„Seemannskultur“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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[[Datei:Cadell Two sailors.jpg|mini|[[Francis Cadell (Maler)|Francis Cadell]]: ''Two Sailors'']] Als '''Seemannskultur''' bezeichnet man speziell die in der [[Seefahrt]] etablierten, historisch gewachsenen kulturellen Eigenheiten. Sie entstanden Großteilsüberwiegend aus der Neigung der [[Seemann|Seeleute]], eine als unberechenbar und grenzenlos erlebte Umwelt mit [[Mythos|Mythen]] und [[Brauch|Bräuchen]] zu erfüllen, um auf diese Weise das Große, Unbekannte, Beängstigende – als welches das „fremde Element“, [[Meer|die See]], erlebt wurde – mit Bekanntem zu füllen und so die Angst des Einzelnen davor zu reduzieren.

[[Datei:Cadell Two sailors.jpg|mini|[[Francis Cadell (Maler)|Francis Cadell]]: ''Two Sailors'']]

== Traditionen ==

=== Schiffstaufe ===

Die [[Schiffstaufe]] ist ein feierlicher Akt beim [[Stapellauf]] von Schiffen. Dabei wird eine Flasche [[Sekt oder Champagner]] am [[Schiffsrumpf]] zerschlagen und dem Schiff sein Name verliehen. Häufig wird auch eine Rede gehalten. Erst danach wird es vom Stapel, also zu Wasser, gelassen.

=== Seemannsgruß ===

Der Gruß heißt ''[[dippen]]''. Er besteht im Niederholen und Wiedervorheißen der [[Flagge|Nationalflagge]]. Sämtliche Handelsschiffe[[Handelsschiff]]e haben gegenüber den Kriegsschiffen[[Kriegsschiff]]en aller Staaten die Verpflichtung zum ersten Gruß. Handelsschiffe pflegen sich nur dann zu grüßen, wenn sie zur eigenen [[Reederei]] oder [[Schifffahrt|Linie]] gehören oder wenn ein Freundschaftsverhältnis der Kapitäne zueinander besteht. Die Pflicht, als Erster zu grüßen, hat bei der Vorbeifahrt:

* Das überholende Schiff gegenüber dem überholten.

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Der Dippgruß wird unter Kriegsschiffen nicht erwiesen, weil er sich aus dem Streichen der Segel (bzw. [[Flagge#Hissen und Streichen der Flagge|die Flagge streichen]]; das Schiff dem Feind übergeben), dem Zeichen für Unterordnung und Unterwerfung, herleitet. Der zwischen Kriegsschiffen gebräuchliche Gruß ist die ''[[Front (Marine)#Durchführung|Front]]''.

SieheDaneben dazu auch:ist [[ahoi]] als verbaler Gruß bzw. als Frage, ankommenden Booten gegenüber sowieüblich. Im [[Hamburger Hafen]] gibt es eine eigene [[Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft|Schiffsbegrüßungsanlage]].

=== Salut ===

Treffen Kriegsschiffe verschiedener Nationen aufeinander, dann wird (bei offiziellen Anlässen) [[Salutschuss|Salut geschossen]] geschossen. Die Anzahl der Schüsse entspricht dabei dem Rang des zu Grüßenden. Bei Alleinfahrern sind es vier Schuss, für einen [[Flotte (Marine)|Flottenverband]] und dessen Befehlshaber sind es bis zu 17 Schuss (z. B. [[Salutschuss#Deutsches Reich|Deutsches Reich]]).

Die Höchstzahl von 21 Schuss empfangen nur Staatsoberhäupter und der Inhaber des [[Heiliger Stuhl|Apostolischen Stuhles]] in Rom. Das Salutschießen ist ein Zeichen friedlicher Gesinnung: Beim Anlaufen von fremden Häfen tat man in früheren Zeiten damit kund, dass die eigenen [[Geschütz]]e abgebrannt waren, da es damals eine ganze Weile dauerte, bis die [[Vorderlader]]geschütze wieder schussbereit gemacht worden waren.

=== Hausflagge ===

[[Datei:HAPAG-Reeedereiflagge alt.jpg|mini|links|hochkant|Alte [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|HAPAG]] -Flagge]]

Die Hausflaggen (Reedereiflagge) der [[Reederei]]en, sie tauchendie erstmals imin drittenden Jahrzehnt1830er desJahren 18. Jahrhunderts aufauftauchten, dienten zuerstzunächst als Unterscheidungssignal, da sich die [[Segelschiff|Segler]] oft glichen wie ein Ei dem anderenähnelten. In diesen Reedereiflaggen sind meist die Anfangsbuchstaben der Reederei zu finden, selten Bildsymbole haben Seltenheitswert.

