Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)


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Das Kugelstoßen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 36 Athletinnen nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 36 Athletinnen aus 25 Ländern
Wettkampfort Estádio Nilton Santos
Wettkampfphase 12. August 2016
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Michelle Carter (USA)
Valerie Adams (NZL)
Anita Márton (HUN)
2012 2020

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Michelle Carter. Sie gewann vor der Neuseeländerin Valerie Adams und der Ungarin Anita Márton.

Für Deutschland starteten Sara Gambetta, Christina Schwanitz und Lena Urbaniak. Gambetta und Urbaniak scheiterten in der Qualifikation. Schwanitz qualifizierte sich für das Finale und belegte Rang sechs.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Olympiasiegerin Valerie Adams (  Neuseeland) 20,70 m London 2012
Weltmeisterin Christina Schwanitz (  Deutschland) 20,37 m Peking 2015
Europameisterin 20,17 m Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Jillian Camarena-Williams (  USA) 18,62 m San José 2015
Südamerika-Meisterin Geisa Arcanjo (  Brasilien) 17,76 m Lima 2015
Asienmeisterin Guo Tianqian (  Volksrepublik China) 18,59 m Wuhan 2015
Afrikameisterin Auriol Dongmo (  Kamerun) 17,64 m Durban 2016
Ozeanienmeisterin Milika Tuivanuavou (  Fidschi) 14,35 m Cairns 2015
Weltrekord Natalja Lissowskaja (  Sowjetunion) 22,63 m Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 7. Juni 1987[1]
Olympischer Rekord Ilona Slupianek (  DDR) 22,41 m Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 24. Juli 1980

Der seit 1980 bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Stoß gelang der US-amerikanischen Olympiasiegerin Michelle Carter mit 20,63 m in ihrem sechsten und letzten Versuch im Finale am 12. August. Damit blieb sie 1,78 m unter dem Olympia- und genau zwei Meter unter dem Weltrekord.

Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Sechs Athletinnen (hellblau unterlegt) erreichten die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 18,40 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit den sechs nächstbesten Springerinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. Für die Finalteilnahme waren schließlich 17,76 m zu erbringen.

 

Melissa Boekelman Ostrava 2011 – ausgeschieden mit 17,69 m

12. August 2016, 10.05 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Valerie Adams   Neuseeland 19,74 19,74
2 Michelle Carter   USA 17,95 19,01 19,01
3 Raven Saunders   USA x 18,83 18,83
4 Cleopatra Borel   Trinidad und Tobago 16,94 17,78 18,20 18,20
5 Natalia Ducó   Chile 18,18 x x 18,18
6 Aljona Dubizkaja   Belarus x x 17,76 17,76
7 Melissa Boekelman   Niederlande 16,97 17,69 x 17,69
8 Bian Ka   Volksrepublik China 17,68 17,36 16,84 17,68
9 Brittany Crew   Kanada 16,67 x 17,45 17,45
10 Sara Gambetta   Deutschland x 16,93 17,24 17,24
11 Emel Dereli   Türkei 17,01 16,86 x 17,01
12 Saily Viart   Kuba 15,82 x 16,99 16,99
13 Olha Holodna   Ukraine 16,10 16,35 16,83 16,83
14 Nwanneka Okwelogu   Nigeria 16,67 x x 16,67
15 Sandra Lemos   Kolumbien 16,46 16,46 16,12 16,46
16 Leila Rajabi   Iran 16,10 16,34 16,16 16,34
17 Gao Yang   Volksrepublik China 16,17 15,48 x 16,17
18 Dimitriana Surdu   Moldau 15,14 15,17 15,25 15,25

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Kugelstoßerinnen:

  • Sara Gambetta – 17,24 m

  • Emel Dereli – 17,01 m

  • Leila Rajabi – 16,34 m

 

Paulina Guba – ausgeschieden mit 17,70 m

12. August 2016, 10.05 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Christina Schwanitz   Deutschland 19,18 19,18
2 Gong Lijiao   Volksrepublik China 18,74 18,74
3 Anita Márton   Ungarn 18,51 18,51
4 Geisa Arcanjo   Brasilien 18,27 17,67 x 18,27
5 Auriol Dongmo   Kamerun 17,92 17,71 x 17,92
6 Alena Abramtschuk   Belarus 17,78 17,19 16,97 17,78
7 Paulina Guba   Polen 17,70 17,56 x 17,70
8 Felisha Johnson   USA x 17,64 17,69 17,69
9 Julija Leanzjuk   Belarus 17,66 x 16,69 17,66
10 Ahymará Espinoza   Venezuela x 17,27 16,77 17,27
11 Radoslawa Mawrodiewa   Bulgarien x 17,11 17,20 17,20
12 Yaniuvis López   Kuba 17,15 x x 17,15
13 Manpreet Kaur   Indien 16,68 17,06 16,76 17,06
14 Danniel Thomas   Jamaika 16,70 16,43 16,99 16,99
15 Taryn Suttie   Kanada 16,55 16,74 16,60 16,74
16 Lena Urbaniak   Deutschland 16,32 16,62 x 16,62
17 Halyna Obleschtschuk   Ukraine 15,81 x x 15,81
18 Jéssica Inchude   Guinea-Bissau 14,12 15,15 14,84 15,15

