„Orestes (Weingartner)“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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{{Infobox Oper

| T = Orestes

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| Form =

| OS = {{deS}}Deutsch

| Mus = [[Felix Weingartner]]

| Lib =

| LitVorl = [[Orestie]] des [[Aischylos]]

| UA = 15. Februar 1902

| UAort = [[Oper Leipzig]]

| Dauer =

| OrtZeit =

| Pers =

'''Erster Teil: „Agamemnon“'''

* Agamemnon, König von Argos

* ''[[Agamemnon]],'' König von [[Argos (Stadt)|Argos]] ([[Bass (Stimmlage)|Bass]])

* Ägistos, sein Cousin

* ''[[Klytaimnestra]],'' seine Gemahlin ([[Sopran]])

* Klytämnestra, seine Ehefrau

* ''[[Aigisthos]],'' Vetter Agamemnons ([[Bariton]])

* Orestes, ihr Sohn

* ''[[Kassandra (Mythologie)|Kassandra]],'' Tochter des Priamos, König von Troja (Sopran)

* Elektra, ihre Tochter

* ein Wächter (Bariton)

* Kilissa, ihre Haushofmeisterin

* ein Bote ([[Tenor]])

* Phylades, Sohn des Strophius

* Chor der argivischen Greise (Tenöre und Bässe)

* Kassandra, Tochter von König Priamos

* zwei Greise (Bariton und Tenor, als [[Koryphäe|Chorführer]])

* Athene, Göttin der Weisheit

* die greise Seherin des Apoll

'''Zweiter Teil: „Das Todtenopfer“'''

* der Geist Agamemnons

* ''Klytaimnestra''

* der Geist Klytämnestras

* ''Aigistos''

* der Geist Kassandras

* ''[[Orestes]],'' Agamemnons und Klytaimnestras Sohn (Tenor)

* ein Wächter

* ''[[Elektra (Mykene)|Elektra]],'' seine Schwester (Sopran)

* ein Bote

* ''Kilissa,'' alte Pflegerin des Orestes, jetzt Schaffnerin des Hauses ([[Mezzosopran]])

* Chor der argivischen Greise

* ''[[Pylades]],'' Sohn des [[Strophios (Sohn des Krisos)|Strophios]], Königs von Argos ([[stumme Rolle]])

* Volk, Soldaten, Bedienstete

* Chor der Mägde (Soprane und Alte, in drei genau gleich große Partien geteilt)

* die erste Magd (Alt, als Chorführerin)

'''Dritter Teil: „Die Erinyen“'''

* ''[[Athene]],'' Göttin der Weisheit (Sopran)

* ''Orestes,'' ihr Sohn(Tenor)

* die greise Seherin des Apoll[[Apollon]] (Mezzosopran)

* Agamemnons Geist

* Klytaimnestras Geist

* eine weibliche Gestalt (von der Vertreterin der Kassandra darzustellen)

* Chor der [[Erinnyen|Erinyen]] (Soprane und Alte)

* die erste Erinys (Mezzosopran, als Chorführerin)

* Volk (Soprane, Alte, Tenöre und Bässe)

}}

Die Oper '''Orestes''' ist eine [[Trilogie]] des Komponisten [[Felix Weingartner]] frei nach der [[Orestie]] des [[Aischylos]]. Sie wurde am 15. Februar 1902 am [[Leipziger Oper|Leipziger Opernhaus]]nhaus uraufgeführt. Die Rolle der Elektra sang [[Magdalene Seebe]].<ref>{{Operissimo|ffcyoieagxaaaaabfpvf|Magdalene Seebe}}</ref>

== Handlung ==

Dieses Werk besteht aus den drei Teilen „Agamemnon“ -, „Das Todtenopfer“ und „Die Erinnyen“Erinyen“.

=== Erster Teil: „Agamemnon“ ===

Dieses Werk besteht aus den drei Teilen „Agamemnon“ - „Das Todtenopfer“ und „Die Erinnyen“.

