sich - auch in Hinblick auf die Inhalte seines Über-Ichs - und nach äußeren Begebenheiten zu suchen, die den Bedürfnissen des Es entgegen kommen: So sind Menschen also fähig, im wechselseitig fruchtbaren Austausch die sozialen Spannungen abzubauen, die sich aus einer vorherigen Frustration ergaben, oder auch sich um Nahrung zu kümmern, bei der sich über deren Einverleibung die Lust einstellt.