„Theodor Ickler“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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'''Theodor Ickler''' (* [[7. April]] [[1944]] in [[Krauschwitz (Sachsen)|Krauschwitz]], [[Oberlausitz]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] Germanist, der vor allem als Kritiker der [[Rechtschreibreform von 1996]] bekannt wurde. Er lebt in [[Spardorf]] in der Nähe von [[Erlangen]].

== Beruflicher Werdegang ==

Ickler studierte an der [[Philipps-Universität Marburg]] die Fächer [[Germanistik]], [[Klassische Philologie]] und [[Philosophie]] für das Lehramt an Gymnasien. Außerdem studierte er [[Indogermanistik]] und [[Hochchinesisch|Chinesisch]]. Er legte 1970 das Erste [[Staatsexamen]] ab, wurde 1973 in Klassischer Philologie und Indogermanistik [[Promotion (Doktor)|promoviert]] und legte 1979 in Berlin das Zweite Staatsexamen ab. 1985 [[Habilitation|habilitierte]] er sich an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München |Universität München]] im Fach „Deutsch[[Deutsch als Fremdsprache“Fremdsprache]] und lehrtist seit [[1987]] Professor für dieses Fach an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |Universität Erlangen-Nürnberg]].

ZwischenVon 1975 undbis 1977 war Ickler Lektor des [[DAAD]] in [[Neu-Delhi]] ([[Indien]]). Außerdem hatte er Gastdozenturen in [[Innsbruck]] (Österreich) und [[Tianjin]] ([[Volksrepublik China]]) inne.

Ickler lebt in [[Spardorf]] in der Nähe von [[Erlangen]]. Er ist verheiratet und hat drei Töchter.

== Einsatz gegen die Rechtschreibreform ==

[[Datei:Ickler normale deutsche rechtschreibung.png|thumb|upright|Icklers Rechtschreibwörterbuch]]

Ickler hat die Rechtschreibreform in mehreren Büchern und zahlreichen Artikeln detailliert kritisiert. Als Sachverständiger trat er in Anhörungen zur Rechtschreibreform vor dem [[Rechtsausschuss]] des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]]<ref> Vgl. etwa [http://dipdipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/101/1310183.asc Deutscher Bundestag: Drucksache 13/10183 vom 24.03. März 1998] </ref>, bei der Anhörung vor der [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]] und im Verfahren zur Reform vor dem [[Bundesverfassungsgericht]] auf. Darüber hinaus sprach er sich in Vorträgen und Podiumsdiskussionen gegen die Reform aus.

In seiner Publikation ''Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“'' kommentiert er die präskriptiv geänderten Regeln und Einzelwortschreibungen der reformierten Rechtschreibung kritisch im Detail.<ref>Theodor Ickler: [http://www.vrs-ev.de/KritKomm.pdf ''Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“''] (PDF, 891&nbsp;kB). Zweite, neubearbeitete und erweiterte Auflage, Erlangen, 1998.</ref> In seinem orthographischen Wörterbuch ''Normale Deutsche Rechtschreibung'' dokumentiert er als Gegenentwurf deskriptiv die Ende des 20. Jahrhunderts übliche deutsche [[Rechtschreibung]] auf Basis des von ihm ausgemachten „tatsächlichen Schreibgebrauchs“. Als Vertreter des [[P.E.N.]] war Ickler bis Februar 2006 Mitglied im [[Rat für deutsche Rechtschreibung]], den er im Jahre 2006 unter Protest verließ.<ref>''[httphttps://web.archive.org/web/20110524005033/https://www.boersenblatt.net/108342/ Ickler verlässt Rat für Rechtschreibung.]'' In: [[Börsenblatt|boersenblatt.net]], 25. Februar 2006.</ref><ref>Theodor Ickler: [http://www.faz.net/saktuell/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1politik/Doc~E3B18220B7F334FB8B46262FF3234038E~ATpl~Ecommon~Sspezialinland/rechtschreibreform-ja-da-kann-man-nur-noch-gehen-1308047.html ''Ja, da kann man nur noch gehen.''] In: [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 25. Februar 2006, Nr. 48 / Seite 37.</ref> Über die Zeit seiner Mitarbeit bekundete er: „Ich war der einzige Reformgegner im Rat, außerdem gab es noch einige Reformkritiker.“<ref>[http://sprachforschung.org/index.php?show=news&id=485#6314 Kommentar Theodor Icklers vom 29.12. Dezember 2007 um 12:54 Uhr in der Diskussion zu Reinhard Markners Artikel ''Ironie der Schriftgeschichte'' vom 04.074. Juli 2006]</ref>

== Auszeichnungen ==

1977 und 1978 erhielt Ickler den Preis der [[Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung|Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung]]. 2001 wurde er mit dem [[Deutscher Sprachpreis|Deutschen Sprachpreis]] ausgezeichnet. Damit wurden vor allem seine Arbeiten zur [[Orthographie|Orthographietheorie]]<nowiki />theorie und -geschichte]] gewürdigt. Im selben Jahr wählten ihn die Leser der ''[[Deutsche Sprachwelt|Deutschen Sprachwelt]]'' zum „Sprachwahrer des Jahres“. Am 8.&nbsp;Juni 2005 wurde Ickler zum Mitglied des [[P.E.N.PEN-Zentrum Deutschland|PEN-Zentrums Deutschland]] gewählt.

