„Lustprinzip“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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:: „''Die im Es existierenden Empfindungen werden vom Ich als Lust- und Unlustempfindungen wahrgenommen und bewusst. Das Ich ist bestrebt, dem Es gegenüber die Außenwelt zur Geltung zu bringen und das Realitätsprinzip an die Stelle des Lustprinzips zu setzen. Dabei ist entscheidend, dass es den Zugang zu den Muskelbewegungen kontrolliert. Das Es ist jedoch stärker als das Ich; das Ich pflegt den Es-Wille in Handlung umzusetzen, als ob es der eigene wäre.''“ Freud, ''Das Ich und das Es'', S. 294

Allerdings führt die von den Traumata der Moralerziehung in der "Familie" bedingte ''Verdrängung'' mancher der triebhaften Forderungen des Es regelmäßig zum neurotischen Mißverstehen bzw. zur Verdrehung des Es-Wille ins Gegenteil - nämlich der Grund, wegen dem Freuds Psychoanalyse nicht nur eine "Metapsychologie" miteinbegreift, die sich mit dem Wesen der Unlustspannung und ihrer lustvollen Entladung befasst, sondern auch eine therapeutische Methode.

== Entwicklung der Theorie ==

== Analyse und Synthese im Kontext des Strebens nach Lust ==

[[Datei:0 Der Kentauer.png|mini|Komplementarität des "Lebens-" und "Todestriebs", Synthese & Analyse: die in sich unlustvoll aufgebaute Spannung des Bogens (bios) und sein die Spannung lustvoll entladendes Werk (thanatos). Hierbei wird das Phänomen rechts seinen Schwachpunkt treffend beseitigt. Entnommen aus [https://www.academia.edu/20560083/FREUD_-_Einstieg_2005_ ''Freud-Einstieg'']]]

Als "Analyse" bezeichnet Freud seine unschätzbar wertvolle Methode, weil nicht zuletzt auch der Traum - in Vorbereitung auf die ihn verstehen wollende Deutung, in seine Teile (''Symbole'') ''zerlegt'' wird - eine Vorgehensweise, die bekanntlich die gängige darstellt in allen Wissenschaften beim Versuch, für beliebige ihrer Fragestellungen experimentell reproduzierbare Lösungen zu entdecken. Es geht also um Sachverhalte: symbolische Handlungen oder Phänomene, deren Zusammenhänge man ihrer Kompliziertheit wegen noch nicht durchschaut, so werden diese 'Komplexe' auseinandergenommen bzw. in zunehmend simplere Teile zerlegt, um es leichter zu haben, deren u.U. bereits elementaren Formen und Funktionen zu verstehen. Gelingt die Lösung des Rätsels, aus welchen funktional zusammenwirkenden Teilen z.B. ein Atom oder die Seele des Homo sapiens besteht, behinhaltet die selbe, dass die zuvor untersuchten Einzelteile zu einem in sich ebenso widerspruchsfreien wie funktionalen Ganzen wiederzusammengefügt wurden, so wie es das Wort "Synthese" besagt. [[Analyse| Analyse und Synthese]] bilden also das Gemeinsame (Wesen) am Grunde des problemlösenden Denkens, zwei komplementäre Seiten desselben, die trotz ihrer widereinander strebenden Verschiedenheit doch wechselseitig zusammen gehen, und zwar so, dass Freud in ihnen einen sich auf alles erstreckenden Antagonismus entdeckte: den die Synthese unlustvoll (noch) begehrenden ''Lebenstrieb (eros)'' mit dem des sie über die Analyse lustvoll erzielenden ''Todes (thanatos)''.

Freud war nicht der erste im Abendland, dem diese Entdeckung gelang; schon Heraklit dokumentiert in seiner Schrift die wie bei all seinen Aphorismen poetisch hochverdichtete Erkenntnis: "''Des Bogens Name ist Leben'' (das 'synthetische' Zusammenklebenwollen, das Begehren)'', das von ihm verrichtete Werk der Tod'' (die 'analytische' Zerlegung)." Auch freilich:

::::::: "'''Wir sollen nicht leichthin urteilen über die größten Dinge.'''"

== Die Libido ==