„Ragtime“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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[[Datei:RagtimeDanceJoplinCover.jpg|mini|The Ragtime Dance, 1906 (Scott Joplin).]]

== Wortbedeutung ==

Die üblicheim Musikschrifttum am häufigsten vertretene [[Etymologie|etymologische]] Deutung leitet den Namen Ragtime aus ''ragged time'' („zerrissene Zeit“) ab, was sich auf die [[Synkopevon (Musik)|synkopierte]] Melodieführungeuropäischen undHörern ihrenim Kontrast zum starrengleichförmigen [[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]] der Begleitung als [[Synkope (Musik)|synkopiert]] wahrgenommene Melodieführung bezieht. Eine andere Deutung legt ein Hinweis im Musical Record von 1899 nahe, in dem es heißt: „The negroes call their clog-dancing ‚ragging‘ and the dance a ‚rag‘.“ Während um 1900 mit Ragtime verschiedene Sparten des afro-amerikanischen Musik-Entertainments bezeichnet wurden und selbst [[John Philip Sousa]] orchestrierte Ragtimes in sein [[Repertoire]] übernahm und [[Blues]]musiker wie [[Blind Blake]] und [[Blind Boy Fuller]] den Ragtime auch auf die Gitarre übertrugen, versteht man heute darunter zumeist den auf dem Klavier gespielten „City-Ragtime“.

Eine weitere etymologische Beziehung glaubt der Musikjournalist Karl Gert zur Heide im arabischen Wort für ‚Tanz‘ ({{arS|رقص|d=raqṣ}}) gefunden zu haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Karl Gert zur Heide |url=https://muslimworldmusicday.com/files/etymologies_of_rag.pdf |titel=Etymologies of the American Vernacular rag |datum=2010 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-08-10 }}</ref> Er verweist dabei auf stark beachtete US-Auftritte von [[Klassisch-orientalischer Tanz|orientalischen Tanzgruppen]] (''Raqs Scharqi'') im Entstehungszeitraum des Ragtimes, darunter auch bei der [[World’s Columbian Exposition|Weltausstellung 1893 in Chicago]].<ref name="KarlGert">Karl-Gert zur Heide: [http://www.muslimworldmusicday.com/essays_karl.html ''The Orientalization of American Show Business - A Selective Timeline''], The ARChive of Contemporary Music, 12. April 2011, abgerufen am 21. April 2015.</ref> Diese aufgrund ihres spekulativen Charakters kontrovers diskutierte These<ref>Scott, Derek B.: Invention and Interpretation in Popular Music Historiography, in: Helms, Dietrich / Phleps, Thomas (Hg): ''Geschichte wird gemacht. Zur Historiographie populärer Musik'', transkript-Verlag, Bielefeld, S. 41–54.</ref> geht auf einen seit den 1990er Jahren insbesondere im Umfeld der österreichischen Jazzforschung geführten Diskurs zurück, der durch die Arbeiten von [[Alfons M. Dauer]] initiiert und von [[Maximilian Hendler]] inhaltlich weiter zugespitzt wurde,<ref>Vergl. hierzu: Maximilian Hendler: ''Vorgeschichte des Jazz. Vom Aufbruch der Portugiesen zu Jelly Roll Morton.'' Beiträge zur Jazzforschung / Studies in Jazz-Research 13, ADEVA Akademische Druck & Verlagsanstalt, Graz 2008, ISBN 978-3-201-01900-2.</ref> und der darauf abzielt, die afroamerikanischen Einflüsse auf die Genese der Frühformen des Jazz in ihrem internationalenmultikulturellen Umfeld zu betrachten und damit zu relativieren.<ref>Vergleiche hierzu die Kritik von Manfred Mayer (Wien) an Maximilian Hendler: [https://www.jazzseite.at/Jazz-Qualitaet/HendlersGegenkurs.html Manfred Mayer: Hendlers Gegenkurs], abgerufen am 10. August 2023.</ref>

== Musikalische Charakteristik ==