„Rehnenhof-Wetzgau“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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| Gemeindename = Schwäbisch Gmünd

| Alternativanzeige-Gemeindename =

| Ortswappen = DEU Rehnenhof-Wetzgau COA.svg

| Breitengrad = 48/48/58/N

| Längengrad = 9/46/42/E

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}}

'''Rehnenhof-Wetzgau''' ist der ältesteein [[Stadtteil]] von [[Schwäbisch Gmünd]] in [[Baden-Württemberg]] und vereint unterschiedliche Siedlungsarten. Während '''Wetzgau''' ein klassisches [[Haufendorf]] mit mittelalterlichem Ortskern darstellt, ist '''Rehnenhof''' eine moderne [[Trabantenstadt]] des 20. Jahrhunderts. 1938 wurden das zuvor zur Gemeinde [[Großdeinbach]] gehörende Wetzgau und die noch weitgehend unbebaute Gemarkung Rehnenhof zu einem neuen Stadtteil zusammengelegt. Im Gegensatz zu den übrigen zehn [[Schwäbisch Gmünd#Stadtgliederung|Stadtteilen]] gehören zu Rehnenhof-Wetzgau keine weiteren [[Wohnplatz|Wohnplätze]] oder [[Gehöft]]e.

== Geographie ==

[[Datei:Rehnenhof-Wetzgau.jpg|mini|Rehnenhof-Wetzgau aus westlicher Richtung]]

Der Stadtteil Rehnenhof-Wetzgau liegt etwa zweieinhalb Kilometer nordwestlich von Schwäbisch Gmünd in einer Mulde der zu den ''Alfdorf-Welzheimer Platten'' gehörenden [[Schwarzer Jura|Lias]]-Hochfläche. Die höchste Stelle befindet sich auf 466 Meter, beim Wasserbehälter Wetzgau im Waldgebiet ''Laichle''. Im Norden (''Waldau''), Westen und Südwesten (''Wustenriet'') grenzt Rehnenhof-Wetzgau an den Stadtteil [[Großdeinbach]], im Süden, größtenteils durch das [[Naherholungsgebiet]] ''Taubental'' getrennt, an die Kernstadt. Der östliche Nachbar ist die Gemeinde [[Mutlangen]].

== Geschichte ==

Da das Gebiet des heutigen [[Ostalbkreis]]es während der [[Hallstattzeit]] dicht besiedelt war, werden auch in der Umgebung der Koloman-Linde verebnete [[Hügelgrab|Grabhügel]] dieser Epoche vermutet.<ref>Hasso Kaiser: ''Vor- und Frühgeschichte im Raum Schwäbisch Gmünd''. In: ''Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd'', hrsg. vom [[Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd]]. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-8062-0399-7, S. 22.</ref>

Auch die [[Römisches Reich|Römer]] hinterließen im Bereich des heutigen Stadtteils ihre Spuren. So zog sich zwischen 150 und 260 n. Chr. die römische Grenzbefestigung [[Limes (Grenzwall)|Limes]] durchs nahe Taubental und quer durch die heutige Rehnenhofsiedlung, um das Reich gegen die [[Alemannen]] zu schützen.

=== Wetzgau ===

[[Datei:Karte Wetzgau 1830.png|miniaturmini|Karte von Wetzgau um 1830]]

Das Dorf Wetzgau wurde unter [[Staufer|staufischer Herrschaft]] 1266 erstmals indirekt urkundlich erwähnt, als ein „Berngerus de Weggeshaine“ zugunsten des [[Kloster Adelberg|Klosters Adelberg]] auf diverse Rechte und Güter verzichtete. Im genannten ''Bernger'' wird ein Angehöriger einer ortsadligen Familie vermutet, von der aber keine weiteren Spuren erhalten sind.

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Im späten 16. Jahrhundert setzt sich der erstmals 1545 erwähnte Ortsname „Wetzgen“ durch.

1382 ist in einer Urkunde von einem ''Gothus zu Wegschain'' die Rede. Gemeint war die alte Pfarrkirche. Das baufällige Kirchlein wurde abgerissen und 1447 durch ein neues Gotteshaus ersetzt, die ''[[St. Coloman (Wetzgau)|Kolomankirche'']]. In diesem prächtigen [[Gotik|gotischen]] Bauwerk sind noch Reste der [[Romanik|romanischen]] Bausubstanz zu erkennen. Rundherum gruppieren sich die Bauernhöfe und Wohnhäuser von Alt-Wetzgau. Besucher des Ortskerns können noch nachempfinden, welche Bedeutung die Kolomankirche für die Dorfbewohner hatte. Hinter ihren Mauern suchten die Menschen nicht nur Gottes Hilfe und seelsorgerischen Zuspruch, sondern in Kriegszeiten auch Schutz und gemeinsame Verteidigung.