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=== Flaggen – Handhabung und Symbolik ===

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Grundsätzlich ist jedes Schiff verpflichtet, die [[Flagge]] des Staates, in dem es [[Schiffsregister|immatrikuliert]] ist, während des Tages am Flaggstock zu zeigen. Sie wird bei Sonnenaufgang ''vorgeheißt'' (gesetzt) und bei Einbruch der Abenddämmerung ''niedergeholt''. Die Ausnahmen bilden [[Standarte]]n der Staatsoberhäupter, Admiralsflaggen und Kommandantenwimpel, sie werden von Mond und Sonne beschienen. Das [[Flagge#Hissen und Streichen der Flagge|Hissen]] wie Niederholen der Flagge wird auf Kriegsschiffen mit einer feierlichen [[Flaggenparade]] gewürdigt. Sie wird musikalisch untermalt, wenn ein Musikkorps zur Verfügung steht, anderenfalls tritt ein besonderes Instrument in Aktion, die [[Bootsmannpfeife|Bootsmannspfeife]].

Die Flagge auf halbmast ist ein Überbleibsel aus der Zeit, in der man an Bord in ''Sack und Asche'' trauerte (beispielsweise, wenn der Kapitän verstorben war). Dann wurden [[Rah]]en und [[Takelage]] bewusst in Unordnung gebracht.

[[Datei:Rickmer Rickmers.JPG|mini|links|Die [[Rickmers Reederei|Rickmer Rickmers]] in Hamburg, über die Toppen geflaggt]]

Die Flaggengala (auch [[Flaggenschmuck]]) wird bei festlichen Gelegenheiten gesetzt. Dabei werden die [[Flaggenalphabet|Signalflaggen]] aneinandergereiht längsschiff über die Toppen (Mastspitzen) setztgesetzt. Dies nennt sich daher auch ''über die Toppen flaggen''.

Die Nationalflagge des Staates, in dessen Gewässern sich das Schiff aufhält, wird bei Segelschiffen unter die Steuerbordsalinge des Großmastes gesetzt, bei Motorschiffen an vergleichbarer Stelle, jedenfalls aber immer höher als die eigene. Beim Einlaufen in den ersten eigenen Hafen kann dann eine Gala bestehend aus allen Flaggen der unterwegs angelaufenen Länder gesetzt werden.

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=== Wetterweisheiten ===

[[Datei:Barometer-schatz.jpg|mini|hochkant|Schiffsbarometer]]

So mancher alte [[Seemann]] bleibt noch heute den [[Wettervorhersage]]n von den sogenannten [[Meteorologie|Wetterfröschen]] gegenüber skeptisch, sie halten sich lieber an klassische Weisheiten der Fahrensleute, wenn das [[Barometer]] verrückt spieltverrücktspielt.

<poem style="margin-left: 2em; font-style: italic">

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=== Kleidung ===

[[Datei:Sailor-fuku for winter.jpg|mini|[[Japanische Schuluniform]], angelehnt an Matrosenanzug mit Exkragen und Halstuch]]

Der Exkragen ''(Wäsche [[achtern]])'' ist ein großer Kragen auf [[Matrosenanzug|Matrosenblusen]], der an die Zeit erinnert, als Mannschaften und Unteroffiziere noch geteerte oder geöltegewachste [[Zopf|Zöpfe]] trugen. Er sollte verhindern, dass der Zopf die Oberbekleidung beschmutzte (siehe [[Tellermütze|Bändermütze]]). Viele Handels- und Marinenationen übernahmen die britische [[Tradition]], den Exkragen mit drei weißen Streifen zu versehen. Sie sollten an die drei großen [[Seeschlacht]]en [[Horatio Nelson, 1. Viscount Nelson|Nelsons]] bei [[Seeschlacht bei Abukir|Abukir]] (1. August 1798), [[Seeschlacht von Kopenhagen (1801)|Kopenhagen]] (2. April 1801) bzw. [[Kap Finisterre]] und [[Schlacht von Trafalgar|Trafalgar]] (21. Oktober 1805) erinnern. Zum Exkragen wurde ein schwarzes Halstuch zur Trauer um den bei Trafalgar gefallenen Nelson getragen, das in einigen Flotten einen kunstvollen Knoten erhielt oder als schmale schwarze Schleife ausgebildet ist. Die weiße Schleife auf dem Knoten hob die Trauer später wieder auf.

[[Datei:Sailors1854.jpg|mini|links|hochkant|Seeleute um 1854 mit Plattingshüten]]

In früheren Zeiten gab es für die Besatzungen, ausgenommen waren die Offiziere, auf Kriegsschiffen noch keine vorgeschriebene [[Uniform]]ierung. Die Kapitäne konnten allerdings eine solche vorschreiben, mussten dann allerdings selbst dafür sorgen, dass die Leute entsprechende Möglichkeiten erhielten. Meist nähten sich die Matrosen ihre Kluft selbst, wozu häufig leichtes [[Segeltuch]] (speziell für die [[Tropen]]bekleidung) verwendet wurde.

