Großer Preis der USA West 1981


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Der Große Preis der USA West 1981 (offiziell Toyota Grand Prix of Long Beach) fand am 15. März auf dem Long Beach Grand Prix Circuit in Long Beach statt und war das erste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1981.

 Großer Preis der USA West 1981
Renndaten
1. von 15 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1981
Streckenprofil
Name: Toyota Grand Prix of Long Beach
Datum: 15. März 1981
Ort: Long Beach
Kurs: Long Beach Grand Prix Circuit
Länge: 261,705 km in 80 Runden à 3,251 km
Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 82.000
Pole-Position
Fahrer:  Riccardo Patrese  Arrows
Zeit: 1:19,399 min
Schnellste Runde
Fahrer:  Alan Jones  Williams
Zeit: 1:20,901 min (Runde 31)
Podium
Erster:  Alan Jones  Williams
Zweiter:  Carlos Reutemann  Williams
Dritter:  Nelson Piquet  Brabham

Der Streit zwischen der FISA und der FOCA, der bereits dazu geführt hatte, dass der Große Preis von Spanien 1980 nicht als WM-Lauf anerkannt worden war, hatte sich im Winter 1980/81 derart verschärft, dass der für den 7. Februar geplante Große Preis von Südafrika ebenfalls als nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Formel-1-Rennen ausgetragen werden musste. Carlos Reutemann gewann das Rennen, an dem die der FISA nahestehenden Teams nicht teilnahmen. Der offizielle Auftakt der Saison 1981 fand somit erst am 15. März in Long Beach statt.

Lediglich die Teams Williams und Brabham starteten mit derselben Fahrerbesetzung ins neue Jahr, mit der sie die Saison 1980 beendet hatten. Viele andere Teams behielten jedoch jeweils einen der Piloten des Vorjahres bei. McLaren hielt beispielsweise an John Watson fest und verpflichtete Andrea de Cesaris als neuen zweiten Stammfahrer. Dies wurde nötig, da Alain Prost trotz eines gültigen Zwei-Jahres-Vertrages vorzeitig zu Renault gewechselt war, wo er Jean-Pierre Jabouille ersetzte und somit neuer Teamkollege von René Arnoux wurde. Jabouille stand unterdessen als neuer Teamkollege von Jacques Laffite bei Ligier unter Vertrag. Da er jedoch nach wie vor nicht von seinen Beinverletzungen genesen war, die er sich bei einem Unfall während des Großen Preises von Kanada 1980 zugezogen hatte, übernahm zunächst Jean-Pierre Jarier seine Vertretung. Dessen Platz sowie den seines ehemaligen Teamkollegen Derek Daly im finanziell angeschlagenen Team Tyrrell erhielten die beiden US-Amerikaner Eddie Cheever und Kevin Cogan. Daly fand eine neue Anstellung beim Team RAM Racing, das sich unter dem Namen March Grand Prix Team meldete, ohne allerdings einen Bezug zum britischen Rennwagenhersteller March Engineering zu haben. Der chilenische Debütant Eliseo Salazar wurde dort sein Teamkollege.

Mit Ferrari trat neben Renault ein weiteres Team mit Turbomotoren an. Jody Scheckter, der seine Karriere zum Saisonfinale 1980 beendet hatte, wurde durch Didier Pironi ersetzt. Dieser bildete fortan zusammen mit Gilles Villeneuve eine legendäre Fahrerpaarung.

Mario Andretti wechselte zu Alfa Romeo und wurde dort zweiter Stammfahrer neben Bruno Giacomelli. Daraufhin erhielt Nigel Mansell, der im Vorjahr drei Gasteinsätze absolviert hatte, einen Stammfahrervertrag bei Lotus an der Seite von Elio de Angelis.

