Eurovision Song Contest 1978


Autoren der Wikimedia-Projekte

Article Images

23. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs

Der 23. Concours Eurovision de la Chanson, so der offizielle Titel in diesem Jahr, fand am 22. April 1978 in der französischen Hauptstadt Paris statt.

23. Eurovision Song Contest
Datum 22. April 1978
Austragungsland  Frankreich
Austragungsort
Palais des Congrès, Paris
Austragender Fernsehsender
Moderation Denise Fabre und Léon Zitrone
Pausenfüller Stéphane Grappelli und Oscar Peterson;
Yehudi Menuhin;
Kenny Clarke;
Niels-Henning Ørsted Pedersen
Teilnehmende Länder 20
Gewinner  Israel
Siegertitel Izhar Cohen and the Alphabeta: A-ba-ni-bi
Zurückkehrende Teilnehmer  Dänemark,
 Türkei
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
 ESC 1977 ESC 1979

Das seit 1973 teilnehmende Israel gewann diesen Wettbewerb mit Izhar Cohen und seiner Begleitgruppe, die das Lied A-Ba-Ni-Bi vortrugen. Der zweite Platz ging an Belgien, der dritte an Gastgeber Frankreich.

Erstmals wurde der Wettbewerb von zwei Moderatoren gemeinsam präsentiert. Für die Bundesrepublik Deutschland trat Ireen Sheer mit dem Lied Feuer an. Sie erreichte Platz 6, drei Plätze besser als die Schweizerin Carole Vinci (Vivre). Für Österreich trat die Gruppe Springtime mit Mrs. Caroline Robinson an, erreichte aber nur Platz 15.

Für Norwegen trat Jahn Teigen an. Mit seiner Interpretation des Liedes Mil etter mil erhielt er aus keinem Land Punkte und ging als erster Interpret seit Einführung des neuen Wertungssystems im Jahre 1975 in die Geschichte ein, der null Punkte bekam.

Mit CoCo und dem Beitrag Bad Old Days erreichte das Vereinigte Königreich zum ersten Mal seit dem Debüt 1957 nicht die Top 10.

Das erste Mal wurde der Wettbewerb auch in Dubai und Jordanien live übertragen.[1]

Als klar war, dass Israel gewinnen würde, beendete das jordanische Fernsehen die Übertragung und zeigte einen Strauß Narzissen.[2] Später wurde verkündet, dass Belgien (welches Zweiter wurde) den Contest gewonnen habe.

 
  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1978
  • Sowohl Dänemark als auch die Türkei nahmen wieder teil, so dass mit 20 Ländern ein neuer Teilnehmerrekord in diesem Jahr aufgestellt wurde.

    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
      Belgien Jean Vallée 1970
      Finnland Irma Tapio (Begleitung) 1976 (als Mitglied von Friends)
      Luxemburg Ireen Sheer 1974
      Österreich Norbert Niedermeyer (als Mitglied von Springtime) 1972 (als Mitglied von den Milestones)

    Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Wieder galt das Abstimmungsverfahren, das 1975 eingeführt worden war. In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.