Signalfeuer auf den Bergen melden die Zerstörung Trojas. Nach zehnjähriger Abwesenheit kehrt Agamemnon, der König von Argos, zurück. Als Kriegsbeute bringt er Kassandra, die Tochter von König Priamos mit. Da Agamemnon Iphigenie geopfert hat, hasst KlytämnestraKlytaimnestra ihn von ganzem Herzen. Freude heuchelnd begrüßt sie ihren Ehemann und führt ihn zum Bade. Kassandra folgt ihnen, weicht aber am Eingang angstvoll zurück.

Sie prophezeit allen Anwesenden KlytämnestrasKlytaimnestras baldigen Mord an Agamemnon und ihr. Es wird ihr nicht geglaubt. Doch kaum hat Agamemnon mit den beiden Frauen das Badehaus betreten ertönen seine gellenden Todesschreie. KlytämnestraKlytaimnestra kehrt zurück und berichtet von ihrer Tat, der Ermordung Agamemnons und seiner Geliebten. ÄgisthosAigisthos mußmuss nun KlytämnestraKlytaimnestra beschützen, da sie nun Gefahr läuft, vom VolkVolke gelyncht zu werden. Am nächsten TagTage besteigt er zusammen mit ihr den Thron von Argos.

===1. Teil - Agamemnon ===

=== Zweiter Teil: „Das Todtenopfer“ ===

Signalfeuer auf den Bergen melden die Zerstörung Trojas. Nach zehnjähriger Abwesenheit kehrt Agamemnon, der König von Argos, zurück. Als Kriegsbeute bringt er Kassandra, die Tochter von König Priamos mit. Da Agamemnon Iphigenie geopfert hat, hasst Klytämnestra ihn von ganzem Herzen. Freude heuchelnd begrüßt sie ihren Ehemann und führt ihn zum Bade. Kassandra folgt ihnen, weicht aber am Eingang angstvoll zurück.

;'''1. Bild: - AgamemnonAgamemnons Grab'''

Orestes, der Sohn von Agamemnon und KlytämnestraKlytaimnestra, wurde am HofHofe vondes StrophusStrophios, demdes KönigKönigs von Phokis, erzogen. Nun ist er erwachsen und zusammen mit seinem Freund PhyladesPylades, dem SohnSohne des Königs, kommt er nach Argos zurück. Aus Angst vor Rache hat KlytämnestraKlytaimnestra ihre Tochter Elektra zur Bediensteten degradiert und sie zur dauernden Wache am Grab Agamemnons verpflichtet. Dort trifft sie auf ihren Bruder Orestes und nachdem dieser die Umstände um seines Vaters Tod erfahren hat, gelobt er dessen Tod zu rächen.

Sie prophezeit allen Anwesenden Klytämnestras baldigen Mord an Agamemnon und ihr. Es wird ihr nicht geglaubt. Doch kaum hat Agamemnon mit den beiden Frauen das Badehaus betreten ertönen seine gellenden Todesschreie. Klytämnestra kehrt zurück und berichtet von ihrer Tat, der Ermordung Agamemnons und seiner Geliebten. Ägisthos muß nun Klytämnestra beschützen, da sie nun Gefahr läuft, vom Volk gelyncht zu werden. Am nächsten Tag besteigt er zusammen mit ihr den Thron von Argos.

;'''2. Bild -: Königsburg von Argos'''

===2. Teil - Das Todtenopfer ===

KlytämnestraKlytaimnestra hat einen Alptraum und erwacht entsetzt: Orestes kehrt verkleidet in seine Heimat zurück und als er auf ÄgisthosAigisthos trifft, erschlägt er ihn. Er sucht seine Mutter KlytämnestraKlytaimnestra auf, gibt sich ihr zu erkennen und tötet sie ebenfalls. Nun erscheinen die Rachegöttinnen, denen Orestes huldigt. Durch den Chor der Mägde kommt er wieder zur Besinnung und flieht nach Delphi. Er will sich dort dem Orakel Apollos stellen und sein Schicksal in die Hand der Götter legen.

;1. Bild - Agamemnon Grab

Orestes, der Sohn von Agamemnon und Klytämnestra wurde am Hof von Strophus, dem König von Phokis, erzogen. Nun ist er erwachsen und zusammen mit seinem Freund Phylades, dem Sohn des Königs, kommt er nach Argos zurück. Aus Angst vor Rache hat Klytämnestra ihre Tochter Elektra zur Bediensteten degradiert und sie zur dauernden Wache am Grab Agamemnons verpflichtet. Dort trifft sie auf ihren Bruder Orestes und nachdem dieser die Umstände um seines Vaters Tod erfahren hat, gelobt er dessen Tod zu rächen.

