„Lustprinzip“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Formulierung des Prinzips ==

Die Herkunft aller Formen der Lust, die auf der biologischen Ebene erkannbar werden, sah Freud über die Deutung der Träume in einer universalen, triebenergetischen Lebenskraft, die er die „[[Libido]]“ nannte. Auch hierbei wird noch heute oft von Kritikern und Befürwortern Freuds übersehen, dass er sie nicht als ausschließlich auf die Sexualität beschränkt erachtet hat. Wissenschaftlich vergleichbar ist der Begriff „Libido“ dem der „[[vis vitalis|Lebenskraft]]“ bzw. „[[elan vital]]“ im Sinn [[Henri Bergson]]s. Das „elan vital“ verkörpert ein Prinzip, das im Grunde identisch ist des Freudschen Lustprinzips -; Bergson hatte versucht, es in dieDarwins Evolutionstheorie Darwins einzuführen, weil ihm das reine Wirken aus dem ''Zufall'' des 'unberechenbarem Mutierens und der ''Notwendigkeit'' in- derunberechenbares [[Mutation|Mutieren]] und Auslese umweltpassendsterder umweltpassendsten Mutanten, - zu [[Mechanizismus|mechanistisch]] schien.

Angeregt durch einem Briefwechsel mit Einstein nahm Freud später an, die Libido müsse sich in Form von [[Quanten|Energiequanten]] materialisieren und als solche auch in den Lebewesen wirken. Diese [[Hypothese]] stelltestellt einen Versuch dar, die Psychologie mit dem Stand der damaligen Physik zu vereinigen, andere Analytiker verfolgten jedoch diesen metapsychologischen Ansatz nicht weiter, möglicherweise weil er zu abstrakt für sie war. Heute hätte Freud die Entdeckung der sog. [[Biophotonen]] als Beleg für den vermuteten (logischen) Zusammenhang zwischen Physik und biologischer Triebenergie erachtet.

An sich monistisch, äußere sich diese selbst nicht empirisch messbare [[Energie]] ab dem Moment ihrer [[Materialisation|Verwirklichung]] dualistisch, d.h. nimmt nach Freud geist-körperliche oder zeit-räumliche Formen und Verhaltensweisen an, also zugleich den Aspekt der Psyche und Physis. Beide sind erst wieder im „ES“ – Freuds Begriff der Seele (''die nicht mit der religiösen Seelenauffassung verwechselt werden darf, sich aber wesensmäßig deckt mit dem [[Daimonion]] Sokrates'') - harmonisch vereinigt. Vor allem ist dies der Fall in dem Moment, da das Gleichgewicht zwischen den sich mit Unlust meldenden Grundbedürfnissen und der (lustvollen) Befriedigung des ihnen innewohnenden Begehrens* hergestellt worden ist /* das Verlangen der Energie, das Freud in den mythischen Namen des [[Daimonion|daimonischen]] ''Eros'' verkleidete, wie er von Platon in dem Dialog [[Das Gastmahl (Platon)|Das Gastmahl]] dargelegt wurde). Ein unbefriedigtes Grundbedürfnis ist also reines Begehren; es erzeugt wesensmäßig ''energetische'' Spannungen, die entweder auf eher körperlicher oder auf eher geistiger Ebene spürbar werden, je nachdem, welches Bedürfnis es war, das unbefriedigt blieb.