„Peter Hahne“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Hahne gehörte im September 2020 zu den Erstunterzeichnern des [[Appell für freie Debattenräume|Appells für freie Debattenräume]].<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-europe.org/liste-der-unterzeichner/ |titel=Erstunterzeichner |werk=idw-europe.org |datum=2020-01-07 |sprache=de-DE |abruf=2020-09-25}}</ref>

=== Rezeption ===

2015 kritisierte [[Stefan Niggemeier]] die Betitelung des Hahne-Kommentars ''Kein Sozialamt für die Welt'' in der [[Bild (Zeitung)|Bild]], in dem er eine semantische Parallele zu einem [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]-Wahlwerbeslogan sah.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stefan-niggemeier.de/blog/20479/und-wehe-ihr-geht-uns-an-die-wurst/ |titel=Und wehe, ihr geht uns an die Wurst – Stefan Niggemeier |abruf=2019-12-10 |sprache=de-DE}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Niggemeier |url=https://twitter.com/niggi/status/564212894251098112 |titel=.@ZDF-Mann Peter Hahne und @BILDamSonntag auf NPD-Kurs.pic.twitter.com/ivLjtLLs3w |werk=@niggi |datum=2015-02-07 |abruf=2019-12-10 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.pressreader.com/germany/maerkische-oderzeitung-schwedt/20191026/282192242773633 |titel=PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt |abruf=2019-12-10}}</ref> Infolge weiterer medial kritisch rezipierter Aussagen Hahnes zu Fragen der Migration, inneren Sicherheit und „[[Politische Korrektheit|Political Correctness]]“ stellte der Medienjournalist René Martens in einem Essay 2019 in der [[Medienkorrespondenz]] und auf [[Übermedien]] die These auf, bei Hahne handele es sich um einen „Kollegen von rechts“, der „die Weltsicht der [[Alternative für Deutschland|AfD]] verbreitet“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.medienkorrespondenz.de/leitartikel/artikel/der-marsch-zum-rechten-rand.html |titel=Der Marsch zum rechten Rand |abruf=2019-12-09 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://uebermedien.de/41975/von-der-ard-zur-afd-journalisten-die-den-rechten-rand-bevoelkern/ |titel=Von der ARD zur AfD: Journalisten, die den rechten Rand bevölkern |werk=Übermedien |datum=2019-10-06 |abruf=2019-12-09 |sprache=de-DE}}</ref> [[Christoph Butterwegge]], [[Gudrun Hentges]] und [[Gerd Wiegel]] resümierten zuvor, Hahne zähle zu einer Gruppe von Publizisten, die, „wie sie Teilaspekte der gesellschaftlichen Realität ideologisch verbrämten, maßgeblich zur Verschiebung des öffentlichen Diskurses nach rechts beigetragen [haben], wovon keine Partei mehr profitiert hat als die AfD.“<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges, Gerd Wiegel |Titel=Rechtspopulisten im Parlament: Polemik, Agitation und Propaganda der AfD |Verlag=Westend Verlag |Datum=2018-10-02 |ISBN=978-3-86489-714-6 |Online=https://books.google.de/books?id=r5R3DwAAQBAJ&lpg=PP1&hl=de&pg=PT44#v=onepage&q=%22peter%20Hahne%22&f=false |Abruf=2019-12-09}}</ref> Ähnlich urteilte [[Daniel Bax]], Hahne schüre „populäre Ressentiment[s]“ in Fragen der Migration und inneren Sicherheit.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Bax |Titel=Die Volksverführer: Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind |Verlag=Westend Verlag |Datum=2018-08-01 |ISBN=978-3-86489-676-7 |Online=https://books.google.de/books?id=RBV3DwAAQBAJ&lpg=PP1&hl=de&pg=PT171#v=onepage&q=%22Peter%20Hahne%22&f=false |Abruf=2019-12-09}}</ref>