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Kugelstoßerinnen:

  • Manpreet Kaur – 17,06 m

  • Danniel Thomas – 16,99 m

  • Lena Urbaniak – 16,62 m

 

Überraschende Olympiasiegerin: Michelle Carter

12. August 2016, 22.00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Michelle Carter   USA 19,12 19,82 19,44 19,87 19,84 20,63 20,63 NR
2 Valerie Adams   Neuseeland 19,79 20,42 19,80 x x 20,39 20,42
3 Anita Márton   Ungarn 17,60 18,72 19,39 19,38 19,10 19,87 19,87 NR
4 Gong Lijiao   Volksrepublik China 18,98 19,39 19,18 x x x 19,39
5 Raven Saunders   USA 18,88 x x x x 19,35 19,35
6 Christina Schwanitz   Deutschland 19,03 x x x x 18,92 19,03
7 Cleopatra Borel   Trinidad und Tobago 18,05 18,24 x 17,94 18,37 x 18,37
8 Aljona Dubizkaja   Belarus 18,00 18,23 x x x x 18,23
9 Geisa Arcanjo   Brasilien 17,50 17,68 18,16 nicht im Finale der
besten acht Athletinnen
18,16
10 Natalia Ducó   Chile 18,07 17,73 17,99 18,07
11 Alena Abramtschuk   Belarus 17,37 x x 17,37
12 Auriol Dongmo   Kamerun x 16,99 16,82 16,99

Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Den besten acht Athletinnen standen im Anschluss drei weitere Versuche zu.

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, sechs von ihnen über die Qualifikationsweite, sechs weitere über ihre Platzierungen. Je zwei US-Amerikanerinnen und Weißrussinnen kämpften mit jeweils einer Athletin aus Brasilien, Chile, China, Deutschland, Neuseeland, Trinidad und Tobago, Ungarn und den USA um die Medaillen.

Als Favoritin ging die neuseeländische Olympiasiegerin von 2012 und Weltmeisterin von 2013 Valerie Adams an den Start. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die chinesische Vizeweltmeisterin von 2015 Gong Lijiao, die US-amerikanische WM-Dritte von 2015 und WM-Vierte von 2013 Michelle Carter sowie die deutsche Weltmeisterin von 2015 und zweifache Europameisterin (2014/2016) Christina Schwanitz, die allerdings nicht ganz die Form hatte, um mit den Besten mitzuhalten.

Adams ging dann auch wie erwartet in der ersten Runde in Führung, die sie in Durchgang zwei auf 20,42 m ausbaute. Schwanitz stieß im ersten Versuch 19,03 m und lag damit auf Platz drei hinter der US-Amerikanerin Michelle Carter. die 19,12 m und im zweiten Versuch 19,82 m erzielt hatte. Die Chinesin Gong Lijiao schob sich im zweiten Versuch mit 19,39 m an Schwanitz vorbei. Der Ungarin Anita Márton stieß in Durchgang drei ebenfalls 19,39 m und war damit Vierte, weil die Chinesin den besseren zweitbesten Versuch zu Buche stehen hatte. Carter sicherte ihren zweiten Platz weiter ab und hatte nach ihrem vierten Stoß mit 19,87 m einen Vorsprung von 48 cm vor Lijiao und Márton.

Die sechste und letzte Runde brachte dann noch einmal eine große Veränderung. Die US-Amerikanerin Raven Saunders zog mit 19,35 m an Schwanitz vorbei auf Rang fünf. Márton erzielte 19,87 m und lag nur aufgrund der schlechteren zweitbesten Weite auf Rang drei. Michelle Carter stieß die Kugel auf 20,63 m und verbesserte damit den Landesrekord der USA. Ganz überraschend wurde sie Olympiasiegerin. Valerie Adams konnte sich mit 20,39 m nicht mehr verbessern und gewann mit ihrem Stoß von 20,42 m aus dem zweiten Durchgang die Silbermedaille. Anita Márton errang die Bronze, sie hatte mit 19,87 m neuen ungarischen Landesrekord gestoßen. Gong Lijiao wurde Vierte vor Raven Saunders und Christina Schwanitz.

Michelle Carter gewann die erste Goldmedaille für die USA im Kugelstoßen der Frauen.
Anita Márton war die erste ungarische Medaillengewinnerin in dieser Disziplin.

  • Silbermedaillengewinnerin Valerie Adams

  • Bronzemedaillengewinnerin Anita Márton

  • Gong Lijiao belegte Rang vier

  • Platz fünf für Raven Saunders

  • Christina Schwanitz kam auf den sechsten Platz

  • Natalia Ducó wurde Olympiazehnte

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 13. Mai 2022