Emerson Fittipaldi war neben Scheckter der zweite ehemalige Weltmeister, der seine Karriere als Formel-1-Pilot nach der Saison 1980 beendet hatte. Er hielt an Keke Rosberg als Fahrer für sein Team fest und nahm zudem den Neuling Chico Serra unter Vertrag. Osella trat fortan erstmals als Zwei-Wagen-Team an. Beppe Gabbiani und der argentinische Debütant Miguel Ángel Guerra wurden dazu als Fahrer verpflichtet. Arrows behielt Riccardo Patrese und engagierte den Debütanten Siegfried Stohr als Nachfolger von Jochen Mass. Marc Surer und Jan Lammers tauschten ihre Plätze zwischen den Teams ATS und Ensign.[1]

Theodore Racing trat erstmals als Werksteam mit einem eigenen Wagen an. Dieser trug die Bezeichnung TY01 und wurde von Patrick Tambay pilotiert. Die anderen Teams setzten überwiegend weiterentwickelte Vorjahresmodellen ein.

Da der Reifenhersteller Goodyear seinen zeitweiligen Ausstieg aus dem Grand-Prix-Sport beschlossen hatte, traten alle Teams mit Michelin-Reifen an.[2]

Zur Überraschung der Fachwelt sicherte sich Patrese im Arrows A3B die Pole-Position vor den beiden Williams-Piloten Jones und Reutemann. Piquet folgte vor Villeneuve und Andretti. Nahezu allen Piloten gelang ihre jeweils schnellste Runde während des zweiten Qualifikationstrainings. Die einzige Ausnahme bildete Stohr, der nicht daran teilnahm.[3]

Nach einem sehr guten Start erreichte Villeneuve als Führender die erste Kurve, verbremste sich jedoch und musste den Spitzenplatz dadurch an Patrese abgeben. Die beiden Williams-Piloten gelangten ebenfalls wieder auf die Positionen, von denen sie gestartet waren. Weiter hinten im Feld kollidierten Prost und de Cesaris. Beide schieden aus. Pironi, der vom elften Platz aus ins Rennen gestartet war, befand sich am Ende der ersten Runde auf dem sechsten Rang hinter Piquet. Drei Runden später belegte er den vierten Rang.

In der 17. Runde schied Villeneuve, der auf den sechsten Rang zurückgefallen war, aufgrund eines Schadens am Antriebsstrang aus. Seine Position wurde daraufhin von Cheever eingenommen.

Aufgrund von Problemen mit dem Benzindruck verlor Patrese zunächst in Runde 25 die Führung an Reutemann und eine Runde später den zweiten Platz an Jones. In der 17. Runde warf ihn ein unvermeidbarer Boxenstopp ans Ende des Feldes zurück.

In der 32. Runde machte Reutemann im Zuge eines Überrundungsmanövers gegen Surer einen Fehler. Diesen nutzte sein Teamkollege Jones aus, um in Führung zu gehen. Unterdessen überholte Laffite den Sechstplatzierten Andretti und kollidierte zehn Umläufe später mit dem Fünftplatzierten Cheever. Der Franzose musste einen Reparaturstopp an den Boxen einlegen und auch Cheevers Wagen wurde aufgrund leichter Beschädigungen langsamer. Dies sowie die Tatsache, dass Pironi aufgrund eines Öllecks langsamer wurde, nutze Andretti aus, um auf den vierten Platz zu gelangen.