Wetzgau gehörte den [[Rechberg (Adelsgeschlecht)|Herren von Rechberg]], die aber im späten Mittelalter weite Teile ihrer Herrschaft veräußerten. Bereits 1424 gehörte die Hälfte des großen [[Zehnt]]en im Ort einem Gmünder Bürger. ''Ulrich von Rechberg'' verkaufte 1445 weitere Rechte in Wetzgau. Die Dorfordnung von 1553 bestätigt das [[Kondominat]] der drei Herrschaften Rechberg, [[Kloster Lorch]] und [[Reichsstadt]] Schwäbisch Gmünd. 1552 trat ''Hans Wolf von Rechberg und Rothenlöwen'' die letzten Rechbergischen Rechte an das [[Spital (Schwäbisch Gmünd)|Spital in Gmünd]] ab.

Nachdem das Kloster Lorch im Zuge der [[Reformation]] aufgelöst wurdeworden war, trat der [[Herzogtum Württemberg|Herzog von Württemberg]] als [[Rechtsnachfolge]]r Lorchs im Ort auf, der sich bis zum Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] die Rechte in Wetzgau mit den Gmündern teilte. Im Gegensatz zu Lorch blieb Wetzgau allerdings katholisch.

1634 wurde das Dorf von schwedischen Truppen besetzt und geplündert. Viele Gebäude wurden zerstört. Der Turm der Kolomankirche wurde 1675 wieder aufgebaut. 1803 kam Wetzgau zu [[Württemberg]], das den Ort 1824 der Gemeinde Großdeinbach im [[Oberamt Welzheim]] zuordnete.

1909 wurde Wetzgau zusammen mit Großdeinbach, Kleindeinbach, Hangendeinbach, Waldau und Wustenriet an die Gruppenwasserversorgung angeschlossen.<ref>Adolf Glos: ''700 Jahre Deinbach''. Schwäbisch Gmünd, 1971.</ref>

=== Rehnenhof ===

[[Datei:Schwaebisch Gmuend Rehnenhofkapelle.jpg|miniaturmini|Die Rehnenhof-Kapelle[[Rehnenhofkapelle]] von 1801. Im Hintergrund das Gehöft Rehnenhof]]

Das Gebiet des heutigen Rehnenhofs war bis auf ein Hofgut, dassunbebaut. Vermutlich handelt es sich 1419um imdas BesitzGut desHöflin, das 1419 der Gmünder BürgersBürger ''Jos von Brogen,Brogenhofen genanntan Fetzer''die befand,Stadt unbebautSchwäbisch Gmünd verkaufte.<ref>[http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2482667-2 Digitalisat] auf landesarchiv-bw.de (zuletzt abgerufen am 27. Juni 2019).</ref> An die Existenz dieses Gutes erinnert heute noch der Flurname ''„Höfle“''. Die übrige Gemarkung war bis zum Ende der Reichsstadtzeit zwischen der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd und den [[Rechberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Rechberg]] geteilt. Letztere vergaben zeitweise ihren Besitz als Lehen an Schwäbisch Gmünd. Um 1700 istwar dieder Anlage des ursprünglichen Gehöfts ''Rehnenhof'' letztmals urkundlich belegt. Er war zu diesem Zeitpunkt der einzige zur Reichsstadt Gmünd gehörende Hof, der sich außerhalb der Stadtmauern befand.<ref>Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 293. [[s:Seite:Oberamt Gmuend 293.jpg|Volltext]] auf [[Wikisource]].</ref> Die katholischen Bewohner des Hofes waren nach Wetzgau eingepfarrt.