Auf die Frage nach einer möglichen Sympathie gegenüber der AfD antwortete Hahne der [[Schwäbische Zeitung|Schwäbischen Zeitung]] in ähnlicher Weise: Er sei kein Parteimitglied, aber man gelte „auf einmal als [[Radikalismus#Politischer Radikalismus als Bedrohung|rechtsradikal]]“, wenn „man heute Aussagen zitiert, die vor 15 Jahren noch im [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Parteiprogramm standen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-biberach/bad-schussenried_artikel,-fr%C3%BCherer-nachrichten-moderator-peter-hahne-politiker-leben-in-einer-parallelgesellschaft-_arid,11111270.html |titel=Früherer Nachrichten-Moderator Peter Hahne: „Politiker leben in einer Parallelgesellschaft“ |abruf=2019-12-10 |sprache=de}}</ref> [[Andreas Malessa]] mutmaßte, Hahne treffe diese Aussage, da er als „prominenter Evangelikaler“ durch empfundene mediale Beleidigungen gekränkt sei. Christen würden nämlich laut Malessa im Mediendiskurs als „[[Christlicher Fundamentalismus|fundamentalistisch]]“ bezeichnet, sobald sie sich „auf die Fundamente der Bibel, des Glaubensbekenntnisses und der reformatorischen [[Bekenntnisschrift]]en“ berufen.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Malessa |Titel=Als Christ die AfD unterstützen?: Ein Plädoyer für … |Verlag=Joh. Brendow&Sohn Verlag GmbH |Datum=2017-05-02 |ISBN=978-3-86506-994-8 |Online=https://books.google.de/books?id=jXjGDgAAQBAJ&lpg=PP1&hl=de&pg=PT48#v=onepage&q=%22peter%20hahne%22&f=false |Abruf=2019-12-10}}</ref> Über Hahnes Publikation ''Schluss mit euren ewigen Mogelpackungen! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen'' urteilte [[Denis Scheck]], dieses „Pamphlet“ des „dumpfe[n] Stammtischmichel[s]“ Hahne sei „ein Musterbeispiel für jenen vulgären Populismus, der als Fluch die westlichen Demokratien zu Beginn des 21. Jahrhunderts heimsucht“, in dem er „seine Leser auf 128 inkonsistenten, wirren, abstrusen Seiten […] für dumm“ verkaufe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/kultur/michael-wolff-james-comey-und-richard-david-precht-denis-scheck-kommentiert-die-bestsellerliste/22607266.html |titel=Denis Scheck kommentiert die Bestsellerliste |abruf=2019-12-10 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/videos/sachbuch-video-104.html |titel=Video: Top Ten: Belletristik - Druckfrisch - ARD {{!}} Das Erste |abruf=2019-12-10 |sprache=de}}</ref> [[Jan Böhmermann]] beschrieb die Publikation in einem satirischen [[Neo Magazin Royale|Neo-Magazin-Royale]]-Beitrag, in dem er weitere Bücher Hahnes vorstellte, ironisch als „ein Buch […], das [[Thilo Sarrazin]] das Fürchten lehren wird“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/441ca359-79f5-416d-9750-d174bb5f0c5e |titel=Alarmstufe Print - Peter Hahne Bücher |abruf=2019-12-10 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=c714NJ-mNMk |titel=Alarmstufe Print vom 20.09.2018 {{!}} NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo |abruf=2019-12-10 |sprache=}}</ref>

Während der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|Covid-19-Pandemie]] kritisierte Hahne die Infektionsschutzmaßnahmen in Deutschland, insbesondere das vorübergehende Verbot von Gottesdiensten: Solch eine Maßnahme habe „weder die braune Diktatur noch die rote bis 1989“ je verhängt. „Getränkemärkte haben auf, das Gotteshaus nicht“, so Hahne. Der Ratsvorsitzende der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche Deutschlands]] (EKD), [[Heinrich Bedford-Strohm]], widersprach Hahne und warf ihm „Kleingläubigkeit“ vor. Dem Osnabrücker Superintendenten [[Joachim Jeska]] zufolge übersieht Hahne, dass es um „das Wohl der Menschen“ gehe, die man „nicht der Gefahr einer Ansteckung aussetzen“ wolle. Den Markenkern der Kirche bedrohe nicht die Entscheidung, die Kirchen bis nach Ostern zu schließen, „sondern eher Hahnes Vorstellungen einer Selektion von Kirchenbesuchern nach nicht näher bestimmten Kriterien“.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.tagesschau.de/inland/ostern-gottesdienste-101.html |titel=Corona-Pandemie: Uneins über Gottesdienstverbot |werk=Tagesschau.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200928220529/https://www.tagesschau.de/inland/ostern-gottesdienste-101.html|datum=2020-04-09 |abruf=2020-09-14 |sprache=}}</ref><ref>[https://www.rnd.de/panorama/gottesdienst-verbot-an-ostern-grundversorgung-oder-gefahr-S5QVTYGHZNAJ5DA6LGVPLIMZD4.html ''„Grundversorgung“ oder „Gefahr“? Diskussion über Gottesdienst-Verbot an Ostern''] www.rnd.de, 10. April 2020</ref>

Wenn man „die Gehälter der Pflegekräfte verdoppelt“ hätte, so Hahne, wäre Corona „nach drei Wochen vorbei gewesen“. Zudem behauptete er, dass Journalisten, die in der Bundespressekonferenz Gesundheitsminister [[Karl Lauterbach]] vermeintlich kritische Fragen stellten, aus dem Raum entfernt würden („Das ist Demokratie heutzutage“), ohne einen Beleg zu liefern. Es ist kein einziger Fall derartiger Einschränkung der Pressefreiheit dokumentiert und kritische Fragen wurden gerade im Zuge der Pandemie immer wieder von Pressevertretern aufgebracht. Zudem äußerte Hahne, man hätte schon „viel früher mit Corona leben müssen wie mit [[HIV]] oder [[Krebs (Medizin)|Krebs]]“. [[T-Online]] kommentierte, Hahne vergleiche also eine „hochansteckende Virusvariante [...] mit einer Krankheit, die hauptsächlich beim Sexualverkehr übertragen“ werde, und setze sie „mit einer Erkrankung gleich, die überhaupt nicht ansteckend“ sei.<ref name="to052022" />