Die Saison begann mit einem Doppelsieg des amtierenden Weltmeisterteams Williams.[4]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
  Albilad-Williams Racing Team 01   Alan Jones Williams FW07C Ford Cosworth DFV 3.0 V8 M
02   Carlos Reutemann
  Tyrrell Racing Team 03   Eddie Cheever Tyrrell 010 M
04   Kevin Cogan
  Parmalat Racing Team 05   Nelson Piquet Brabham BT49C M
06   Héctor Rebaque
  Marlboro McLaren International 07   John Watson McLaren M29F M
08   Andrea de Cesaris
  Team ATS 09   Jan Lammers ATS D4 M
  Team Essex Lotus 11   Elio de Angelis Lotus 81B M
12   Nigel Mansell
  Ensign Racing 14   Marc Surer Ensign N180B M
  Équipe Renault Elf 15   Alain Prost Renault RE20B Renault EF1 1.5 V6t M
16   René Arnoux
  March Grand Prix Team 17   Eliseo Salazar March 811 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 M
18   Derek Daly
  Fittipaldi Automotive 20   Keke Rosberg Fittipaldi F8C M
21   Chico Serra
  Marlboro Team Alfa Romeo 22   Mario Andretti Alfa Romeo 179C Alfa Romeo 1260 3.0 V12 M
23   Bruno Giacomelli
  Équipe Talbot Gitanes 25   Jean-Pierre Jarier Ligier JS17 Matra MS81 3.0 V12 M
26   Jacques Laffite
  Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27   Gilles Villeneuve Ferrari 126CK Ferrari 021 1.5 V6t M
28   Didier Pironi
  Ragno Arrows Beta Racing Team 29   Riccardo Patrese Arrows A3B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 M
30   Siegfried Stohr
  Osella Squadra Corse 31   Miguel Ángel Guerra Osella FA1B M
32   Beppe Gabbiani
  Theodore Racing Team 33   Patrick Tambay Theodore TY01 M
Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01   Riccardo Patrese   Arrows-Ford 1:21,983 142,756 km/h 1:19,399 147,402 km/h 01
02   Alan Jones   Williams-Ford 1:20,911 144,648 km/h 1:19,408 147,386 km/h 02
03   Carlos Reutemann   Williams-Ford 1:21,739 143,183 km/h 1:20,149 146,023 km/h 03
04   Nelson Piquet   Brabham-Ford 1:22,675 141,562 km/h 1:20,289 145,768 km/h 04
05   Gilles Villeneuve   Ferrari 1:21,723 143,211 km/h 1:20,462 145,455 km/h 05
06   Mario Andretti   Alfa Romeo 1:22,020 142,692 km/h 1:20,476 145,430 km/h 06
07   Nigel Mansell   Lotus-Ford 1:22,461 141,929 km/h 1:20,573 145,255 km/h 07
08   Eddie Cheever   Tyrrell-Ford 1:22,992 141,021 km/h 1:20,643 145,129 km/h 08
09   Bruno Giacomelli   Alfa Romeo 1:22,592 141,704 km/h 1:20,664 145,091 km/h 09
10   Jean-Pierre Jarier   Ligier-Matra 1:21,722 143,212 km/h 1:20,787 144,870 km/h 10
11   Didier Pironi   Ferrari 1:21,828 143,027 km/h 1:20,909 144,651 km/h 11
12   Jacques Laffite   Ligier-Matra 1:23,140 140,770 km/h 1:20,925 144,623 km/h 12
13   Elio de Angelis   Lotus-Ford 1:22,380 142,068 km/h 1:20,928 144,617 km/h 13
14   Alain Prost   Renault 1:23,049 140,924 km/h 1:20,980 144,525 km/h 14
15   Héctor Rebaque   Brabham-Ford 1:23,298 140,503 km/h 1:21,000 144,489 km/h 15
16   Keke Rosberg   Fittipaldi-Ford 1:23,356 140,405 km/h 1:21,001 144,487 km/h 16
17   Patrick Tambay   Theodore-Ford 1:23,373 140,376 km/h 1:21,298 143,959 km/h 17
18   Chico Serra   Fittipaldi-Ford 1:26,730 134,943 km/h 1:21,409 143,763 km/h 18
19   Marc Surer   Ensign-Ford 1:28,045 132,927 km/h 1:21,522 143,564 km/h 19
20   René Arnoux   Renault 1:23,363 140,393 km/h 1:21,540 143,532 km/h 20
21   Jan Lammers   ATS-Ford 1:23,802 139,658 km/h 1:21,758 143,149 km/h 21
22   Andrea de Cesaris   McLaren-Ford 1:23,728 139,781 km/h 1:22,028 142,678 km/h 22
23   John Watson   McLaren-Ford 1:26,419 135,429 km/h 1:22,183 142,409 km/h 23
24   Beppe Gabbiani   Osella-Ford 1:24,032 139,276 km/h 1:22,213 142,357 km/h 24
DNQ   Kevin Cogan   Tyrrell-Ford 1:25,164 137,424 km/h 1:22,284 142,234 km/h
DNQ   Derek Daly   March-Ford 1:26,074 135,971 km/h 1:22,356 142,110 km/h
DNQ   Miguel Ángel Guerra   Osella-Ford 1:25,190 137,382 km/h 1:22,673 141,565 km/h
DNQ   Siegfried Stohr   Arrows-Ford 1:23,504 140,156 km/h keine Zeit
DNQ   Eliseo Salazar   March-Ford 1:25,017 137,662 km/h 1:24,383 138,696 km/h
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01   Alan Jones   Williams-Ford 80 0 1:50:41,33 02 1:20,901 (31.)
02   Carlos Reutemann   Williams-Ford 80 0 + 9,19 03 1:20,91
03   Nelson Piquet   Brabham-Ford 80 0 + 34,92 04 1:21,83
04   Mario Andretti   Alfa Romeo 80 0 + 49,31 06 1:21,79
05   Eddie Cheever   Tyrrell-Ford 80 0 + 1:06,70 08 1:22,23
06   Patrick Tambay   Theodore-Ford 79 0 + 1 Runde 17 1:21,75
07   Chico Serra   Fittipaldi-Ford 78 0 + 2 Runden 18 1:23,09
08   René Arnoux   Renault 77 1 + 3 Runden 20 1:22,54
  Marc Surer   Ensign-Ford 70 0 DNF 19 1:22,77
  Didier Pironi   Ferrari 67 0 DNF 11 1:22,23
  Jean-Pierre Jarier   Ligier-Matra 64 0 DNF 10 1:22,90
  Héctor Rebaque   Brabham-Ford 49 1 DNF 15 1:22,68
  Jacques Laffite   Ligier-Matra 41 0 DNF 12 1:22,08
  Bruno Giacomelli   Alfa Romeo 41 0 DNF 09 1:22,41
  Keke Rosberg   Fittipaldi-Ford 41 0 DNF 16 1:22,88
  Jan Lammers   ATS-Ford 41 0 DNF 21 1:22,33
  Riccardo Patrese   Arrows-Ford 33 2 DNF 01 1:21,42
  Beppe Gabbiani   Osella-Ford 26 0 DNF 24 1:25,19
  Nigel Mansell   Lotus-Ford 25 0 DNF 07 1:22,75
  Gilles Villeneuve   Ferrari 17 0 DNF 05 1:22,54
  John Watson   McLaren-Ford 16 1 DNF 23 1:24,55
  Elio de Angelis   Lotus-Ford 13 0 DNF 13 1:23,32
  Alain Prost   Renault 0 0 DNF 14
  Andrea de Cesaris   McLaren-Ford 0 0 DNF 22