Die Bändermütze ist die Bezeichnung für eine flache Kopfbedeckung mit zwei hinten frei herabhängenden dunklen Bändern für Matrosen. Die Bänder sollen daran erinnern, dass sich in den vergangenen Jahrhunderten Mannschaft und Unteroffizier geteerte oder geölte [[Zopf|Zöpfe]] ansteckten und mit einem schwarzen, geteerten Band umwickelten. Früher wurden von den Seeleuten häufig sogenannte [[Platting]]shüte, die möglicherweise mit Teer wasserdicht gemacht wurden, getragen. (S.&nbsp;a.vergleiche: [[Ölzeug|Teerjacken]], [[Teerjacke]])

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In der englischen Seeschifffahrtsgeschichte ist es selbstverständlich, Schiffe als weiblich zu bezeichnen, und diese Tradition könnte so auch nach Deutschland gelangt sein. Schiffsrümpfe haben immer schon an weibliche Formen erinnert, besonders während des Mittelalters. So wird zum Beispiel das Heck eines Schiffes auch als [[Achtersteven]] bezeichnet (eigentlich hinterer Bug, da sich der [[Steven]] sowohl vorn wie auch achtern befinden kann). Diese Bezeichnung wird zumindest im [[Niederdeutsche Sprache|Plattdeutschen]] auch für das weibliche [[Gesäß]] verwendet. Zudem war in der Regel eine weibliche [[Galionsfigur]] bei der fast ausschließlich männlichen Besatzung weit beliebter als eine sächliche oder maskuline Plastik.

Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel. Ein Schiff, welches einen Tiernamen trägt oder bekommen soll, heißt durchaus z.&nbsp;B. „Der Falke“, „Der Löwe“, oder es wurde von der Besatzung oft als männlich bezeichnet, hier als Beispiel, die ''[[Prinz Eugen (Schiff, 19381940)|''Prinz Eugen'']]'', die von ihrer Mannschaft nur als der „Prinz“ oder „Eugen“ bezeichnet wurde (z.&nbsp;B. ''nicht die'' [[Harald Jarl]]). Ferner setzten sich auch Namensgeber oft über das ungeschriebene Gesetz hinweg; so ließ die [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|HAPAG]] auf Wunsch von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] die „[[Imperator-Klasse|Imperator]]“ auf „Der Imperator“ taufen. Auch gibt es Schiffe, bei denen ein „Heiliger“ Pate stand. Es gab z.&nbsp;B. einige Schiffe mit dem Namen des [[Andreas (Apostel)|Hl.&nbsp;Andreas]].

=== Seefahreralltag ===

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[[Datei:Joe Machine, Sailor and Rum.jpg|mini|Sailor and Rum von [[Joe Machine]]]]

* Der [[Seemannssonntag]] ist der Donnerstag, an dem es ein sehr gutes Essen (für Seemannsverhältnisse) gibt und meistens auch einen [[Pudding#Großbritannien|Pudding]] oder Kuchen am Nachmittag.

* [[Grog]]: Seit demVom 17. Jahrhundert bis 1970 wurde auf den Schiffen der [[Royal Navy]] [[Rum]] (seltener [[Arrak]]) als [[Proviant]] an die Mannschaft ausgegeben. [[Gehorsam|Disziplinlosigkeit]] und [[Alkoholkrankheit|Trunkenheit]] waren nicht selten die Folge. 1740 ließ daher – und auch wegen steigender Knappheit auf den oftmals langen Kriegsfahrten – der englische [[Admiral|Vize-Admiral]] [[Edward Vernon]] (1684–1757) seine [[Seemann|Matrosen]] den Rum nur noch mit Wasser verdünnt trinken. Später wurde das Getränk auch mit [[Zucker]] und [[Limette]]nsaft versetzt (wirkte gegen den auf langen [[Segeltörn|Törns]] weitverbreiteten [[Skorbut]], und ohne Rum hätten viele den Zitronen- bzw. Limettensaft nicht getrunken). Vernons Spitzname war „Old Grog“, da er meist einen warmen [[Umhang]] aus [[Grogram]] trug, einem groben Stoff aus [[Seide]] und [[Wolle]]. Dieser Name wurde bald auf das neue Getränk übertragen. In dem kälteren [[Klima]] [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] wurde der Grog dann heiß getrunken.<br />Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist das Getränk auch in [[Deutschland]] bekannt. Für einen steifen Grog gilt immer noch die alte Seefahrerregel: ''„Rum muss, Zucker kann, Wasser braucht nicht“''. Der Begriff „groggy“ bezeichnete ursprünglich das Gefühl, wenn man zu viel Grog getrunken hat, und wird heute auch genutzt, um einen erschöpften Zustand zu beschreiben. Nach einer anderen Interpretation steht das Wort Grog für „Grand Rum of Grenada“ und wurde von den Engländern nach der Eroberung der Karibischen Insel im 18. Jahrhundert geprägt. Diese Version beruht vermutlich auf einem nachträglichen Erklärungsversuch, ähnlich der falschen Interpretation für [[Morsecode#SOS|SOS]] als „Save Our Souls“. Insgesamt war der Genuss von Alkohol, in welcher Form auch immer, in jeder Marine früher sehr verbreitet. Passend dazu ein Spruch von der norddeutschen Küste, der sich heute noch häufig in dortigen Kneipen findet:

<poem style="margin-left: 2em; font-style: italic">

Gott schütze uns vor Sturm und Wind

und Gläsern, die voll Tinte sind!