== Veröffentlichungen (Auswahl)==

* ''Platons sogenanntes „Hypothesis-Verfahren“.''. Dissertation, Universität Marburg, Fachbereich Altertumswissenschaft, 1973, 113 S.

* ''„WortgebrauchWortgebrauch und Wortwissen“Wortwissen'' (unveröffentlichte Habilitationsschrift), Universität München, 1984.

* ''Die sogenannte<!--sic!--> Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich''. Leibniz, St. Goar: Leibniz, 1997, 207 S., ISBN 3-931155-09-9 ([http://www.vernuenftig-schreiben.de/dokumente/ickler_die_sogenannte_rechtschreibreform.pdf Hier] herunterzuladen; PDF, 750 [[Byte|kB]]).

* ''Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“.'', mitMit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“,. 2. durchgesehene u. erw. Auflage, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, Erlangen und Jena 1999, 289 S., ISBN 3-7896-0992-7 (Erlanger Studien, Band 116)., ([http://www.vrs-ev.de/KritKomm.pdf Hier] herunterzuladen; PDF, 891&nbsp;kB).

* ''Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit.'', Tübingen: Narr, Tübingen 1997, 438 S., ISBN 3-8233-4544-3 (Forum für Fachsprachen-Forschung; Band 33).

* ''Normale deutsche Rechtschreibung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen,.'' 4. erweiterte Auflage, Leibniz, St. Goar: Leibniz Verlag, 2004, 579 S., ISBN 3-931155-14-5 (Früherfrüher u.d.T.: Ickler, Theodor: ''Das Rechtschreibwörterbuch'').

* ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform.'' Leibniz, St. Goar: Leibniz, 2001, 312 S., ISBN 3-931155-18-8 ([http://www.vernuenftig-schreiben.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf Hier] herunterzuladen; PDF, 1,9 MB) .

* ''Rechtschreibreform in der Sackgasse: Neue Dokumente und Kommentare.'' Leibniz, St. Goar: Leibniz, 2004, 276 S., ISBN 3-931155-22-6 ([http://www.vernuenftig-schreiben.de/dokumente/ickler_sackgasse.pdf Hier] herunterzuladen; PDF, 1,7 MB) .

* [https://web.archive.org/web/20041015035847/http://www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/Gutachten_Ickler.pdf ''Sprachwissenschaftliches Gutachten zur „Petition zur Beendigung des Rechtschreibreformprojekts“ sowie zur Replik des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern''] (PDF, 117 kB). Erlangen, 5. Mai 2004.

* ''Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Schlechtschreibreform,.'' 1. AuflageDroemer, München: Droemer, 2006, 271 S., ISBN 978-3-426-27391-3.

* [http://www.swr.de/swr2/sendungen/wissen-aula/archiv/2005/01/01/index.html ''Reform mit drei „F“''] in der SWR2-Reihe „Aula“, 1. Januar 2005

* ''Wie gut ist die deutsche Sprache?'' In: ''Deutscher Sprachpreis 2001-20052001–2005''. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, Paderborn 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 23-4023–40.

* ''Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Schlechtschreibreform,'' 1. Auflage, München: Droemer, 2006, 271 S., ISBN 978-3-426-27391-3

* ''Schlankdeutsch.'' IFB Verlag Deutsche Sprache, Paderborn 2019, 247 S., ISBN 978-3-942409-84-1.

* ''Wie gut ist die deutsche Sprache?'' In: ''Deutscher Sprachpreis 2001-2005''. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 23-40

* ''Der Rat für deutsche Rechtschreibung in Dokumenten und Kommentaren.'' [[Frank & Timme]], Berlin 2021, ISBN 978-3-7329-0737-3.

== Literatur ==

* [[Ulrich Knoop]]: ''Bericht der Henning-Kaufmann-Stiftung für das Jahr 2001 [Begründung der Preisverleihung an Theodor Ickler, Würdigung seiner Verdienste].''. In: ''Deutscher Sprachpreis 2001-2005.''. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, Paderborn 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 8–13.

* [[Thomas Steinfeld]]: ''Der Zweifelsfall. Laudatio für Theodor Ickler''. In: ''Deutscher Sprachpreis 2001-20052001–2005''. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, Paderborn 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 14-2214–22.

== Weblinks ==

* {{PNDDNB-Portal|115618325}}

* [httphttps://www.sprachwissenschaftgermanistik.phil.uni-erlangenfau.de/personen/daten/index.shtmlperson/ickler-theodor-ickler.shtml Theodor Ickler an der Universität Erlangen-Nürnberg]

* [http://www.fds-sprachforschung.de/ickler/index.php Icklers „Rechtschreibtagebuch“]: Aktuelle Entwicklungen zur Rechtschreibung

== Einzelnachweise ==

<references/>

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{{Personendaten

|NAME=Ickler, Theodor

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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Germanist und Kritiker der Rechtschreibreform von (1996)

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