In der [[Neue Rechte|neurechten]] ''[[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]]'' behauptete Hahne Ende 2020, dass das, was „vor zehn Jahren normal“ gewesen sei, jetzt „durch Sprachpolizei und ‚Haltungsjournalismus‘ erst als ‚konservativ‘ umetikettiert [wurde], dann als ‚rechts‘, und heute ist es ‚Nazi‘“; mit dieser „Keule“ werde „alles erschlagen“. Laut [[Hans Demmel]] verbreitete Hahne hier „die [[Mär]] von einem Land, in dem man/er seine Meinung nicht mehr sagen dürfe, die er hier gerade herausposaunt, ganz abgesehen davon, dass er dafür jederzeit einen Verleger findet“. Bei ''[[Tichys Einblick]]'' schrieb Hahne anlässlich der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020|US-Präsidentenwahl 2020]], nur für „naive Westeuropäer, die sich völlig willig, gläubig und staatsfromm dressieren“ ließen, sei [[Donald Trump]] „ein Idiot, ein Clown, ein Irrer“; zudem kommentierte er dort bereits am ersten Auszählungstag bezüglich der Vorhersagen eines Siegs von [[Joe Biden]], dieses „Wünsch-dir-was-Denken, ausgegeben als seriöse Information“, sei „geplatzt wie eine Seifenblase“.<ref>Hans Demmel: ''Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien, begleitet von Friedrich Küppersbusch.'' Kunstmann, München 2021, S. 59 f., S. 106 f.</ref> [[T-Online]] schrieb 2022, Hahne habe „in den vergangenen Jahren eine drastische Wandlung vollzogen“. Alles erinnere „an [[Eva Herman]], ehemals prominente Nachrichtensprecherin der ‚[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]‘, jetzt rechtspopulistische Verschwörungsideologin“.<ref name="to052022">Nils Kögler, Steven Sowa: [https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_92118882/peter-hahne-auf-abwegen-vom-zdf-moderator-zum-corona-schwurbler.html ''Peter Hahne schwurbelt jetzt über Corona und Genderwahn''] www.t-online.de, 3. Mai 2022</ref> Die Theologen Astrid Edel und Hans Probst erkennen bei ihrem Vergleich von Hahnes Rhetorik und veröffentlichten Inhalten der [[Evangelikalismus|evangelikalen]] ''[[Evangelische Nachrichtenagentur idea|Evangelischen Nachrichtenagentur idea]]'' sowie der ''Jungen Freiheit'' einen allgemeinen Trend christlicher Publizistik, einen Nährboden für die Diskursverschiebung nach rechts zu bieten.<ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Lang |url=https://www.kontextwochenzeitung.de/medien/661/apokalypse-und-genderwahn-9221.html |titel=Diskursverschiebung nach rechts: Apokalypse und Genderwahn |datum=2023-11-29 |sprache=de-DE |abruf=2024-03-24}}</ref>

Der Politologe [[Martin Hecht (Autor)|Martin Hecht]] schildert, wie Hahne daran arbeitet, dass „das Gedankengut der AfD in Deutschland ... immer mehr die Mitte oder, wie man sagt, die bürgerlichen Kreise der Gesellschaft“ erreicht, und stellt fest: „Hahne gelingt das Kunststück, Rechtspopulismus als politische Theologie zu verkaufen“.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Hecht |Titel=Extrem bürgerlich |Sammelwerk=Publik-Forum |Nummer=2/2024 |Datum=2024-01-26 |Seiten=23 ff.}}</ref> Laut [[Stephan Maus]] nutzt Hahne „seit Jahren den Abglanz seiner Reputation als öffentlich-rechtlicher Nachrichtenonkel“, um „menschenfeindliche Ideologie [...] in die Mitte der Gesellschaft zu pusten“.<ref>{{Literatur |Autor=Stephan Maus |Titel=Stern Bestseller. Sachbuch. Platz 1 |Sammelwerk=Stern |Nummer=11 |Datum=2024-03-07 |ISSN=0039-1239 |Zitat=Jemand, der so lange klassische Tugenden gepriesen hat, druckst immer noch feige herum, wenn es um seine AfD-Nähe geht. Statt den Mut zu haben, offen zu bekennen, dass er seit Jahren den Abglanz seiner Reputation als öffentlich-rechtlicher Nachrichten-Onkel dazu missbraucht, die menschenfeindliche Ideologie der Rechtspopulisten in die Mitte der Gesellschaft zu pusten.}}</ref>

=== Privates ===