„Ubuntu (Betriebssystem)“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Zeile 15:

|Website=[http://www.ubuntu.com www.ubuntu.com]

}}

'''Ubuntu''' ist eine [[Linux-Distribution]], die auf [[Debian GNU/Linux]] basiert. Das System verfolgt die Zielsetzung, eine aufeinander abgestimmte Distribution ohne Redundanzen zu schaffen - im Gegensatz zu den meisten konventionelle Distributionen, die sich als erstes als „Softwaresammlung“ verstehen. Das System ist vor allem dadurch und durch den bekannten Chefentwickler [[Mark Shuttleworth]] sehr schnell bekannt geworden und wurde innerhalb von nur ein bis zwei Jahren zu einer der meistgenutzten Linux-Distributionen.

== Prinzipien ==

Ein gesellschaftliches Ziel von Ubuntu ist es, die [[Digitale Spaltung]] zu überwinden und Software für alle Menschen anzubieten. Für die erlaubten Lizenzen der Software in den Paketquellen ''main'' und ''universe'' orientiert man sich an den [[Debian Free Software Guidelines]], die nur [[freie Software]] erlauben, allerdings erlaubt man – im Gegensatz zu [[debianDebian]] oder auch etwa [[openSuse]] − wo es technisch notwendigbequem erscheint (etwa bei Gerätetreibern), auch unfreie Software. Hierauf spielt auch der Namen an, das Wort ''Ubuntu'' kommt aus den Sprachen der [[Zulu (Volk)|Zulu]] und der [[Xhosa (Volk)|Xhosa]].<ref>http://www.easy-ubuntu-linux.com/ubuntu-african-word.html</ref> Es steht für „[[Menschlichkeit]]“ und „[[Gemeinsinn]]“, aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet (siehe auch: [[Ubuntu (Afrika)]]). Auch im System selbst finden sich sehr viele Anspielungen auf Afrika, etwa ein Trommelgeräusch bei der Anmeldung oder die braune Farbgebung. Alle Entwickler müssen zudem den ''Code of Conduct''<ref>http://www.ubuntu.com/community/conduct</ref> unterzeichnen, mit dem sie sich verpflichten, diese Prinzipien zu achten.

Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der [[Internationalisierung (Informatik)|Internationalisierung]] und der [[Barrierefreiheit]], damit die Software so vielen Menschen wie möglich zur Verfügung steht. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem GNOME-Projekt zum Tragen, außerdem existiert das eigene Online-Übersetzungswerkzeug ''Rosetta''.

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== Technische Merkmale ==

Ubuntu basiert technisch auf debianDebian, wobei das Paketformat ([[.deb]]) und diverse Strukturen übernommen wurden. Jeweils zum Beginn eines Entwicklungszyklus wird ein Teil der Pakete mit denen aus ''debianDebian unstable'' abgeglichen, insbesondere die des ''main''-Bereiches werden aber komplett alleine gepflegt. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand für die Wartung der „unwichtigen“ Programme reduziert. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, stehen dem Debian-Projekt als [[Patch (Unix)|Patches]] zur Verfügung. Theoretisch ist es aufgrund der strengen Paketdefinitionen auch möglich, direkt Programmpakete aus debianDebian zu benutzen, in der Praxis gibt es hierbei jedoch insbesondere bei systemnahen Funktionen aufgrund diverser Detailunterschiede oftmals Probleme. Die meisten der ungefähr 40 hauptberuflichen Ubuntu-Entwickler kommen aus den [[Debian]]- und [[GNOME]]-Communities.

Ubuntu besitzt eine spezielle Benutzerverwaltung, bei der der während der Standardinstallation eingerichtete Benutzer nur indirekt Adminstratorrechte hat. [[Administrator (Rolle)|Administrative]] Programme können über das Kommando [[sudo]] durch den eingeschränkten Benutzer verwendet werden. Nach Eingabe wird der Benutzer aufgefordert sein Passwort einzugeben. Der [[Root-Account]] ist zwar vorhanden, aber zumindest nach der Installation –&nbsp;wie bei [[Mac OS X]]&nbsp;– deaktiviert. Dadurch ist es nicht möglich permanent mit vollen Administratorrechten ausgestattet zu sein, so dass nicht unbewusst für das Funktionieren des Betriebssystems wichtige Programme ausgeführt oder Konfigurationen verändert werden können.

Zeile 101:

==== Nicht mehr unterstützte Versionen ====

Die erste Version ''4.10 '''{{lang|en|Warty Warthog}}''''' (englisch für: ''warziges [[Warzenschwein]]''), die technisch praktisch ein weitgehend fertig konfiguriertes debianDebian-System, noch ohne allzu viele technische Besonderheiten, war, ist am 20 . Oktober 2004 erschienen. Das System gab es damals zur Installation auf [[i386]], [[AMD64]] und [[PowerPC]], nur für i386 gab es auch eine Live-CD. Bereits mit dieser Version wurde der Versand-Service (siehe [[#Verbreitung]]) gestartet.

Mit der Version ''5.04 '''{{lang|en|Hoary Hedgehog}}''''' (''Ergrauter [[Igel]]'') am 8. April 2005 wurde eine grafische Aktualisierungsverwaltung eingeführt. Diese Version machte vor allem durch eine sehr gute und weitgehend automatische Hardwareunterstützung auch und gerade für Laptops von sich Reden. Seit dieser Version wird in Form der Variante ''Kubuntu'' auch [[KDE]] unterstützt.

