„Schloss Hohenschwangau“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Johann Paumgartner war Rat und Geldgeber des Kaisers Karls V., der ihn 1537 zum Reichsfreiherrn adelte, worauf er sich ''Paumgartner von Hohenschwangau zum Schwanstein'' nannte. Er ließ die verwahrloste Burg Schwanstein von italienischen Handwerkern als Zentrum seiner neuen Herrschaft wieder herrichten, während Vorder- und Hinterhohenschwangau sowie Frauenstein weiterhin verfielen. Der Architekt Lucio di Spazzi, welcher bereits an der [[Hofburg (Innsbruck)|Innsbrucker Hofburg]] und an der Brückenfeste [[Altfinstermünz]] gearbeitet hatte, benutzte die vorhandene Bausubstanz, behielt Außenmauern mit Zinnenkranz und Türmen bei, gestaltete jedoch das Innere für zeitgenössische Wohnansprüche neu, wobei er den heutigen Grundriss mit der in allen Stockwerken identischen, regelmäßigen Gruppierung von je drei Zimmerfluchten zu beiden Seiten eines durchlaufenden Mittelflezes schuf. Um den Wohnbau legte er einen Kranz von Bastionen. 1547 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. 1549 starb Paumgartner und die Herrschaft fiel an seine beiden Söhne David und Georg, die in Schulden gerieten. 1561 verpfändete David Paumgartner die reichsunmittelbare Herrschaft an Markgraf [[Georg Friedrich I. (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Georg-Friedrich von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach]], der sie 1567 an Herzog [[Albrecht V. (Bayern)|Albrecht V. von Bayern]] verkaufte. Dieser brachte auch die Ansprüche der Gläubiger Paumgartners an sich und wurde reichsrechtlich mit Hohenschwangau belehnt. 1604 erhielt dann Herzog [[Maximilian I. (Bayern)|Max I. von Bayern]] die Anwartschaft auf die mit Hohenschwangau verbundenen Reichslehen, Kurfürst [[Ferdinand Maria (Bayern)|Ferdinand Maria von Bayern]] 1670 diese selbst.

Das Schloss wurde für die [[Bärenjagd]] genutzt oder nachgeborenen Söhnennachnen der [[Wittelsbach]]er [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürsten]] überlassen. Mit dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] begann ein erneuter Verfall des Schlosses, im [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichischen Erbfolgekrieg]] wurde es 1743 von den Österreichern ausgeplündert, jedoch vom Hofbauamt als Sitz des [[Pfleggericht]]s wieder instand gesetzt. Nach dem Bau des neuen Amtshauses 1786 verfiel es. Erst 1803 wurde das Reichslehen Hohenschwangau durch den [[Reichsdeputationshauptschluss]] dem Kurfürstentum Bayern einverleibt, das 1805 zum [[Königreich Bayern]] aufstieg. Während der [[Koalitionskriege]] von 1800 bis 1809 wurde das Schloss als Quartier für französische und österreichische Truppen genutzt und nach einer kurzen aber ergebnislosen Beschießung und Belagerung durch die Franzosen schien für die Burg die letzte Stunde geschlagen zu haben: 1820 wurde sie unter König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I.]] um 200 Gulden an einen Ortsansässigen auf Abbruch verkauft. Fürst [[Ludwig (Oettingen-Wallerstein)|Ludwig von Oettingen-Wallerstein]], dessen Familie seit 1802 das [[Kloster Sankt Mang]] im nahen Füssen besaß, hörte 1821 von der beabsichtigten Zerstörung und kaufte nun seinerseits das Schloss für 225 Gulden auf, um es zu retten. Er begeisterte sich für die Lage der Burg, die in reizvollster Landschaft wie auf einer Panoramabühne gelegen war. Der Fürst ließ Reparatur- und Sicherungsmaßnahmen durchführen, verkaufte das Schloss jedoch bereits 1823 wieder, nachdem er [[Morganatische Ehe|morganatisch]] geheiratet und seine Stellung als Familienoberhaupt verloren hatte. Der nächste Besitzer, der [[Geodät]] [[Johann Adolph Sommer]], beabsichtigte, im Schloss eine Flachsspinnerei einzurichten, was jedoch unterblieb.

=== König Max II. ===