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Margarete.
Wollte nicht mit seines Gleichen leben!

3485

Kommt er einmal zur Thür herein,

Sieht er immer so spöttisch drein,
Und halb ergrimmt;
Man sieht, daß er an nichts keinen Antheil nimmt;
Es steht ihm an der Stirn’ geschrieben,

3490

Daß er nicht mag eine Seele lieben.

Mir wird’s so wohl in deinem Arm,
So frey, so hingegeben warm,
Und seine Gegenwart schnürt mir das Inn’re zu.

Faust.
Du ahndungsvoller Engel du!

Margarete.

3495

Das übermannt mich so sehr,

Daß, wo er nur mag zu uns treten,
Meyn’ ich sogar, ich liebte dich nicht mehr.
Auch wenn er da ist, könnt’ ich nimmer beten,
Und das frißt mir in’s Herz hinein;

3500

Dir, Heinrich, muß es auch so seyn.


Faust.
Du hast nun die Antipathie!