„Waffen-SS“ – Versionsunterschied – Wikipedia


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Die Waffen-SS umfasste bis zu 914.000 Mitglieder, im Juni 1944 verfügte sie noch über etwa 600.000 Soldaten.<ref>Frank Dingel: ''Waffen-SS.'' In: ''Enzyklopädie des Nationalsozialismus.'' dtv, 2. Auflage. München 1998, S. 792.</ref> Einheiten der Waffen-SS wurden an der Front und zur Sicherung besetzter Gebiete eingesetzt und waren für zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich, zum Beispiel in [[Oradour-sur-Glane]] und [[Sant’Anna di Stazzema]]. Angehörige der Waffen-SS waren unter dem Deckmantel der „[[Partisan]]enbekämpfung“, als bewaffnete Ausführende der [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD]] sowie mit ihren Totenkopfverbänden und zwei Brigaden auch direkt am Holocaust beteiligt.<ref>Dieter Pohl: ''Verfolgung und Massenmorde in der NS-Zeit 1933–1945.'' Darmstadt 2003, S. 25.</ref> Nach dem gescheiterten [[Attentat vom 20. Juli 1944]] auf Hitler, an dem Offiziere der Wehrmacht maßgeblich beteiligt waren, wurden der Waffen-SS weitere bis dahin der Wehrmacht zustehende Kompetenzen übertragen; so erhielt Himmler den Befehl über das [[Ersatzheer]] und die [[Abwehr (Nachrichtendienst)|Abwehr]].<ref>Hans Buchheim: ''Anatomie des SS-Staats.'' Bd. 1: ''Die SS – Das Herrschaftsinstrument. Befehl und Gehorsam.'' München 1967, S. 182.</ref>

Die [[NS-Propaganda]] stellte die Waffen-SS als [[Elitetruppe]] mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit dar. Sie tat sich aber vor allem durch besondere Härte und Grausamkeit hervor, insbesondere gegen die Zivilbevölkerung, hervor. Mit der SS wurde die Waffen-SS im [[Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher]] 1946 als verbrecherische Organisation verboten. In [[Österreich]] wurde darüber hinaus ein Werbungs- und Propagandaverbot erlassen.

Ab 1951 organisierten sich bis zu 250.000 westdeutsche Veteranen der Waffen-SS in der [[Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS]] (HIAG), um ihre Interessen zu vertreten. Neben der HIAG gilt in Österreich die „[[Kameradschaft IV]]“ (K IV) als Interessen- und Traditionsverband der Waffen-SS. Die Rolle der Waffen-SS wurde im Rahmen der [[Bitburg-Kontroverse]] (1985) und der von [[Günter Grass]] bekanntgegebenen Waffen-SS-Mitgliedschaft (2006) erneut diskutiert.