Lutz Reichardt<ref>Ortsnamenbuch des Ostalbkreises 2 (1999), S. 93.</ref> hat als Erstbeleg des Rehnenhofs die Oberamtsbeschreibung von 1870. Es gibt aber sicher noch frühere Belege, etwa ''Renhof'' bei [[Andreas Buchner (Historiker)|Andreas Buchner]] 1821.<ref>http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV010553168/ft/bsb11173540?page=54.</ref>

=== Rehnenhof-Wetzgau ===

Um der Wohnungsnot im Stadtgebiet zu begegnen, beschloss am 28. März 1935 der Gemeinderat von Schwäbisch Gmünd, für eine Ansiedlung auf dem Rehnenhof dort das [[Vorkaufsrecht]] auszuüben. Ursprünglich war vorgesehen, die Siedlung entlang der ''Mutlanger Straße'' anzulegen. Hierfür wurden bereits 1936 die ersten Siedler ausgewählt und eine Wasserleitung vom Lindenfirst her gelegt. Allerdings riet der Landesgeologe wegen der Rutschgefahr von diesem Standort ab und schlug stattdessen als Baugebiet die Hochfläche entlang der Straße nach Wetzgau vor.

Im Januar 1937 konnten die ersten 17 Siedlerfamilien ihre Wohnungen auf dem Rehnenhof beziehen. Für das weitere Bauvorhaben wurden jedoch zwei Äcker benötigt, die zu Wetzgau und somit auch zum Oberamt Welzheim gehörten. Nachdem Bürgermeister Glos von Großdeinbach eine Änderung der Markungsgrenze ablehnteabgelehnt hatte, wurde Wetzgau mit einer Markungsfläche von 224 Hektar am 1. April 1938 kurzerhand nach Schwäbisch Gmünd eingemeindet.<ref>Ernst Lämmle: ''Vom Kaiserreich über die Zeit der Weltkriege bis zur demokratischen Republik. Schwäbisch Gmünd von 1894 bis 1945''. In: ''Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd'', hrsg. vom Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd. Konrad Theiss Verlag., Stuttgart 1984, ISBN 3-8062-0399-7, S. 417f.</ref>

1938 zogen 13 weitere Familien nach Rehnenhof, einen größeren Aufschwung konnte die Siedlung allerdings zunächst nicht verzeichnen.

Auch die Firma ''Schenk Werkzeugbau'', die 1937 ein Zweigwerk im Notstandgebiet Schwäbisch Gmünd errichtete, ließ 1940/41 auf dem Rehnenhof sogenannte Schenk-Häuser bauen, die von der Firma mitfinanziert und später an Werksangehörige übergeben wurden. Dadurch erhielten 50 Familien ein Eigenheim. Die ''Willy-Schenk-Straße'' in Rehnenhof erinnert an diesen Vorgang.<ref>Winfried Hofele: ''Schenk hat bewegte Historie. Seit 75 Jahren existiert Schenk Werkzeug- und Maschinenbau in Schwäbisch Gmünd''. IinIn ''Gmünder Tagespost'', 30. Juni 2011.</ref>

Am 19. April 1945 besetzten nach einem kurzen Gefecht mit einem [[Zug (Militär)|Zug]] des in Gmünd stationierten Bau-[[Ersatz im deutschen MilitärwesenErsatzwesen|Ersatz]]-[[Bataillon]]s [[Streitkräfte der USA|US-Panzertruppen]] Wetzgau, eine zweite Panzerwelle nahm kampflos Rehnenhof ein. Damit hatten die alliierten Streitkräfte das Stadtgebiet von Schwäbisch Gmünd erreicht. Von Rehnenhof aus beschossen die Panzer die Hardtkaserne, ein im Laichle in Stellung gegangenes Artillerieregiment nahm den [[Rechberg (Berg)|Rechberg]] unter Feuer und beschädigte die dortige [[St. Maria (Hohenrechberg)|Wallfahrtskirche]]. Von Wetzgau aus stießen die US-Streitkräfte weiter zunächst nach Wustenriet und später nach Schwäbisch Gmünd vor.<ref>Lämmle, S. 454f.</ref>

Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden verstärkt [[Heimatvertriebene]] in Rehnenhof-Wetzgau angesiedelt. Einwohner und Heimatvertriebene schlossen sich 1950 zu einer [[Baugemeinschaft]] zusammen. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Stadtteil bereits rund 700 Einwohner, 100 Gebäude und 11 Doppelhäuser. Die wachsende Siedlung erhielt ab 1952 eine Schule. 1953 wurde die ''Martin-Luther-Kirche'' errichtet, 1960 folgt der Bau der ''[[Maria Königin (Rehnenhof)|Maria-Königin-Kirche'']], die 1970 mit der Kirchengemeinde St. Koloman in Wetzgau zur neuen Gemeinde ''St. Maria Wetzgau-Rehnenhof'' zusammengelegt wurde. Die drei Kirchen bilden heute auf den Ortsbegrüßungstafeln die Wahrzeichen des zusammengewachsenen Stadtteils. Die Kolomankirche mit ihrem weithin sichtbaren Turm haben jedoch alle Bürger des Stadtteils als historisches Herzstück ihres Ortes vor Augen. Seit 1994 findet zur Adventszeit ein „[[Eine Welt|Eine-Welt-Markt]]“ der Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof zugunsten der „[[Dienerinnen der Armen]]“ in [[Indien]] statt.

