„Peter Hahne“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Während der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|Covid-19-Pandemie]] kritisierte Hahne die Infektionsschutzmaßnahmen in Deutschland, insbesondere das vorübergehende Verbot von Gottesdiensten: Solch eine Maßnahme habe „weder die braune Diktatur noch die rote bis 1989“ je verhängt. „Getränkemärkte haben auf, das Gotteshaus nicht“, so Hahne. Der Ratsvorsitzende der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche Deutschlands]] (EKD), [[Heinrich Bedford-Strohm]], widersprach Hahne und warf ihm „Kleingläubigkeit“ vor. Dem Osnabrücker Superintendenten [[Joachim Jeska]] zufolge übersieht Hahne, dass es um „das Wohl der Menschen“ gehe, die man „nicht der Gefahr einer Ansteckung aussetzen“ wolle. Den Markenkern der Kirche bedrohe nicht die Entscheidung, die Kirchen bis nach Ostern zu schließen, „sondern eher Hahnes Vorstellungen einer Selektion von Kirchenbesuchern nach nicht näher bestimmten Kriterien“.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.tagesschau.de/inland/ostern-gottesdienste-101.html |titel=Corona-Pandemie: Uneins über Gottesdienstverbot |werk=Tagesschau.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200928220529/https://www.tagesschau.de/inland/ostern-gottesdienste-101.html|datum=2020-04-09 |abruf=2020-09-14 |sprache=}}</ref><ref>[https://www.rnd.de/panorama/gottesdienst-verbot-an-ostern-grundversorgung-oder-gefahr-S5QVTYGHZNAJ5DA6LGVPLIMZD4.html ''„Grundversorgung“ oder „Gefahr“? Diskussion über Gottesdienst-Verbot an Ostern''] www.rnd.de, 10. April 2020</ref>

Wenn man „die Gehälter der Pflegekräfte verdoppelt“ hätte, so Hahne, wäre Corona „nach drei Wochen vorbei gewesen“. Zudem behauptete er, dass Journalisten, die in der Bundespressekonferenz Gesundheitsminister [[Karl Lauterbach]] vermeintlich kritische Fragen stellten, aus dem Raum entfernt würden („Das ist Demokratie heutzutage“), ohne einen Beleg zu liefern. Es ist kein einziger Fall derartiger Einschränkung der Pressefreiheit dokumentiert und kritische Fragen wurden gerade im Zuge der Pandemie immer wieder von Pressevertretern aufgebracht. Zudem äußerte Hahne, man hätte schon „viel früher mit Corona leben müssen wie mit [[HIV]] oder [[Krebs (Medizin)|Krebs]]“. [[T-Online]] kommentierte, Hahne vergleiche also eine „hochansteckende Virusvariante [...] mit einer Krankheit, die hauptsächlich beim Sexualverkehr übertragen“ werde, und setze sie „mit einer Erkrankung gleich, die überhaupt nicht ansteckend“ sei.<ref name="to052022" />

In der [[Neue Rechte|neurechten]] ''[[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]]'' behauptete Hahne Ende 2020, dass das, was „vor zehn Jahren normal“ gewesen sei, jetzt „durch Sprachpolizei und ‚Haltungsjournalismus‘ erst als ‚konservativ‘ umetikettiert [wurde], dann als ‚rechts‘, und heute ist es ‚Nazi‘“; mit dieser „Keule“ werde „alles erschlagen“. Laut [[Hans Demmel]] verbreitete Hahne hier „die [[Mär]] von einem Land, in dem man/er seine Meinung nicht mehr sagen dürfe, die er hier gerade herausposaunt, ganz abgesehen davon, dass er dafür jederzeit einen Verleger findet“. Bei ''[[Tichys Einblick]]'' schrieb Hahne anlässlich der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020|US-Präsidentenwahl 2020]], nur für „naive Westeuropäer, die sich völlig willig, gläubig und staatsfromm dressieren“ ließen, sei [[Donald Trump]] „ein Idiot, ein Clown, ein Irrer“; zudem kommentierte er dort bereits am ersten Auszählungstag bezüglich der Vorhersagen eines Siegs von [[Joe Biden]], dieses „Wünsch-dir-was-Denken, ausgegeben als seriöse Information“, sei „geplatzt wie eine Seifenblase“.<ref>Hans Demmel: ''Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien, begleitet von Friedrich Küppersbusch.'' Kunstmann, München 2021, S. 59 f., S. 106 f.</ref> [[T-Online]] schrieb 2022, Hahne habe „in den vergangenen Jahren eine drastische Wandlung vollzogen“. Alles erinnere „an [[Eva Herman]], ehemals prominente Nachrichtensprecherin der ‚[[Tagesschau]]‘, jetzt rechtspopulistische Verschwörungsideologin“.<ref name="to052022">Nils Kögler, Steven Sowa: [https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_92118882/peter-hahne-auf-abwegen-vom-zdf-moderator-zum-corona-schwurbler.html ''Peter Hahne schwurbelt jetzt über Corona und Genderwahn''] www.t-online.de, 3. Mai 2022</ref> Die Theologen Astrid Edel und Hans Probst erkennen bei ihrem Vergleich von Hahnes Rhetorik und veröffentlichten Inhalten der [[Evangelikalismus|evangelikalen]] ''[[Evangelische Nachrichtenagentur idea|Evangelischen Nachrichtenagentur idea]]'' sowie der ''Jungen Freiheit'' einen allgemeinen Trend christlicher Publizistik, einen Nährboden für die Diskursverschiebung nach rechts zu bieten.<ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Lang |url=https://www.kontextwochenzeitung.de/medien/661/apokalypse-und-genderwahn-9221.html |titel=Diskursverschiebung nach rechts: Apokalypse und Genderwahn |datum=2023-11-29 |sprache=de-DE |abruf=2024-03-24}}</ref>