Zeile 193:

[[Bild:Ubuntu_software_installation.png|thumb|Software-Verwaltungsprogramm]]

Bei Ubuntu sind − wie bei allen debianDebian-Derivaten − die Programmpakete in mehrere Paketquellen aufgeteilt. Diese sind nach zwei Kriterien sortiert, zum einen ob es sich um freie Software handelt und zum anderen ob die Programme für eine der Varianten zur Grundausstattung gehören oder grundsätzlich optional sind. Hiervon hängt auch der Pflegeaufwand der Programme ab. Software aus allen Paketquellen kann über das Ubuntu-Paketverwaltungssystem nachinstalliert werden.

Die Paketquelle ''main'' umfasst jene Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen ([[Debian Free Software Guidelines]]) entsprechen und die das Ubuntu-Team direkt unterstützt. Die meisten dieser Pakete sind in einer der Varianten Bestandteil der Standardinstallation und meist aufeinander abgestimmt. Für alle Pakete in diesem Bereich garantiert das Ubuntu-Team volle technische Unterstützung und rechtzeitige Sicherheitspatches.

Zeile 199:

Zu dem Bereich ''restricted'' gehört Software, die die Ubuntu-Entwickler wegen ihrer Wichtigkeit unterstützen, die aber nicht unter einer geeigneten freien Lizenz stehen, um sie in main zu implementieren. Es handelt sich insbesondere um binäre Pakete für Grafikkarten-Treiber. Der Grad an Unterstützung ist geringer als für main, da die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.

Der Bereich ''universe'' umfasst ein breites Spektrum an [[Freie Software|Freier Software]], die nicht direkt durch das Ubuntu-Team unterstützt wird. Die meisten dieser Pakete entstammen ''debianDebian unstable'', daneben gibt es ein eigenes ''Masters of the Universe''-Team, das diese Pakete betreut. Für diese Pakete werden keine Sicherheitsupdates garantiert.

Zu ''multiverse'' gehört weitere optionale Software, die entweder nicht unter einer freien Lizenz steht oder aufgrund von [[Softwarepatente]]n nicht frei verteilt werden dürfen. Diese Programme werden nur eingeschränkt gepflegt, Sicherheitsupdates und Korrekturen sind ähnlich wie bei ''restricted'' durch den fehlenden Zugriff auf den Quellcode oft nicht möglich.

Zeile 233:

[[Bild:Gobuntu_logo.png|150px|left]]

'''Gobuntu''' ist eine ohne [[proprietär|proprietäre]]e Inhalte erstellte Ubuntu-Variante<ref>http://www.markshuttleworth.com/archives/130</ref>. Diese beinhaltet nur Programme, Treiber und Dateien die unter einer freien Lizenz veröffentlicht wurden.

Damit versucht Canonical dem Vorwurf zu begegnen, dass esUbuntu nicht mehr [[GNUfreie Software]] sei, weil es viele proprietäre Treiber und Programme nutzt oder zumindest anbietet. Die Entwickler sollen mit Gobuntu die Grenzen von freiem Code und freiemsonstigen Contentfreien Werken feststellen und falls nötig auch an deren Ausweitung arbeiten.<ref>{{cite web

| url =http://www.markshuttleworth.com/archives/130

| title =Gobuntu is… go

| accessdate =2007-09-09

| last =Shuttleworth

| first =Mark

| authorlink =Mark Shuttleworth

| date =2007-07-10

| work =Mark Shuttleworth weblog

| language =Englisch

| quote =Thanks to Colin and Evan’s efforts we now have daily images of a freedom-focused flavour of Ubuntu, “Gobuntu”. This is a call for developers who are interested in pushing the limits of content and code freedom − including firmware, content, and authoring infrastructure, to join the team and help identify places where we must separate out pieces that don’t belong in Gobuntu from the standard Ubuntu builds.}}</ref>

Die Entwicklung entsteht in Zusammenarbeit mit den Entwicklern von [[Inoffizielle_UbuntuInoffizielle Ubuntu-Derivate#gNewSense|gNewSense]] (Projekt der [[Free Software Foundation|FSF]]) und soll dessen zukünftige Basis werden.

== Ubuntu Deutschland ==

Zeile 249 ⟶ 259:

== Kritik ==

Kritik erntet Ubuntu vor allem von einigen debianDebian-Entwicklern, die mit der Qualität der von Ubuntu zurückgegebenen Patches unzufrieden sind, da diese zu viele Ubuntu-spezifische Änderungen enthalten würden, die für debianDebian nutzlos sind. Des weiteren wird die Idee, Pakete aus debianDebian zu übernehmen als solches oftmals kritisiert, da debianDebian so geschwächt würde. Daneben gab es einige Probleme, da große Zahlen von debianDebian-Entwicklern, insbesondere aus dem Sicherheits-Bereich, direkt zu Ubuntu gewechseltabgeworben sindwurden.

Von strengen Verfechtern freier Software wird Ubuntu dafür kritisiert, auch unfreie Treiber und Firmware zu beinhalten; andere Benutzer sehen jedoch genau darin einen der größten Vorteile.

== Literatur ==