„Osteosynthese“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Geschichte der Osteosynthese ==

Eines der ältesten Osteosyntheseverfahren ist die [[Patellafraktur#Die Fraktur der Kniescheibe im historischen Kontext|Knochennaht]] bei einer Fraktur der Kniescheibe wie sie etwa im 17. Jahrhundert schon oder 1877 von [[Joseph Lister, 1. Baron Lister|Joseph Lister]] durchgeführt wurde. Lange Zeit wurden Frakturen lediglich mit Schienung und Entlastung des gebrochenen Knochens behandelt.<ref>Martin L. Hansis: ''Frakturen.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 419.</ref> Die ersten Osteosynthesen entstanden im 19. Jahrhundert, welche [[Ernst Julius Gurlt]] 1862<ref>[[Ernst Julius Gurlt]]: ''Handbuch der Lehre von den Knochenbrüchen.'' 2 Bände. Meidinger Sohn & Co., Berlin 1862–1864.</ref> erstmals zusammenfassend darstellte. Die erste (bekanntgewordene) Schraubenosteosynthese erfolgte 1858 durch [[Bernhard von Langenbeck]] bei einem Schenkelhalsbruch.<ref>Hermann Ecke, Uwe Stöhr, Klaus Krämer: ''Unfallchirurgie.'' In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): ''Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung.'' Mit einem Geleitwort von [[Rudolf Nissen]]. Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 204–216, hier: S. 209.</ref> Die heutigen Verfahren wurden in der Mitte des 20. Jahrhunderts<ref>Vgl. etwa Christoph Weißer: ''Osteosynthese um 1930. Technik, Instrumente und Implantate bei Fritz König, Chirurgische Klinik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.'' In: ''Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Mitteilungen und Nachrichten.'' Band 32, 2010, Heft 62, S. 39–43.</ref> entwickelt. Zu den Wegbereitern der eine Ruhigstellung im Gips überflüssig machenden stabilen Osteosynthese mittels Draht und Schrauben zählen der Deutsche [[Fritz König (Mediziner, 1866)|Fritz König]] sowie der Belgier [[Albin Lambotte]] und dessen Bruder Élie Lambotte (1856–1912). Albin Lambotte hatte zudem bereits erste Platten konstruiert, die er bei gelenknahen Knochenbrüchen einsetzte. Mit einer Druckplatte führte Danis 1930 ein neues Osteosyntheseprinzip ein. Im Jahr 1940 demonstrierte Küntscher dann Marknägel.<ref>Hermann Ecke, Uwe Stöhr, Klaus Krämer: ''Unfallchirurgie.'' 1973, S. 209.</ref> Maßgeblich zur weiteren Entwicklung hat die [[Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen]] (AO) beigetragen.

Pioniere der Osteosynthese waren: