„Peter Knauer“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Lebenslauf ==

Peter Knauer stammte aus einer Beamtenfamilie. Sein Vater Otto Knauer (* 1899) war [[Landgerichtsrat]],<ref>Otto Knauer: [https://justfind.hds.hebis.de//Record/HEB375951539 ''Verspätung beim Frachtgeschäft nach dem Deutschen Handelsgesetzbuche und dem Binnenschiffahrtsrechte.''] Dissertation, Universität Gießen, 1924 ([https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/53d73816-cd8a-4eb3-a392-def00da75df7/ Bundesarchiv R 3001/63688]).</ref> seine Mutter Lucie Knauer war Hausfrau. Er wuchs zusammen mit seinem Bruder [[Herbert Knauer|Herbert]] auf, machte 1953 das Abitur am humanistischen Gymnasium [[Canisius-Kolleg]] in Berlin und trat in die Ostdeutsche Provinz der ''[[Gesellschaft Jesu]]'' ein.

Von 1955 bis 1959 studierte Knauer an der [[Philosophische Fakultät|Philosophischen Fakultät]] des [[Berchmanskolleg]]s in Pullach und schloss mit dem [[Lizenziat]] der Philosophie ab. Es folgte von 1961 bis 1965 ein Studium an der Theologischen Fakultät der Gesellschaft Jesu, Section S. Albert, in [[Löwen|Leuven (Belgien)]] mit dem Lizenziat in Theologie. Am 6.&nbsp;August 1964 wurde Knauer in der Kirche des Collège St. Michel in Brüssel zum [[Priesterweihe|Priester geweiht]]. Von 1966 bis 1969 promovierte er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] mit der Dissertation ''Verantwortung des Glaubens&nbsp;– Ein Gespräch mit [[Gerhard Ebeling]] aus katholischer Sicht'' (Frankfurt, 1969).

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Wer Gottes „Wort“ höre, werde den Überbringer der Botschaft zunächst zurückfragen, wer eigentlich mit „Gott“ gemeint ist. Wer Gottes Wort weiterzusagen beanspruche, müsse also – in einem entscheidenden Zwischenschritt vor einer möglichen Einstimmung des Hörers in die ''Glaubens''würdigkeit der Botschaft – die Bedeutung des Wortes „Gott“ erklären.

Für „Gott“ gelte allerdings von jeher, dass er nicht unter unsere Begriffe falle.<ref>Vgl. I. Vatikanum, DF I, DS 3001.</ref> Wie könne man dann aber überhaupt von ihm sprechen? Dazu verweist Knauer auf die Bedeutung des Wortes „Gott“ innerhalb der biblischen Botschaft: Im Anschluss an [https://www.die-bibel.de/bibel/EUE/2MA.7.28 2 Makk 7,28] wird als „Gott“Gott derjenige bezeichnet, der die Welt ''aus dem Nichts geschaffen'' hat.

Die Bedeutung des Wortes „Gott“ im Anschluss an dieses biblische Schöpfungsverständnis erläutert Knauer mit Hilfe seiner relationalen Ontologie:<ref>Vgl. Peter Knauer: ''Der Glaube kommt vom Hören – Ökumenische Fundamentaltheologie.'' Books on Demand, Norderstedt 7. neubearb. Auflage 2015, ISBN 978-3-7386-3716-8, S. 28–42. Für weitere Informationen zur Entdeckungsgeschichte, zur Bedeutung sowie zum Erklärungspotential der relationalen Ontologie vgl. ferner: Peter Knauer: ''„Ontología relacional“.'' In: Javier Quezada del Río (CoordKoord.): ''Dios clemente y misericordioso. Enfoques antropológicos. Homenaje a Barbara Andrade.'' Universidad Iberoamericana, México D. F. 2012, S. 19-41. Deutsche Übersetzung: [http://www.peter-knauer.de/RelationaleOntologie.pdf ''„Relationale Ontologie“.'']</ref> Für ''aus dem Nichts'' geschaffen verwendet er den Begriff ''restlos'' geschaffen; ''geschaffen'' übersetzt er mit ''bezogen auf (…) – verschieden von (…)''. Demzufolge existiert alles ''restlos bezogen auf (…) – in restloser Verschiedenheit von (…)'': Sein ist mit Geschaffensein völlig identisch. Für Knauer klärt sich dadurch zugleich die berechtigte Rede von Gottes ''Allmacht'': Gott ist ''mächtig in allem'', was tatsächlich geschieht (vgl. [https://www.die-bibel.de/bibel/EUE/MAT.10.29 MT 10,29]). Von „Gott“ begreifen wir nur die von ihm verschiedene Welt, die auf ihn verweist. „Gott“ kann man danach als den bezeichnen, „ohne wen nichts ist“. „Gott“ selbst umfasst dieser Begriff nicht. Dies besagen die Auslassungszeichen (…). Anders: Die Welt ist auf „Gott“ bezogen, „Gott“ aber nicht auf die Welt. Die Bezogenheit der Welt auf Gott ist einseitig.

