„Schlacht bei Abbeville“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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|BILD=The British Army in France 1940 F4591.jpg

|BILDBREITE=

|BESCHREIBUNG=Bei [[Huppy]] abgeschossener britischer Vickers Mk VIC Panzer, 27. Mai 1940

|DATUM=27. Mai

|DATUMBIS=4. Juni 1940

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Die am 28. Mai eingetroffene 57. Infanterie-Division verfügte über ihre volle Stärke von 12.000 Mann. Sie bestand aus dem Infanterie-Regiment 199, das seine Stellung an der Somme zwischen [[Pont-Remy|Pont-Rémy]] und Abbeville hatte, dem Infanterie-Regiment 217 im Zentrum des Brückenkopfes und dem Infanterie-Regiment 179 zwischen Abbeville und [[Saint-Valery-sur-Somme|Saint-Valery]].<ref>Ellis, S. 260</ref>

Die Infanterie wurde durch [[8,8-cm-FlaKFlak 18/36/37|8,8-cm-FlaK]] Geschütze unterstützt, die besonders im Gefecht mit gepanzerten Fahrzeugen eine überaus hohe Effizienz entwickelten.

=== Ziele ===

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== Die Schlacht ==

[[Datei:Battle of Abbeville (28 May - 4 June 1940).png|mini|Verlauf der Schlacht]]

[[Datei:The British Army in France 1940 F4596.jpg|mini|Zwei ausgeschaltete britische [[Light Tank Mk VI|Vickers Mk VI]] an der Straße zwischen [[Huppy]] und [[Saint-Maxent]]]]

=== 27. Mai ===

Der Angriff der Alliierten begann um 6:00 Uhr morgens mit einem Feuerüberfall der französischen Artillerie. Die <abbr>''2<sup>e</sup>''</abbr> ''division légère'', unterstützt von einer britischen Panzerbrigade, griff auf der rechten Flanke von [[Hallencourt|Hocquincourt]], [[Frucourt]] und St. [[Saint-Maxent]], östlich der Straße[[Route nationale 28]] zwischen [[Blangy-sur-Bresle|Blangy]]- und Abbeville, und die ''5<abbr><sup>e</sup></abbr> division légère'' von der Bresle bis nördlich von [[Gamaches]] an. Die Angriffe brachen im Feuer von 37[[3,7-cm-PaK 36|37-mm PaK-Panzerabwehrkanonen]] aus nächster Nähe bei Caumont und [[Huppy]] zusammen.<ref>Ellis, S. 260</ref>

=== 28. Mai ===

Die französischen Divisionen an der Bresle griffen erneut an, eroberten einige deutsche Vorposten und erreichten die Somme auf beiden Seiten des deutschen Brückenkopfes, scheiterten aber bei der Einnahme von Abbeville und St. Valery. Die ''<abbr>4<sup>e</sup></abbr> division cuirassée'' traf ein, die zwar noch improvisiert und unvollständig war und zuvor in der [[Schlacht von Montcornet]] am 17. Mai schwere Verluste erlitten hatte. Sie war gleichwohl wesentlich schlagkräftiger als die zuvor eingesetzten französischen Kavalleriedivisionen und verfügte über 137 Panzer und 14 Panzerwagen.

Die Division griff am 28. Mai auf beiden Seiten der Straße von Blangy nach Abbeville an, wurde aber von der Panzerabwehr in den Wäldern aufgehalten. Dem französischen Angriff war ein Artillerieschlag vorausgegangen, bei dem etwa 6.000 10,5-cm-Granaten auf Ziele bei Huppy abgefeuert worden waren. Um 17:00 Uhr rückten zwei Panzerbataillone auf die deutschen Stellungen vor und zerstörten die meisten Maschinengewehrnester[[Maschinengewehrnest]]er. Dabei gingen 18 Panzer verloren. Ein deutscher Gegenangriff wurde von einer neuen Welle französischer Panzer überrascht und überrannt, jedoch konnte die französische Infanterie nicht mithalten und die Panzer zogen sich im Laufe der Nacht zurück.