Zu Zeiten der Atomraketenstationierung und [[Mutlanger Heide|Proteste im nahen Mutlangen]] war Wetzgau durch das hinter dem Wald „Laichle“ zeitweise errichtete Friedenscamp bekannt geworden.

Am 23. Oktober 2013 ist Rehnenhof-Wetzgau von einem Stadtbezirk zu einem Stadtteil aufgewertet worden.<ref>[http://remszeitung.de/2013/10/23/rehnenhof-wetzgau-ist-neuer-gmuender-stadtteil/ Rehnenhof-Wetzgau ist neuer Gmünder Stadtteil] Artikel auf remszeitung.de vom 23. Oktober 2013</ref>

== Politik ==

{{Wahldiagramm

=== Bezirksbeirat ===

|LAND = DE

Rehnenhof-Wetzgau ist der einzige Stadtteil von Schwäbisch Gmünd, der keinen [[Ortschaftsrat]], sondern nur einen [[Bezirksbeirat]] als Bürgervertretung hat.

|TITEL = Ortschaftsratswahl 2024

|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 50,69 %

|JAHRALT = 2019

|JAHRNEU = 2024

|PARTEI1 = Bürgerliste

|ERGEBNIS1 = 73.62

|FARBE1 = FF4500

|PARTEI2 = Aktive Bürgerliste

|ERGEBNIS2 = 26.38

|FARBE2 = 7FFFd4

}}

Ortsvorsteherin von Rehnenhof/Wetzgau ist Dr. Ute-Angela Schütte von der Bürgerliste Rehnenhof/Wetzgau.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.remszeitung.de/lokales/ostalbkreis/schwaebisch-gmuend/rehnenhof-wetzgau/ute-schuette-ist-neue-ortsvorsteherin-in-rehnenhof-wetzgau-H6O5DCT3MZHWVOWKV7LQNLM7F4.html |titel=Remszeitung Ortsvorsteherin Rehnenhof/Wetzgau |abruf=2024-10-01}}</ref>

=== Ortschaftsrat ===

Der derzeitige Bezirksbeirat ist seit den Wahlen 2009 im Amt. Er besteht aus 17 Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen: [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 6 Sitze, [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 5 Sitze, [[Bündnis 90/Die Grünen]] 4 Sitze, [[Freie Wähler]]/[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 1 Sitz, ''Freie Wähler Frauen'' 1 Sitz.<ref>[http://bi.schwaebisch-gmuend.de/kp0040.php?__cwpnr=10&__cedat=0&__cadat=2455120&__kgrnr=28&__cwp=1 Bezirksbeirat Rehnenhof/Wetzgau]</ref>

Der Ortschaftsrat setzt sich wie folgt zusammen (Stand Oktober 2024)<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08136065/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=5533&stimmentyp=0&id=ebene_-16821_id_26267 |titel=Ortschaftsratswahl Rehnenhof/Wetzgau 2024 |abruf=2024-10-01}}</ref>:

{{Sitzverteilung

Bezirksbeiratsvorsitzender ist seit 2009 Pfarrer ''Konrad von Streit'' ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]). Er ist zugleich mit zwei weiteren Beirätinnen Stadtrat im ''Gemeinderat Schwäbisch Gmünd''.

| float = right

| Beschriftung = Sitzverteilung

=== Wappen und Flagge ===

| Land = DE

Der damalige Großdeinbacher Ortsteil Wetzgau führte vor seiner Eingemeindung nach Schwäbisch Gmünd kein eigenes Wappen.

|BL|ABL|

| BL = 9

Auch der heutige Stadtteil Rehnenhof-Wetzgau führt kein offizielles, vom Innenministerium verliehenes Wappen. Jedoch wird bei feierlichen Anlässen, z.&nbsp;B. der Amtseinsetzung des Oberbürgermeisters, eine eigene Fahne mit aufgelegtem Wappen für den Stadtteil gezeigt. Das Wappensignet zeigt im gespaltenen Schild [[Blasonierung#Rechts/links und vorn/hinten in der Heraldik|heraldisch rechts]] die drei Kirchen des Ortes auf silbernen Grund, wie sie auch auf den Ortsbegrüßungsschildern abgebildet sind. Links ist das Gmünder Stadtwappen, ein aufgerichtetes silbernes Einhorn auf rotem Grund, zu sehen.