=== Dritter Teil: „Die Erinyen“ ===

;2. Bild - Königsburg von Argos

;'''1.-3–3. Bild -: Das Heiligtum in Delphi - Der Hades - Gegend bei Athen'''

Klytämnestra hat einen Alptraum und erwacht entsetzt: Orestes kehrt verkleidet in seine Heimat zurück und als er auf Ägisthos trifft erschlägt er ihn. Er sucht seine Mutter Klytämnestra auf, gibt sich ihr zu erkennen und tötet sie ebenfalls. Nun erscheinen die Rachegöttinnen, denen Orestes huldigt. Durch den Chor der Mägde kommt er wieder zur Besinnung und flieht nach Delphi. Er will sich dort dem Orakel Apollos stellen und sein Schicksal in die Hand der Götter legen.

Vor den Erinnyen verfolgt, rettet sich Orestes in Delphi in den Tempel ApollosApollons. Die greise Seherin rät ihm, im Hades Gnade und Erlösung zu suchen. KlytämnestrasKlytaimnestras Geist hilft aus Rache den Erinnyen und zeigt ihnen den Weg. Auch Agamemnons Schatten kann seinem Sohn nicht helfen. Erlösung bringt erst Kassandra, die ihm einen heiligen ÖlzwweigÖlzweig überreicht. Diesen Zweig bringt Orestes nach Athen, opfert ihn der Göttin Athene und fleht sie um Erlösung an.

===3. Teil - Die Erinnyen ===

Bedrängt von den Rachegöttinnen, die ohne Mitleid Orestes' Tod fordern, bringt die Göttin Athene Orestes vor das große Gericht (Arepag[[Areopag]]). Da sich bei der Abstimmung keine Mehrheit für die Todesstrafe aussprach, wird Orestes auf Wunsch Athenes vom Muttermord freigesprochen. Als Buße muss er aber seine auf Tauris festgehaltene Schwester Iphigenie befreien. Den ErinnyenErinyen werden göttliche Rechte - vor allem immerwährende Verehrung - zugestanden und deshalb stimmen auch sie diesem Urteilsspruch zu. Von nun an nennt man sie Eumeniden.

;1.-3. Bild - Das Heiligtum in Delphi - Der Hades - Gegend bei Athen

Vor den Erinnyen verfolgt, rettet sich Orestes in Delphi in den Tempel Apollos. Die greise Seherin rät ihm, im Hades Gnade und Erlösung zu suchen. Klytämnestras Geist hilft aus Rache den Erinnyen und zeigt ihnen den Weg. Auch Agamemnons Schatten kann seinem Sohn nicht helfen. Erlösung bringt erst Kassandra, die ihm einen heiligen Ölzwweig überreicht. Diesen Zweig bringt Orestes nach Athen, opfert ihn der Göttin Athene und fleht sie um Erlösung an.

Gleichzeitig wurden durch dieses göttliche Urteil viele Taten aus dem HausHause des Tantalos', demdes StammvaterStammvaters vondes Orestes, als gesühnt und damit als beendigt betrachtet. Bis ins Greisenalter wird Orestes seinem VolkVolke ein weiser und gütiger König sein. Mit dieser Erkenntnis fällt der Vorhang.

Bedrängt von den Rachegöttinnen, die ohne Mitleid Orestes' Tod fordern, bringt die Göttin Athene Orestes vor das große Gericht (Arepag). Da sich bei der Abstimmung keine Mehrheit für die Todesstrafe aussprach, wird Orestes auf Wunsch Athenes vom Muttermord freigesprochen. Als Buße muss er aber seine auf Tauris festgehaltene Schwester Iphigenie befreien. Den Erinnyen werden göttliche Rechte - vor allem immerwährende Verehrung - zugestanden und deshalb stimmen auch sie diesem Urteilsspruch zu. Von nun an nennt man sie Eumeniden.