Zu dem Zeitpunkt, als sich die meisten französischen Panzer zurückgezogen hatten, war die französische Infanterie etwa 4,5 km in den Brückenkopf vorgedrungen, mehr als die Hälfte der Strecke bis zu den Somme-Brücken, und hatte etwa zweihundert Gefangene gemacht. Das von den Deutschen gehaltene Gebiet war auf etwa ein Sechstel seiner ursprünglichen Ausdehnung reduziert worden. Der deutsche Artilleriebeschuss wurde aufgrund der Ungewissheit über die Lage der französischen Stellungen eingestellt; auch De Gaulle wusste nichts über das Ausmaß des französischen Vorstoßes und die Verwundbarkeit der Deutschen. Er befahl den Panzereinheiten, sich während der Nacht auszuruhen und neu zu gruppieren, um bei Tagesanbruch (4.04:00 Uhr morgens) den Vormarsch fortzusetzen. Die Atempause ermöglichte es der deutschen Führung, sich zu erholen und eine neue Verteidigungslinie zu organisieren.<ref>Buffetaut, S. 129</ref>

=== 29. bis 31. Mai ===

[[Datei:The British Army in France 1940 F4636.jpg|mini|Eine von den Briten erbeutete 8,8-cm-FlaK]]

[[Datei:Renault B1 bis,Tanks in the Musée des Blindés, France, pic-9.jpg|mini|Renault-B1-Panzer]]

Am 29. Mai griffen die Franzosen mit der ''<abbr>4<sup>e</sup></abbr> division cuirassée'', unterstützt von Teilen der ''<abbr>2<sup>e</sup></abbr> division cuirassée'' und der ''<abbr>5<sup>e</sup></abbr> division cuirassée'', erneut an. Aufgrund der Verluste am Vortag konnten weit weniger Panzer eingesetzt werden. Verstärkt wurden sie durch die verbliebenen Panzer der britischen ''1st Armoured Division'', die der ''<abbr>5<sup>e</sup></abbr> division cuirassée'' unterstellt waren. Alle diese Einheiten konzentrierten ihren Angriff auf die Stellung Mont Caubert, wo die deutsche Moral noch immer niedrig war. Ein wichtiger Teil der deutschen Verteidigung war die Flak-Abteilung 64, die über etwa sechzehn 8,8-cm-FlaK Geschütze verfügte. Da sich die 37-mm-PanzerabwehrkanonenPaK gegen die schwereren französischen [[Renault B1Char B1|Renault-B1-Panzer]] als unwirksam erwiesen hatten, wurden sie durch [[10,5-cm-Leichtgeschütz 40|10,5-cm-Geschütze]] zur direkten Feuerunterstützung ergänzt. Am frühen Morgen kamen die Renault-B1-Panzer an den unteren westlichen und südlichen Hängen des Mont Caubert gegen geringen Widerstand der deutschen Infanterie gut voran.

Den flachen, gutes Schussfeld bietenden Gipfel des Mont Caubert konnten sie nicht einnehmen. Die B1-Panzer griffen mehrmals an und verbrauchten den größten Teil ihrer Munition. Zwei Kampfwagen gingen verloren, woraufhin sich die Angreifer auf die Hänge zurückzogen.

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Gegen 21:00 Uhr waren die Flanken des deutschen Brückenkopfes angeschlagen und die französischen Einheiten konnten mit einem Zangenangriff von Osten und Westen her vorrücken. Die 37-mm-PaK Besatzungen zogen sich vor britischen Panzern zurück und das Gros der Infanterie folgte. Der Rückzug löste Panik unter den Versorgungs- und Transporttruppen im Brückenkopf aus, die über die Somme-Brücke nach Abbeville flohen.