| ABL = 3

| ABL Link = Aktive Bürgerliste

| BL Link = Bürgerliste

| ABL Farbe = 7FFFd4

| BL Farbe = FF4500

}}

=== Wappen und Flagge ===

{{Wappenbeschreibung

|Kurzdarstellung = Wappen von Rehnenhof-Wetzgau

|Blasonierung = In Rot eine linksschräge blaue Wellenleiste; vorn oben eine auffliegende silberne (weiße) Taube, hinten unten ein linksschräges grünes Lindenblatt.

|Quelle =

|Begründung = Die Taube steht [[Redendes Wappen|redend]] für das Naturschutzgebiet Taubental sowie die Friedensschule in Rehnenhof. Der Wetzgauer Bach (Wellenleiste) verbindet beide Ortsteile; das Lindenblatt für Wetzgau erinnert an die drei Kolomanslinden, welche auf 456 m Höhe im Ortsgebiet stehen. Das Wappen wird seit 2016 geführt. Es verstößt gegen die [[Tingierung#Heraldische Farbregel|heraldische Regel]] "keine Farbe an Farbe".

}}

Die Flaggenfarben sind rot-weiß.

Der Bezirksbeirat einigte sich am 17. Juli 2009 auf die beiden Symbole.<ref>Ann-Kathrin Rothermel: ''Einhorn, Linde und drei Kirchen''. In: ''Gmünder Tagespost'', 12. August 2009</ref>

== Wirtschaft und Infrastruktur ==

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In Rehnenhof quert die [[Kreisstraße]] ''3268'' die [[Bundesstraße 298|B&nbsp;298]], die wiederum [[Gaildorf]] und Schwäbisch Gmünd verbindet.

Die Linie 6 (Schwäbisch Gmünd – Kleindeinbach) der [[Stadtbus Gmünd]] bedient mehrere Haltestellen in Rehnenhof und Wetzgau. Der vor allem durch die zahlreichen Siedlerfamilien schnell anwachsende Stadtteil sorgte ab 1957 für steigende Fahrgastzahlen im Stadtverkehr Schwäbisch Gmünd.<ref>''Arthur Abt ist 70. Ein Blick in die Geschichte des Familienunternehmens''. In ''Gmünder Tagespost'', 29. Januar 2012.</ref>

Auch die Linien 61, 62, 63 und 266 der [[FahrBus Gmünd]] fahren Rehnenhof an.

=== Ansässige Unternehmen ===

[[Datei:Calendula-Feld Heilpflanzengarten.jpg|miniaturmini|Weleda-Heilgarten in Rehnenhof-Wetzgau]]

Das Gewerbegebiet ''Im Spagen'' beherbergt mehrere Unternehmen.

In Wetzgau befinden sich die Heilgärten und das Besucherzentrum der [[Weleda (Unternehmen)|Weleda NaturalsAG]]. Ein ursprünglich für den Standort Wetzgau geplantes Produktionsgebäude wird auf dem ''Gügling'' in [[Bettringen]] gebaut.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==

=== Grünanlagen ===

[[Datei:Schwaebisch Gmuend-Wetzgau Kolomanlinden.jpg|miniaturmini|Kolomanlinden]]

Der Stadtteil grenzt direkt an das Naherholungsgebiet Taubental, ein stadtnahes Mischwaldgebiet mit dem 2,5&nbsp;km langen ''ErlebnisWaldpfad NATURATUM''.<ref>[http://www.naturatum.de/cms/front_content.php naturatum.de].</ref>