== Musik ==

Gleichzeitig wurden durch dieses göttliche Urteil viele Taten aus dem Haus Tantalos', dem Stammvater von Orestes als gesühnt und damit als beendigt betrachtet. Bis ins Greisenalter wird Orestes seinem Volk ein weiser und gütiger König sein. Mit dieser Erkenntnis fällt der Vorhang.

Die spätromantische Kompositionsweise Weingartners ist an seine Vorbilder Richard Wagner und Franz Liszt angelehnt. Die Musik des großen Orchesters (dreifach besetzte Holzbläser, Wagner-Blech, Harfe) wirkt sowohl melodiös als auch hoch dramatisch. Sie bleibt der Tonalität treu und weist Anklänge an Wagners Leitmotivtechnik auf.<ref>Programmheft Theater Erfurt, 20. Mai 2023.</ref>

== Werkgeschichte ==

Die Uraufführung fand am 15. Februar 1902 unter der musikalischen Leitung des Komponisten im [[Opernhaus (Leipzig)|Neuen Stadttheater am Augustusplatz]] in Leipzig statt. Es sangen Andreas Moers (Orestes), Emil Greder (Aigisthos) sowie [[Lucie Weidt]], [[Magdalene Seebe]], Pelagie Greeff-Andriessen, [[Riza Eibenschütz]], [[Jacques Urlus]], [[Georg Marion]] und [[Otto Schelper]].<ref>{{Almanacco|Orestes|15|2|1902}}</ref>

Es folgten Aufführungen u.&nbsp;a. in Nürnberg (27. April 1902), Berlin (14. Juni 1902), Hamburg (19. März 1903), Frankfurt (19. April 1903) und in Prag (6. Mai 1909).<ref>[[Alfred Loewenberg]] (Hrsg.): ''Annals of Opera 1597–1940.'' John Calder, London 1978, ISBN 0-7145-3657-1, Sp.&nbsp;1238–1239 ([[iarchive:AnnalesOfOpera1597-1940/page/n641/mode/2up|online]] im [[Internet Archive]]).</ref> Durch den Erfolg von [[Richard Strauss]]’ Oper ''[[Elektra (Strauss)|Elektra]]'' über dasselbe Sujet geriet Weingartners Oper anschließend in Vergessenheit.<ref name="opernwelt">Werner Kopfmüller: ''Trilogie des Wiedersehens.'' Rezension der Produktion in Erfurt 2023. In: ''[[Opernwelt]] Juli 2023.'' Der Theaterverlag, Berlin 2023, S.&nbsp;48 ([https://www.der-theaterverlag.de/opernwelt/archiv/artikel/trilogie-des-wiedersehens/ eingeschränkte Vorschau]; Abonnement für den vollständigen Text erforderlich).</ref>

Eine Wiederentdeckung gab es erst am 20. Mai 2023 am [[Theater Erfurt]] durch eine Inszenierung von [[Guy Montavon]] unter der musikalischen Leitung von [[Alexander Prior]]. Bühne und Kostüme stammten von [[Hank Irwin Kittel]]. Die Titelrolle sang [[Brett Sprague]].<ref name="opernwelt" /> [[Deutschlandfunk Kultur]] sendete eine Aufzeichnung der Premiere.<ref>[[Deutschlandfunk Kultur]]: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/programm?drsearch:date=2023-05-27 Programm vom 27. Mai 2023], abgerufen am 11. November 2023.</ref>

== Literatur ==

* Leo Melitz: ''Führer durch die Opern''. Globus-Verlag, Berlin 1914, S. 209-211209–211.

* Felix Weingartner: ''Orestes. Eine Trilogie nach der „Oresteia“ des Aischylos''. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1901 (Agamemnon, Das Todtenopfer, Die Erinnyen).

* Felix Weingartner: ''Lebenserinnerungen II. Autobiographie.'' Zürich 1929. Nachdruck: Severus, Hamburg 2014, ISBN 978-3-86347-725-7, S. 113 ff. ({{Google Buch|BuchID=G0GWBAAAQBAJ|Seite=113|Hervorhebung=Orestes}}).

== Einzelnachweise ==

<references />

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[[Kategorie:Oper nach Titel]]

[[Kategorie:Oper nach TitelOperntitel]]

[[Kategorie:Oper in deutscher Sprache]]

[[Kategorie:Oper aus dem 20. Jahrhundert]]