Der französische Vormarsch konnte durch Heranführung von Wehrmachtseinheiten der 2. ID (mot.) gestoppt werden. Noch immer bildeten auf dem Mont Caubert 8,8-cm-Geschütze eine Sperre. Deutsche Gegenangriffe fanden südlich des Mont Caubert statt, blieben ohne Geländegewinn, sorgten aber für eine Stabilisierung der Lage. Weitere deutsche Gegenangriffe westlich bei [[Cambron]] wurden so bedrohlich, dass französische Kavalleriepanzer von der Ost- auf die Westseite des Brückenkopfes verlegt wurden, um sie abzuwehren.<ref>Buffetaut, S. 145</ref>

Dass es den Franzosen nicht gelang, den Brückenkopf an diesen entscheidenden Tagen trotz einiger Erfolge nicht vollständig zu beseitigen, lag an der Ermüdung der seit Beginn des deutschen Einmarsches praktisch ständig im Einsatz befindlichen Truppen, den Panzerverlusten und dem von De Gaulle vermittelten falschen Eindruck, die Schlacht sei bereits gewonnen. Die Franzosen hatten etwa die Hälfte des Brückenkopfes und mehr als zwei Bataillone der 57. ID überrannt, den Wehrmachtsverbänden schwere Verluste zugefügt, und etwa 200 Gefangene gemacht und mehr als zwei Bataillone der 57. ID überrannt. Gleichwohl konnte sich die deutsche Infanterie wieder sammeln und ihre Stellungen praktisch ohne Gegenwehr wieder besetzen.<ref>Ellis, S. 261</ref>

Die französische Offensive endete am 30. Mai. Die Franzosen hatten in drei Tagen 105 Panzer verloren.<ref>de Wailly, S. 268</ref>

=== 1. bis 3. Juni ===

Weygand gab die Gegenoffensive nach Norden über die Somme und die [[Aisne]] am 1. Juni auf, wollte aber die Angriffe auf die deutschen Brückenköpfe südlich der Somme als Abwehrmaßnahme gegen die erwartete deutsche Offensive gegen Paris fortsetzen. Das Oberkommando nahm eilig Umgruppierungen vor, um die Kräfte für einen Angriff am 4. Juni neu zu formieren. Die britische ''51st (Highland) Division'' war von Osten herangeführt worden; sie löste zwei der französischen Divisionen bei Abbeville ab, ohne dass die Kampfhandlungen wieder aufflammten.<ref>Ellis, S. 265</ref>

=== 4. Juni ===

[[Datei:The British Army in France 1940 F4698.jpg|mini|Der britische General Victor Fortune (einige Tage nach der Schlacht bei Abbeville)]]

Ohne ausreichende Vorbereitung sollte unter dem Kommando des britischen Generals Victor Fortune um 03.:00 Uhr nachts ein erneuter Angriff die Deutschen vom Südufer der Somme vertreiben.

Nach artilleristischer Vorbereitung und anfänglichen Erfolgen der Infanterie blieben die alliierten Panzer in Minenfeldern[[Minenfeld]]ern und dem Feuer der deutschen PaK liegen. Nur wenige Kampfwagen erreichten den Fuß des Mont Caubert und ''Mesnil -Trois -Foetus''/[[Moyenneville (Somme)|Moyenneville]]. Durch schweres Abwehrfeuer wurden sie zurückgeschlagen. Nur sechs der 30 schweren Panzer und 60 der 120 leichten Panzer kehrten an den Ausgangspunkt zurück.<ref>Ellis, S. 266</ref>

Ein Angriff im Osten, südlich von [[Mareuil-Caubert|Caubert]], scheiterte an gut eingegrabenen deutschen Maschinengewehrnestern, obwohl zwei Züge Infanterie in Caubert eindringen konnten, die aber abgeschnitten wurden. Die Verluste betrugen hier 563 Mann. Auch auf der linken, westlichen Seite wurde ein Angriff schnell von deutschen Truppen gestoppt, die sich in den Wäldern westlich von Mesnil -Trois -Foetus verschanzt hatten.

== Folgen und Fazit ==