Wer Gottes „Wort“ Glauben schenken soll, muss nicht nur wissen, wer mit „Gott“ gemeint ist, Geschöpflichkeit ist auch im strengen Sinn zu beweisen,<ref>Vgl. I. Vatikanum, DF I, DS 3004.</ref> denn Gottes Wort benötigt einen Anknüpfungspunkt in der Wirklichkeit, es setzt deren Geschöpflichkeit, die auf „Gott“ verweist, voraus. Für diesen Beweis macht Knauer auf verschiedene Grundgegebenheiten in der Welt aufmerksam, die ein Widerspruchsproblem aufwerfen. Beispielsweise ist dieser Artikel immer zugleich beides: ein Bewusstseins''gegenstand'', also unabhängig von unserem Bewusstsein, und ein ''Bewusstseins''gegenstand, also abhängig von unserem Bewusstsein. Dies stellt ein Widerspruchsproblem dar, das jede unserer Wahrnehmungen betrifft: Man wird nichts innerhalb der Wirklichkeit finden, das dieses Problem nicht aufwirft. Eine solche Grundgegebenheit lässt sich nur dann widerspruchsfrei erklären, wenn man für das Zugleich der Gegensätze ''zwei'' verschiedene Hinsichten angeben kann, die sich ''nicht'' wiederum ausschließen: Diese sind allein im „restlosen Bezogensein auf (…) / in restloser Verschiedenheit von (…)“ gegeben. Ein weiteres Beispiel für einen Grundsachverhalt, der ebenfalls vor das Widerspruchsproblem stellt: Alle weltliche Wirklichkeit unterliegt der Veränderung und ist so zugleich mit sich identisch und nicht identisch. Auch diese widerspruchsproblematische Grundgegebenheit lässt sich nur mit Hilfe der beiden oben genannten Hinsichten, also allein durch ihre Geschöpflichkeit, anders denn als widersprüchlich beschreiben.<ref>Vgl. Peter Knauer: ''Der Glaube kommt vom Hören – Ökumenische Fundamentaltheologie.'' Books on Demand, Norderstedt 7. neubearb. Auflage 2015, ISBN 978-3-7386-3716-8, S. 42–56. Vgl. ferner: Dominikus Kraschl: ''Relationale Ontologie. Ein Diskussionsbeitrag zu offenen Fragen der Philosophie''. Echter, Würzburg 2012, ISBN 978-3-429-03507-5.</ref>

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'''Als Herausgeber und Übersetzer'''

* [[Ignatius von Loyola]], ''Das Geistliche Tagebuch''. Hrsg. von [[Adolf Haas (Biologe)|Adolf Haas]] und Peter Knauer. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1961, {{OCLC|163306502}}.

* Ignatius von Loyola, Bericht des Pilgers. Übersetzt und kommentiert von Peter Knauer. St. Benno-Verlag, Leipzig 1990, ISBN 3-7462-0587-5; überarbeitete und verbesserte Auflage, als Manuskript gedruckt, Frankfurt am Main 1999 (vgl. Neuausgaben Echter, Würzburg 2002, 2005, 2011, 2015, 2020).

* Ignatius von Loyola, Briefe und Unterweisungen. Deutsche Werkausgabe Band I. Übersetzt von Peter Knauer. Echter, Würzburg 1993, ISBN 3-429-01530-8.

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* Ignatius von Loyola, Gründungstexte der Gesellschaft Jesu. Deutsche Werkausgabe Band II. Übersetzt von Peter Knauer. Echter, Würzburg 1998, ISBN 3-429-01957-5.

* [[Hugo von St. Viktor|Hugo von Sankt Viktor]], Über die Heiltümer des christlichen Glaubens. Übersetzung von Peter Knauer SJ. Einleitung, Apparate, Bibliographie und Register von Rainer Berndt SJ. Aschendorff Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-402-10425-5.

* [[Franz Xaver (Missionar)|Franz Xaver]], ''Briefe und Dokumente 1535–1552''. Hrsg. von [[Michael Sievernich]] und Peter Knauer. Schnell & Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1875-5.

* [[Neues Testament|Das Neue Testament]], neue Übersetzung der griechischen Fassung von Peter Knauer ([http://www.peter-knauer.de/NT.html PDF]).