„O Haupt voll Blut und Wunden“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Der evangelische Kirchenlieddichter Paul Gerhardt übersetzte den lateinischen [[Hymnus]] ''Salve caput cruentatum,'' der heute [[Arnulf von Löwen]] (1200–1250) zugeschrieben wird, 1656 im letzten Jahr seiner Amtszeit als [[Propst]] in [[Mittenwalde]] ins Deutsche. Zu Gerhardts Zeit und noch lange danach wurde [[Bernhard von Clairvaux]] (um 1090–1153) als Erstautor des Hymnus angesehen. Er ist der abschließende Teil eines unter dem Titel ''Oratio Rhythmica'' überlieferten Zyklus von sieben Meditationen zu den Gliedmaßen des Gekreuzigten (siehe auch ''[[Membra Jesu nostri]]'').

Die Melodie von [[Johann Crüger]] (1598–1662), [[Organist]] an der [[Nikolaikirche (Berlin)|St.-Nikolai-Kirche]] in Berlin und Freund Paul Gerhards, lehnt sich an ein 16111599 entstandenes Sterbelied von [[Christoph Knoll]] (1563–1621) mit dem Titel ''Herzlich tut mich verlangen nach einem sel’gen End'' an, das wiederum auf das Liebeslied ''[[Mein G’müt ist mir verwirret, das macht ein Jungfrau zart]]'' von [[Hans Leo Haßler]] (1564–1612) zurückgeht. Letzteres erschien erstmalig 1601 in Haßlers ''[[Lustgarten neuer teutscher Gesäng]]''.

Einzelne Strophen wurden von [[Johann Sebastian Bach]] (1685–1750) in der [[Matthäuspassion (Bach)|Matthäuspassion]] (BWV 244) verwendet, wobei Bach die Auswahl und Reihenfolge der verwendeten Strophen selbst traf und nicht seinem Textdichter [[Christian Friedrich Henrici|Picander]] (1700–1764) überließ.