    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    01. 18   Israel Izhar Cohen and the Alphabeta
    יזהר כהן ואלפא-ביתא
    A-ba-ni-bi
    (א-ב-ני-בי)
    M: Nurit Hirsh; T: Ehud Mano
    Hebräisch Ich (in B-Sprache, einer kindlichen Geheimsprache; Ani = Ich, A-ba-ni-bi = I-bich) 157
    02. 10   Belgien Jean Vallée L’amour ça fait chanter la vie
    M/T: Jean Vallée
    Französisch Die Liebe bringt das Leben zum Singen 125
    03. 06   Frankreich Joël Prévost Il y aura toujours des violons
    M: Gérard Stern; T: Didier Barbelivien
    Französisch Es wird immer Geigen geben 119
    04. 14   Monaco Caline and Olivier Toussaint Dans les jardins de Monaco
    M: Paul de Senneville, Olivier Toussaint; T: Jean Albertini, Didier Barbelivien
    Französisch In Monacos Gärten 107
    05. 01   Irland Colm T. Wilkinson Born to Sing
    M/T: Colm T. Wilkinson
    Englisch Zum Singen geboren 086
    06. 13   BR Deutschland Ireen Sheer Feuer
    M: Jean Frankfurter; T: John Möring
    Deutsch 084
    07. 17   Luxemburg Baccara Parlez-vous français
    M: Rolf Soja; T: Frank Dostal, Peter Zentner
    Französisch Sprechen Sie Französisch? 073
    08. 15   Griechenland Tania Tsanaklidou
    Τάνια Τσανακλίδου
    Charlie Chaplin
    (Τσάρλυ Τσάπλιν)
    M: Sakis Tsilikis; T: Yannis Xanthulis
    Griechisch 066
    09. 07   Spanien José Vélez Bailemos un vals
    M/T: Manuel de la Calva, Ramón Arcusa
    Spanisch Tanzen wir einen Walzer 065
    09. 09   Schweiz Carole Vinci Vivre
    M: Alain Morisod; T: Pierre Alain
    Französisch Leben 065
    11. 08   Vereinigtes Königreich CoCo Bad Old Days
    M/T: Stephanie de Sykes, Stuart Slater
    Englisch Die schlechten alten Tage 061
    12. 03   Italien Ricchi e Poveri Questo amore
    M: Dario Farina, Mauro Lusini; T: Sergio Bardotti
    Italienisch Diese Liebe 053
    13. 11   Niederlande Harmony ’t Is O.K.
    M: Eddy Ouwens; T: Toon Gispen, Dick Kooiman
    Niederländisch Es ist gut 037
    14. 20   Schweden Björn Skifs Det blir alltid värre framåt natten
    M/T: Peter Himmelstrand
    Schwedisch Es wird immer schlimmer, wenn die Nacht kommt 026
    15. 19   Österreich Springtime Mrs. Caroline Robinson
    M: Walter Markel, Gerhard Markel; T: Norbert Niedermayer, Gerhard Markel, Walter Markel
    Deutsch 014
    16. 16   Dänemark Mabel Boom-boom
    M/T: Peter Nielsen, Andy Kulmbak, Michael Trempenau, Christian Have
    Dänisch 013
    17. 05   Portugal Gemini Dai-li-dou
    M: Victor Maméde; T: Carlos Quintas
    Portugiesisch 005
    18. 04   Finnland Seija Simola Anna rakkaudelle tilaisuus
    M: Reijo Karvonen; T: Reijo Karvonen, Seija Simola
    Finnisch Gib der Liebe eine Chance 002
    18. 12   Türkei Nilüfer & Nazar Sevince
    M: Dağhan Baydur; T: Hulki Aktunç
    Türkisch Wenn jemand liebt 002
    20. 02   Norwegen Jahn Teigen Mil etter mil
    M/T: Kai Eide
    Norwegisch Meile für Meile 000
     
    Karte der Punktevergabe für den Siegertitel aus Israel nach Ländern
    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg.   IRL   NOR   ITA   FIN   POR   FRA   ESP   GBR   SUI   BEL   NLD   TUR   GER   MCO   GRC   DEN   LUX   ISR   AUT   SWE
      Irland 086 12 3 5 7 10 10 5 10 10 6 8
      Norwegen 000
      Italien 053 10 6 1 4 8 6 1 1 1 2 8 2 3
      Finnland 002 2
      Portugal 005 4 1
      Frankreich 119 6 3 10 2 2 5 8 6 8 6 4 10 5 8 8 1 5 12 10
      Spanien 065 7 8 2 4 7 4 6 12 2 6 7
      Vereinigtes Königreich 061 3 6 2 3 2 4 2 6 8 7 3 5 2 5 3
      Schweiz 065 5 1 1 7 4 2 7 8 6 2 3 8 1 10
      Belgien 125 12 7 6 6 4 12 2 12 10 5 3 12 12 7 7 4 4
      Niederlande 037 5 3 4 1 5 6 12 1
      Türkei 002 1 1
      BR Deutschland 084 1 3 12 7 10 3 5 7 8 10 7 1 3 7
      Monaco 107 4 4 7 8 5 1 10 5 6 10 5 7 4 10 8 1 12
      Griechenland 066 7 2 5 8 10 7 4 4 4 10 3 2
      Dänemark 013 6 1 4 2
      Luxemburg 073 2 12 12 12 7 3 3 2 6 1 7 6
      Israel 157 8 8 8 10 10 8 6 5 12 12 12 12 12 3 5 6 12 8
      Österreich 014 3 3 1 2 5
      Schweden 026 5 10 4 3 4

    * Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Anzahl Land erhalten von
    6   Israel Schweiz, Belgien, Niederlande, Türkei, BR Deutschland, Luxemburg
    5   Belgien Irland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Monaco, Griechenland
    3   Luxemburg Italien, Portugal, Spanien
    1   Frankreich Österreich
      BR Deutschland Finnland
      Irland Norwegen
      Monaco Schweden
      Spanien Dänemark
    1. Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7, S. 166.
    2. O’Connor, John Kennedy: The Eurovision Song Contest – The Official History. Carlton Books UK, 2007, ISBN 978-1-84442-994-3