</poem>

* Eine [[Bootsmannpfeife]], je nach Anwendung auch ''Maaten-'' oder ''Bootsmannsmaatenpfeife'' (nach den [[Unteroffizier]]sgraden der [[Bundesmarine]]) ist eine Signalpfeife, die in der Zeit der [[Segelschiff]]fahrt seit dem Mittelalter als Mittel zur Weitergabe von Befehlen an die Mannschaft diente, als bessere Kommunikationsmittel wie Bordfunk noch nicht existierten. Sie hat einen sehr hohen, durchdringend hörbaren Ton, der selbst bei [[Sturm|schwerem Wetter]] noch in der [[Takelage]] des [[Fockmast]]es zu hören ist. Heute spielt sie in den meisten Fällen nur noch bei zeremoniellen Anlässen wie Empfängen an Bord („Seite pfeifen“) oder auf Ausbildungsschiffen wie dem deutschen Segelschulschiff ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'' eine Rolle.

* [[Shanty]] ist der Matrosengesang, der besonders beim Bedienen des [[Spill|Gangspilles]] gesungen wird. (Deutsches Beispiel: ''„[[Hamborger Veermaster|Ick heff mol een Hamborger Veermaster sehn, to my hooday, hooday, hoo hoo …]]“'') Auf den [[Refrain]] wird dann von ''„all hands“'' Kraft auf das Spill, oder das zu holende Tau (Segel setzen oder [[reffen]]) gegeben.

* [[Hornpipe (Tanz)|Hornpipe]]: Ein bei Seeleuten im 17. bis 19. Jahrhundert beliebter Solo-[[Tanz]] zum Klang einer [[Flöte]] oder [[Fidel]].

* [[Äquatortaufe]]: Ein seemännisches [[Ritual]], nach dem Mitglieder einer Besatzung, die zum ersten Mal den [[Äquator]] überfahren, in derber Form getauft werden. Die Äquatortaufe hat ihren Ursprung aus der Zeit der Entdeckungsfahrten der Portugiesen, die beim Überschreiten des gefürchteten Äquators ihren Mut und ihre Gläubigkeit durch eine neue [[Taufe]] bekräftigen wollten. Von der Kugelgestalt der [[Erde]] waren noch nicht alle überzeugt, sondern fürchtetefürchteten, am Äquator in einen Abgrund zu stürzen.

* [[Buddelschiff]]: Die Kunst, irgendwelche Dinge in eine Flasche ([[Buddel]]) zu „zaubern“, ist nahezu dreihundert Jahre alt. Im [[Allgäu]] und im [[Erzgebirge]] gab es schon damals die sogenannte ''Eingerichte'', auch [[Geduldsflasche]] genannt. [[Praesepe (Krippe)|Krippen-]] und [[Passion Jesu|Passionsszenen]]sszenen, [[Jesus Christus|Christus]], Maria und all die anderen [[Heiliger|Heiligen]] wurden in Flaschen eingebaut; man füllte so die langen Winterabende aus und verdiente ein paar [[Groschen]] hinzu. Man mutmaßt, dass irgendwann ein [[Erzgebirge]]rErzgebirger zur See gegangen war, dort seinen Kollegen beim Schiffsmodellbau zusah und die Idee hatte, diese Schiffe logischerweise (als Erzgebirger) in eine Flasche zu tun. Nachweisen lässt sich das nicht, denn die ältesten bekannten seemännischen Buddelschiffe sind nicht viel älter als hundert Jahre. [[Datei:GeeIWish.jpg|mini|links|hochkant|Anwerbeplakat der [[United States Navy|US Navy]] 1917]]

* [[Schanghaien|Pressgangs]] wurden von ihren Kapitänen oder auch der Hafenadmiralität ausgeschickt, um jeden Mann, der beispielsweise eine maritime [[Tätowierung]] hatte, in den Dienst für „König und Vaterland“, also in die Marine, zu pressen. In Ergänzung dieser Mannschaftsbeschaffungsmaßnahme wurden Männer auch gern mal [[Schanghaien|schanghait]], meistens, indem man sie betrunken machte, ihnen einen Knüppel über den Schädel zog oder, beliebt in [[Bordell]]en, [[K.-o.-Tropfen]] in den Drink kippte. Die Wirte kassierten dann von den Kapitänen ein Kopfgeld, während das Opfer sich am nächsten Morgen, bevor es noch wusste, wie ihm geschah, vom Bootsmannsmaat aus der [[Hängematte]] kippen lassen musste, um sich dann auf See wiederzufinden. Das Schanghaien wurde auch gern von Handelsschiffskapitänen angewendet. Diese Praktiken hatten zur Folge, dass manchmal fast die Hälfte der Mannschaft eines Schiffes aus gepressten, schanghaiten oder straffällig gewordenen Leuten bestand. Letztere wurden früher häufig vor die Wahl gestellt, an Bord eines Schiffes zu gehen oder sich der [[Deportation]], dem Tod oder langjährigen Haftstrafen zu stellen. Das gab es schon zu Zeiten der [[Galeere]]n. Durch diese Methoden wurde dann auch schon einmal eine Meuterei hervorgerufen. Später gebrauchte man subtilere Methoden wie Werbung (siehe Bild), um seine Mannschaften auf [[Sollstärke]] zu bringen.