Als Teil der Landesgartenschau 2014 wird in Zusammenarbeit mit derdem Pharma- und Kosmetikunternehmen [[Weleda wird(Unternehmen)|Weleda]] für 1,8&nbsp;Millionen Euro am Fußweg zwischen den Heilgärten und Rehnenhof der ''Landschaftspark Wetzgau-West'' eingerichtet.<ref>[http://remszeitung.de/2011/6/17/helle-empoerung-in-wetzgau-ueber-zerstoerungswut-marien-bildstock-im-zukuenftigen-gartenschau-park-wurde-schon-zum-zweiten-mal-zerschlagen/ ''Helle Empörung in Wetzgau über Zerstörungswut: Marien-Bildstock im zukünftigen Gartenschau-Park wurde schon zum zweiten Mal zerschlagen''.] In: ''Rems-Zeitung'', 17. Juni 2011.</ref><ref>[http://remszeitung.de/2010/5/24/Bezirksbeirat-Rehnenhof-Wetzgau-gestern-Abend-auf-Besichtigungstour-in-den-Weleda-Heilgarten/ ''Bezirksbeirat Rehnenhof-Wetzgau gestern Abend auf Besichtigungstour in den Weleda-Heilgärten''.] In: ''Rems-Zeitung'', 24. Mai 2010.</ref>

Zwischen Großdeinbach und Wetzgau stehen auf 456&nbsp;m Höhe die ''Kolomanuslinden'', eine Gruppe dreier freistehender [[Linden (Botanik)|Linden]] mit einem [[Flurkreuz|Feldkreuz]]. Im 18. Jahrhundert trafen sich am ''Kolomanfest'' an [[Pfingsten|Pfingstmontag]] hunderte von Reitern, um im feierlichen Zug von den Kolomanslinden nach Wetzgau zu ziehen. Über die Hintergründe der [[Liste von Reiterprozessionen|Reiterprozession]] sind keine schriftlichen Zeugnisse erhalten. Es wird vermutet, dasdass es sich hierbei um einen kurzlebigen Versuch handelte, um Besucher von der Reiterprozession in [[Böhmenkirch]] nach Wetzgau zu locken.

=== Sport ===

[[Datei:Waldstadion im Laichle Schwaebisch Gmuend.jpg|miniaturmini|Das „Waldstadion“ im Laichle., Rechtsrechts die Geschäftsstelle des TSB]]

Bekannt wurde Wetzgau in sportlicher Hinsicht durch den TV Wetzgau, der in den Sportarten [[Gerätturnen|Kunstturnen]], [[Karate]] und [[Gewichtheben]] überregional bis international erfolgreich ist.<ref>[http://typo3.p123842.webspaceconfig.de/ Homepage des TV Wetzgau].</ref> Wetzgau beherbergt deren Turnhalle, das Waldstadion und eine Miniramp für Skateboarder hinter dem Stadion.

Die Fußballmannschaft des 1955 gegründeten [[SV Rehnenhof]]s spielte zeitweise in der drittklassigen [[Fußball-Verbandsliga Württemberg|Amateurliga Nordwürttemberg]] und fusionierte 1981 mit demder ''Turn- und SportbundSportgemeinde Schwäbisch Gmünd'' zum [[TSB Schwäbisch Gmünd]], dem nach Mitgliedern größten Verein der Stadt.

Ferner haben ein Kleintierzuchtverein und ein Gesangverein ihr Zuhause in Rehnenhof.

== Literatur ==

* [[Hans-Wolfgang Bächle]]: ''Kultur und Geschichte im Gmünder Raum''. Remsdruckerei Sigg, Härtel & Co., Schwäbisch Gmünd 1982

* ''Vor 50 Jahren wurden auf dem Rehnenhof die ersten Häuser gebaut''. In: ''einhorn Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1987''. Einhorn-Verlag Eduard Dietenberger, Schwäbisch Gmünd 1987, ISBN 3-921703-82-4

* [[Peter Spranger]]: ''St. Coloman in Wetzgau. Das Bauwerk und seine Geschichte'', hrsg. von der Kath. Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof. Einhorn-Verlag Eduard Dietenberger, Schwäbisch Gmünd 1994, ISBN 3[https://digi.ub.uni-927654-02-7heidelberg.de/diglit/spranger1994 online].

* Richard Strobel: ''Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd, Band IV: Kirchen und Profanbauten außerhalb der Altstadt. Ortsteile''. Deutscher Kunstverlag und Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, München / Berlin 2003, ISBN 3-422-06381-1

== Weblinks ==

{{Commonscat}}

* [http://www.schwaebisch-gmuend.de/108.php Stadt Schwäbisch Gmünd: ''Rehnenhof-Wetzgau'']

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{{Navigationsleiste Stadtteile in Schwäbisch Gmünd}}

[[Kategorie:Stadtteil von Schwäbisch Gmünd]]

[[Kategorie:Ort im Ostalbkreis]]

[[Kategorie:Ersterwähnung 1266]]

[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Ostalbkreis)]]

[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1938]]