„Polnisch-Ukrainischer Krieg“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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== Kriegsverlauf ==

Österreich-Ungarn brach Ende Oktober 1918 zusammen, und der ukrainische Nationalrat, bestehend aus ukrainischen Mitgliedern des [[Reichsrat (Österreich)|österreichischen Reichsrats]] und aus Mitgliedern der [[Galizischer Landtag|galizischen]] und [[Bukowina|bukowinischen]] Landtage sowie aus Führern der ukrainischen Parteien, verlangte vom letzten österreichischen [[Statthalter#Österreich|Statthalter]] von Galizien, die Kontrolle über Ostgalizien offiziell an die Ukrainer zu übertragen. Er entsprach dieser Forderung am 31. Oktober 1918. In dieser Zeit marschierten die ukrainischen Milizen, die [[Sitscher Schützen]] unter [[Dmytro Vitovskyi]] in Lemberg ein, um sicherzustellen, dass es unter ukrainische Kontrolle kam. Die Westukrainische Volksrepublik wurde am 1. November 1918 mit Lemberg als Hauptstadt ausgerufen. Die Proklamation der Republik, welche die [[Souveränität]] für Ostgalizien einschließlich der [[Karpaten]] bis nach [[Nowy SączKrosno]] im Westen sowie für [[Wolhynien]], die [[Karpatenukraine|Karpatoukraine]] und die [[Bukowina]] beanspruchte, war für die [[Polen (Ethnie)|Polen]] eine große Überraschung.

Bei ihrem Einmarsch in Lemberg wurde den ukrainischen Kräften von örtlichen (polnischen) Verteidigern, die sich zum großen Teil aus Veteranen des Ersten Weltkriegs, Studenten und sogar Jugendlichen und Kindern zusammensetzten, erfolgreich Widerstand geleistet. Als großer Vorteil für die Polen erwies sich dabei die Tatsache, dass ihre Soldaten und sonstigen Kämpfer sich zum Großteil aus ortsansässigen Lembergern rekrutierten, während in der [[Ukrainische Armee|ukrainischen Armee]] zumeist Bauern dienten, die mit der Stadt und ihren Gegebenheiten nicht oder nur wenig vertraut waren. Nach zwei Wochen teilweise schwerer Kämpfe innerhalb der Stadt durchbrach mit einer [[Entsatz]]operation eine bewaffnete Einheit der wieder aufgestellten [[Polnisches Heer vor dem Zweiten Weltkrieg|polnischen Armee]] unter [[Oberstleutnant]] [[Michał Karaszewicz-Tokarzewski]] den ukrainischen Belagerungsring und gelangte in die Stadt. Am 21. November waren die Kämpfe um die Stadt zugunsten der Polen beendet, nachdem sich das ukrainische Oberkommando, das sich überdies mit Desertionen und Versorgungsproblemen in seiner Armee konfrontiert sah, entschlossen hatte, die Stadt zu räumen – vorläufig, wie man meinte. Dennoch kontrollierten die ukrainischen Kräfte zu diesem Zeitpunkt weiterhin den größten Teil von Ostgalizien und waren auch bis zum Mai 1919 eine Bedrohung für die Stadt. Schon bald nach ihrer Rückeroberung Ende November brachten die Polen eine Anzahl ukrainischer Aktivisten in [[Internierungslager für Soldaten der Volksrepublik Ukraine|Internierungslager]].<ref>Grünberg u.&nbsp;a. (2005), S. 260.</ref>