* [[Meuterei]]: In der Seefahrt wurde Meuterei über Jahrhunderte hinweg fast immer mit dem Tod bestraft. ''„Ein ''(gemeint ist … wenn auch noch so unsinniger …)'' Befehl, den Du ausführst, ist Dienst. Ein Befehl, den Du nicht ausführst, ist Meuterei“'', soll ein Spruch britischer Seeleute des 18. und frühen 19. Jahrhundert gewesen sein.

* ''Durch die Daggen laufen'' ist eine [[Körperstrafe|Prügelstrafe]] mit einem ungefähr 80&nbsp;cm langen Tauende, vergleichbar mit dem [[Spießrutenlaufen]].

* ''Die Gräting aufriggen'' bedeutete, dass ein Holzgitter an der [[Takelage|Rigg]] hochgezogen wurde, um einen Matrosen daran festzubinden und mit einer speziellen [[Peitsche]], der ''neunschwänzigen Katze'' zu verprügeln. Die übliche Anzahl der Schläge bewegte sich zwischen einem [[Dutzend]] und bis zu 500, wobei der Mann dann in der Regel von einem [[Militärgericht|Kriegsgericht]] dazu verurteilt worden war, ''durch die [[Flotte (Marine)|Flotte]]'' gepeitscht zu werden, was praktisch einem Todesurteil gleichkam.

* [[Kielholen]] ist das Durchholen unter dem Kiel auf See. Auf alten Segelschiffen war dies eine Strafe für den Seemann, wobei die Überlebenschance unterschiedlich hoch war, je nachdem, ob der Seemann schiffslängs oder quer kielgeholt wurde und ob man so langsam am –&nbsp;vorher unter dem Kiel durchgeholten&nbsp;– Seil zog, an dessen Ende der Seemann angeleint war, dass der die Chance hatte, selber zu schwimmen bzw. zu tauchen (wenn er denn überhaupt schwimmen konnte, was durchaus nicht üblich war) und dadurch einen gewissen Abstand zum Rumpf einzuhalten, oder ob man das Seil so schnell einholte, dass er keine Chance hatte, selbst etwas zu tun. Seeleute ertranken beim Kielholen nämlich in der Regel nicht, sondern verletzten sich am [[Muscheln|Muschelbewuchs]], der sich am [[Liste seemännischer Fachwörter (N bis Z)#U|Unterwasserschiff]] befand. Beim schnellen Einholen des Seils, während der Seemann in Schiffslängsrichtung kielgeholt wurde, war das tödlich, da er dann im Normalfall seinen schweren Verletzungen erlag. Beim langsamen Einholen des Seils, während der Seemann quer zum Schiff kielgeholt wurde, war die Überlebenschance um etliches höher.

== Legenden ==

[[Datei:Recouvrance proue face.jpg|''mini|Galionsfigur der [[La Recouvrance]] (Rekonstruktion)'']]

Die große Zeit der [[Galionsfigur]]en begann im 17. Jahrhundert und sie dauerte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert nannte man die Galionsfigur ''Bild des Schiffes''. Die Zahl der Galionsfiguren ist groß, und außer dem Löwen (auf holländischen Schiffen findet man immer einen Löwen, als [[Wappen]] des Landes) wurden Meerfrauen und Nixen bevorzugt, aber auch Krieger, [[Ritter]], [[Fürst]]en, [[Reederei|Reeder]], Kaufleute im Zylinder und zarte und kraftvolle Frauengestalten. Die Galionsfigur wurde von der Mannschaft als Schutzpatron, als [[Talisman]], angesehen. Von ihr hing das Gelingen einer Reise ab; ihre Beschädigung oder gar Zerstörung war ein böses [[Omen]] und signalisierte großes Unglück; das Schiff wurde zu einem Unglücksschiff.

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Recouvrance proue face.jpg|''Galionsfigur der [[La Recouvrance]] (Rekonstruktion)''

Gorch-Fock Figurehead2.jpg|''Galion der [[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]''

Cutty Sark Figurehead.jpg|''[[Cutty Sark]]''

Kalamar Nycel bow figurehead.jpg|''[[Kalmar Nyckel]] (Rekonstruktion)''

Galionsfigur.JPG|''[[Vollschiff]] [[Christian Radich]]''

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Entgegen der landläufigen Meinung wurden [[Augenklappe]]n auch zur Überdeckung von gesunden Augen benutzt. [[Piraterie|Piraten]] nutzten sie unter anderem, um ihre Augen für die Nacht zu trainieren. Indem sie ein Auge auch tagsüber im Dunkel hielten, konnten sie damit nachts besser sehen&nbsp;– zumindest glaubten sie das. Allerdings erblindeten früher viele Seeleute auf einem Auge durch den Gebrauch des [[Jakobsstab]]s, mit dem man die Sonne anvisieren muss, weshalb wohl so mancher seine Augenklappe über einem wirklich erblindeten Auge trug. Da auf einem Schiff oft gravierende Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnissen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck herrschen, trugen früher viele Seeleute Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit zu sparen, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hatte. (''Ein übliches Verfahren auch in der modernen U-Bootkriegsführung des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]], wo für die Wachen augenschonendes Rotlicht (oder auch Augenklappen) im Inneren des U-Bootes vor dem Aufentern auf die Brücke die sofortige und ggf. dringend gebotene Einsatzbereitschaft zur Folge hatte.'')