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Fahrerwertung wurden die besten elf Resultate, in der Konstrukteurswertung alle Resultate gewertet.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01   Alan Jones Williams-Ford 9
02   Carlos Reutemann Williams-Ford 6
03   Nelson Piquet Brabham-Ford 4
04   Mario Andretti Alfa Romeo 3
05   Eddie Cheever Tyrrell-Ford 2
06   Patrick Tambay Theodore-Ford 1
07   Chico Serra Fittipaldi-Ford 0
08   René Arnoux Renault 0
  Marc Surer Ensign-Ford 0
  Didier Pironi Ferrari 0
  Jean-Pierre Jarier Ligier-Matra 0
  Héctor Rebaque Brabham-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
  Jacques Laffite Ligier-Matra 0
  Bruno Giacomelli Alfa Romeo 0
  Keke Rosberg Fittipaldi-Ford 0
  Jan Lammers ATS-Ford 0
  Riccardo Patrese Arrows-Ford 0
  Beppe Gabbiani Osella-Ford 0
  Nigel Mansell Lotus-Ford 0
  Gilles Villeneuve Ferrari 0
  John Watson McLaren-Ford 0
  Elio de Angelis Lotus-Ford 0
  Alain Prost Renault 0
  Andrea de Cesaris McLaren-Ford 0
Pos. Konstrukteur Punkte
01   Williams-Ford 15
02   Brabham-Ford 4
03   Alfa Romeo 3
04   Tyrrell-Ford 2
05   Theodore-Ford 1
06   Fittipaldi-Ford 0
07   Renault 0
  Ensign-Ford 0
Pos. Konstrukteur Punkte
  Ferrari 0
  Ligier-Matra 0
  ATS-Ford 0
  Arrows-Ford 0
  Osella-Ford 0
  Lotus-Ford 0
  McLaren-Ford 0
  1. Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 222–223
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 29. Juli 2024.
  3. „Training“ (Memento vom 3. August 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. Oktober 2012)
  4. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 29. Juli 2024.