Seemannsgeschichten, so verschieden sie im Einzelnen sind, geben uns eine gute Vorstellung von der seltsam realen Bedeutung, die damals Galionsfiguren für den Geist der Besatzung gehabt haben: Erregt meldete die Mannschaft der britischen [[Fregatte]] ''Brunswick'', es sei ihrer Galionsfigur, die den Herzog von Braunschweig in schottischer Nationaltracht darstellte, der Hut vom Kopf geschossen worden. ''„Es schickt sich nicht“'', so meinten die Seeleute ''„dass der edle Lord seinen Feinden barhäuptig entgegentritt“''. Der [[Kapitän]], selbst schwer verwundet, zögerte nicht lange und stellte als Ersatz seinen goldbetressten Hut zur Verfügung. Das geschah am 1. Juni 1794. Ehe die Sonne sank, war ein entscheidender [[Seeschlacht am 13. Prairial|Sieg der britischen Flotte]] über die Franzosen erfochten.

Da auf einem Schiff oft gravierende Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnissen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck herrschen, trugen früher viele Seeleute Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit zu sparen, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hatte.

Das Kaperschiff ''General Armstrong'' führte eine Galionsfigur von großer Portraitähnlichkeit mit dem populären [[Held|Kriegshelden]]. Als das Schiff bei [[Faial]] (''alte Schreibweise „Fayal“'') versenkt werden musste, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen, bestand die Mannschaft darauf, den ''alten General'' zu retten. Trotz heftigen Kanonenfeuers wurde die Galionsfigur abgesägt und in einem Boot an Land in Sicherheit gebracht.

[[Prothese|Holzbeine]] sind keine Erfindung aus der Piratenliteratur. In der damaligen [[Royal Navy]] war es üblich, verdienten und versehrten Seeleuten die Stelle des [[Koch|Schiffskochs]] zu geben.

Als einmal ein Segelschiff nicht so lief, wie der Kapitän es gern wollte, befahl dieser einem Matrosen, der Galionsfigur, einer rassigen Schönen, mit dem [[Schrubber|Schwabber]] sanft das Gesicht zu kitzeln und dabei zu sagen: ''„Loop, min Deern, loop to!“'' (Lauf, mein Mädchen, lauf zu /im Sinne von: nun mach mal). Nach wenigen Augenblicken kam auch ein günstigerer Wind auf, und das Schiff machte gute Fahrt.

[[Datei:Pyle pirate plank edited.jpg|mini|hochkant|Dies gehört womöglichwahrscheinlich in den Bereich der Mythen]]

Entgegen der landläufigen Meinung wurden [[Augenklappe]]n auch zur Überdeckung von gesunden Augen benutzt. [[Piraterie|Piraten]] nutzten sie unter anderem, um ihre Augen für die Nacht zu trainieren. Indem sie ein Auge auch tagsüber im Dunkel hielten, konnten sie damit nachts besser sehen&nbsp;– zumindest glaubten sie das. Allerdings erblindeten früher viele Seeleute auf einem Auge durch den Gebrauch des [[Jakobsstab]]s, mit dem man die Sonne anvisieren muss, weshalb wohl so mancher seine Augenklappe über einem wirklich erblindeten Auge trug. Da auf einem Schiff oft gravierende Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnissen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck herrschen, trugen früher viele Seeleute Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit zu sparen, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hatte. (''Ein übliches Verfahren auch in der modernen U-Bootkriegsführung des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]], wo für die Wachen augenschonendes Rotlicht (oder auch Augenklappen) im Inneren des U-Bootes vor dem Aufentern auf die Brücke die sofortige und ggf. dringend gebotene Einsatzbereitschaft zur Folge hatte.'')

Seeleute brachten von ihren Reisen in den Tropen gern Vögel und andere exotische Tiere als Andenken mit. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich [[Papageien]]. Sie setzten in trister schmuddeliger Umgebung farbliche Akzente, lernten zur Belustigung der Seeleute sprechen und waren am Bord eines Schiffes leichter zu halten als [[Affen]] und andere Tiere. Außerdem blühte im London im 18. Jahrhundert der Handel mit diesen Vögeln und sie erzielten gute Preise.

[[Prothese|Holzbeine]] sind keine Erfindung aus der Piratenliteratur. In der damaligen [[Royal Navy]] war es üblich, verdienten und versehrten Seeleuten die Stelle des [[Koch|Schiffskochs]] zu geben.

[[Datei:Pyle pirate plank edited.jpg|mini|hochkant|Dies gehört womöglich in den Bereich der Mythen]]

Seeleute brachten von ihren Reisen in den Tropen gern Vögel und andere exotische Tiere als Andenken mit.

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich [[Papageien]]. Sie setzten in trister schmuddeliger Umgebung farbliche Akzente, lernten zur Belustigung der Seeleute sprechen und waren am Bord eines Schiffes leichter zu halten als [[Affen]] und andere Tiere. Außerdem blühte im London im 18. Jahrhundert der Handel mit diesen Vögeln und sie erzielten gute Preise.

[[Über die Planke gehen]]: Dass Piraten Gefangene über eine Schiffsplanke ins Meer trieben, wird in keinem Bericht aus dem 17. und 18. Jahrhunderts erwähnt, diese Praxis kommt eher aus dem Bereich der [[Mythos|der Mythen]] in der Literatur. Nur aus dem Jahr 1820 ist ein Bericht bekannt: Piraten hatten die holländische [[Brigg]] ''Vhan Fredericka'' geentert, die Mannschaft wurde gefesselt, man verband ihnen die Augen, befestigte Kanonenkugeln an ihren Füßen und man zwang die Seeleute dann einzeln ins Meer zu springen, wenn sie das Versteck des mitgeführten Goldes nicht verrieten. Nur einer soll überlebt haben, der schließlich das Versteck preisgab.

=== Schutzheilige ===

* [[Simon Petrus]] und [[Andreas (Apostel)|Andreas]], [[Schutzpatron]]e der [[Fischer (Beruf)|Fischer]], [[Kapitän|Schiffer]] und der [[Schiffbruch|Schiffbrüchigen]]

* [[Brendan der Reisende]], Schutzpatron der Schiffer

* [[Erasmus von Antiochia|Erasmus]], Patron der Seefahrer, der Drechsler, der Weber und der Seiler

* [[Vinzenz von Valencia]], Patron der Holzfäller, Seeleute, Dachdecker und Töpfer

* [[Nikolaus von Myra]], Patron der Seefahrer, Binnenschiffer, Kaufmann, Rechtsanwalt, Apotheker, Metzger und Bäcker, von Getreidehändlern, Dreschern, Pfandleihern, Juristen, Schneidern, Küfern, Fuhrleuten und Salzsiedern

* [[Valentin von Terni]], Patron der Jugendlichen, [[Reisender|Reisenden]] und Imker

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* Frauen an Bord wurden ebenso wie [[Pfaffe]]n mit Misstrauen betrachtet, angeblich brachten beide gleichermaßen Unglück. Trotzdem kam es vor, dass sich Frauen an Bord befanden, die sich als Männer ausgaben, siehe z.&nbsp;B. die Piratinnen [[Anne Bonny]] und [[Mary Read]]. Andererseits war es selbst auf Kriegsschiffen durchaus üblich, dass Frauen ihre Männer auf den Fahrten begleiteten,<ref>Batavia Cahiers, Stichting „Nederland bouwt VOC-Retourschep“, Lelystad 1990–1995, ISBN 90-73857-01-5 bis 90-73857-05-8</ref> ebenso wie sie als Passagiere mitreisten.

* Fischerboote werden oft als Seetiere „verkleidet“, um die Meeresbewohner nicht zu reizen. Antiken Schiffen wurden oft aus diesem Grund Augen aufgemalt.

* Das Pfeifen mit dem Mund an Bord war nicht erlaubt, man könntekönne dadurch [[Sturm]] heranpfeifen.

* Kratzen am [[Stehendes Gut|Stag]] sollte Wind bringen.

* Bei Fahrtbeginn wurden Münzen über Bord geworfen, um eine gute Fahrt zu bekommen.

* Das Annageln einer [[Haie|Haifischflosse]] am [[Klüverbaum]] oder [[Wale|Walflosse]] an [[Walfang]]booten sollten Kraft und Schnelligkeit auf das Schiff bzw. Boot übertragen.

* Der Unglückstag ist der Freitag, da lief man nicht aus dem Hafen aus, Sonntag war immer der gute Tag.

* [[Hauskatze|Katzen]] an Bord brachten Glück (und unterstützten die Schiffshygiene und boten Schutz der wertvollen, wie knapp bemessenen Nahrungsmittel durch Beseitigung von Mäusen und Ratten).

* Die Seelen von toten Seeleuten wohnen in [[Albatrosse]]n, [[Möwen]] und [[Sturmvögel]]n.

* [[Klabautermann]] – ein kleiner [[Kobold]], der unsichtbar an Bord des Schiffes seinen Schabernack treibt und der im Schiff klopft und [[Rumoren|rumort]] und entweder, durch sein Erscheinen, dem Schiff den Untergang anzeigt oder der im Schiff auf Ordnung sieht und durch sein Verschwinden Unheil anzeigt. Solange er an Bord bleibt, macht das Schiff gute Fahrt. Der Klabautermann sorgt sich um das Schiff, seine Anwesenheit schützt das Schiff.
* Vorzeitiges Drehen der [[Sanduhr]] beim Glasen zur Verkürzung der eigenen Wache galt an Bord als [[Asozialität|asoziales]] Verhalten. Es hieß, bei rückfälligem Verkürzen werde der Klabautermann erscheinen und den Seemann [[Körperstrafe|vermöbeln]].

* [[Meerjungfrau]]: Meist handelt es sich um ein seelenloses oder verdammtes Wesen, das nur durch die Liebe eines menschlichen Gemahls von seinem Schicksal befreit werden kann.<br />
Schwer abzugrenzen ist die Meerjungfrau von ähnlichen Wesen:

** [[Wasserfrau]]en (Aspekt der Mütterlichkeit bzw. der Liebe)

** [[Nixe]]n/[[Sirene (Mythologie)|Sirenen]] (Aspekt der Bedrohung bzw. Verführung)<br />

Die vorherigen drei sind möglicherweise alle Verwechslungen mit [[Seekühe]]n zuzuschreiben, da diese Tiere aus Neugier dazu neigten, sich Schiffe zu betrachten, wobei nur ihr Kopf aus dem Wasser ragte und sie seltsame sirenenähnliche Töne von sich gaben.

=== Seeungeheuer ===

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Die Seefahrt hatte besonders in der Vergangenheit mit großen Gefahren wie Unwetter und scheinbar unerklärlichen Naturerscheinungen (z.&nbsp;B. [[Weiße Bö|White Squall]] oder Strudeln siehe auch [[Saltstraumen]]) zu kämpfen. Die Angst der Seeleute formte in ihrer [[Phantasie]] die Gestalt von Seeungeheuern und [[Gespenst|Geistern]] als Erklärung für ihre Not.

Viele Schiffsunglücke waren überraschend und blieben ungeklärt, was zur Legendenbildung beitrug. Manchmal wurden aber auch Tatsachenbeschreibungen als Seemannsgarn abgetan, so war beispielsweise die Existenz von [[Monsterwelle]]n bis 1995, sowie Riesenkraken, nicht anerkannt.

==== Bekannte Seeungeheuer ====

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* [[Moby Dick]]

* [[Riesenkalmare|Riesenkraken]]

== Siehe auch ==

* [[Maritime Soziologie]] • [[Bounty]] • [[Bordgewalt]] • [[William Bligh]] • [[Galeerenstrafe]] • [[Seemannschaft]]

* [[Brötchentütennavigation]] • [[Badegast]] • [[Labskaus]] • [[Kapitänsbild]] • [[Gorch Fock (Schriftsteller)|Gorch Fock]]

* [[Liste seemännischer Fachwörter]] • [[Flaggenalphabet]] • [[Seemannsgarn]]

=== Sagen ===

* [[Fliegender Holländer (Sage)|Fliegender Holländer]]
* [[Davy Jones’ Locker]]
* [[Argonautensage]]
* [[Klabautermann]]
* [[Sindbad]]
* [[Odyssee]]

=== Maritime Literatur (exemplarisch) ===

Zeile 183 ⟶ 173:

* [[Herman Melville]]s: ''[[Moby Dick]]''

* [[Robert Louis Stevenson]]: ''[[Die Schatzinsel]]''

* [[Jules Verne]]: ''[[20.000 Meilen unter dem Meer (Roman)|20.000 Meilen unter dem Meer]]''

* [[Detlev von Liliencron]]: ''[[Trutz, blanke Hans]]''

* [[Joseph Conrad]]: ''The Mirror of the Sea. Memories and Impressions'', 1906, dt. ''Spiegel der See''

* [[Gorch Fock (Schriftsteller)|Gorch Fock]]: ''[[Seefahrt ist not! (Roman)|Seefahrt ist not!]]''

* [[Cecil Scott Forester]], mit seinen Romanen um ''[[Horatio Hornblower]]''

** als Film dazu ''[[Des Königs Admiral]]''

Zeile 192 ⟶ 182:

* [[Felix Graf von Luckner]]: ''Seeteufel'', 1921

* [[Patrick O’Brian]]: die Romane um Jack Aubrey, z.&nbsp;B. als filmische Zusammenfassung verschiedener Bücher, ''[[Master & Commander – Bis ans Ende der Welt]]''

* [[Theodor Storm]]: ''[[Meeresstrand]]'', 1856

== Siehe auch ==

* [[Maritime Soziologie]]

* [[Liste seemännischer Fachwörter (A bis M)]] und [[Liste seemännischer Fachwörter (N bis Z)|(N bis Z)]]

== Literatur ==

* D. Wachsmuth: ''Pompimos ho Daimon. Untersuchungen zu den antiken Sakralhandlungen bei Seereisen''. Dissertation. [[Freie Universität Berlin]], 1967.

* Olaf Höckmann: ''Antike Seefahrt''. Beck’s Archäologische Bibliothek, München 1985, ISBN 3-406-30463-X.

* Ekhart Berckenhagen: ''Schiffahrt in der Weltliteratur. Ein Panorama aus fünf Jahrtausenden'', Hamburg (Kabel) 1995. ISBN 3-8225-0338-X

== Weblinks ==

* [httphttps://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_deutschland/seemannssagen_schiffermaerchen/maerchen_seemannssagen.htm Schiffermärchen und Seemannssagen]

* [httphttps://www.jack-tar.de/index.php/de/?option=com_content&task=view&id=40&Itemid=66 Plattings und Knoten]

* [http://www.buddel.de/bs/mus.htm Buddelschiff Museum in Schulau bei Hamburg] mit vielen Infos und über 250 Buddelschiff-Fotos

* [http://www.kryptozoologie-online.de/content/category/7/21/142/ Meeresungeheuer Dracontologie]

* [http://www.segelschulschiff-deutschland.de/html/daten.htm Segelschulschiff Deutschland]

* [http://www.hansesail.com/ Hanse Sail Rostock]

* [http://www.jack-tar.de/index.php?option=com_content&task=view&id=40&Itemid=66 Plattings und Knoten]

== Einzelnachweise ==